Bei uns, als wir Kinder waren, war es Pflicht, ein Instrument zu lernen. Mich traf die Violine. Aber das ist wirklich ein Instrument, das man jeden Tag spielen oder be-spielen muss, damit es gut klingt. Und üben sollte man. Gar nicht mein Fall. Nach neun Jahren vom Blatt spielen, gab ich auf. Ich mochte nicht mehr. Die Violine habe ich behalten. Viele Jahre später habe ich sie in einen Gebrauchtwarenladen gebracht und dafür so viel Geld erhalten, dass wir uns davon einen Elektroofen kaufen konnten.
Klavier spielen klappte nicht, da musste man ja noch viel mehr üben. Akordeon lernte ich auf dem Instrument meines Bruders, ganz leidlich sogar, bis es zurück gegen wurde, mein Bruder lernte dann Klavier. Der ältere Bruder spielte Trompete und war in einem, wie ihr das nennt, Spielmannszug, die Schwester spielte Klavier. Wir hatten eines im Kinderzimmer. Später einmal erhielt ich eine Ukulele, das war ganz einfach zu lernen. Danach schenkte mir jemand ein Gitarre, das Spielen brachte ich mir selber bei, es reichte, um singende Menschen zubegleiten.
Jetzt steht in unserem Wohnzimmer ein Harmonium, das "brünzlet", vermutlich hat es noch Lederventile. Man müsste es überholen, aber ich finde in Spanien niemanden, der das zu einem annehmbaren Preis macht. Es ist aber ein hübsches Möbel.
Musik machen ist sehr schön, wenn man nur nicht üben müsste. Es ist wie Latein, geht ohne lernen einfach nicht.