Hausbegrünung an wärmegedämmtem Haus

oska

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20. Apr. 2011
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Hallo,
ich habe grad mein Haus mit einer Wärmedämmung von 10 cm versehen lassen
und neu verputzen lassen.
Jetzt würde ich gern eine Wand mit einer Kletterpflanze begrünen lassen ,am liebsten ,da schattig , mit einer Kletterhortensie.
Ich bin aber sehr unsicher ,ob eine Kletterpflanze mit Haftwurzeln überhaupt für eine solche Wand geeignet ist ,da der Putz dünn und darunter nur Styropor ist ...
vielleicht doch lieber eine Pflanze mit Rankhilfe ,die nicht direkt auf dem Putz haftet?
Hat jemand Erfahrung damit oder kann tipps geben ?

Grüsse, oska
 
  • Hallo,

    den WDVS halt diese aus (den Putzlage hat reichlich Armierungsgewebe drin wenn Systemkonform erledigt wurde), Du muß selber wissen ob die Haftwurzelproblematik Dir Probleme bereitet. Es gibt so viele Beitrage von User die es eigentlich weghaben wollen.

    Persönlich bevorzuge ich eine vor die Fassade montierten Rankhilfe und Pflanzen die keinen Haftwurzel bilden.

    LG,
    Mark
     
    Hallo,

    den WDVS halt diese aus (den Putzlage hat reichlich Armierungsgewebe drin wenn Systemkonform erledigt wurde),


    Darauf würde ich mich nicht verlassen. Untersuchungen unter Beteiligung des Fraunhofer Instituts (Althaus/Rath) haben ergeben, dass die durch Efeubewuchs auftretenden Lasten vom Verbund von Dämmstoff und armiertem Putz (ggf. auch Altputz/Wand, aber wegen Verdübelung seltener) auf Dauer eher nicht getragen werden können. Ein Bewuchs mit Wildem Wein sollte jedoch auf allen WDVS-Systemen möglich sein. Dabei bleibt natürlich immer noch die Frage, ob man selbstklimmenden Fassadenbewuchs überhaupt haben will. (Haftwurzel- oder Haftscheibenentfernung nach Rückschnitt oder Beseitigung, Wüchsigkeit, die an Gebäuden niedriger als Wuchshöhe ggf. erheblichem jährlichen Pflegeaufwand verursacht, ständiger Bewuchs sensibler Bereiche wie Gesimse, Fensternischen, Jalousien usw.)

    Außen wärmegedämmte Fassaden (WDVS und VHF) sollten m.E. generell nur mit Gerüstkletterpflanzen begrünt werden. Hierzu empfehlen sich selbstverständlich pflanzengerechte Kletterhilfen im angemessenen Wandabstand. Die Konstruktionen sollten schwingungsfrei und verdrehsicher sein. So werden Druck- und Schweuerbelastungen des Putzes auf weichem Untergrund (oder aufgehangener Platten) vermieden. Nach Möglichkeit sollten thermisch trennende Fassadenanker für die Verbindung mit dem Tragwerk eingesetzt werden.
    Der Einsatz von Gerüstkletterpflanzen an Kletterhilfen hat den großen Vorteil, dass der periodisch fällige Pflegeaufwand mit den Möglichkeiten des Bauherren abgestimmt werden kann. Sein wesentlichstes Kriterium ist (neben der Wüchsigkeit der gewählten Bepflanzung) die Begrünungshöhe. Mit der Pflanzenauswahl und der entsprechenden Dimensionierung von Kletterhilfen unter Beachtung der Erreichbarkeit lässt sich steuern, wie praktisch oder unpraktisch (zeit- und geräteaufwändig) sich der (mindestens) jährliche Schnittbedarf darstellt.

    PS. Es gibt professionelle Kletterhilfen, die sich auf WDVS gut und und welche, die sich weniger gut bewährt haben.... Ich würde jemanden fragen, der speziell davon was versteht. (Besser keinen Maler und keinen Gärtner....)

    Viele Grüße
    TB
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Außen wärmegedämmte Fassaden (WDVS und VHF) sollten m.E. generell nur mit Gerüstkletterpflanzen begrünt werden. Hierzu empfehlen sich selbstverständlich pflanzengerechte Kletterhilfen im angemessenen Wandabstand. Die Konstruktionen sollten schwingungsfrei und verdrehsicher sein. So werden Druck- und Schweuerbelastungen des Putzes auf weichem Untergrund (oder aufgehangener Platten) vermieden. Nach Möglichkeit sollten thermisch trennende Fassadenanker für die Verbindung mit dem Tragwerk eingesetzt werden.

    Das heisst im Klartext: am besten einfach nichts billiges oder selbst-gebasteltes in die Verdämmung reinmachen, sonst kriegst du eine Kältebrücke!
    Professionelle Lösungen aber, die kosten!!!

    Ich hab auch so ein Haus und ich lass es einfach sein mit der Begrünung der Fassade... glg susu
     
    Professionelle Lösungen aber, die kosten!!!
    Ich hab auch so ein Haus und ich lass es einfach sein mit der Begrünung der Fassade... glg susu

    Umsonst ist der Tod - im wahrsten Sinne des Wortes. So ist Bauen ohne Ausgleich der Verluste an Grünflächen etwa so umsichtig wie die Konstruktion eines Fahrzeuges ohne Bremsen.
    Der Klimaschutz erfordert einen möglichst effektiven Ersatz für Flachenversiegelung und damit einhergehendem Verlust von Grün - vorrangig nicht wegen der CO2-Problematik, sondern wegen des Aspektes ungestörter Wasserkreisläufe (Verdunstung) und der von ihnen bewirkten Kühlung. Ob dazu jedes "Hüttchen mit Garten" eine Fassadenbegrünung braucht darf dahingestellt bleiben, aber jeder Bauherr sollte bedenken, dass heutzutage zu jedem Hüttchen auch eine asphaltierte Straße führt, die von ihm und seinen Versorgern mehr oder weniger stark genutzt wird. Zwar ist der Erwärmungseffekt in dörflicher Umgebung nicht so merklich wie in den Städten, die heutzutage bereits Wärmeinseln bilden, die bis zu 10 K wärmer als das Umland sind (Tendenz weiter steigend), aber jeder wird z.B. heute (vermutlich überall in D ein Sommertag) einen Temperaturunterschied auch zwischen Dorfstraße und Wald oder auch (halbwegs natürlicher) Wiesenlandschaft feststellen.

    Die angeblich vermeidbaren Kosten werden kommen und je länger wir sie vor uns her schieben, desto höher werden sie... Übrigens war die Hitzewelle 2003 gemessen an der Anzahl Hitzetoter offiziell die größte "Naturkatastrophe" in Europa seit etwa 100 Jahren. Man geht davon aus, dass die Mehrzahl der Todesfälle (man spricht von 50.000 - 70.000) zusätzlich eintrat - also keine Personen betrafen, die innerhalb der kommenden Monate ohnehin gestorben wären. Dass dies nur sehr bedingt der Fall war, lässt sich leicht anhand der Sterbezahlen nachweisen - sie lagen in den folgenden Moaten und Jahren wieder annähernd auf dem üblichen Niveau. Da taucht die Frage auf, inwiefern man eine Hitzewelle, die vor allem die Stadtbevölkerungen "dahinrafft" noch als "Naturkatastrophe" abtun kann.

    Viele Grüße
    TB
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Der Klimaschutz erfordert einen möglichst effektiven Ersatz für Flachenversiegelung und damit einhergehendem Verlust von Grün - vorrangig nicht wegen der CO2-Problematik, sondern wegen des Aspektes ungestörter Wasserkreisläufe (Verdunstung) und der von ihnen bewirkten Kühlung. ... jeder Bauherr sollte bedenken, dass heutzutage zu jedem Hüttchen auch eine asphaltierte Straße führt, die von ihm und seinen Versorgern mehr oder weniger stark genutzt wird.

    Mein Haus hat ein sehr flaches Pultdach und dieses ist zu 100% begrünt

    Zufahrt: unser Haus wurde auf einer freien Parzelle mitten in einem bestehenden Quartier gebaut, da war keine neue Strasse nötig. Der Weg aufs Grundstück zu unserm Carport sowie sämtliche Begehungsflächen rings ums Haus: Splitt

    einzige versiegelte Fläche: 16 m2 gedeckter und mit Schiebetüren verglaster Sitzplatz / Wintergarten, oben drauf ist ein Balkon

    Du hast schon Recht: auf solche Dinge sollten wir viel mehr achten!
    glg Susu
     
    Mein Haus hat ein sehr flaches Pultdach und dieses ist zu 100% begrünt

    Was immerhin zu einer Regenrückhaltung um 40% führen dürfte.

    Zufahrt: unser Haus wurde auf einer freien Parzelle mitten in einem bestehenden Quartier gebaut, da war keine neue Strasse nötig.

    Gut - die Straße ist also durch Verdichtung der Bebauung effektiver geworden. Nichtsdestotrotz entfällt immer ein gewisser Straßenanteil auf jedes Grundstück/Haus, bzw. jeden Anlieger und natürlich Verkehr. Der "ökologische Fußabdruck" entsteht eben nicht nur hinter der Wohnungstür, bzw. Grundstücksgrenze.

    Der Weg aufs Grundstück zu unserm Carport sowie sämtliche Begehungsflächen rings ums Haus: Splitt.

    Besser als undurchlässiger Belag mit Anschluss an eine Entwässerung, aber alleine noch nicht sehr nützlich. Die Feuchte muss - um Kühlwirkung zu entfalten - auch wieder aus dem Boden heraus in die Luft transportiert werden. Dazu wären je nach Fläche ein paar Bäume/Sträucher ideal - ersatzweise eben Fassadenbegrünung, die bei wenig Platzbedarf große Blattoberflächen bildet. Jeder über Land verdunstete Tropfen Wasser zählt wenn es um die natürliche Beregnung im Innern größerer Landmassen geht. Größere Kletterpflanzen schaffen einige 100 Liter pro Jahr und leisten damit ohne Anschluss an das Stromnetz und abwärmefrei etliche kWh Kühlleistung. Mit der Verminderung der lokalen Temperatur durch Verdunstung geht eine weitere Befeuchtung und Kühlung anderer Regionen einher - die innerkontinentale Wüstenbildung ist mindestens teilweise auf Unterbrechungen der Regenwasserkreisläufe durch den Menschen zurück zu führen. Die Pyramiden wurden zwischen Baüme gebaut....

    Du hast schon Recht: auf solche Dinge sollten wir viel mehr achten!

    Davon bin ich längst überzeugt und gehe davon aus, dass auch der Gesetzgeber das früher oder später merken wird.
     
    Natürlich hat es bei mir nicht nur Kies und Splitt, sonst wär ich ja nicht hier im Gartenforum aktiv :roll:
    Das alles gehört auch noch dazu:

    • eine Blumenwiese
    • ein grosser alter Nussbaum
    • ca. 20 m geschützte Uferzone mit weiteren grossen Bäumen und Sträuchern am Bach
    • mehr als 40 verschiedene mittelhohe (2-4m) Sträucher und Immergrüne (wilde Hecke)
    • viele viele Gräser, Kräuter, Bodendecker, einjährige Sommerblumen, Rosen und Blütenstauden (gebe zu: es sind nicht alles nur einheimische Pflanzen, aber wenigstens kaum gefüllte Blüten, so dass es den Bienen gefällt)
    • ein Nutzgarten nur für Biogemüse (ist überhaupt der ganze Garten nur biologisch bewirtschaftet: ich stehe auf häckerlen und mulchen, Schnecken einsammeln und Pflanzenjauchen)
    • Totholzhaufen und Unkrautwucherstellen...
    Nur mit dem Kompost kann ichs irgendwie noch nicht so, der Haufen wird immer grösser und grösser aber so richtig schöne Erde hab ich bis jetzt immer nur wenig hingekriegt. Vielleicht füllen wir ihn zu schnell? ... denn bei mir isst es sich auch vornehmlich vegetarisch-gemüselastig und dazu fahr ich auch noch mit dem Fahrrad zur Arbeit.
    Ne richtige Öko-Tante also :cool::cool::cool:

    aber jetzt ist genug OT ... sorry oska
    und auch genug Rechthaberei meinerseits... sorry Biotekt

    liebe Grüsse von Susu, die einfach nur klarstellen wollte, dass sie weiss was Biotekt meint, seine Meinung teilt und so gut es geht auch in die Praxis umsetzt
     
    hallo ihr Lieben,
    sind ja ein bisschen vom thema abgekommen ,ne :) aber danke für die infos !
    also efeu lass ich dann mal wieder sein und wilden Wein hab ich schon reichlich
    an meinem Gartenhäuschen.
    aber wie ist es mit der Kletterhortensie ? Haftwurzeln stören mich nicht so ,die soll ja dranbleiben ,aber brauch ich da ne Kletterhilfe ?
    oder doch lieber ne andere Pflanze ?

    grüssle , anke
     
  • hallo ihr Lieben,

    aber wie ist es mit der Kletterhortensie ?

    Unter statischen Aspekten ist sie zwischen Wildem Wein und Efeu einzuordnen. Wie ich schon schrieb rate ich jedoch generell von einer Begrünung von WDVS mit Selbstklimmern ab. (Andere mögen da weniger kritisch sein - aber bei denen wirst du dich wahrscheinlich auch nicht wegen "falscher Beratung" beschweren können, bzw. wollen.) Die zu erwartenden Probleme entwickeln sich langfristig - viele, die meinen zur selbstklimmenden Begrünung von WDVS raten zu können, tun dies aufgrund individueller (und mitunter blauäugiger) Erfahrung über viel zu kurze Zeiträume....

    Allerdings kann/muss ich darauf hinweisen, dass Selbstklimmer auf WDVS weniger kritisch sind, wenn sie durch eine
    angemessen befestigte Stützkonstruktion (ähnlich einer Kletterhilfe) gesichert, bzw. entlastet werden. Solltest du dich für eine Kletterhortensie entscheiden, dann würde ich (dringend) zu einer Stützkonstruktion raten - u.a. weil eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie in schattiger Lage an frischem, fungizidem (weißen?) Putz/Anstrich ohnehin nur unzulänglich Haftwurzeln ausbildet - also keinen ausreichenden Halt entwickelt. Siehe hierzu auch "Kletterhortensie".

    Auf der anderen - völlig sicheren - Seite schafft die Installation einer Stützkonstruktion (oder Kletterhilfe) natürlich optimale Voraussetzungen für eine standortgerecht gewählte Gerüstkletterpflanze, die dann ganz sicher keinen Verdruss bereitet.

    Viele Grüße
    TB
     
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