Weil ich glaube das das Thema Auto viel zu vielschichtig und umfangreich ist, als das man sämtliche Autofahrer eines ganzen Landes zusammen in eine Schublade stecken könnte.
Hi LuckyGuy, wer will denn das?
Man will den Inhalt des Topfes X so verteilen, dass er möglichst vorteilhaft über Verbaucher zu Autoherstellern fließt, damit diese ihn zum Zwecke der Stabilisierung der Automobilindustrie (und abhängigen Wirtschaftszweigen verteilen.
Hier ist keine Gerechtkeit oder sonst eine Tugend angestrebt, sondern ein möglichst breit gestreuter Nutzen. Wer oder was irgendein Autofahrer - wichtiger sind Autokäufer - ist oder sein will, spielt daher überhaupt keine Rolle, schon garnicht sein jeweiliges Verhältnis zum Automobil. Man hat sich aufgrund einiger Zielsetzungen (z.B. mehr Verkaufsförderung für verbrauchsärmere Modelle) dafür entschieden, die Finanzierungshilfe unter bestimmten, wahrscheinlich zweckmäßigen Voraussetzunge zu gewähren.
Wer die erfüllt und vom Angebot Gebrauch machen will und kann, der profiiert direkt - alle anderen müssen sich mit der Hoffnung auf Positivwirkungen begnügen. M.E. völlig O.K.
Ich glaube das die Ursachen dafür ganz woanders zu suchen sind. Aufschwung hin oder her, meines Wissens ist es eine Tatsache das bei breiten Bevölkerungskreisen dieser angebliche Aufschwung keineswegs angekommen ist, vor allen nicht im Portemonnaie der Bürger. Darin dürfte die eigentliche Ursache zu suchen sein das die deutschen Autos immer älter werden.
Sicher spielt das auch eine Rolle. Aber das Erkennen dieses Umstandes (eines von vielen ungünstigen) nutzt jetzt gerade mal nichts, weil er nicht ausreichend relevant kriesenverursachend ist. das Konjukturprogramm dient nicht zur Korrektur sozialer Schieflagen - bestenfalls kann es dazu ein paar (wohl weniger bedeutsame) Nebenwirkungen entwickeln. Eher sind aber m.E. etwas relevantere ökologische Nebenwirkungen zu erwarten.
Die (relativ zu den aktuellen Wertverlusten auf den Kapitalmärkten) paar Groschen, die den zunehmend verarmenden und sich mehrenden Geringverdienern in D heute fehlen, machen aktuell den Kohl auch nicht wirklich fett. Vor allem kann man bei seriöser Denkungsweise von keinem dieser Kleinverdiener, der i.d.R. froh ist, wenn sein Konto kein Soll aufweist, zusätzliche Binnennachfrage erwarten oder gar verlangen.
Die Abwrackprämie wendet sich also an solche Leute, die ein älteres Auto benutzen, aber schon (fast) ausreichend für ein neues gespart haben. (Ja - so was soll es geben...) Man will einige Guthaben auf privaten Konten aktivieren, bzw. einige Bürger mit ausreichender Bonität zu einer gerade volkswirtschaftlich halbwegs sinnvollen Geldausgabe motivieren. Das scheint ja auch recht passabel zu klappen....
Und was die Haltbarkeit betrifft... ich glaube nicht das die meisten neuen Modelle wirklich so viel haltbarer als ihre Vorgänger sind.
Eigentlich sollte ich ja hier aufhören, denn das folgende ist eher OT, aber dazu bin ich denn doch zu lange und zu gewohnheitsmäßiger Vielfahrer....

Bitte keine Pauschalierungen. Wir (3-P-Haushalt) haben drei zugelassene Autos, von denen eines dieses Jahr 2O wird und ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses schon mehr als eine Fahrt zum Mond gemacht hat..... Da gleichwertiger Ersatz durch ein Neufahrzeug etwa 100.000 € kostet, ohne dass ich hinterher >1 l sprit/100 km spare, interessiert mich die Abwrackprämie noch nicht mal dafür (Ich lass es auch nicht für lächerliche 2500 € verschrotten). Die anderen Autos sind zu neu und auch bereits für ihre Klasse sparsam. Entsprechend sind wir nicht interessiert und fühlen uns auch weder benachteiligt noch in irgendeine Schubalde gesteckt.
Mein erster Wagen hatte nur 1000cm³ Hubraum, 36 PS Leistung und verbrauchte kaum mehr als 6,3 Liter. Dieses Auto war Baujahr 1968! Das ist 40 jahre her.
Na und? Mein erster war ein "flotter" Zweisitzer ("Schmalspur Thunderbird") und noch etwas älter (1965), ebenfalls mit 1000 ccm, aber 55 PS, der bereits (als Kabrio) um 1000 kg wog, bergab mit Rückenwind und im Freilauf eventuell die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichte und zwischen 9 und 11 - ggf auch 12 - Liter (+2-T-Öl) soff.
Von solchen Verbräuchen können heutzutage viele PKW-Hersteller doch nur träumen.
Quatsch. Die könnten alle locker - sogar für kleines Geld - ein Auto wie dein "Jugendideal" bauen, aber nicht verkaufen. Die erste Hürde dürfte darin bestehen, dafür eine allgemeine Betriebserlaubnis für Europa zu bekommen - selbst wenn man den Aspekt Abgasreinigung mal außen vor ließe...
Was nützt denn die beste Effizienz wenn die Autos dabei immer schwerer und leistungsstärker werden, so das am Ende doch ein höherer Benzinverbrauch herauskommt?
Dass, oder ob das der Fall ist, entscheidet der Verbraucher und der ist mal klug genug nach Bedarf zu kaufen oder er lässt sich von Gefühlen oder Lüsten leiten.
Das Auto mit dem ich aktuell mit Abstand die meisten km fahre, braucht 10 bis 15 l (mit Anhänger), wiegt leer > 1800 kg und läuft nach Navi/GPS ausdauernd um 225 km/h (kurzzeitig auch mehr, aber das hab ich in etlichen Jahren noch nicht ausgereizt und gemessen). Ich benutze es als Zugwagen für einen Spezialanhänger, bzw als Transportlimousine", für weite berufliche Fahrten für die die Bahn nicht in Frage kommt und für Urlaubsfahrten mit "Kind und Kegel".
Wenn ich allerdings mit dem aktuellen "Mittleren" (Kleinwagen; Kabrio) fahre, der "nur" 80 kw hat, kann ich zwar nur eine Person (und schon garnicht meinen Anhänger) mitnehmen, aber ich fahre (fast) genauso bequem (komfortabel sitzend, klimatisiert usw.) und tagsüber mit der selben Durchschnittgeschwindigkeit - aber mit max. etwa 8 l Verbrauch.
Würde irgendwer so ein Auto so fahren, wie man ein 36 PS-Auto Bj 1968 zwangsläufig fahren muss, dann käme es trotz allem eingebauten Schnickschnack auch auf einen Verbrauch deutlich unter 7 l/100 km/h.
Die aktuellen Durchschnittverbräuche laut BC seit mindestens einem Jahr, bzw > 30.000 km liegen bei
12,8 l/100 km für den Großen und 6,9 l für den Mittleren. Beide Verbräuche stimmen recht gut - der Mittlere braucht aktuell wohl besonder wenig, weil er täglich etliche km durch eine Autobahnbaustelle rollt.
Unser Kleiner braucht, seit er eingefahren ist, fast immer unter 6 l/100 km/h.
Darüber hinaus war es früher bei Autos auch bei kleineren Wagen kein Problem Laufleistungen von zum Teil über 300.000 km zu erreichen.
Das waren Ausnahmen, für die manche Hersteller Prämien gewährten und über die in der Presse berichtet wurde.....
Und heute? Laufleistungen dieser Art erreicht man doch nur wenn man entsprechend tief in die Tasche greift und sich entsprechende Wagen aus den automobilen oberen Klassen holt.
Quatsch unser Drittwagen - ein 70 PS Dieseltuckerchen (Kleinwagen) geht - wie wohl die meisten jüngeren Diesel theoretisch könnten, wenn sie mehr gefahren würden - auch locker auf die 300.000 zu (schafft er wohl in den nächsten Wochen). Der läuft übrigens auch laut Tacho um 180 km/h und braucht in der Praxis unter 6 l/100 km. Fährt man damit benzinsparend (z.B. 120 km/h bis 130 km/h Autobahn) dann reicht der 45-l-Tank locker von der Cote d'Azur bis zur preiswerten Tankstelle am Grenzübergang L/D bei Trier.
Und während in früheren Zeiten bei Reparaturen lediglich wenige einzelne Bauteile ausgetauscht werden mussten, ist heutzutage der Ausstausch kompletter Systeme zu entsprechend horrenden Preise an der Tagesordnung. Also wie ich schon sagte, ich wage stark zu bezweifeln ob sich wirklich etwas zum Besseren gewandelt hat.
Setz dich einfach mal bei Gelegenheit in einen Oldtimer und fahr damit 500 km gemischte Strecke. Dann überleg, ob du für den täglichen Bedarf so etwas haben willst. Berücksichtige die reale Pannenhäufigkeit, den nach 6 Jahren allgegenwärtigen Rost und den "unheimlichen" Komfort....
Falls du keinen Oldi zum Auffrischen der Erinnerung findest: Ich restauriere irgendwann ein Fiat 238 Wohnmobil..... Leih ich dir dann mal gegen 10.000 € Sicherheit

Ich glaub fast - sowas können die meisten jüngeren Führerscheinbesitzer überhaupt nicht mehr fahren - wollen erst recht nicht.
Grüße
TB