Grundwasserpumpe saugt nicht an

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14. Apr. 2014
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Hallo Zusammen!
Ich bin ganz neu hier und komme gleich mit einem klassischem Problem um die Ecke.
Die kurze Fassung lautet: Meine Grundwasserpumpe zieht kein Wasser....und hier die lange Fassung. Also der Aufbau ist bei mir wie folgt: Aus dem Boden ragt ein Rohr (glaube 1 1/4 ") darauf sitzt ein Rückschlagventil, dann kommt ein Schlauch, der dann zur Pumpe geht...bis zum letzten Jahr war da eine Pumpe mit Speicher und Druckschalter angeschlossen. Es hat immer schon ewig gedauert, bis ich sie das erst mal im Frühjahr zum laufen bekommen hab. Aber es hat immer funktioniert. Diese Pumpe ist mir leider kaputt gegangen. Jetzt hab ich eine andere Pumpe angeschlossen, welche ich noch zu hause hatte...Ich habe es aber nicht geschafft, Wasser zu fördern. Ich habe den Pumpenkörper und auch den Ansaugschlauch mit Wasser gefüllt...Und die Pumpe dann laufen lassen... Alles ohne Erfolg...Ich hab das mal mit geöffnetem Wasserhahn, mal mit geschlossenem Wasserhahn gemacht...Aber leider kein Wasser.... Da ich sehr unsicher bin, was das angeht, stelle ich mal meine Fragen, welche mir den Schlaf rauben...

Muss der Wasserhahn geschlossen oder offen sein?
Ist die Pumpe überhaupt geeignet? (Von der Förderhöhe ist sie das...Stichwort selbstansaugend? Ich habe eine ganz "normale" Gartenpumpe aus dem Baumarkt...ist aber nu ca. zwei Jahre alt)
Muss ich auch das Steigerohr in der Erde mit Wasser füllen? (Ich habs versuch...schien aber ein aussichtsloses Unterfangen zu sein...oder hab ich nicht genug Geduld?)
Ich bin verzweifelt, und würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann

Schönen Gruß
 
  • Stefan,
    herzlich willkommen hier !
    Es kann natürlich sein, daß Dein Brunnen versandet ist, und er deshalb nicht mehr ansaugen kann.
    Unten am Ende hast Du ja einen Filter sitzen, und der kann natürlich auch verstopfen.
    Bei mir ist der Hahn immer offen, und manchmal dauert es fast 10 Minuten, ehe Wasser kommt.
    Ich habe bei mir 3 Brunnen, die ich unterschiedlich nutze, da bei mir die wasserführenden Schichten mal mehr mal weniger eisenhaltig sind .
     
    Vielen Dank für deine Antwort!
    Ich weiß das es generell vorkommen kann, das das Problem am anderen Ende der Saugleitung liegt...das möchte ich jetzt aber mal auschließen, da es die letzten 20 Jahre immer funktioniert hat... Ich würde nur gern wissen, ob ich überhaupt alles richtig mache...Sprich..
    Wasserhahn auf oder zu?
    Ansaugrohr mit Wasser füllen?
    Ist das mit der Pumpe überhaupt möglich?

    Ich will ja nicht stundenlang versuchen das Wasser anzusaugen, wenn ich grundsätzlich einen Fehler mache
     
  • Stefan,
    sicher gibt es hier noch Spezialisten, aber wenn einer meiner Brunnen gar nicht in die Gänge kommt, fülle ich das Ansaugrohr auch mit Wasser auf, manchmal schiebe ich auch den Gartenschlauch von oben rein, und spüle rückwärts.
    Hähne sind bei mir immer offen, sonst sehe ich ja nicht, wenn Wasser kommt ;)
    außerdem, grade wenn Dein Brunnen so alt ist, kann es vorkommen, daß er versandet.
    Es kann aber auch sein, daß Dein Brunnen gar kein Wasser mehr hat, wenn sich aus irgendeinem Grund der Grundwasserspiegel abgesenkt hat, zum Beispiel.
     
  • Vielen Dank!
    Ich hab auch schon mal angefangen, Wasser ins Ansaugrohr zu füllen, hab aber nach fünf Minuten aufgehört....ich war der Meinung, das das Wasser einfach im Grundwasser verschwindet?!? Oben kam auf jedenfall nix an....das hab ich im letzten Jahr auch getan...und am Ende lief der Brunnen doch. Als ich noch die Pumpe mit Speicher hatte, hatte ich den Hahn immer zu, damit sich der Druck aufbaut...deswegen war ich mir jetzt bei der "neuen" Pumpe nicht mehr sicher
     
    Bei meiner Ga....-Pumpe muss man einen Schalter umstellen zum Ansaugen, wenn Wasser da ist, wieder zurückstellen. Klappt bislang gut. Angegossen wird bei mir nur die Pumpe, das Ansaugrohr braucht nicht. Den Wasserhahn lasse ich zu, bis ich in einem Schauglas sehe, dass Wasser kommt. Förderhöhe bei mir ca. 4m.

    LG, Ulla
     
  • Die Pumpe muss Unterdruck erzeugen um Wasser ansaugen zu können. Die max. Höhe, die man so überbrücken kann (Vakuum) liegt bei etwa 9-10 Metern. Wenn die Pumpe nicht so viel Unterdruck schafft, ist die Saughöhe natürlich geringer. Vermutlich ist es noch schwerer für die Pumpe anzusaugen wenn nur Luft im Schlauch und in der Pumpe ist.

    -> Idee: nach dem Filter ein Rückschlagventil einsetzen. Saugleitung und Pumpe mit Wasser füllen. Nochmal versuchen.
     
    Hallo!

    Aber der Filter ist doch irgendwo 4-5m unter der Erde??? Wie soll ich denn da ein Ventil setzen? Oder stehe ich auf m Schlauch?
     
    Schlauch/Rohr/Gestänge hochholen, Filter abschrauben, Ventil anschrauben, Filter an das Ventil. Schlauch/Rohr/Gestänge wieder zurück in den Brunnen, um Ventillänge höher setzen. Oder bessere Pumpe kaufen.
     
    Der Wasserhahn muss natürlich offen sein sonst entsteht keine Sogwirkung. Rein technisch gesehen gibt es garkein ansaugen.(Der Luftdruck drückt das Wasser von unten in den Schlauch rein, dafür muss ein Vakuum erzeugt werden, die Leitung muss 100 % dicht sein) Die Pumpe muss mit Wasser befüllt werden, darauf achten dass keine Luft in der Pumpe ist, erschwert den Vorgang sonst zusätzlich. Das befüllen des Ansaugschlauch hilft auch. Den Schlauch auf der Druckseite ganz wenig öffnen damit nicht die kpl. Wassermenge raus kommt. Das Wasser aus dem Brunnen muss spätestens oben an der Pumpe sein bevor das eingefüllte Wasser der Pumpe heraus ist.
    Von Vorteil ist es wenn die Pumpe einen zweiten Druckausgang hat zusätzlich während des Ansaugvorgang Wasser dazu zu geben. Immer Stoßweise damit die Rammspitze geflutet wird.
    Es gibt generell unterschiedliche Leistungen beim Ansaugen der Pumpen. Einige schaffen nur 5 Meter, der größte Teil liegt zwischen 7-9 aber dies sind die Maximalangaben. Da kommt oben nicht mehr viel an wenn der Wasserspiegel so tief ist.
     
  • Vielen Dank! Das sind Informationen, die mir weiter helfen. Macht es denn jetzt Sinn, das Rückschlagventil abzuschrauben, um das Ansaugrohr zu füllen? Oder ist das ein sinnloses Unterfangen, wenn unten kein RV sitzt?
     
  • Stefan,
    ich habe weder unten noch oben ein RV sitzen, und brauche oft etwas länger, bis bei mir endlich Wasser kommt.
    Ich habe natürlich den Vorteil, daß ich das Ansaugrohr mit einem anderen
    immer funktionierenen Brunnen per Schlauch auffüllen kann. ;)
    Aber ohne anzufüllen, würde ich meine anderen beiden Brunnen wahrscheinlich nie
    zum Laufen bekommen .
     
    Danke!
    Dann wird das mal mein nächster Versuch werden....werde dann mal so lange was ins Rohr füllen, bis es voll ist...und dann schaun wa mal. Gruß
     
    Häng doch den Ansaugschlauch der Pumpe einfach mal in ein volles Wasserfass oder ähnliches, dann siehst du, ob die Pumpe eigentlich funktioniert.

    Hatte auch mal eine Pumpe, die schaffte ein RV nicht...
     
    Fakten sammeln:

    Wenn Du sagst, das nur ein Metallrohr in vermutlich 1 1/4" aus der Erde guckt, dann hast Du vermutlich einen Rammbrunnen.
    Die Ansaugstrecke bei einem Rammbrunnen muss dicht sein. Und damit meine ich 100% Luftdicht! Beliebte Fehlerquellen sind Geka-Klauenkupplungen und falsche Schläuche in der Ansaugstrecke. Bei einem Rammbrunnen ist ein Rückschlagventil Pflicht, da Dir sonst die angesaugte Wassersäule wieder abfällt und die Pumpe diese jedesmal wieder "hochziehen" muss. Bitte ein vernünftiges RV mit Edelstahl oder Messing Rückschlagklappe bzw. -ventil nehmen.

    Pegel mal mit einer Paketschnur mit Gewicht dran den Wasserstand aus, sprich ab wieviel Meter unter Erdoberfläche fängt die Wassersäule an. Sind es mehr als 10 Meter, dann ist es physikalisch unmöglich, das Wasser angesaugt wird (geodätische Saughöhe). Ich gehe aber davon aus, das es weniger ist, dein Brunnen hat ja offensichtlich mal funktioniert :)
    Hast Du, wie ich zB, Wasser schon ab 2 Meter, dann schafft das jede Pillepalle-Pumpe. Bis 7 Meter eigentlich unkritisch.

    Ob Du nun eine Gartenpumpe, ein Hauswasserwerk oder Hauswasserautomat dran hängen hast ist erstmal schnurzfurz, die Pumpen sind mittlerweile idR immer die gleichen nach dem Jet-Prinzip.

    Bei Inbetriebnahme die Hähne der Wasserentnahmestellen auf der Druckseite öffnen, so das die Luft rausgedrückt werden und Wasser nachfliessen kann. Pumpengehäuse und eventuell Vorfilter (hoffentlich vorhanden) mit Wasser füllen. Pumpe starten und laufen lassen. Gegebenenfalls Wasser in der Pumpe nachfüllen (vorher ausschalten :) ).

    Nun die schlechten Möglichkeiten:

    Die wasserführende Schicht, in der dein Brunnen steckt, hat kein Wasser mehr. Eher unwahrscheinlich da meistens nur durch menschliche massive (Tief-)Baumassnahmen in der Umgebung verursacht.

    Dein Brunnen ist verockert, nennt man auch Brunneninfarkt. In solchen Fällen sieht dein Brunnenrohr unten am Filter im Extrem aus wie hier auf dem Bild oben-rechts. Sehr "beliebt" in meiner Berliner Ecke, wir haben sehr stark eisenhaltiges Wasser. Verockerung kann man an einer immer schlechter werdenden Förderleistung bis Stillstand erkennen. Aber... diese Ablagerungen kann man lösen! Kommerzielle Mittel z.B. Wessoclean. Ich hatte das Problem mit meinem 20 Jahre alten Brunnen, der sprudelt wieder wie am ersten Tag, andere Brunnen habe ich mit einer "geerbten" Eigenmischung auch erfolgreich reaktiviert.

    Versandung auch möglich aber tendenziell unwahrscheinlich. Sollte eigentlich nicht passieren wenn man den Ramm-/Spül-/Bohrbrunnen vernünftig baut.

    Kleiner und oberflächlicher Ausflug zum Thema Brunnen :)
     
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