Wir lungern sonntagsfaul auf dem Sofa herum und gucken "Dr.  House", neben mir schnarcht sogar einer. Die Wohnzimmertür steht offen.  Auf einmal kracht es ohrenbetäubend, ich schau auf, und ein  hochmotivierter Steve McQueen fetzt ins Zimmer!
Ich brüll los:  "Freund...! Aaahhhh...Ratteeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!!!" - Mein Freund  schießt in hohem Bogen vom Sofa hoch, derweil ich zur Tür renn und sie  zuhau. Natürlich von außen. Dann hab ich fieberhaft was gesucht, womit  ich sie fangen könnt - ein Hardcover und die Salatschüssel, mehr hab ich  nicht gefunden.  
- Es gab 'ne wilde Jagd, Geflitze auf allen  Seiten, Steve McQueen quiekte wie ein Schwein, wir quiekten wie zwei  Schweine, dazwischen heillos von adrenalösen Lachsalven zerschüttelt, Steve  verschanzte sich hinter der Heizung, wir stocherten ihn wieder da raus,  ruckzuck waren die Sofateile auf die Seite gekippt, als Labyrinth  taugten sie aber nicht, denn Steve McQueen ist Meister in Hochsprung und taktischem Ausfall,  rennt von kreuz nach quer, bloß ist die Tür halt zu, egal wie oft und  wie hoch man dagegenspringt, und in meine Salatschüssel wollt der Depp partout  nicht rein - mein geistesgegenwärtiger Freund hat dann mit einem Karton  den entscheidenden Treffer gelandet. 
Zurück in Freiheit,  flitzte Steve so routiniert um's Hauseck, dass ich fast sicher bin, ihn  heut schon mal hinterm Haus fotografiert zu haben. Ich weiß zwar nicht,  wie er sich von der zeitweise mal offenen Haustür oder Garage unbemerkt  reinschleichen konnte, aber: Pech gehabt, Kumpel, wenn, dann wohnst du  draußen.
Das Bild im Flur, das er umgeschmissen hatte, ist  noch  heil, das Glas unversehrt, und der Großputz im Wohnzimmer war eh längst  fällig. Löcher im Haus sind keine da, wir haben alle Wände überprüft, er  kam von draußen. Und jetzt tut mein Bauch weh vor lauter historischem  Gelächter.