Apfelbaum + Zwetschengenbaum (jetzt) richtig schneiden?

EFH56

Neuling
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Guten Morgen,
ich habe mich gerade neu im Forum angemeldet. Wir haben ein altes Haus mit einem schönen großen Garten gekauft. Nach der Renovierung haben wir nun etwas Zeit uns auch um den Garten zu kümmern. Es stehen sehr alte Apfelbäume, ein Zwetschgenbaum, ein Süßkirsch und ein Sauerkirschbaum auf dem Grundstück.
Am liebsten würde ich jetzt noch einen Apfelbaum (erste drei Bilder) und den Zwetschgenbaum (Bild 4 bis 6) schneiden. Einerseits aus optischen Gründen und andererseits, da wir bei dem Zwetschgenbaum uns auch sehr mit der Ernte plagen. Beim Zwetschgenbaum hängt auch ein Ast sehr übers Dach.
Kann ich die Bäume jetzt noch schneiden oder sind sie dann gefährdet? Wie würdet Ihr die Bäume schneiden? Welche Äste sollen weg um sie etwas zu verjüngen?
Schonmal vielen Dank :)
 

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  • feiveline

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    Ich bin zwar absolut kein Fachmann für Baumschnitt, aber die senkrecht nach oben ragenden Wassertriebe würde ich rigoros alle entfernen... das geht auch jetzt noch.

    Ansonsten ist @fruitfarmer hier im Forum für Baumschnitt immer ein sehr guter Ansprechpartner...
     

    Desperado

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    Das ist jetzt nicht Dein Ernst? Du willst diesen hochwüchsigen, alten Apfelbaum, der kaum Fruchtäste hat und voll mit Wasserschossern ist noch fachmännisch schneiden, damit er irgendwann mal wieder in Ertrag kommt?

    Das ist der reine Wahnsinn. Da stehst Du gut und gerne 1,5h dran und riskierst dabei Kopf und Kragen, falls Du mit ner einfachen Leiter überhaupt soweit hoch kommst. Die hängt ja dann auch durch.

    Der einzige Schnitt, der sich da noch lohnt, ist der Fällschnitt mit der Motorsäge. Alles andere ist lebensmüde. wahrscheinlich wurde dieser Baum in früheren zeiten genauso "fachmännisch" behandelt wir der in Bild 2 im Hintergrund. So schneiden nur Vollidioten ihre Bäume.

    Mach die beiden Bäume raus und setz Dir lieber ein paar Niederstämme auf schwach bis mittelstark wachsender Unterlage rein. Die werden dann nur so 3-4m hoch und kommen auch schneller in Ertrag.
     
  • Marmande

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    Das ist ein brauchbarer Film zum Thema.


    [video=youtube;6eUQchsTKVA]http://www.youtube.com/watch?v=6eUQchsTKVA[/video]
     

    EFH56

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    Oh je.
    Würde sich bei dem Zwetschgenbaum ein Schnitt lohnen? Bei dem Apfelbaum könnte ich dann ja zumindest die Wassertriebe entfernen.
    Der Apfelbaum des Nachbarns im Hintergrund wurde letzten Samstag von einem Gärtner geschnitten ;)
     
  • feiveline

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    Warum nicht? Wenn Dich das Ergebnis den Sommer über dann nicht erfreut, kannst Du im Herbst immer noch überlegen ob Du einen (wirklichen!) Fachmann zum Schnitt kommen lässt oder die Bäume tatsächlich ersetzt..
     

    Desperado

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    Oh je.
    Würde sich bei dem Zwetschgenbaum ein Schnitt lohnen? Bei dem Apfelbaum könnte ich dann ja zumindest die Wassertriebe entfernen.
    Der Apfelbaum des Nachbarns im Hintergrund wurde letzten Samstag von einem Gärtner geschnitten ;)


    Ob das nun ein Gärtner oder der Pfarrer mit Gottes Segen geschnitten hat, ist vollkommen egal. So kann und darf man einfach einen Baum nicht verstümmeln.
    Nach einem solchen Radikalschnitt wird der die ersten Jahre nur noch Wassertriebe produzieren, falls er nicht vertrocknet oder von Pilzen befallen wird. Einen nennenswerten Ertrag wirst Du so auf absehbarer Zeit nicht mehr erzielen.
    Da wäre es besser gewesen, den Baum gleich zu fällen und sich was Kleineres reinzusetzen.

    Das Video von Marmande kann ich Dir übrigens nur empfehlen. Der Mann dort versteht tatsächlich was vom Obstbaumschnitt.
     

    thomash

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    Ich tendiere auch eher zum Schnitt 2 cm über dem Boden.

    Selber hab ich zum Glück noch keine Erfahrung mit Wassertrieben. Ich kenne es nur aus der Theorie.
    Der Baum reagiert so nach zu kräftigem Rückschnitt um nicht innerlich zu "ersaufen".

    Ich befürchte, wenn du alle Wassertriebe auf einmal entfernst, dann wird er wieder Wassertriebe bringen. Wenn du ihn schneidest dann würde ich immer nur einen Teil entfernen um den Baum langsam zu beruhigen. Der Sommerschnitt ist dafür besser geeignet, weil dieser den Baum eher beruhigt, während der Winterschnitt zum Wachstum anregt. So die Theorie.
    In drei Jahren könntest du wieder ordentlichen Ertrag haben.

    Ich kenne das Video auch. Dort wird gut erklärt wie man Wassertriebe entfernen muss, damit kein auge zurückbleibt aus dem neue Wassertriebe wachsen können.

    Was auch erwähnt wird aber eher zu zaghaft ist, die Entfernung eines stärkeren Triebes der waagrecht verläuft. Diesen muss man zunächst von unten anschneiden, ehe manihn von oben abschneidet. Dies verhindert dass der Ast durch Eigengewicht abbricht und schwere Wunden hinterläßt.
     

    EFH56

    Neuling
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    Unsere Bäume wurden seit mindestens 4 Jahre nicht geschnitten trotzdem gab es die Wassertriebe. Im Grunde gibt es eben das alte Holz und die senkrechten Triebe. Wie schafft man es neues Fruchtholz zu bekommen. Bei dem Nachbarn Fans ich den Schnitt auch komisch, da dort nun fast nur noch altes Holz übrig ist.
    Und einen Fachmann zu finden ist immer leichter gesagt als getan.
     
  • thomash

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    In der Theorie kannst du einige Wassertriebe runterbinden auf mindestens 45Gad oder noch tiefer. Diese sollten dann für das Nächste Jahr Blütenknospen ansetzen.
    Wenn diese Triebe zu lang sind etwas anschneiden und hoffen dass das Wachstum dann in diese Triebe geht.
    Zugleich noch konkurierende Wassertriebe augenlos ausreissen oder ausschneiden.

    Die Methode des Ausreissen geht aber nur bei kleinen Wassertrieben, bei großen würden die Wunden wohl zu groß werden.
     
  • EFH56

    Neuling
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    Danke, und jetzt noch eine ganz doofe Frage hinterher. Warum tragen waagrechte Zweige mehr als senkrechte und vorallem wie klappt das in freier Wildbahn wenn kein Mensch da ist den Baum zu schneiden?
     

    thomash

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    Warum das genau so ist kann ich Dir auch nicht sagen, aber waagrecht bringt Früchte und senkrecht bringt Wachstum.

    Warum Wassertriebe entstehen ist schon eher klar.
    Der Baum wurde zu stark beschnitten, aber über die Wurzeln nimmt er gleich viel Wasser auf. Somit würde er ertrinken. Um dies nicht zu tun schießt er aus alle Augen was das Zeug hält und da er schnelles Wachstum und Laub braucht aber keine Früchte bringt er steile Triebe denn steile Triebe bringen bekanntlich schnelles Wachstum.

    Eine Vermutung habe ich. Wächst ein Obstbaum in einer natürlich entstandenen Obstplantage, dann leidet er zunächst unter dem Schatten seiner Eltern oder anderer Bäume. Ermuss demnach schnell nach oben wo die Sonne ist. Also hat es dir Natur so eingerichtet, dass nach oben zur Sonne schnelles Wachstum bringt. ISt er an der Sonne, dann brfeitet wer sich aus und bringt Früchte.

    Wie macht es die Natur ohne Schnitt?

    Normalerweise wächst ein Obstbaum ohnedies gerne in die Breite sobald er die Sonne erreicht hat. Aber selbst wenn er wenig Platz hat, dann bringt er eben weniger Früchte bei einem Alter von Hundert Jahren muss er auch nicht jedes Jahr Abertausende von Samen streuen, da reichen auch mal 100 Samen und selbst wenn nur jeder 1000 Samen zu einem Baum wird und der Baum nur 100 Samen hätte, dann würde ein Apfelbaum in der Natur immer noch 10 neue Bäume zum wachsen bringen.
     

    Linserich

    Schoggifreak
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    Um es kurz (ok, vielleicht doch nicht ganz so kurz) :) zu sagen: auf die schnelle wirst du keinen vernünftigen Ertrag mehr bekommen. Aber fällen würde ich die Bäume nicht. Sie haben noch Kraft und sind wüchsig, wie man sieht. Ein Beruhigungsschnitt im Sommer und ein Formschnitt im Herbst oder zeitigen Frühling und dann Korrekturschnitte in den nächsten Jahren, vorzugsweise im Sommer, sollten die Bäume langsam wieder in Schwung und Form bringen.

    Man sieht noch gut, dass der Vorbesitzer diese Bäume vor ein paar Jahren fast ebenso radikal wie der Nachbar jetzt geschnitten bzw. schneiden hat lassen. Leider wurde dann offenbar praktisch nichts mehr gemacht. Aber ich behaupte, es gibt noch Hoffnung. Und alte Obstbäume sind doch immer etwas schönes für den Garten.

    Ich würde aber auch jetzt noch einen Teil der Wassertriebe herausschneiden, so dass die restlichen etwas mehr Licht und Luft haben, vielleicht kannst du ja auch schon bestimmen, welche du dann als neue Leitäste etwas schräg runterbiegen willst. Im Sommer schneidest du dann nochmals Wassertriebe weg, so dass die verbliebenen Leitäste frei werden und der neue Kronenaufbau schon etwas erkennbar wird. Möglicherweise ist dann sogar der erwähnte Formschnitt im zeitigen Frühling nicht mehr nötig oder nur noch ansatzweise. Und dann nimmst du immer wieder die störenden Äste und Zweige weg und schaust, dass der Baum luftig ist und bleibt.

    Beim Zwetschgenbaum kannst du den störenden Ast über dem Dach entfernen. Schneide aber auch die restlichen Äste etwas runter und lichte vorallem aus. Zwetschgenbäume können viel ertragen. Der Baum meiner Eltern ist jetzt nahezu 100 Jahre alt und treibt immer noch munter aus, obwohl - oder weil - er immer wieder geschnitten wird. Tragen tut er allerdings nicht mehr viel, zugegeben. Aber er ist unser Hausbaum und darf seinen Lebensabend geniessen.
     

    EFH56

    Neuling
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    Danke für die gute Antwort. Ich möchte die alten Bäume auch lieber behalten. Im Garten hats auch noch Platz für ein paar neue Bäume für einen besseren Ertrag.
    Der Apfelbaum dient auch dem Sichtschutz und der Zwetschgenbaum hat letztes Jahr ganz gut getragen. Er ist uns nur zu hoch. Dann werde ich mal versuchen die dicken Äste zu kürzen und die Wassertriebe auszulichten.
     

    thomash

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    Dickere Äste zu kürzen?

    Ich würde da im Moment nicht mehr viel wegmachenn nicht einmal alle Wassertriebe auf einmal.
     

    thomash

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    Die Bäume müssen sich erst beruhigen.

    Ich kenne mich mit großen Bäumen viel zu wenig aus um was verbindliches zu sagen. ICh glaube gelesen zu haben nicht mehr als 20% zu entfernen. Bei ganz jungen Bäumen kann man auch mal bis zu 50% entfernen.
    Ansonsten riskierst du dass noch mehr Wassertriebe schießen.

    Wenn es unumgänglich ist, weil Gefahr für Haus. Straße etc besteht ist es natürlich was anderes dann muss man eben.

    Warte aber noch andere Meinungen ab.
     

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    Alte Obstbäume in einem großen Garten sollten, wenn möglich, erhalten werden.
    Nachdem Du schreibst, daß Du genügend Platz für zusätzliche kleinere Bäume hast, kannst Du diese jetzt noch pflanzen.
    Gibt es in Deiner Gegend keinen Obst- und Gartenbauverein, oder einen Kleingärtnerverein? Erstens bieten solche Vereine im Winter Schnittkurse an, außerdem kann man dort auch Fachleute für einen vernünftigen Schnitt bekommen. Bei uns bekommt man im Landratsamt Auskunft betr. der Vereine.
     

    fruitfarmer

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    Das beide Bäume vermurkst wurden, der Meinung sind wir wohl alle einhellig hier.

    Das der Vollpfosten, welcher seine schöne neue Kettensäge in luftiger Höhe (zudem noch waagerecht) hat zaubern lassen dürfen, die Bezeichnung „Gärtner“ nutzt, zeigt, dass es halt in jeder Branche narzisstisch, sadomasochistisch veranlagte „Todesengel“ gibt, welche die Berufswahl aus Ermangelung an Alternativen ergreifen mussten.

    Der Numerus clausus der Gärtnergilde musste halt auch den geburtsschwachen Jahren und dem „ich-BWL-nix-richtig-arbeiten- Wahn“ angepasst werden. Meist darb ein solches Individuum nicht selten in seiner Freizeit in einem Betonsilo.

    Merke: Manch Grün am Daumen ist halt auch einfach nur Dreck.

    Nun, was hier tun.

    Ist nicht einfach, ganz ehrlich. Wasserlinse hat es eigentlich schön auf den Punkt gebracht, bin da ganz seiner/ihrer? Meinung.

    Auch ich bin nicht für einen Fällschnitt. Es wäre zu einfach, den bequemeren Weg zu gehen und den Schwanz einzuziehen. Ich mag alte stattliche Bäume und kann den ganzen Neubausiedlungseinheitsbrei mit Mini Wini Bäumchen nix abgewinnen. Zudem noch mit Sorten, die es in jedem beschissenen Supermarkt zu kaufen gibt. Die Mannigfaltigkeit von 3000 Apfelsorten allein in Deutschland wird auf 10, 15 übliche reduziert. Leider auch hier im Forum. Wer pflanzt Golden Delicious, Jonagold u.s.w.? Um seine Äpfel dann mir denen aus dem Supermarkt zu vergleichen?

    Daher behalte mal schön Deine beiden Alten, auch wenn diese auch dem Einheitsbrei angehören sollten.

    Die Grundversorgung steht ja sicherlich hier nicht so im Focus.

    Aber so ehrlich muss man auch sein, dass Desperado vollkommen Recht hat, was den Arbeitsaufwand, den zu erwartenden Ertrag, etc. angeht.

    Ich sehe das größte Problem in der händelbaren Technik.

    Denn Du muss auf Augenhöhe beim Schneiden sein, was hier durchaus die erste Hürde darstellt. So mal schnell mit so ‘nem schönen Hochentaster, joo, das wäre was für o.g. grünen Vollpfosten! Ich kann es nicht oft genug sagen, dass nicht nur das WO, sondern vor allem das WIE Schneiden von Bedeutung ist. Okay, es spielt alles ineinander, aber dennoch.

    Die Wasserschösser auf Astring. Zu lang, Yippie noch mehr, zu kurz (tief) macht das vollständige Überwallen fast unmöglich. Wasserschösser lassen sich prima mittels Sommerriß entfernen. Also die diesjährigen, nicht die jetzt schon so schön erstarkten Jungspunde auf den Fotos wohlgemerkt.

    Schräg über Außenauge – super. Zu lang, durch eine Knospe, Murks, da Holz bis zur Knospe abstirbt, nicht so schnell überwallt und somit Eintrittspforte für alles Mögliche schafft. Aber all diese Begriffe kannst Du ergoogeln und Dir zu Eigen machen. Gilt für alle Pflanzen!

    Das Video finde ich auch Klasse. Schön erklärt. Eine Astschere und eine kleine Baumsäge, mehr solltest, mehr darfst, mehr brauchst Du nicht mit in luftige Höhe nehmen. Das mit dem „Daumen dicken“ Ästen find ich Klasse, ist eine gute Faustregel und erleichtert einem Neuling die Entscheidung. Lässt sich nicht immer einhalten, aber soll ja auch alles nur als Anregung dienen.

    Bei beiden Bäumen würde ich nur noch mittels Sommerschnitt versuchen sie in Form zu bringen, also Trieb beruhigend. Somit wird das generative Wachstum angeregt (je nach Sorte, Alternanz, etc.) und das vegetative Wachstum nicht unnötig angeregt. Also Schneiden im Belaubten Zustand. Aber auch hier stimme ich Wasserlinse zu, und würde auch jetzt schon/noch langsam anfangen, den beiden Bäumen vielleicht ein Viertel der Wasserschösser nehmen. Eher gar weniger und dafür im Sommer den Neuaustrieb ausreißen und weitere Schösser nehmen. Aber auch den neuen Kronenaufbau ins Auge fassen. Nur alles wegschndeiden bringt auch nix.


    Vielleicht könnte man schlafende Augen mittels Kerbung anregen auszutreiben und dem Baum ein tiefer liegendes Astgerüst aufbauen, aber das kann man beim besten Willen nicht an Hand der doch recht verwirrenden Foto´s klären, das geht nur vor Ort. Wäre interessant, ist aber auch nur Spielerei, da man nicht auf den Ertrag angewiesen ist.

    Die Bäume halbwegs in Form zu bringen, ist ein langwieriger Prozess. Ich würde da gar mehr Augenmerk auf die Optik als auf den Ertrag legen. Denn Scheiße aussehen tun sie nun mal, das kann man nicht in Abrede stellen.

    Nicht wirkliche Hilfe, gell? Aber wie eingangs erwähnt sind Deine beiden Prachtexemplare auch nicht gerade prädestiniert für Do-it-yourself Schnittanleitung. Man kann nicht jeden Ast anzeichnen, Grundlagen sind hier entscheidender, damit Du dann, wenn du hoch oben im Apfelbaum sitzt, ungefähr weißt, was Du tun solltest.

    .... und vorallem wie klappt das in freier Wildbahn wenn kein Mensch da ist den Baum zu schneiden?



    Ist Natur nicht geil? Da fummelt kein Homo sapiens im Geäst rum und trimmt jeden und alles auf Ertrag und Erfolg. Jede Schnippelei regt den Baum an, in die gezielte/angestrebte Richtung neu und stärker auszutreiben. In freier Natur reicht dem Baum sein Wuchs und der einhergehenden Produktion von Samen vollkommen aus, er will ja nur sich Reproduzieren und nicht ganze Horden von Affen füttern.

    Natur ist geil!
    Ist sie?
    Ist sie!
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Desperado

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    @fruitfarmer

    So sehr ich Dein Plädoyer für alte, landschaftsprägende Apfelbäume schätze, so sehr sollte man sich aber auch fragen, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt.

    Um sich unfallfrei diesen hohen Ästen zu nähern und von oben die steil aufrecht wachsenden Wasserschosser auf Astring schneiden zu können, brauchst Du schon eine Hebebühne, die Du per Funk steuern kannst. Und auch an den unteren beiden weit hinausragenden Leitästen kannst Du nirgends gescheit eine Leiter anlegen.

    Und wenn man schon viel Geld und Zeit in den Obstbaumschnitt investiert, soll ja auch etwas dabei rausspringen - sprich der Baum soll wieder in Ertrag kommen.
    Wenn dann nicht mal ein Zentner/Jahr dabei rumkommt, ist das nicht viel für so einen Baum.
    Du kannst wahrscheinlich auch nur die unteren beiden Äste schütteln, weil Du an die anderen nicht rankommst. Das Fallobst kannst Du dann nur noch vermosten.

    Natürlich macht so ein kapitaler Baum mehr her (sofern er gepflegt ist) als ein Spindelbusch, insb. wenn ich auch den Platz dafür hab, aber irgendwie will ich auch was ernten - und nicht nur Fallobst für die Presse sondern auch Tafelobst. Das Höchste der Gefühle wäre für mich ein Halbstamm auf wuchsreduzierender Unterlage, aber einen Hochstamm würde ich mir heute nicht mehr in den Garten setzen. Die sind dann doch mehr was für eine Streuobstwiese.

    Über die Sorten kann man natürlich streiten. Ich würde aber weniger darauf schauen, ob das nun eine ältere Sorte oder eine Neuzüchtung ist, sondern darauf, ob sie in unser Klima passt oder nicht.
     

    thomash

    Foren-Urgestein
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    Beide haben irgendwie recht und man kann auch beiden irgendwie gerecht werden.

    Vom Baum reisser schneiden zu einer Baumschule bringen und einen anderen Baum damit veredeln lassen. Egal ob nun Busch oder Halbstamm.

    Allerdings dauert es dann auch einige Jahre bis zu einem nennenswerten Ertrag und vor allem bei Spindel oder Buschbaum muss man auch beachten dass diese zwar einfacher in der Pflege aber dafür aufwendiger sind (düngen gießen Pflanzstab...).

    Man wird auch älter. Ich persönlich bin eh nicht schwindelfrei und hab insofern fast nur Buschbäume. Aber auch mein Nachbar bei seinen Halbstämmen musste dieses Jahr einen Gärtner mit dem Schnitt beauftragen weil er es selber nicht mehr machen kann.

    Insofern ist ein Apfelbaum zwar schön aber auch ganz schön teuer und insofern tendiere ich auch eher zum bodennahen Schnitt.

    Allerdings darf man nicht vergessen, dass neue Bäume auf dem durchwurzelten Boden nur schwer Fuß fassen werden, sofern man die Wurzeln der alten Bäume nicht entfernt. Dies ist auch ein Problem meiner Bäume, denn an meinem Steilhang kann ich keine Wurzeln entfernen ohne die gesamte Hanglage zu gefährden.
    Dennoch zeigen meine Obstbäume, dass es trotz Wurzeln im Boden möglich ist dass junge Bäume wachsen können auch wenn das meine Baumschule bezweifelte.
     
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