Cannabis-Legalisierung

Ich bin an der niederländischen Grenze groß geworden, wo man für wenig Geld alles Suchtmittel erwerben konnte. Bei uns im Dorf haben viele Jugendliche schon mit 14 angefangen Cannabis zu rauchen. Zuerst nur am Wochenende, später auch täglich. Das kann Jahre lang gut gehen, bevor es Spuren hinterlässt.
Ich habe einen von diesen Jungen später als Patient wiedergesehen und habe mich wirklich erschrocken. Er war mittlerweile 62 Jahre alt und hat sein ganzes Leben lang gekifft. Der war dermaßen durch. Er hat nichts mehr auf die Reihe bekommen. Er konnte schon seit vielen Jahren seinen Beruf nicht mehr ausüben und lebte damals auf Kosten des Staates. Außerdem wurde er zum Schwurbler und glaubte, dass die Menschen von Echsen regiert werden.
Man sollte das Zeug nicht verharmlosen, genauso wie Alkohol und andere Suchtmittel.
 
  • Meist ist es aber so, dass die noch was anderes genommen haben, damit sie dann diesen Zustand erreicht haben. Dort wo man Gras kriegt ist oft auch Speed,Meth, LSD etc erhältlich. Ich hab auch einen Klassenkameraden, der wirklich verrückt ist, er hat sich sein ganzes Gehirn zerstört. Der wohnt jetzt betreut, brabbelt komplett irres Zeugs und kichert allein vor sich hin-und er ist nicht 98, sondern ~43.
     
  • Ich weiß leider auch von mehreren Fällen wo das ungute Folgen hatte, verschiedener Altersklassen. Abgesehen von den Fällen, die @Tubi erwähnt hat ist auch die Frage wie exzessiv das betrieben wird.
    Der Exfreund meiner besten Freundin hörte mit Ende 20 freiwillig auf, weil er seinen eigenen Namen nicht mehr buchstabieren konnte. Er hatte aber definitiv nichts anderes eingenommen! Sein Hirn war ziemlich schwer beschädigt und er hatte noch Jahre später eine leichte Verzögerung und sagte, dass er seinen Jugendlichen Konsum (der exzessiv war) massiv bereute. Auch in der Generation meiner Eltern wusste ich von mehreren, die kaputt davon waren. Eine Verharmlosung ist mE daher auch nicht angebracht.
    Natürlich wird nicht jeder, der ein bisschen Alkohol trinkt zum schweren Alkoholiker. Das ist bei Gras nicht anders. Aber das Risiko besteht und ist natürlich erhöht wenn man überhaupt mal damit anfängt, wie beim Alkohol.
    Bei letzterem wird aber immerhin auch gewarnt. Wir hatten seinerzeit als junge Schüler eine umfassende Sucht- und Drogenaufklärung in der Schule. Das fand ich sehr gut.
     
  • Ich kann nur von einer Beobachtung in meiner Teenager-Zeit berichten.

    Damals, ich und mein Kumpel, haben viel gemeinsam programmiert in unserer Freizeit. Er war im Programmieren so gut wie ich. Dann hat er mit 14 Gras entdeckt. In der Folge verlor er die Lust am Programmieren, weil er die "Programmierlogik nicht mehr raffe", wie er sagte. Gleichzeitig entwickelte er einen kreativen Sinn. Sattelte dann von der Programmierung als Hobby um auf digitale Foto- und Videobearbeitung als Hobby. Und darin ist er bis heute auch gut - macht das auch beruflich.
    14 ist vielleicht arg früh. Von der Sorte kenne ich fiele. Ich muss sagen, dass aus denen, also also denen die wenigstens irgendwann mal nicht blöd waren, auch aus allen was geworden ist.

    Ich kenne da auch einen der programmiert hat, der hat es erst mit 19 entdeckt. Dann aber auch in 50 Gramm Einheiten gekauft. Der hat mit 16 den FreeBSD Kernel gepatcht (war was einfaches) und verdient auch heute noch sein Geld damit.
     
    Seit der Legalisierung habe ich das Gefühl, dass in meinem Freundeskreis nur noch kleine Pablo Escobar's rumlaufen. Wie kann man bitte so plötzlich nur noch von Cannabis und Anbauen schwafeln? Es wird langsam echt nervig. Hoffe es wird einfach bald normal und der Initial Hype verfliegt bald
     
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