Frauenquote sinnvoll oder überflüssig

  • Wir in Brandenburg hatten das Glück, dass ausreichend Kitas (Krippe, Kindergarten und Hort) aus DDR-Zeiten vorhanden waren. Die Kita-Gebühren richten sich nach dem Einkommen der Eltern, je höher das Einkommen, umso höher die Kita-Gebühren. Dadurch war es mir möglich, trotz der Kinder weiterhin meinen Beruf ausüben zu können. In den Sommerferien werden die Kitas aber abwechselnd für 3 Wochen geschlossen, dann hab ich aber die Alternative meine Kinder in einer Ersatz-Kita unterzubringen.
    Leider wurden nach der Wende hier sehr viele Kitas geschlossen, da nicht mehr ausreichend Kinder vorhanden waren. Diese Kita-Plätze fehlen jetzt. Und heute ist es nicht mehr ganz so einfach einen Kita-Platz zu bekommen, wie noch vor 20 oder 15 Jahren.
     
    Wenn Frauen ihre weiblichen Fähigkeiten in die Männerdomänen einbringen, dann finde ich das gut. Aber die Männerwelt braucht keine Frauen, die dort (nur) "ihren Mann stehen".


    ja freilich, träum mal weiter ..
    Was ist schlecht an der klassischen Rollenverteilung?


    aufgerollte Grüße
    Tono
     
  • .... Was ist schlecht an der klassischen Rollenverteilung?


    aufgerollte Grüße
    Tono

    Nichts, nur das muss jeder für sich entscheiden können. Nur leider ist es hier in den neuen Bundesländern nicht so einfach dies zu entscheiden, da leider mit nur einem Einkommen kein Auskommen für eine Familie ist, ergo beide arbeiten oder sind zusätzlich auf staatliche Unterstützung angewiesen.
    Als die Kinder kleiner waren, hab ich mir schon manches mal gewünscht, ich könnte nur halbtags arbeiten.
     
  • Ich auch!
    Aber ich musste
    Arbeiten,weil mit einen Einkommen,kein
    Auskommen.:cry:
     
    Vielleicht ist die klassische Rollenverteilung oftmals ganz im Sinne der Frauen?

    oder die klassische Rollenverteilung ist ganz im Sinne der Männer?

    Es gibt immer (mindestens) zwei Seiten, gelle :)

    Nee, nun aber mal ganz im Ernst. Ich/wir (also Ex-Männe und ich) gehören zu den ganz seltenen Exemplaren, die schon im letzten Jahrtausend *grins* die Rollenverteilung umgekehrt haben. Ich machte damals sehr interessante Erfahrungen, nämlich dass mich seeehhhr viele Frauen (ich meine damit ungefähr dreiviertel in der Krabbelgruppe und anderswo) darauf angesprochen haben, wie ich es hinbekommen hätte, dass mein Männe Erziehungsurlaub (so hieß die Elternzeit damals) nimmt.
    Mir stellte aber niemals ein Mann die Frage, wie er seine Frau zum Rollenwechsel überreden könnte. *hmmmm* OK, dachte ich mir damals, das könnte ja daran liegen, dass Männer sich nicht trauen mich sowas zu fragen, dass die sich eher an meinen Männe wenden. Also, Männe gefragt - Fehlanzeige... So muss ich also für die späten 90er Jahre und das kleinstädtischen Umfeld auf der schwäbischen Alb zu dem Schluss kommen, dass die Frauen zum Teil sehr wohl Interesse an einem Rollenwechsel gehabt hätten, die Männer aber doch lieber an der klassischen Rollenverteilung festhalten wollten.

    Lieben Gruß
    Orlaya
     
  • Was ist schlecht an der klassischen Rollenverteilung?

    das finde ich eine echt gute Frage. Mein Zeitplan sah und sieht immer noch relativ ähnlich aus wie der von "Mutts". Sehr oft fühle ich mich auch wie der Hamster im Rad. Vor fünf Jahren bin ich mit einem Burnout in der Klinik gelandet. Heute kann ich zwar etwas besser mit dem Stress umgehen, aber so richtig gut ist es immer noch nicht.

    Auch jetzt habe ich immer wieder das Gefühl meine Kinder oder auch meine Arbeit zu vernachlässigen. Es ist und bleibt halt eine echte Doppelbelastung. Und ja, manchmal geistert mir tatsächlich der Gedanke durch den Kopf, wie anders mein Leben wäre, wenn ich mich für die klassische Rollenverteilung entschieden hätte:
    - ich wäre nicht so hin-und-her gerissen
    - ich hätte mehr Zeit für die Kinder
    aber auch:
    - ich würde nie wieder in meinem Beruf arbeiten können (bin Dipl.-Ing. und arbeite in der Softwareentwicklung)
    - wir hätten bei der Scheidung unser gemeinsames Haus verkaufen müssen
    - ich hätte meinem Ex nie Ehegattenunterhalt zahlen können
    - ich würde vermutlich auch heute noch ständig vor Gericht mit ihm stehen, weil er selbst Kindesunterhalt für eine Zumutung hält
    - ich würde ergänzend Hartz IV beziehen, anstatt jeden Monat über tausend Euro ESt zu zahlen
    - ich wäre unglücklich wegen der geringen Perspektive
    - ich würde vielleicht wie meine Mutter Depressionen entwickeln, wenn die Kinder aus dem Haus gehen

    ist natürlich alles hypothetisch. Und vorallem beruht es auf der Annahme, dass die Ehe scheitert.

    Ich denke das ist auch einer der Hauptgründe, warum die klassische Rollenverteilung, die über lange Zeit ein absolutes Erfolgsmodell war, heute etwas vorsichtig betrachtet werden muss. Es scheitern so viele Ehen und wenn das Paar dann das klassische Rollenmodell gelebt hat, dann sind die Folgen noch tiefgreifender. Über die anderen Gründe will ich jetzt gerade nicht schreiben, sonst wird dieser Beitrag noch länger.

    Lieben Gruß
    Orlaya
    (die heute nachmittag nicht fürs Büro arbeiten muss, aber deswegen noch lange nicht 'frei' hat)
     
    Hallo,

    darf ich hier auch noch einmal etwas zusätzliches einbringen?

    Es gibt heutzutage durchaus auch sehr viele Frauen, die möchten gar keine Kinder sondern beruflichen Erfolg haben.
    Das trotz Kinderlosigkeit - auch ungewollte - werden hier die Frauen meiner Meinung nach hier wirklich und tatsächlich benachteiligt. Wie bereits geschrieben, es gibt ettliche männliche Führungskräfte die wollen nicht mit Frauen zusammenarbeiten. Wenn eine weibliche Bewerberin wirklich die Bessere Qualifikation hat aber als Frau nicht gewollt ist, wird zur Not eine Zweitausschreibung veranlasst. Diese wird das so gedreht, das männlicher Bewerber mit zweitbester Qualifikation oder aber auch der Wunschkandidat dann besser passt. Evtl. werden bei der Frau dann nach den Krümeln gesucht um diese dann nicht nehmen zu müssen.

    LG Karin

    LG Karin
     
    Wenn Frauen ihre weiblichen Fähigkeiten in die Männerdomänen einbringen, dann finde ich das gut. Aber die Männerwelt braucht keine Frauen, die dort (nur) "ihren Mann stehen".



    Was ist schlecht an der klassischen Rollenverteilung?


    aufgerollte Grüße
    Tono
    Männerdomänen, Männerwelt - willst du nur provozieren oder sind die Bayern noch nicht so ganz in der modernen Gesellschaft angekommen?
    Birgit
     
    Wenn Frauen ihre weiblichen Fähigkeiten in die Männerdomänen einbringen, dann finde ich das gut. Aber die Männerwelt braucht keine Frauen, die dort (nur) "ihren Mann stehen".



    Was ist schlecht an der klassischen Rollenverteilung?


    aufgerollte Grüße
    Tono


    Tja Tono das frag ich mich auch.
    Ich hab mich ganz bewusst damals PRO Kinder entschieden, dass hiess für mich aber auch dass ich die Kinder auch länger als nur 2 oder 3 Stunden am Tag sehen will und diesen Stress den Mutts beschrieben hat, den wollt ich mir bewusst nicht antun. - ich eigne mich nicht so gut als Hamster im Rad -
    :D
    Mein Tag sah so aus, dass ich Vormittags wenn die Kurzen in der Schule waren die ganze Arbeit erledigt habe. Haushalt, die Büroarbeit vom Geschäft usw.

    Wenn die Kinder dann nach Hause kamen wurden die Hausaufgaben gemacht und dann haben wir den halben Sommer zusammen im Strandbad und in der Eisdiele
    verbracht.
    Im Winter sind wir ins Kino, haben gespielt oder gebastelt und was man sonst so alles macht. Die Kinder wussten, ich war immer da für sie, egal ob einer ein Pflaster brauchte oder nur mal geknuddelt werden musste.

    Wenn die Jungs dann zum Sport oder sonstigen Vergnügungen nachgingen hatte ich auch genügend Zeit für mich selber, auch das war mir immer wichtig.

    Ich hab dieses Leben genossen und tu es heute noch. Ich setzt mich Nachmittags lieber mal mit den Nachbarinnen in den Garten zum Kaffeeklatsch,
    als von einem Termin zum anderen zu hetzen.


    Aber jeder soll sein Leben so einrichten wie er will.


    LG Feli
     
  • MIr würd daheim die Decke auf den Kopf knallen wenn ich nicht arbeiten würde.



    Das Gemeine an der ganzen Sache ist nur,

    - daß die Frau den Streß hat

    Mann darf sich verwirklichen und seine Karriere vorantreiben

    Klassische Rollenverteilung? Na das haben wir noch immer .. es hat sich nichts geändert, außer das die Frau nun neben der Hausarbeit und den Kindern arbeiten darf, aber wie sie mit dem Ganzen zurecht kommt, ist ihre Sache.

    Bin froh, daß mein GG sehr viel zu Hause ist. Es ist nunmal so, daß er mehr verdient als ich und somit sind die Fronten geregelt. ICH in Karenz, ICH halbtags, MEINE Karriere hintenan - ergo ICH die meiste Hausarbeit und die Kindererziehung.

    Ob ich nicht auch schon längst im Betrieb eine Abteilung leiten möchte, das fragt mich niemand ... es spielt sich einfach nicht, trotz der doofen Frauenquote.
     
    Männerdomänen, Männerwelt - willst du nur provozieren oder sind die Bayern noch nicht so ganz in der modernen Gesellschaft angekommen?
    Birgit

    Such dir aus, womit du dich besser fühlst.

    männliche Grüße
    Tono... der seine Sicht der Dinge in diesem Fred sehr ausreichend dargelegt hat; frau muss sie nur lesen.
     
    Ach Fini,

    Es ist nunmal so, daß er mehr verdient als ich und somit sind die Fronten geregelt. ICH in Karenz, ICH halbtags, MEINE Karriere hintenan - ergo ICH die meiste Hausarbeit und die Kindererziehung.

    auch ein mehr an Einkommen auf deiner Seite würde vermutlich immer noch nicht viel an der Verteilung der Hausarbeit ändern - zumindest nicht zwangsläufig.

    So zumindest meine persönliche Erfahrung. Ich bin zwei Jahre nach meinem Männe ins Berufsleben eingestiegen und fiel damals in die Ingenieurs-/Wirtschaftskrise, so war mein Einkommen anfangs schon spürbar unter dem vom Männe. Ich holte zwar etwas auf, aber als drei Jahre später meine erste Maus auf die Welt kam, war es für mich selbstverständlich, dass ich meine Arbeitszeit reduziere (erst sieben Monate daheim, dann nur 2 Arbeitstage pro Woche) - ganz aufhören war nicht drin, da das Geld nicht gereicht hätte. Ich ärgerte mich aber schon ein bissle, dass sich Männe um rein gar nichts kümmerte. Auch war ich etwas frustriert darüber, dass ich so oft meine Kollegen "auf nächste Woche" vertrösten musste, wenn ich eine Aufgabe nicht an den beiden Tagen fertig bekommen hatte. So suchte ich eine Tagesmutter für die Maus (sie war da knapp zwei Jahre alt) und kehrte wieder Vollzeit an den Arbeitsplatz zurück - auch in der Hoffnung, dass Männe nun etwas mehr im Haushalt anpacken würde, da ja beide Vollzeit tätig. Doch Pustekuchen!

    Als ich mit dem zweiten Baby schwanger war, hatte ich trotz Kinderpause/-reduzierung von Gehalt her zu meinem Männe aufgeschlossen und so machte ich den Vorschlag, dass er beim zweiten Kind in Erziehungsurlaub geht. Gesagt, getan - nur wer machte weiterhin den größten Teil der Hausarbeit? Ich *grmpf*. OK, beim Putzen wurde ich 3-4 Stunden pro Woche durch eine Hilfe unterstützt. Aber das restliche Putzen, die komplette Wäsche, der Wochengroßeinkauf, alles weiterhin mein Job :mad:.

    Als die kleine Maus so ein Jahr alt war, hatte sich mein Gehaltsvorsprung schon auf +80% vergrößert, auch wegen meines immensen Arbeitspensums (echte 60h Wochen waren keine Seltenheit) - die Verteilung der Hausarbeit änderte sich immer noch nicht, nur mein Schlafquantum sank auf 3-5 Stunden, sonst hätte ich die berufliche + häusliche Arbeit nicht mehr geschafft.
    Als die kleine Maus dann knapp zwei war, kehrte auch Männe wieder Vollzeit an den Arbeitsplatz zurück. Eine Hausangestellte versorgte unsere Kinder und machte auch einen Teil der Hausarbeit (Kochen, Aufräumen, fürs Putzen war ja immer noch die Putzhilfe da) - damals hatte ich am ehesten Entlastung...
    Und das ist meine persönliche Erfahrung (will ich nicht auf andere übertragen): Entlastung bei der Hausarbeit bekommt eine berufstätige Mutter kaum durch ihren Mann, sondern eher durch eine bezahlte Kraft.

    Ob ich nicht auch schon längst im Betrieb eine Abteilung leiten möchte, das fragt mich niemand ... es spielt sich einfach nicht, trotz der doofen Frauenquote.
    naja, obwohl ich fast durchgehend und fast immer vollzeit berufstätig war, bin ich natürlich nicht Abteilungsleiter. Hat mich früher mal geärgert. Heute bin ich ganz froh drum, weil ich einfach ein Vollblut-Entwickler bin und bereits 'Gruppenleiter' würde bedeuten, dass ich auf meine geliebte Entwicklertätigkeit zum größten Teil verzichten müsste.

    Lieben Gruß
    Orlaya
     
    Aha, und die, die das wissen, sind Geheimnisträger. So so.

    Wahrscheinlich traditionell geprägt.

    Wenn Du einem Mann sagst "lies das, dann weisst Du, was ich meine", dann liest Mann das. Und weiss Bescheid. Frauen tun das nicht. Die suchen sich hunderttausend Gründe, darüber zu diskutieren, was sie wohl erwartet, wenn sie es lesen würden.

    Mich wundert nicht, warum Frauen Schwierigkeiten haben, in Führungspositionen aufzusteigen.


    schwierige Grüße
    Tono
     
    Hej Tono,

    also, irgendwie bekomme ich aber deine Aussagen auf Seite 1 und 2 nicht ganz mit der Frage "was ist schlecht an der klassischen Rollenverteilung" unter einen Hut.

    Ich kann es mir nur so erklären, dass diese Frage zumindest insofern provokant gemeint war, sich überhaupt mal mit den Rollenmodellen auseinanderzusetzen, Argumente zu suchen, Argumente zu bewerten.

    Grüßlies
    Orlaya

    PS (@all): Zur Frage, ob Frauen auch in der Führungsetage nützlich für ein Unternehmen wären, habe ich vor etlichen Jahren mal ein nettes Buch gelesen. "Wölfin unter Wölfen" von Getrud Höhler, Untertitel "Warum Männer ohne Frauen Fehler machen". Einzelheiten weiß ich nicht mehr. Ich habe nur in Erinnerung, dass ich nicht unbedingt mit allen ihren Statements einverstanden war, es war aber sehr bereichernd im Sinne von Denkanstöße gebend.
     
    Jetzt sind wir wieder soweit wie in vielen Diskussion hier schon geschehen, Tono scheut nach wie vor eine klare Aussage, begnügt sich mit schwammigen Andeutungen und hat seinen Thread nicht im Griff.
    Wer hier nicht lesen kann, lasse ich jetzt mal in Tono-Manier offen.
    Aber zum dritten Mal möchte ich jetzt darauf hinweisen (Lieschen hat es ja auch schon getan): Das Thema war nicht: Wie bringe ich Kinder und Beruf unter eine Kappe, sondern: Brauchen wir eine Frauenquote?
    Das sind zwei Paar Schuh. Wäre ich Moderator, würde ich die beiden Themen trennen, denn auch zu dem zweiten gibt es ganz offensichtlich jede Menge Diskussionsbedarf.
    Birgit
     
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