Ich verstehe durchaus die Berufsgruppen, die jetzt sagen, dass sie es leid sind, dass sie immer als Corona-Helden hingestellt werdn, Beifall erhalten - aber wenn sie dann einen höheren Lohn haben wollen, als den, der auch vor Corona schon zu niedrig war, dann sind die Kassen der Städte und des Bundes leer und sie sollen Rücksicht nehmen. (Die Landesangestellten sind erst nächstes Jahr mit einem neuen Tarifvertrag dran.)
Also doch, besonders bei den sogenannten unteren Lohngruppen habe ich Verständnis dafür, dass da auch gestreikt wird. Man kann nicht mit Hinweis auf die Pandemie alles aussetzen, der letzte Tarifvertrag endet halt jetzt. (Und ich habe irgendwo gelesen, dass es das Angebot, die Verhandlung zu vertagen, durchaus gegeben haben soll.)
Klar wird in Corona-Zeit ein Streik anders aussehen als davor. Sie werden bestimmt jetzt nicht dicht an dicht irgendwo versammelt stehen und ihre Trillerpfeifen blasen (war früher ja auch nicht wirklich was gebracht hat.) Aber man kann auch mit Maske und etwas Abstand von einander streiken. Die Auswirkungen eines Streiks trifft seltenst diejenigen, die die Entscheidung treffen. Aber auch das war schon vor Corona so.
Ich finde es traurig, dass es wahrscheinlich wieder sehr schwer werden wird, dass nicht alle XY% mehr bekommen, sondern halt wirklich die mit niedrigem Gehalt endlich mal mehr. Mit einer Einmalzahlung ist es nämlich nicht getan.
Dafür könnten sich dann die Gruppen mit dem besseren Gehalt zurückhalten, damit es für die Stadtkassen zu stämmen ist.