Symptome + positiver Schnelltest + negativer PCR-Test... wie passt das zusammen?
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Mich würde einfach interessieren wie hoch die Aussagekraft dieser ganzen Tests wirklich ist..?
Es kann ja schon sein, dass ein anderer Infekt die Ursache für die Symptome und möglicherweis auch für den positiven Schnelltest ist.
Im allg. wird die Aussagekraft der Tests ja durch
Sensitivität (Wahrscheinlichkeit für einen positiven Test bei Infizierten) und
Spezifität (Wahrscheinlichkeit für einen negativen Test bei Nicht-Infizierten) angegeben. Diese sind bei Schnell- und Selbsttests etwas niedriger als bei PCR-Tests. Diese kleinen Unterschiede können aber einen großen Einfluss auf die Aussagekraft haben, die man eigentlich braucht: die
positiven und negativen Vorhersagewerte (positiv/negativ prädiktive Werte ppW/npW); also z.B. ppW: Wahrscheinlichkeit für das tatsächliche Vorliegen einer Infektion bei positivem Test.
Diese Vorhersagewerte hängen sehr von der Prävalenz der Infektion unter den Getesteten ab. Bei einem Selbsttest-"Screening" z.B. in der Schule in einer Region mit eine 7-Tage-Inzidenz von 100 pro 100.000 (als Annäherung zur Prävalenz) kann es dann schon sein, dass weniger als die Hälfte der positiv selbst-getesteten Schüler tatsächlich als positiv durch die sichere PCR bestätigt werden.
Bei Menschen mit Symptomen allerdings kann man eigentlich schon von einem höheren Anteil von Infizierten (Prävalenz) unter den Getesteten ausgehen, so dass auch der ppW eigentlich besser ist und es nur wenige Falsch-Schnelltest-Positive geben sollte.
(Falls gewünscht, kann ich auch mal ein Rechenbeispiel geben. Könnte aber in diesem Rahmen zu weit führen.)
VG heiteck
(... und immer schön negativ bleiben.)