Kann ich so gut nachvollziehen... gerade für willensstarke Menschen und Leute, die ohnehin einen starken Antrieb haben, ist dieses extreme Leistungsdenken m.E. ziemlich schädlich. Es mag ja sein, dass es Menschen gibt, die dadurch nicht so unter Druck geraten - aber wenn man ohnehin dazu neigt, sich viel abzuverlangen, sein eigenes Tun und Handeln sehr kritisch zu bewerten und generell zu der Einstellung tendiert, man müsse immer noch mehr leisten und das auch noch in kürzerer Zeit, weil das, was man leistet, noch nicht gut genug ist... dann geht das über kurz oder lang (eher kurz) gewaltig an die Substanz.
Ich kenne mittlerweile recht wenige Leute, die nicht schon kurz vorm Burnout standen oder schon mittendrin waren... man muss schon relativ tough sein (oder ganz extrem sorgenfrei und übermäßig wohlhabend aufgewachsen sein), um sich von all dem gesellschaftlichen Druck nicht beeinflussen zu lassen. (Und über gute Ressourcen verfügen, auch mal abschalten zu können)
Bei mir war es so, dass das alles zu Schulzeiten noch einigermaßen funktioniert hat, aber schon die zwei Jahre vorm Abi waren ein Horror, und an der Uni (mit zwei Jobs nebenher) wurde es dann nicht besser. Irgendwann rächt sich der Körper dann eben...
edit - bei mir ist es leider nicht immer nur das "ich will" sondern oft auch ein anerzogenes "ich MUSS", das bei mir ein unheimlich starker Motor ist. Eltern wissen schon, wie sie ihre Kinder dazu bringen können, zu spuren...

am besten, man macht ihnen so lange ein schlechtes Gewissen, bis das "ich muss" irgendwann gar nicht mehr angezweifelt sondern komplett verinnerlicht wird.
Meiner Erfahrung nach ist das leider oftmals auch einer der Faktoren, der zu dieser extremen Ruhelosigkeit und dem ständigen Zwang "etwas tun zu müssen" und produktiv sein zu müssen führt... es ist schwierig, wenn man das Gefühl, dass es einfach in Ordnung ist, auch mal nur zu existieren, nicht richtig vermittelt bekommen hat.
Sorry für das lange OT :d