Hallo,
möchte hier auch mal meinen Senf dazu geben.
Eine Generation des Zünsler könnte ein Buchsbaum sehr wahrscheinlich überleben, ohne das der Mensch Maßnahmen ergreift.
Aber leider gibt es in unseren Breitengraden bis zu 4!!! Zünsler-Generationen pro Jahr! Wenn die erste Generation fertig ist, wird die 2te Generation quasi direkt an Ort und Stelle "abgelegt" und nach dem Schlüpfen geht das große Fressen weiter ... und das bis zu 4 mal pro Jahr. Wenn der Buchsbaum kahl gefressen ist, geht es mit der Rinde weiter und spätestens das zerstört den Buchs.
Aufgrund der bis zu 4 Generationen pro Jahr hat die Pflanze keinerlei Chance, sich zu regenerieren.
Ich habe ein ca. 20m lange Buchshecke, welche dieses Jahr im Frühjahr befallen wurde. Ich bekenne mich dazu, dass ich Gift verwendet habe um die Hecke zu retten. Da es eben eine Hecke ist, hatte ich nicht die Möglichkeit eine Einzelpflanze auszugraben und zu entsorgen. Die ganze Hecke war befallen (innen und auch von außen).
Nachdem ich den Befall vom Fühjahr im Griff hatte, habe ich präventiv dann noch mal im Sommer und kurz vor dem Herbst gespritzt. Bis jetzt ist die Hecke Raupenfrei und erholt sich.
Das Gift nimmt der Buchs über die Blätter auf und verteilt sich in der Pflanze. Es dauert mehrere Wochen, bis das Gift im Buchs abgebaut ist. Daher ist so eine präventive Maßnahme möglich. Schlüpft eine neuer Zünsler Generation solange das Gift im Buchs ist, geht die Generation sozusagen sofort ein, da nach dem Schlüpfen direkt mit der Fressorgie begonnen wird.
Was bei der Bekämpfung wichtig ist und eine höhere Aussicht auf Erfolg verspricht: Wie in den Beiträgen schon angedeutet wurde, werden nicht nur einzelne Gärten befallen, sondern ganze Ortschaften. Daher bringt es nichts, wenn ich in meinem Garten gegen den Zünsler etwas unternehme und der Nachbar lässt es sein. Selbst wenn ich bei mir erfolgreich bin, kommen die Tierchen dann wieder zu mir rüber. Daher eben auch präventiv spritzen.
Wenn man Gift spritzt sollte man es dann auch richtig machen und gemäße der Herstelleranleitung vorgehen. Das heißt, den Buchs nicht nur von außen besprühen, sondern mit dem Spritzstab in die Pflanze eintauchen und auch von innen spritzen, da die meißten Raupen (und Eier) geschützt im Inneren liegen. Setzt man Gift ein, muss man da auch konsequent sein. Überlebt nur eines dieser Tierchen, entstehen Resistenzen. Daher ist es wichtig, dass Spritzmittel auch zu wechseln.
Bin ich stolz darauf, Gift einzusetzen? Natürlich nicht. Aber ich werde mir eine schön gewachsene Hecke auch nicht kampflos wegfressen lassen.
Zu erwähnen ist, das der Buchsbaumzünsler bei uns (noch) keine natürlichen Feinde hat. Es wurden Vögel beobachtet, die nach dem Verspeisen einer Raupe diese wieder ausgewürgt haben.
Inzwischen ist man sich sicher, dass das blöde Vieh ca. im Jahr 2007 mit einem Containerschiff eingeschleppt wurde. Seit dem breitet es sich in Europa aus.
... Stefan