Düngen pro und kontra?!

myrte

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Hallo,

ich habe vor einiger Zeit eine Gartensendung gesehen, der Name fällt mir leider nicht mehr ein. Jedenfalls ging es um die Überdüngung in deutschen Kleingärten. Die haben ein Labor gefragt, das solche Bodentests macht und die sagten, dass nahezu alle Proben aus Hobbygärten hoffnungslos überdüngt sind.

In den meisten Fällen werde empfohlen, alle Kunstdünger wegzulassen und maximal 1 Liter Kompost pro qm und Jahr auszubringen.

Wie bei vielen Bereichen gibt es ja nun auch hier eine große Interessengemeinschaft, die viel Geld mit Düngern verdient und deswegen auch bestimmt ein Interesse daran hat, viel Dünger zu verkaufen.
Andererseits bauen wir ja auch Pflanzen an, die nunmal nicht ursprünglich hier beheimatet sind und daher vielleicht naturbedingt höhere Nährstoffbedarfe haben?

Mich würde mal Eure Meinung dazu interessieren!

Ehrlich gesagt wurde ich mich im Tomatenforum manchmal darüber, dass aus der Düngung so eine exakte Wissenschaft gemacht wird.

Andererseits habe ich bei Rhododendron die Erfahrung gemacht, dass der es tatsächlich nicht witzig findet, wenn er jahrelang nicht gedüngt wird. Genauso wie Rasen, der scheint das auch zu brauchen.

Also was denkt Ihr? Sind die verschiedenen Dünger richtig und notwendig oder soll uns da nur viel verkauft werden?

LG
 
  • iceteddy

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    Ich hab nix gegen düngen, aber:
    -Mir ist es zu teuer
    -Ich hab eine "Wiese" und keinen Rasen und mag das.
    -Mit Tomaten hatte ich bis jetzt nur Pech, das war eher ein Timing als Düngeproblem.
    -Ich hab genug Kompost
    -Ich hab lieber Kräuter und Obst da sind die Erträge auch ohne gekauften Dünger hoch genug.
    Zum experimentieren hätte ich manchmal gerne kleiner Abgabemengen. Bei meinen letztes Jahr geplanten 5 Tomatenpflanzen hätte der Dünger meiner Meinung nach 4 Jahre gereicht.
     
    T

    Tuffi

    Guest
    Grundsätzlich finde ich die Frage und ihre Diskussion durchaus interessant, aber sie kommt zur Unzeit, da ja jetzt nicht mehr gedüngt wird.

    Dass die Gärten in aller Regel sehr gut mit Nährstoffen versorgt sind ist ja lange bekannt. Ein Freund hat dieses Frühjahr eine Untersuchung machen lassen und es kam heraus was wohl bei fast allen heraus käme: genug Nährstoffe von Allem. Düngeempfehlung: kein Stickstoff, eventuell mal Kali. Er hat überwiegend organisch gedüngt bisher: Kuhmist
    Es spielt grundsätzlich keine Rolle ob man organisch oder mineralisch düngt, der Effekt ist derselbe wenn man es zu gut meint.
    Wer seine pflanzlichen Abfälle kompostiert, der hält schon mal einen Großteil der Nährstoffe im Garten. Das trifft insbesondere auf Kali, Phosphor, Magnesium und die Spurenelemente zu. Ausgewaschen aus den Böden und dem Kompost wird nur Stickstoff in hohem Maße, weshalb es auch sinnvoll wäre den Kompost abzudecken, so dass bei starken Niederschlägen der Stickstoff nicht ins Grundwasser ausgewaschen wird. Rückstände von Stickstoff im Boden bindet man am besten mit einer Gründüngung, die zumindest im Herbst gesät, die im Boden verbliebenen Nährstoffe über Winter vor Auswaschung bewahrt.
    Wenn man dann noch weiß, dass über Regen und Schnee heute so viel Stickstoff aus der Luft eingetragen wird, wie man im vorindustriellen Zeitalter mit dem Mist zusammen zur Verfügung hatte, dann bleibt nicht mehr viel Notwendigkeit für größere Düngerzukäufe, wenn man den Boden auch mit Mulch und Kompost versorgt. Zusätzliche Düngegaben brauchen dann nur Kulturen die wirkliche Stickstoffzehrer sind, wie beispielsweise Kohl. Aber auch da könnte man mit Leguminosen als Vorkultur arbeiten, die so für den nötigen Stickstoff sorgen.
    Rasen braucht vor allem viel Stickstoff und muss daher schon zusätzlich gedüngt werden, der Stickstoff geht aber auch nicht verloren, wenn man mit dem Rasenschnitt mulcht oder diesen kompostiert.
    Man käme wohl mit sehr wenig bis gar keinem zugekauften Dünger über die Runden, wenn man sich darum bemühen würde.
    Ein Bodentest mit Düngeempfehlung kann Aufschluss darüber geben welchen Nährstoffstatus der Boden hat und man kann so auch viel Geld sparen durch Einsparung von Dünger.

    Viele Grüße von Tuffi
     
  • J

    Juma_2nd

    Guest
    Hallo!
    Grundsätzlich finde ich die Frage und ihre Diskussion durchaus interessant, aber sie kommt zur Unzeit, da ja jetzt nicht mehr gedüngt wird.
    Tja, ich meine die Frage kommt nicht zur Unzeit,, vor allem wenn es sich um Grundsatzfragen handelt.jetzt über den Herbst / Winter hat man ja eher Zeit sich mit solchen Themen zu beschäftigen. Im Frühjahr/ Sommer hat man genügend draußen zu tun und kann da punktuelle Düngerfragen stellen und beantworten.
    Ich habe die Sendung auch gesehen und meine, der Durchschnitts-Hobbygärtner ist manchmal Düngetechnisch nicht besser als die immer so beschimpften Landwirte.
    Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
    Lieben Gruß Juma
     
  • myrte

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    Hallo!
    Tja, ich meine die Frage kommt nicht zur Unzeit,, vor allem wenn es sich um Grundsatzfragen handelt.jetzt über den Herbst / Winter hat man ja eher Zeit sich mit solchen Themen zu beschäftigen. Im Frühjahr/ Sommer hat man genügend draußen zu tun und kann da punktuelle Düngerfragen stellen und beantworten.

    Jo, so sehe ich das auch.

    Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich noch nie den Zweck des Düngens in Frage gestellt habe. Und dabei ist es ja ganz logisch, dass riesige Konzerne damit unheimlich viel Geld verdienen, und daher realistische Informationen nicht immer leicht zu beschaffen sind.

    Analog ist es ja bei den Vitaminen: Keine Studie konnte bisher wissenschaftlich beweisen, dass Vitamine für den Normalverbraucher sinnvoll sind, trotzdem wird unheimlich viel Geld dafür ausgegeben, weil jeder irgendwie das Gefühl hat "wir brauchen es".

    Aber was ich eben nicht einschätzen kann: Wie ist das z.B. bei Tomaten oder Paprika, die hier nicht heimisch sind?

    Und darf ich hier noch eine "Wiesenfrage" einflechten? Auf einer Wiese wird es vermutlich mehr Zecken geben als auf Rasen, oder?
     

    iceteddy

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    Hier ist zwar Zeckengebiet, aber ich hab mir auf meiner "Wiese" noch keine eingefangen. Ich bezeichne die Grünfläche in meinem Garten als "Wiese" denn ursprünglich war es mal ein Rasen, aber Moos, Blumen, Kräuter und was weiß ich sprechen dagegen. Allerdings wird es meiner Meinung nach für eine richtige Wiese zu oft gemäht (Wenn es passt einmal in der Woche in Ortstradition Freitag Mittag).
    Ich finde den Zeitpunkt für die Diskussion eigentlich ideal, weil da kann man das vergangene Jahr Revuepassieren lassen und hat genug Zeit auf neue Inspiration näher einzugehen.
     
  • Giftpilz

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    Hallo alle, jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben. Vor ca. 3 wochen kam vom WDR ein bericht über Düngemittel. In Deutschland gibt es keine Bestimmung/Grenzwerte über den Gehalt von radioaktiven Phosphaten in Düngemittel. In den phosphaten befindet sich Uran. Je nach Hersteller ist der gehalt unterschiedlich. In einen Beispiel haben sie Familie "A" mit Eigenheim,2 Kinder,kleines Grundstück mit Rasen usw.gezeigt . Papa hat sich genau an der Dosieranleitung des Herstellers gehalten und so in 7 Jahren ,jetzt festhalten, 10 gramm Radioaktives Material auf sein Grundstück verteilt. Das zeug zum Düngen war übrigens das allseits beliebte Blaukorn. Laut Bericht geht das aber alles noch ,in der Landwirtschaft geht es um Tonnen.
    Na dann Mahlzeit
    Giftpilz
     

    Hero

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    Hallo zusammen!
    Seit Jahren dünge ich nur mit Hornspänen, Kompost und ganz wenig Blaukorn.
    Meine Erfahrung zeigt, daß man nicht die Mengen an Dünger verwenden soll, die auf den Verpackungen stehen, sondern nur soviel, wie die Pflanzen brauchen. Das lernt man durch Beobachten. Ich werde z.B. meine Rosen im nächsten Jahr überhaupt nicht düngen, weil sie in diesem Jahr wie Unkraut gewachsen sind.
    Die einzigen Dünger, die ich zusätzlich verwende sind Tomatendünger u.a. bei Lilien und Buchsbaumdünger bei Pflanzen, die etwas kümmern.
    LG von Hero
     
    H

    Hobbiegärtner

    Guest
    Hallo zusammen,
    Düngen pro und kontra ?!
    Verstehe es nicht was es da für Fragen geben kann ,entweder eine Pflanze wächst ,blüht und hat ein gesundes Blatt oder es muß nachgeholfen werden damit es so ist !
    Werde mal genau schreiben für was Dünger ist ,da viele mit den Angaben z. B.
    18-12-18 +2 auf Düngerpackungen nicht `s anfangen können!

    Also alle Pflanzen benötigen auser Wasser,Sauerstoff und Kohlendioxyd auch Nährstoffe .Hauptnährstoffe sind Stickstoff,Phosphor und Kalium dazu kommen noch Spurenelemente davon brauchen Pflanzen nur geringere Mengen wie z.B. Eisen und Magnesium.
    Was bewirken diese einzelnen Elemente:
    Stickstoff ( N ) Ist zuständig für das Wachstum der Pflanze ! Ein Blattpflanzendünger also auch .
    Phosphor ( P ) ist zuständig für eine Blütenbildung und fördert diese .
    Kalium oder Kali ( K ) Kräftigt reift und macht Pflanzen wiederstandsfähig gegen Krankheiten.
    Diese drei Werte sind das N-P-K-Verhältnis nach dem + kommt der Eisen - Magnesiumzusatz im Dünger .
    Eisen und Magnesiummangel zeigt sich an der Blattfärbung gelbe Stellen am Rand oder gescheckte Flecken im Blatt also auch Chlorosen.
    Bei Eisen kann aber auch vorkommen das die Pflanze es nicht aufnehmen kann ,da eine chemische Bindung im Boden entsteht und zwar bei zu viel Kalk dies erhöht dann den pH-Wert.
    Zusammengefasst und aufs Gartenjahr :
    Im Frühjahr eher Stickstoffbetont düngen,mit einsetzen der Blüte eher Phosphor betont( für Blütenfülle ) und zum Ausklang im August etwas Kalibetont was die Holz- und Pflanzenreife fördert.
    Düngen mit Mist ist das gleiche , Pferde- Schweine und Kuhmist hat einen guten Stickstoffgehalt .Mist von Geflügel hat sehr hohe Werte (N-P-K-)
    ,also nicht an Pflanzen ausbringen sonst verbrennen die Wurzeln,nur in ungenutzte Beete ausbringen für das kommende Jahr.
    Wer dies durchliest wird sehen düngen in richtiger Dosierung ist ideal für jede Pflanzen.
    Gruß
    Klaus
     
  • Kraeuterfreund

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    Ich mach da keine Wissenschaft draus - ich dünge durchaus selektiv. Der Rasen wird gedüngt, 2-3 mal im Jahr. Einfach weil ich denke, durch den sehr häufigen Schnitt und das permanente Wachstum braucht der Rasen mehr Nährstoffe, als der Boden auf Dauer hergibt.

    Kübelpflanzen werden gedüngt, weil die Erde im Kübel und die darin enthaltenen Nährstoffe begrenzt und endlich sind.

    Aber meine Staudenbeete z.B. dünge ich nicht, bzw. nur durch einmalige Kompostgabe zum Saisonbeginn. Da sage ich mir, die Pflanzen haben wie auch in der Wildnis die "unendlichkeit" der Erde zur Verfügung und müssen, wie Wildarten, damit klarkommen, was sie sich holen können. Bisher haben sie das eigentlich immer überlebt und wachsen und gedeihen :)
     
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