Irgendwie fühlte ich mich immer schlecht, die Lichtkammer mit Strom aus der Steckdose zu beleuchten. Irgendwo Kohleabgase in die Luft zu blasen, damit ich es hier ein wenig schöner habe. Oder Atommüll zu produzieren.
Zugegeben, ich habe es geschafft im letzten Jahr so viel an Strom an anderer Stelle zu sparen, dass ich trotz der Lichtkammer nur 1,67 Euro nachzahlen musste, d.h. fast keine zusätzlichen Dreck zu produzieren.
Aber es fühlte sich dennoch nicht richtig an. Die Lichtkammer ist ein reines Luxusgut, und ich mag für meinen Luxus nicht die Umwelt verschmutzen.
Seit einigen Wochen bastle ich jetzt an einer 12V Solar-Inselanlage. Ziel ist es, die Lichtkammer mit dem Strom aus der Solaranlage zu versorgen.
Im Moment klappt es zu 50%. Ich konnte eine der zwei 18W Leuchtstoffröhren durch LEDs ersetzen, die mit Solarstrom aus meinen Panels versorgt werden. Die LEDs brauchen 13Watt und liefern mehr Licht als die ersetzte Röhre. Das Bild zeigt die Kammer, nur mit den LEDs beleuchtet.
Schön wäre es, eines Tages 100% eigenen Solarstrom einsetzen zu können. Aber meine Möglichkeiten Panels aufzustellen sind begrenzt, weil ich zur Miete wohne. Ein oder zwei Fensterbretter kann ich noch mit Solarzellen pflastern, aber das wird dennoch nicht für 100% reichen, im Winter vermutlich erst recht nicht.
Aber es ist schön, Sonnenlicht einzufangen und in die Wohnung zu transportieren, um den Pflanzen in der Kammer Licht zu geben. 25 Jahre sollen die Panels halten, vielelicht länger, und in 14 Jahren müsste es sich amortisiert haben, aber bis dahin ist der Akku futsch, d.h. finanziell rechnet es sich nicht. Aber an sonnigen Tagen liefern die Panels mehr Strom als die Lichtkammer an einem Tag braucht, und ich kann z.B. Akkus damit laden oder 12V Kleingeräte damit betreiben.
PS: Bitte mach' niemand eine Rechnung auf wie viel Dreck die Produktion der Panels und das Recycling der Akkus macht, und ob das dreckiger ist als Strom zu kaufen. Lasst mir wenigstens einmal die Illusion etwas richtig zu machen. Es ist so schon schwer genug, zufrieden zu sein, und es wäre schade, wenn die Anlage, die ich so lange geplant und gebaut habe, und die mich freut, einfach weil es funktioniert, wenn diese Anlage auch wieder zum Quell von Ärger würde.