Solche Leute gibts tatsächlich?
Also ich hab schon mal ältere Autotypen gesehen, vielleicht mal eine Ente die vollbesetzt die Kassler Berge nur im dritten Gang mit 50 hochfahren konnte, aber selbst mein alter Favorit schaffte vollbesetzt noch 100 km/h am Berg. Also ich denke mal, wenn es sowas wirklich gibt, dann ist es doch bestimmt so selten das es für die Masse der Autofahrer kein Problem darstellen sollte.
Etliche "Windschattenfahrer" (mit und ohne Windschatten) die mit 80 bis 87 km/h über Autobahnen kriechen scheinen Fernpendler zu sein. Mir fallen sie bevorzugt in den frühen Morgenstunden vor Einsetzen des Burufsverkehrs auf, wenn die Verkehrsdichte eigentlich eine schnellere Fahrweise erlaubt..
Na ich versuche halt einfach mit der jeweiligen Spur mitzuschwimmen. Und wenn in der Mitte ständig LKW aufhalten, gebe ich halt Gas und fahr zusammen mit anderen auf der Überholspur. Aber genau dann kommen für mich die typischen Drängler ins Spiel. Wenn ich bsp. in der Kolonne mit mehreren dutzend Autos fahre und hinter mir kommt jemand angebrettert und meint allen Ernstes er müsse da eben mal durch.
Tonos Empfehlung mit der Scheibenwaschanlage ist da ganz nett (erheiternd) aber ich will zwei Sachen zu bedenken geben:
1. Die persönliche Gefährdung die ein Drängler gegenüber dem Vorausfahrenden ausübt, ist i.d.R. erheblich kleiner, als sie von diesem empfunden wird. Physikalisch ist der Drängler eine eher bescheidene Größe, denn er ist naturgemäß nicht viel schneller und die Massediffewrennzen zwischen Pkw sind auch nicht wirklich riesig. Der dicht auffahrende Drängler ist also eher eine Lachnummer, die für sich selbst und nachfolgende Fahrzeuge eine Gefahr darstellt, als eine tatsächlich schwere Bedrohung für den Vordermann - insbesondere wenn man als Vorausfahrender vorausschauend und mit ausreichendem Abstand fährt. Der Vorausfahrdende hat demnach bei vernünftiger Betrachtung der physikalischen Aspekte Längst nicht so viel Anlass, Aggressionen aus der ihm widerfahrenden Scheindrohung (Nötigung) zu scjhößpfen, wie es gerne getan wird. Also "Keep cool - eine Dumpfbacke will vorbei". Lässt man ihn eben sobald möglich - evtl. auch unter Einsatz von 0,005 Liter zusätzlichem Spritverbrauch....
(Mich erheitert öfter das Gedankenspiel mal so einen lächerlichen dräängelndenn Golf/MiniBMW o.ä. durch Antippen der Bremse "auf den Haken" zu nehmen und ihn mal ein paar km mit Vollgas hinterherzuziehen......Wer mal ein paar km dicht auffahren
musste (z.B. weil er mit Abschleppstange nachts bei Regen über unbekannte Landstraßen gezogen wurde) findet "richtig dichtes Auffahren nicht mehr wirklich lustig..... Aber die Zeiten für solche Experimente sind vorbei. Niemand hat mehr "Käferstoßstangen" die sich zuverlässig über Anhängerkupplungen schieben und dann entsprechenden Belastungen standhalten.)
2. Drängler sind auch nur Menschen. Es ist nicht jedermanns Sache, immer ein Ausbund entspannter Harmonie und Gelassenheit zu sein. Vor allem ist die Vernunft, die solche am Steuer gebietet, schlichtweg erschöpflich. Kluge Sprüche wie "Wenn die Zeit knapp wird, muss man eben früher losfahren" sind Klugschiss für den Normalfall, aber der Normalfall ist eben nicht immer gegeben. Ich erinnere mich an zwei Fahrten wo ich wirklich stinksauer auf einen Dauerlinksfahrer geworden bin und mich wirklich zusammereissen musste. Die eine war eine von vielen allmorgendlichen Fahrten nach Aachen auf der damals nur 2-spurigen A4. Mein Mitfahrer (Fahrgemeinschaft) hatte kurze Zeit vorher die Leitung einer Bankfiliale übernommen und an diesem Morgen einen wichtigen Termin. Wir fuhren eigentlich immer mit ausreichender Zeitreserve und kamen (trotz S****strecke) fast nie in Verzug. Aber an diesem Morgen stand wir schon vor der Autobahn in einem Stau und fingen uns dann noch weit vor Düren einen Kleinwagen voll mit jungen Leuten ein, die sich einen Spaß daraus machten, den Verkehr durch sehr langsames Linksfahren massiv zu behindern. An der Autobahnpolizeitstelle Eschweiler habe ich angehalten und Anzeige erstattet - am Aachener Kreuz wurde das Fahrzeug von der Polizei gestoppt. Zu spät sind wir trotzdem gekommen...
Ein anderes Mal habe ich zugesehen, wie ein Kleinwagen voll Fussballfans von Karlsruhe bis Freiburg die linke Fahrspur blockiert hat, wobei er höchstens 90 km/h gefahren ist. Nur relativ wenige konnten ihn rechts überholen... Wegen dem A**** musst ich in Basel um 00.10 Uhr den ekligsten Hamburger (aus der Aral Mikrowelle) essen, der mir je untergekommen ist, denn die Mövenpick Raststätte war ab 00.00 geschlossen und ich hatte noch ein paar 100 km vor mir....
Kurz: Ich will darauf hinaus, dass gegenseitige vermeidbare Behinderungen das "Klima" im Straßenverkehr vergiften. Mit der Häufigkeit und Intensität mit der leicht vermeidbare Behinderungen erlebt werden, steigt auch bei geduldigen Menschen irgendwann der Adrenalinspiegel und sein Verhalten wird ruppiger. Ich meine: "Niemand vergibt sich etwas, wenn er mal nicht nur wirklich korrekt fährt, sondern obendrein evtl. auch mal jemanden vorbeilässt, der es scheinbar oder wirklich eiliger hat. Das ab und an mal praktiziert wirkt sich auf den gesamten Verkehrsfluss positiv aus und man selbst hat auch mal einen Grund sich zu loben....
Ist doch auch was wert
Hm... also da weiss ich nicht so recht. Also es stimmt natürlich schon, das manche Autofahrer einfach einen Schuss haben, wenn sie oft ganz allein auf der mittleren Fahrspur entlangschleichen.
Gut - das ist nachts sehr oft der Fall. Da gondeln zahlreiche Leute mit um 130 km/h über die Mitte einer Autobahn auf der gerade mal alle 500 m ein Fahrzeug unterwegs ist. Sie verlangen dem Schnelleren korrekt fahrenden dann 4 Spurwechsel ab.
Andererseits... selbst bei "müden" 130km/h in eine Lücke zu fahren die nur 100 oder 200m beträgt und von der man weiss das der nächste Vordermann, z.B. ein LKW mit lediglich 85 oder 90 km/h fährt, erscheint mir etwas übertrieben.
Das verlangt doch auch bestenfalls eine kleine Gruppe "verrückter" (oder "überreizter") Drängler. Angenommen du wärest 45 km/h schneller als der Verkehr auf der rechten Spur, dann müsste nach der 20-Sekunden Regel die Lücke > 250 m lang sein.
Allerdings sehe ich persönlich das nicht so eng. Wenn die Verkehrslage es gestettet und die Karre hinter mir, den Eindruck erweckt, wirklich zügiger zu beschleunigen als ich gerade will oder kann, dann reicht mir auch eine 200 m Lücke, um sie vorbeizulassen. Meistens ist es nur eine und dann kann die Dumpfbacke darin vor mir "den Weg frei räumen"
Denn letztlich darf man ja auch nicht vergessen das jeder Spurwechsel eines PKW natürlich auch eine mögliche Gefahrensituation darstellt.
Richtig - auch in der Nacht bei wenig Verkehr. Bist du schon mal über einen LKW-Reifen auf der Überholspur gefahren, den du auch deswegen nicht früher gesehen hast, weil du gerade einen eigentlich völlig überflüssigen Spurwechsel "managen" musstest?
Solche Autofahrer gibt es ja auch, die die Autobahn mit einer Slalom-Hinderniss-Strecke verwechseln und meinen in jede noch so kleine Lücke fahren zu müssen, selbst wenn es nur für ein oder zwei Sekunden ist.
Die sind aber sehr selten und wenn dann m.E. eher im zähfließenden Verkehr anzutreffen (Lückenspringer).
Ja und? Ich meine, wo ist da der Umweltgedanke? Ein neuer Wagen muss halt erstmal hergestellt werden und das kostet enorme Mengen CO². So viel CO² das die meisten Autofahrer dies allein durch den angeblich niedrigeren Benzinverbrauch gar nicht einsparen können.
Hier nochmal der Link zu einen Bericht von 3Sat:
3sat.online
Ich sag's nochmal - seit "Ewigkeiten" bekannt und logisch. Dabei ist der 3-Sat-Bericht wenig aussagekräftig, denn er sagt nicht, worauf sich die angeblichen Verbrauchsdaten beziehen. Aber es liegt nahe, dass er sich immer noch auf den altbekannten UPI-Bericht ( Nr. 25. "Öko-Bilanz von Fahrzeugen", Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen bei Produktion, Betrieb und Entsorgung, Gesamtprozeßkette PKW, UPI - Umwelt- und Prognose-Institut e.V., Heidelberg, 6. Auflage, Mai 1999)bezieht, die von nur 100.000 km Fahrzeugnutzung ausgeht.
Faustformel danach war (ist): Herstellungsenergie gerechnet in "Sprit" = Durchschnittsverbrauch 100km/h x 350. Legen wir offizielle Praxiswerte zugunde, wären das 4.900 Liter, die z.B mein großes Auto 1989 verbraucht hatte, als es neu beim Händler ankam. Nehmen wir an, dass die Karre die nächsten 200.000 km jeweils wirklich 14 l/100 km gesoffen hat und addieren die 12,8 l/100 km auf den letzten 200.000 km komme ich alles in allem auf 58.500 l/400.000 km = 14,6 l/100 km.
Bist du jetzt, nachdem ich das beispielhaft für ein altes Auto vorgerechnet habe, zufrieden? Nimm bei Interesse ein heutiges Modell das >180 kW und Allradantrieb sowie ein wenig Schnickschnack aufweist und mach eine Gegenrechung (aber bitte ebenfalls mit mit echtem Praxisverbrauch) Deine Aussage wird bestätigt.
Ist ja nicht etwa so das ich mir das aus der Luft sauge.
Das hat doch auch niemand behauptet. Nur muss ein Auto erst mal die Qualitäten haben, um eine verlängerte Nutzungsdauer zu haben. Was aktuell in die Presse wandert, bringt noch nicht mal in Polen 2500,- € - es ist im Eimer .....
Grüße
TB