Hajo Gärtnert

oh... ich weiß wovon du sprichst... ;) am Anfang, wenn die Pflanzen noch klein sind, ist die Sache meistens noch recht einfach. Irgendwann geht dann das Umschichten und Umstapeln los :grins:
- irgendwie bleiben die meisten halt doch nicht auf der Größe, in der sie praktisch wären. :grins:

Hast du eigentlich außer deinen beiden Lichtkammern noch Platz für die Gemüseanzucht (Tomaten & Paprika)...? Oder ziehst du da eh nicht so viel vor, da du ja nicht so ein großer Tomatenfan bist...?
 
  • Fleissig ist schön gesagt, ruhelos ist leider mein Problem. Ich müsste öfter ausspannen, aber ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal nichts tue. das Leben scheint immer so kurz, und es gibt so viel zu tun ...

    Beim Nichtstun kommen mir immer die besten Idee, da arbeitet mal nur das Gehirn, deshalb betrachte ich das gar nicht so als "verschwendete" Zeit.
    Solange sich das Nichtstun nicht über den ganzen Tag ausdehnt ist doch alles ok :)
     
    Bei mir endet das Nichstun meist nach 5 Minuten, dann ist die erste Idee schon da :-P

    Das andere ist ein psychologisches Problem, und ich bin da etwas selber schuld, dass ich die ideal der Leistuingsorientierten gesellschaft so sehr verinnerlicht habe. War gut für die Ausbildung und auch bei der Arbeit, aber Freizeit sollte nicht 100% auf effiziente Nutzung der Zeit ausgerichtet werden.

    Gestern gab es dann eine Zwangspause, ich konnte einfach nicht mehr, und habe den Rest des Abends dann mit Musikhören verbracht. Ich muss aufpassen, meine Problem begannen mit einem Burn Out, aber leider ist bei mir das "ich will" so stark, dass es bis fast zum Zusammenbruch weitergeht, wenn ich etwas im Sinn habe.
     
  • Kann ich so gut nachvollziehen... gerade für willensstarke Menschen und Leute, die ohnehin einen starken Antrieb haben, ist dieses extreme Leistungsdenken m.E. ziemlich schädlich. Es mag ja sein, dass es Menschen gibt, die dadurch nicht so unter Druck geraten - aber wenn man ohnehin dazu neigt, sich viel abzuverlangen, sein eigenes Tun und Handeln sehr kritisch zu bewerten und generell zu der Einstellung tendiert, man müsse immer noch mehr leisten und das auch noch in kürzerer Zeit, weil das, was man leistet, noch nicht gut genug ist... dann geht das über kurz oder lang (eher kurz) gewaltig an die Substanz.
    Ich kenne mittlerweile recht wenige Leute, die nicht schon kurz vorm Burnout standen oder schon mittendrin waren... man muss schon relativ tough sein (oder ganz extrem sorgenfrei und übermäßig wohlhabend aufgewachsen sein), um sich von all dem gesellschaftlichen Druck nicht beeinflussen zu lassen. (Und über gute Ressourcen verfügen, auch mal abschalten zu können)
    Bei mir war es so, dass das alles zu Schulzeiten noch einigermaßen funktioniert hat, aber schon die zwei Jahre vorm Abi waren ein Horror, und an der Uni (mit zwei Jobs nebenher) wurde es dann nicht besser. Irgendwann rächt sich der Körper dann eben...

    edit - bei mir ist es leider nicht immer nur das "ich will" sondern oft auch ein anerzogenes "ich MUSS", das bei mir ein unheimlich starker Motor ist. Eltern wissen schon, wie sie ihre Kinder dazu bringen können, zu spuren...:rolleyes: am besten, man macht ihnen so lange ein schlechtes Gewissen, bis das "ich muss" irgendwann gar nicht mehr angezweifelt sondern komplett verinnerlicht wird.
    Meiner Erfahrung nach ist das leider oftmals auch einer der Faktoren, der zu dieser extremen Ruhelosigkeit und dem ständigen Zwang "etwas tun zu müssen" und produktiv sein zu müssen führt... es ist schwierig, wenn man das Gefühl, dass es einfach in Ordnung ist, auch mal nur zu existieren, nicht richtig vermittelt bekommen hat.

    Sorry für das lange OT :d
     
  • Ich hatte vor Jahren ein Bourn Out, ich war Selbstständig, meine Mama Pflegebedürftig, hatte noch den Hund, mein GG wollte auch seine Zeit mit mir haben usw. nach einem Jahr Dauerstress war Ende, ging gar nichts mehr.

    Glaub mir spätestens dann änderst du dein Leben, natürlich sollte es erst gar nicht soweit kommen aber das kann man keinem sagen, muss jeder selber fühlen oder mitmachen, alles reden hilft da nicht.
     
    Richtig Stupsi, das ist auch noch ein ganz entscheidender Aspekt... pflegebedürftige / chronisch kranke Angehörige. Wenn das noch zu anderem Druck/Stress hinzukommt... ist es schon extrem schwierig, nicht ganz unten zu landen. (Mir ist es passiert...)

    Ich fürchte, je nach Persönlichkeitsstruktur ist es auch sehr schwer, da wirklich bewusst gegenzusteuern, wenn man mitten in Allem drin steckt...
    Mag sogar sein, dass man das Problem halbwegs rechtzeitig erkennt - aber ein Problem zu erkennen und es auch zu lösen (wenn sämtliche äußeren Umstände widrig sind und einen vermeintlich daran hindern) sind dann auch wieder zwei Paar Stiefel...
     
  • Ich hab es gar nicht gemerkt zuerst, man wurd einfach immer schneller, irgendwann hab ich mal so gesagt wenn jetzt noch was kommt könnt ihr mich in die Klapse bringen und es kam noch was dazu aber irgendwoher nimmt man wieder die zusätzliche Kraft und macht weiter tja bis dann der Akku wirklich ganz leer ist, das geht ganz plötzlich.

    Deshalb gibts jetzt bei mir feste Zeitplanung, wann arbeiten und wann ruhen, ich muss allerdings sagen Gartenarbeit ist für mich kein Stress, da kann ich abschalten bei ,nur nehm ich mir dann auch da Pausen wo ich in Ruhe mal sitze und Kaffee schlabber´und ganz wichtig auch mal NEIN sagen lernen wenn andere was von einem wollen, man muss nicht immer sofort springen, man kann auch sagen morgen nehm ich mir Zeit für dich, heute brauch ich die Zeit für mich.
     
    [...]und ganz wichtig auch mal NEIN sagen lernen wenn andere was von einem wollen, man muss nicht immer sofort springen, man kann auch sagen morgen nehm ich mir Zeit für dich, heute brauch ich die Zeit für mich.
    Das stimmt, das ist eine der wichtigsten Lektionen. Daran arbeite ich seit geraumer Weile - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Aber so geht es vermutlich den meisten, die nicht Nein sagen können. So etwas zu lernen, ist ein langer Prozess, und man muss sehr geduldig mit sich sein (... was oftmals schon wieder die nächste Schwierigkeit darstellt).

    Ich merke gerade, dass wir uns recht weit vom Garten entfernt haben... ;)
     
    Ok ich schlag mal nen Bogen wieder zum Garten :grins:
    Melisse anbauen, beruhigt die Nerven und Baldrian, blüht auch sehr hübsch und die Blüten riechen sogar gut im Gegenteil zur Wurzel.
    Insekten mögen auch diese Pflanze sehr.
     
    edit - bei mir ist es leider nicht immer nur das "ich will" sondern oft auch ein anerzogenes "ich MUSS", das bei mir ein unheimlich starker Motor ist. Eltern wissen schon, wie sie ihre Kinder dazu bringen können, zu spuren...:rolleyes: am besten, man macht ihnen so lange ein schlechtes Gewissen, bis das "ich muss" irgendwann gar nicht mehr angezweifelt sondern komplett verinnerlicht wird.

    Ja, das kenne ich auch. Selbst heute ist oft noch die Angst dabei, dass andere unzufrieden mit meiner Arbeit sein könnten, selbst in Fällen wo es mir eigentlich ganz egal sein könnte - auch in der Art "Gefällt den Passanten mein Garten? Muss ich noch etwas verbessern?"

    Eigentlich sollte der Garten nur so gut sein, dass ich selbst damit zufrieden bin, aber irgendwo ist immer die Sorge da, von jemand anderem schlecht bewertet zu werden, und das treibt mich meist weiter als ich eigentlich will oder sollte.

    Aber zurück zum Garten - ich hab's geschafft, die erste Tagetes blüht in der oberen Lichtkammer (die mit den 4000K LEDs):

    tagetes_bluete.webp

    Das freut mich enorm :)

    Der andere Versuch mit den Löwenmäulchen hat nicht so gut funktioniert. Die vergeilen nur ohne Ende. Schon seltsam, wie unterschiedlich die Pflanzen auf das Kunstlicht reagieren, da muss ich wohl noch viel forschen.

    PS:

    @Stupsi: Melisse ist gut, und die habe ich auch im Garten. Baldrian ist auch gut, aber nachdem ich einige Jahre viel zu viel Baldrian genommen hatte in der Hoffung meine Angstprobleme damit etwas Lindern zu können, bin ich jetzt damit sehr vorsichtig. Zu viel davon ist auch nicht gut.
     
  • Gratuliere zur Tagetesblüte, das ist ja toll! :cool:
    Was für ein Lichtblick im tristen Winter!! :cool::o
    Ist das auch eine Durango Bolero? :)

    (...) aber irgendwo ist immer die Sorge da, von jemand anderem schlecht bewertet zu werden, und das treibt mich meist weiter als ich eigentlich will oder sollte.
    Dito... genau so geht es mir auch. Wie man sich wirklich davon frei machen kann, habe ich bis dato leider nicht herausfinden können. Natürlich kann man auf der kognitiven Ebene versuchen, bewusst gegenzusteuern, aber... so richtig einfach finde ich es nicht.

    Pflanzen wie Melisse oder Baldrian haben bei mir noch nie wirklich einen "beruhigenden" Effekt gezeigt (am ehesten noch Lavendel), aber ich liebe sie trotzdem - Melisse riecht einfach herrlich! :)
     
  • Ist das auch eine Durango Bolero? :)


    Meine Tagetes-Samen sind eine Wundertütet. Man weiss nie was drin ist :-P Manchmal wüsste ich es schon gerne vorher, aber das es selbst gesammelte Samen von vielen Tagetes sind, ist alles mögliche dabei.

    Ich hoffe ich finde noch mehr blühwillige Pflanzen, die unter Kunstlicht gedeihen.
     
    Och wie schön, die Tagetes blüht :)
    Toll, draußen ist es noch Winter und alles wie tot, das ist echt ein Lichtblick.
     
    Es gibt wieder eins. Ich habe die rechte Hälte der unteren Kammer umgebaut, und sie hat jetzt Platz für drei größere Pflanzen.


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    Einiges ist noch nicht endgültig, manches sieht noch zu sehr "menschgemacht" aus, aber die grundlegende Struktur sollte für das nächste halbe Jahr gut sein.
     
    Da immer wieder spekuliert wird, wie Amaryllis zu pflegen sind, gibt es zuerst mal ein Foto von meinen drei Zwiebeln - im Moment sind sie bei meiner Mutter im Pflegeheim, alle drei mit Blütenansatz. Das Foto ist etwa eine Woche alt, die erste Amaryllis hat sich inzwischen geöffnet, und drei schöne Blüten entwickelt:

    amaryllis-triple.webp

    Nach der Blüte wird er Blütenstengel entfernt, nach den Eisheiligen kommen sie nach draussen an einen schattigen Platz. Gegossen wird die ganze Zeit, die Blätter bleiben dran. Im Herbst kommen sie dann in den Keller, bevor es frostig wird. Abgestorbene Blätter entferne ich, und gieße weniger als im Sommer. Wenn alle Blätter abgestorben sind, gieße ich fast gar nicht mehr.

    Sobald sich der Blütenstängel zeigt kommen sie aus dem Keller in die Wohnung, ab da wird wieder normal gegossen und gedüngt, Am Anfang giesse ich soger etwas mehr als sonst, weil der Zwiebel zum Auftrieb der Blüter viel Wasser braucht.
     
    Noch einmal wurde eine Korrektur der Lichtkammer notwendig, diesmal vorne, in der Mitte. Ich habe einen großen Bereich für Pflanzen durch vier einzelne Pflanzgefäße ersetzt. Ich hoffe, dass das vorest die letzte bauliche Veränderung war, und ich beginne kann, an den Details zu arbeiten.

    lk_reno_3.webp

    Neu sind der kleinblättrige Ficus hinten in der Ecke, die mini Azalee und die Zwergrose aussen rechts. Schade, dass es nicht möglich sein wird, die Rose dort stehen zu lassen. Ich bin immer noch auf der Suche nach Pflanzen, die dauerhaft in der Lichtkammer bleiben können. Aber bis sie abgeblüht ist, wird die Rose dort bleiben.

    Das Bild ist ein HDR, mein erster Versuch mit HDR Bildern. Etwas mühsam, aber die Kontrastverhältnisse in der Kammer sind etwas extrem, und die Kamera kommt damit nicht so gut zurecht, dewegen dachte ich, ich versuche es mal mit einer HDR Aufnahme.
     
    sieht echt toll aus !!!

    Gefällt mir ;););)

    HDR ??? Hab DichRückwärts <<<????


    wir haben jetzt ein 4K TV - mancher Schauspieler wünscht sich da die unschärfe zurück :D:D:D:D

    deine Kammer ist wirklich schön geworden- ich denke Urwaldmäßig ginge nur im Terrarium oder so....
    du kannst das !!!

    Danke
     
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