A tiny house...

Ich kann jetzt nicht behaupten, dass mir die Kühlschrank-Aktion Spaß macht, aber mit den Pogues und Element of Crime geht's ganz gut. Was wäre das Leben ohne Musik?
 
  • Zeit für ein Gedicht


    Gesetzt den Fall ………

    Gesetzt den Fall, ihr habt ein Schaf gekränkt –
    („Gesetzt den Fall“ heißt „Nehmen wir mal an“) -,
    gesetzt den Fall, es hat den Kopf gesenkt
    und ist euch böse – ja, was dann?

    Dann solltet ihr dem Schaf was Liebes sagen,
    ihr könnt' ihm auch dabei den Rücken streicheln,
    ihr dürft nicht „Na? Warum so sauer?“ fragen,
    ihr müßt dem Schaf mit Freundlichkeiten schmeicheln.

    Sagt mir jetzt nicht: „Ich wohn' doch in der Stadt,
    wo soll ich da um Himmelswillen Schafe kränken?“
    Ich gebe zu, daß das was für sich hat,
    doch bitte ich euch trotzdem zu bedenken:

    Ein gutes Wort ist nie verschenkt,
    nicht nur bei Schafen, sondern überall.
    Auch trefft ihr Schafe öfter, als ihr denkt.
    Nicht nur auf Wiesen. Und nicht nur im Stall.

    (Na wo denn noch?)

    Robert Gernhardt
     
    Zeit für ein Gedicht

    Man sollte schlafen gehen
    Man sollte etwas früher schlafen gehen…
    Und anstatt dessen wird es immer später.
    Sehr viele gibt es, die das nicht verstehen,
    Doch mancher sagt mir auch: ja, das versteht er.

    Man macht nichts mehr; man trödelt bloß so rum...
    Man sollte endlich seine Briefe schreiben.
    Doch plötzlich ist die Zeit dann wieder um;
    Man hat nicht Lust; man läßt es wieder bleiben.

    Die tiefe Nacht sieht Dich vertraulich an;
    Man raucht schon wieder eine Zigarette.
    Man hat ja schließlich seine Pflicht getan,
    Was tut man jetzt? – Nichts mehr, man geht zu Bette.

    Man tut es nicht; man fühlt sich so privat…
    Und eigentlich wird man jetzt richtig munter.
    Die Tage sind doch manchmal desperat.
    Man ist auch mit den Nerven runter-

    Man hört: die Leute oben geh’n zur Ruh.
    (Die Frau mit ihrem Tritt bringt mich zum Rasen!)
    Was noch? Ja, richtig, ist der Gashahn zu?
    Und in die Küche mit den Blumen – Vasen!

    Ist’s Licht aus? Und die Türe zugemacht? –
    Man muss, weiß Gott, nach allem selber sehen…
    Worüber habe ich heute so gelacht?
    Ich weiß nicht mehr; – man sollte schlafen gehen.

    Lessie Sachs
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ach ja, der Zustand kommt mir bekannt vor! ;) Treffende Beschreibung! (Aber die Autorin muss ich mir gleich mal suchen.)

    Ah, hab sie! Die hat womöglich bei dir um die Ecke gewohnt?)
     
  • Zeit für ein Gedicht

    Was schlimm ist

    Wenn man kein Englisch kann,
    von einem guten englischen Kriminalroman zu hören,
    der nicht ins Deutsche übersetzt ist.

    Bei Hitze ein Bier sehn,
    das man nicht bezahlen kann.

    Einen neuen Gedanken haben,
    den man nicht in einen Hölderlinvers einwickeln kann,
    wie es die Professoren tun.

    Nachts auf Reisen Wellen schlagen hören
    und sich sagen, daß sie das immer tun.

    Sehr schlimm: eingeladen sein,
    wenn zu Hause die Räume stiller,
    der Café besser
    und keine Unterhaltung nötig ist.

    Am schlimmsten:
    nicht im Sommer sterben,
    wenn alles hell ist
    und die Erde für Spaten leicht.

    Gottfried Benn
     
    Das mit dem Bier ist nachzuvollziehen.

    Der Mensch an meiner Seite hat sich gestern nach Schubladenaufbau den megalomonstermäßen Burger aller Zeiten in den Hals geworfen. Die Geräusche hörten sich an, als ob der Mampfkampf andersherum passiert, der Burger Besitz von ihm ergreift. Darauf kam das Bier aus der Frankenheimat.
    Nie war es so sehr verdient.
     
    Ich packe grade Weihnachtsgeschenke ein und bin hocherfreut, dass ich die bildschönen Anhänger, die letztes Jahr übriggeblieben sind, auf Anhieb gefunden habe. Das Ausmisten und Sortieren macht sich zum wiederholten Male angenehm bemerkbar.
     
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    Letztes Jahr bei dm gekauft. Die bunten Anhängern sind für die Kinder.
     
    Jetzt trinke ich einen Kaffee und starte dann zu einer Maxvorstadt/Schwabing-Rundfahrt. Zuerst fahre ich zur Pinakothek der Moderne, dort ist heute Wochenmarkt und ich hoffe es gibt die zarte geräucherte Forelle mit feinem Dillrand. Zum Bäcker, zur Poststelle und in den Supermarkt. Es regnet nicht und ich brauche Bewegung.
     
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    Wunderbar war's.
    Vor der Pinakothek musizieren in der Adventszeit junge Menschen von der Musikhochschule für die Marktbesucher. Eine Tuba, zwei Trompeten und eine Posaune.Tubi hätte es gefallen und ich fand's toll. Eine Zuckerstange gab's obendrauf. Es ist grade wieder sehr schön in der Stadt.
     
    Bei uns wurde auf Gläsern musiziert, klang sehr sphärisch. Leider stand der Spieler kurz hinter einem Durchgang, die Menschenmassen quetschten sich durch. Stehen bleiben und zuhören war unmöglich. Auf dem Rückweg machte er gerade Pause, da wäre es leerer gewesen.

    Beim 4.Fischhändler gab es für mich dann ein Stück Stremellachs. Wieso haben die alle keinen geräucherten Saibling? Den müsse ich vorbestellen. (Solche Massen, dass sich das lohnen würde, wollte ich doch gar nicht haben.) Naja, warte ich halt bis Weihnachten, mein Vater hat den Saibling für Hl. Abend nämlich schon bestellt. Für sechs Fischfans lohnt das.
     
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