Ich versteh die Logik nicht
Du vertraust den staatlichen Meldungen und den Wissenschaftlern nicht aber sogenannten unabhängigen Seiten schon. Wer sagt dir dass die unabhängig sind?
Das ist auch mein Problem. Insbesondere wenn's um die Sache geht und nicht um Meinungen und Emotionen, versuche ich sachliche und überprüfbare Argumente zu bringen. Wenn dann aber nur noch ein "Ich hab aber doch Recht und Ihr seid alle blind." kommt, fehlt mir die Grundlage für weitere Diskussion. Die Argumente sind von meiner Seite gebracht. Sie helfen dann zwar offensichtlich nicht mehr, den direkten Diskussionspartner zum Nach- oder Überdenken zu bringen, aber sie helfen wenigstens noch, Mitlesenden Informationen zu liefern.
Mit den "unabhängigen Seiten" ist das so eine Sache. Jeder nennt sich gern unabhängig. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird daher die Quelle der Studienfinanzierung genannt.
Ich persönlich vertraue den Informationen aus dem RKI. Wissenschaftlern, die durch ihre gute, unabhängige Arbeit eine gewisse Reputation erworben haben, vertraue ich eher als Leuten, die in ihrem ersten wissenschaftlichen Publikationsversuch sensationell zu gegenteiligen "Erkenntnissen" kommen.
Dann schaue ich bei Wissenschaftlern auch, wie und wo ihre Erkenntnisse publiziert wurden. Sind es anerkannte Fachblätter, bei denen die Beiträge im Peer-Review unabhängig durch andere Wissenschaftler überprüft wurden? Oder musste für die Veröffentlichung in einem
"Fake Sience"-Journal bezahlt werden? Manchmal findet die Veröffentlichung einfach in einer Pressekonferenz oder auf der eigenen Website statt. Da hatten wir hier ja schon zwei Beispiele (Absolut-vs-Relativ-Trick, Hohe Inzidenz bei hoher Impfquote). Oft genug landen sie dann auf "unabhängigen" Internetseiten.
Weiterhin gibt es Übersichtsarbeiten und Metastudien (auch peer reviewed), die mehrere Studien zusammenfassen, um ggf. eine gemeinsame Richtung festzustellen. Auch hier wenden die Autoren strenge Richtlinien an und schließen nur Studien eine, die den methodischen Anforderungen genügen.
Cochrane ist z.B. für hohe Standards bekannt.
Schließlich wird in jüngster Zeit auf die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen geachtet, d.h. Rohdaten sollen offen gelegt werden, so dass andere Wissenschaftler die Ergebnisse nachrechnen können. Bestenfalls sollten Studien auch insofern reproduzierbar sein, dass die Ergebnisse von anderen Wissenschaftlern mit eigener Rohdatenerhebung bestätigt werden können.
Das alles zu übersehen, ist für Laien und selbst für Fachleute ja natürlich nicht vollumfänglich leistbar. (Es ist ja nicht alles so einfach überprüfbar, wie wenn ein US-Präsident behauptet, dass auf seiner Amtseinführung mehr Menschen gewesen seien als auf der seines Vorgängers.) Deshalb ist man letztendlich - meist auf Grund von Erfahrungen oder Empfehlungen - darauf angewiesen, bestimmten Menschen und Medien zu vertrauen, die stellvertretend für einen genauer hingeschaut haben.
Tja, und irgendwo falsch (bzw. anders
) abgebogen passiert es dann leider manchmal, dass jemand in seiner Welt gefangen bleibt. Das ist ja z.B. bzgl. des menschengemachten Klimawandels nicht anders.
(Tschuldigung. Wieder so lang.)