Worte eines Friedensnobelpreisträgers

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Aber die Fakten, aus denen wir dir den Hintergrund des Zitates vor Augen halten, immer und immer wieder zu ignorieren, hat mit einer offenen Diskussion nicht das geringste zu tun.

Ich ignoriere die Fakten nicht - das sollte bei aufmerksamem Lesen rübergekommen sein. Ich bin ausführlich darauf eingegangen. Ich halte nur den Zusammenhang, in dem das Zitat gefallen ist, eben nicht für eine Entschuldigung/ Relativierung der Formulierung. Ihr seid der Meinung, in dem Zusammenhang sei das Zitat nicht übelzunehmen. Ich habe in post 22 erklärt, warum ich finde, dass der Zusammenhang die Worte eigentlich noch schlimmer macht. Ich werde das hier nicht nochmal wiederholen - man kann es dort nachlesen, was ich meine.

Lesen musst du es schon, bevor du mir vorwirfst, ich würde eure Einwände ignorieren. Ich habe bis jetzt auf jeden Einwand geantwortet. Ich habe allerdings einfach eine andere Meinung. Du bist es, der diese nicht gelten lässt.

Und im verlinkten Artikel kannst du lesen, dass ich keinesfalls die einzige bin, die sich über die Nobelpreisvergabe wundert .........aus den gleichen Gründen
 
  • Naja, das ist eine Interpretation von dir. Den Ausdruck "vital interests" gibt es durchaus in dieser Form - und dann meint er eben so etwas wie "unsere ureigenen Interessen". Wer sagt dir denn, dass er nicht meint, was er sagt? Du kannst dir sicher sein, dass ein Politiker in einer öffentlichen Rede nicht in Bruchstücken spricht, die erst anders interpretiert werden müssen, damit man sie nicht falsch versteht!

    Hi Semiplena!

    Klar ist das meine Interpretation, aber sie ist begründet. Ohne Auslegung kommt man in dieser Welt nicht weiter. Ich könnte dir locker 100 Beispiele auflisten wo die Experten der "national security" über "vital interests" diskutieren.
    z.B. Beiträge von Brian Katulis und Gabriel Schoenfeld, beide Experten für nationale Sicherheit, verwenden ausschließlich den Begriff "vital interests".
    Does the U.S. still have a vital interest in Afghanistan?
    So ist eben der Sprachgebrauch.

    Jedenfalls kann man die Würdigkeit oder Nichtwürdigkeit von Obama für den Friedensnobelpreis nicht an seiner Rede bei der Marine fest machen.

    Und jetzt sag nur nicht wieder: Yes we can!

    Viele Grüße
    Apisticus
     
    God bless Obama (nur meine Meinung)


    Zum Afghanistaneinsatz:

    Ein Spruch meines damaligen Kommandeurs (i.G.) über die öffentliche Diskussion:

    "Was weiß der Frosch schon von der Weite des Meeres?" :D
     
  • Wenn er tatsächlich nicht einen einzigen Punkt von dem schafft, was er sich vor der Wahl vorgenommen hat, bezeichne ich das als reine Wahlpropaganda ohne ernsten Willen. Nur reden - nicht handeln - nee, damit gebe ich mich nicht zufrieden.
    Nein ich denke, so kann man das nicht sehen. Zunächst muss man doch mal sagen, das selbst der angeblich mächtigste Mann der Welt nicht immer und in allen Bereichen tun und lassen kann was er will. Bestes Beispiel ist die Reform der amerikanischen Sozialversicherung. Da sträubt sich derzeit ja ein grosser Teil der gesamten Bevölkerung. Und welche Probleme Obama beim Thema "Frieden schaffen" hat, kann man in Angesicht des wahrhaft gigantischen Einflusses der amerikanischen Rüstungsindustrie doch allenfalls erahnen. Mit einfach "machen" ist es da leider nicht getan. Ich glaube, in einen so konservativen Land wie den Vereinigten Staaten, wo selbst die minimalsten Menschenrechte nicht immer selbstverständlich sind, sind meiner Meinung, allein Worte wie sie Obama sagte, schon eine Revolution. Ich denke sogar, die Chancen in Amerika wirklich etwas ändern zu können, stehen denkbar schlecht. Umso mutiger finde ich es wenn sich trotzdem jemand dafür einsetzt.

    Und dass man schon so in Euphorie ausbricht, weil ein amerikanischer Präsident sich für Frieden, Umweltpolitik und soziale Gerechtigkeit ausspricht - ohne von ihm zu verlangen, dass er auch tatsächlich etwas bewegt - zeigt doch nur, wie entsetzlich tief unsere Erwartungen gesunken sind.

    Kein Grund für Euphorie, sondern für höchste Besorgnis!
    Sehe ich nicht so. Ehrlich gesagt verstehe ich auch die Menschen hier in Deutschland nicht. Ich meine, da sagen Politker den Leuten ganz rotzfrech ins Gesicht, das sie gegen jegliche soziale Gerechtigkeit sind, gegen Mindestlohn, für weiteren Lohndumping, für Atomkraft und für eine Weiterführung des Krieges in Afganistan und diese Leute werden tatsächlich gewählt, während andere Politker die sich für mehr Gerechtigkeit und eine Zukunft für alle Menschen einsetzen als Lügner, Dummköpfe und Spinner verunglimpft werden. Ich verstehe die Menschen einfach nicht.
     
  • Klar ist das meine Interpretation, aber sie ist begründet. .....................

    So ist eben der Sprachgebrauch.

    Der Sprachgebrauch benutzt beides - mit unterschiedlicher Bedeutung. Und "vital interests" alleine bedeutet nur "ureigenes Interesse". So haben im Übrigen auch die Presseagenturen Obamas Rede übersetzt.

    Jedenfalls kann man die Würdigkeit oder Nichtwürdigkeit von Obama für den Friedensnobelpreis nicht an seiner Rede bei der Marine fest machen.

    Und jetzt sag nur nicht wieder: Yes we can!

    Ich mache sie nicht daran fest. Ich halte die Rede aber für einen weiteren Hinweis darauf, dass man Obama zuviel Vorschusslorbeeren gegeben hat. Solche Reden unterscheiden sich in der Wortwahl nicht von dem, was George W. von sich gegeben hat. Und die Taten - bezogen auf Afghanistan - bisher auch nicht. Da zieht er nicht etwa ab - nein, da schickt er mehr Soldaten hin. Und fordert auch Deutschland auf, mehr Soldaten zu schicken. Ist für mich nicht das Werk eines Friedensstifters. Bush hat auch immer mehr Soldaten geschickt, um "für Frieden zu kämpfen". Und inzwischen springen ihm ja dort sogar seine eigenen Leute ab - weil sie die Ziele für falsch halten. Siehe Rücktritt des Diplomaten Matthew Hoh. Der hat deutliche Worte gesagt.

    Und auch das ist nicht alles:

    - Guantanamo wollte er sofort schließen - nix. Worte.
    - Die Folterer dort hart zur Rechenschaft ziehen - nix. Worte.
    - Hohe Klimaziele - werden schon wieder verschoben. Worte.
    - die Gesundheitsversicherung - die hat schon Clinton nicht geschafft; Obama soll also nicht so tun, also hätte er nicht gewusst, dass er das kaum durchkriegen wird. Nix da: huppala, das klappt ja nicht - aber dafür kann ich nichts, das hab' ich nicht geahnt. Das ist keine Entschuldigung.

    Andere Versprechen hat er nur halb und mit faulen Kompromissen gehalten. Hör dir an, was die Schwulen in USA über ihn sagen:

    Wenn ein Präsident dir sagt, dass er anders sein wird, dann glaubst du ihm", sagte John Aravosis, ein Schwulenaktivist in Washington. "Er hat nicht nur seine Versprechen nicht gehalten, er ist uns in den Rücken gefallen." Auch der New Yorker Anwalt Richard Socarides, der Ex-Präsident Bill Clinton zum Thema Homosexuelle beriet, erklärte, viele Menschen glaubten, Obama schulde ihnen eine Entschuldigung

    Und lies den Artikel, den ich verlinkt habe. Die Reaktion etlicher, auch offizieller, amerikanischer Stellen auf die Verleihung des Friedesnobelpreises an Obama war - kurz gesagt "Wofür???"

    In diesen Zusammenhang stelle ich das aktuelle Zitat. Und finde, dazu passt die Feststellung in dem besagten Artikel, Obama hätte sich nie als Pazifist bezeichnet. Und ich finde - und das ist meine ganz persönliche Meinung, die hier niemand teilen muss - ein Friedensnobelpreisträger sollte ein Pazifist sein.
    Und einen solchen Preis sollte man nicht für Versprechen bekommen - sondern für Taten. Versprechen kann man viel. Politiker besonders.

    Es gibt inzwischen mindestens zwei Fraktionen: eine, die Obama allein für seine Versprechen wirklich blind bejubelt und ihn schon im voraus glorifiziert. Und eine andere, die findet, er habe inzwischen zuviele Versprechen nicht gehalten bzw. sei faule Kompromisse eingegangen. Zu letzterer zähle ich mich. Und ich denke, ich habe auch oft genug gesagt, warum.

    Herzliche Grüße,
    Stefanie
     
    Es gibt inzwischen mindestens zwei Fraktionen: eine, die Obama allein für seine Versprechen wirklich blind bejubelt und ihn schon im voraus glorifiziert. Und eine andere, die findet, er habe inzwischen zuviele Versprechen nicht gehalten bzw. sei faule Kompromisse eingegangen. Zu letzterer zähle ich mich. Und ich denke, ich habe auch oft genug gesagt, warum.
    Ich glaube einfach, Obama ist die einzige Hoffnung auf eine postive Zukunft. Wer soll es denn sonst tun? Solche skrupellosen Geschäftemacher wie Bush vielleicht? Was wäre denn die Alternative zu Obama? Die Vereinigten Staaten sind auf vielen gesellschaftlichen Gebieten doch derart nationalistisch, überheblich, konservativ, rechtspopulistisch, rassistisch und menschenverachtend, das es unmöglich sein dürfe, diese Zustände in nur wenigen Wochen oder Monaten zu ändern. Meiner Meinung bedarf es dafür viele Generationen. Und ich glaube nicht das ein Poltiker die kleinste Chance hätte gewählt zu werden, wenn er von politische Zielen spricht, die irgendwo in unüberschaubar weiter Zukunft liegen.
     
  • Es gibt inzwischen mindestens zwei Fraktionen: eine, die Obama allein für seine Versprechen wirklich blind bejubelt und ihn schon im voraus glorifiziert. Und eine andere, die findet, er habe inzwischen zuviele Versprechen nicht gehalten bzw. sei faule Kompromisse eingegangen. Zu letzterer zähle ich mich. Und ich denke, ich habe auch oft genug gesagt, warum.

    Es gibt mindestens noch eine dritte Fraktion .. nämlich diejenigen, die vor/kurz nach seiner Wahl der glorifizierenden Euphorie kritisch gegenüberstanden ...:

    ..... Und die Europäer werden schnell merken, daß auch dieser Präsident ein "Amerikaner" ist und in erster Linie die Interessen Amerikas vertritt.
    Warten wir es ab und hoffen das Beste - mit leicht gedämpfter Euphorie - dann sind die Erwartungen nicht so hoch - schlimmer als Bush kann er kaum sein ...

    Ich halte die Verleihung des Friedensnobelpreises an Obama nur für den Ausdruck der großen europäischen Hoffnung, die unweigerlich enttäuscht werden muß. Obama kann dem nicht gerecht werden und insofern kann dieser Preis nur eine Last sein. Man kann über amerikanische Politik und die Obamas speziell so oder so denken - das möchte ich jetzt gar nicht diskutieren - ich halte es ihm aber eher zugute, daß er seine politische Überzeugung nicht dem Druck opfert, der durch diesen Preis vielleicht auch erzeugt wird (was die Amerikaner gar nicht mögen ...).

    Trotzdem bin ich immer noch der Meinung, daß er mehr für den weltweiten Frieden tun kann als Bush - und das ist auch schon was wert.

    Mutts
     
    Die Reaktion etlicher, auch offizieller, amerikanischer Stellen auf die Verleihung des Friedesnobelpreises an Obama war - kurz gesagt "Wofür???"
    genau so ging's mir auch.
    obama kriegt den friedensnobelpreis? häh? wofür?

    nicht falsch verstehen, obama scheint mir nach wie vor immernoch die beste wahl gewesen zu sein. aber jetzt wollen wir doch erstmal sehen, was er wirklich schafft, und nicht nur hören was er gerne schaffen würde.

    krieg ich auch 'n friedensnobelpreis wenn ich hier und jetzt verkünde dass ich den krieg abschaffen will, folterer schwer bestrafen will und überhaupt endlich weltfrieden schaffen will?
    nicht? menno, warum nicht?
     
    Ich meine, da sagen Politker den Leuten ganz rotzfrech ins Gesicht, das sie gegen jegliche soziale Gerechtigkeit sind,
    moment - wer hat das gesagt?

    ... gegen Mindestlohn, für weiteren Lohndumping, für Atomkraft und für eine Weiterführung des Krieges in Afganistan und diese Leute werden tatsächlich gewählt, während andere Politker die sich für mehr Gerechtigkeit und eine Zukunft für alle Menschen einsetzen als Lügner, Dummköpfe und Spinner verunglimpft werden.
    lucky, so wie du das schreibst hört sich das ja auch fürchterlich an.
    nur: das hat ja alles seine wirtschaftlichen hintergründe.
    wenn du weisst, wie man einen mindestlohn finanzieren soll, wie man atomkraft von heute auf morgen abstellen kann und wie man zwar nato-mitglied sein kann, aber trotzdem die unangenehmen aufgaben dabei nicht übernehmen kann, dann leg das doch bitte mal klar da.
    wenn du das schaffst, dann wirste von mir gewählt, sofort.
     
    krieg ich auch 'n friedensnobelpreis wenn ich hier und jetzt verkünde dass ich den krieg abschaffen will, folterer schwer bestrafen will und überhaupt endlich weltfrieden schaffen will?
    Klar ... wenn du es schaffst es genauso medienwirksam für die ganze Welt rüberzubringen wie Obama, bestimmt. :D
     
  • moment - wer hat das gesagt?
    Ich habs nur auf normale Worte übersetzt. Aber genau das ist doch die Kernaussage von fast allen konservativen Parteien. Ok. die drücken es halt nur nicht so deutlich aus.

    lucky, so wie du das schreibst hört sich das ja auch fürchterlich an.
    nur: das hat ja alles seine wirtschaftlichen hintergründe.
    Wirtschaftliche Gründe? Sorry aber ... Nonsens!
    wenn du weisst, wie man einen mindestlohn finanzieren soll, wie man atomkraft von heute auf morgen abstellen kann und wie man zwar nato-mitglied sein kann, aber trotzdem die unangenehmen aufgaben dabei nicht übernehmen kann, dann leg das doch bitte mal klar da.
    wenn du das schaffst, dann wirste von mir gewählt, sofort.
    Wir brauchen in Deutschland aber keine Jobs von denen weder der Staat in Form von Steuern noch der Arbeitnehmer in Form von einen ausreichenden Arbeitseinkommen etwas hat. Atomkraft macht in Deutschland eh nur einige wenige Prozent des Gesamtenergieaufkommens aus. In Anbetracht der enormen Steigerungsraten alternativen Energien gar kein Problem. Und über Dinge wie Afganistan brauchen wir gar nicht weiter zu reden, denn da ist die bisherige Politik der Konfrontation jämmerlich gescheitert.
     
  • Aber genau das ist doch die Kernaussage von fast allen konservativen Parteien. Ok. die drücken es halt nur nicht so deutlich aus.
    naja. das ist aber schon 'ne gewaltige unterstellung...

    Wirtschaftliche Gründe? Sorry aber ... Nonsens!
    aber sicher. allein das mit dem mindestlohn. wer soll den bezahlen? der staat? und wovon bitte? noch mehr schulden machen? oder wie die amis einfach immer mehr geld drucken?

    Wir brauchen in Deutschland aber keine Jobs von denen weder der Staat in Form von Steuern noch der Arbeitnehmer in Form von einen ausreichenden Arbeitseinkommen etwas hat.
    du meinst jetzt die dumpinglöhne?
    ja, ok. nur: wenn unsere hiesigen arbeiter zu teuer sind, dann wird der job halt von ausländischen wander-arbeitern erledigt. oder eben gleich im ausland. das hilft uns auch nicht weiter.

    Atomkraft macht in Deutschland eh nur einige wenige Prozent des Gesamtenergieaufkommens aus.
    über 70% unserer energie beziehen wir aus dem ausland. und wieviel atomenergie da mit drin ist, weisst du das?
    was meinste wohl warum der grossteil der französischen atomkraftwerke so nah an der deutschen grenze gebaut ist?

    In Anbetracht der enormen Steigerungsraten alternativen Energien gar kein Problem.
    im moment könnten wir unseren energiebedarf nicht mit alternativen energien decken, keine chance.
    wir könnten noch nicht mal den anteil der energie, die wir NICHT aus dem ausland beziehen mit alternativen erzeugen, nur einen bruchteil davon.
    also, wie willst du das machen?
    (ich muss glaube ich nicht mehr erwähnen dass ich eine ganz grosse befürworterin alternativer energien bin und viele jahre in der solarbranche tätig war.)

    Und über Dinge wie Afganistan brauchen wir gar nicht weiter zu reden, denn da ist die bisherige Politik der Konfrontation jämmerlich gescheitert.
    die frage die da bleibt ist die: wollen wir nato-mitglied bleiben oder nicht.
    das ist eigentlich schon alles.

    wegen mir muss kein soldat nach afghanistan.
    und es wär mir arg lieb, wenn da auch wirklich nur die berufssoldaten hingeschickt werden, die sich ganz bewusst für ihren job und das entsprechende risiko entschieden haben.
     
    Mit einfach "machen" ist es da leider nicht getan. Ich glaube, in einen so konservativen Land wie den Vereinigten Staaten, wo selbst die minimalsten Menschenrechte nicht immer selbstverständlich sind, sind meiner Meinung, allein Worte wie sie Obama sagte, schon eine Revolution. Ich denke sogar, die Chancen in Amerika wirklich etwas ändern zu können, stehen denkbar schlecht. Umso mutiger finde ich es wenn sich trotzdem jemand dafür einsetzt.

    Naja, aber er ist Politiker, und ist das auch schon vor seiner Präsidentschaft gewesen - und er wusste das, was du da oben sagst, natürlich sehr wohl selbst. Besser als wir alle wusste er, wie nahezu unmöglich das ist, was er verspricht. Und da, finde ich, sollte man eben nicht versprechen.

    ..... während andere Politker die sich für mehr Gerechtigkeit und eine Zukunft für alle Menschen einsetzen als Lügner, Dummköpfe und Spinner verunglimpft werden. Ich verstehe die Menschen einfach nicht.

    Ich stimme dir absolut zu. Versteh' ich auch nicht.

    Ehrlich gesagt verstehe ich auch die Menschen hier in Deutschland nicht. Ich meine, da sagen Politker den Leuten ganz rotzfrech ins Gesicht, das sie gegen jegliche soziale Gerechtigkeit sind, gegen Mindestlohn, für weiteren Lohndumping, für Atomkraft und für eine Weiterführung des Krieges in Afganistan und diese Leute werden tatsächlich gewählt

    Naja - aber du hältst doch auch Obama für einen Segen - und der hat nicht die Absicht, sich aus Afghanistan zurückzuziehen.........

    Ich sehe in Deutschland das gleiche Phänomen wie bei Obama - es werden die unwahrscheinlichsten Versprechen geglaubt. Guck dir Westerwelle an, der Steuersenkungen verspricht, sie auch (auf diskussionswürdige Weise) durchsetzt, vollmundig erklärt "Versprechen gehalten" ................ aber lächelnd darüber hinweg sieht, dass die Steuersenkungen mit Schulden finanziert werden, die wir Steuerzahler dann sowieso wieder bezahlen müssen. Die Steuersenkung ist also eine Farce - das wusste man eigentlich schon vorher, und hat ihn dennoch gewählt.
    Ich sehe überall die gleiche kritiklose Gutgläubigkeit, wenn Politiker etwas versprechen, was Menschen sich sehr wünschen. Da setzt der Verstand aus, die Kritik. Wer Unmögliches verspricht - dem misstraue ich so lange, bis den Worten Taten folgen. Und da sehe ich durchaus Parallelen zu Obama.

    Herzliche Grüße,
    Stefanie
     
    genau so ging's mir auch.
    obama kriegt den friedensnobelpreis? häh? wofür?

    nicht falsch verstehen, obama scheint mir nach wie vor immernoch die beste wahl gewesen zu sein. aber jetzt wollen wir doch erstmal sehen, was er wirklich schafft, und nicht nur hören was er gerne schaffen würde.

    krieg ich auch 'n friedensnobelpreis wenn ich hier und jetzt verkünde dass ich den krieg abschaffen will, folterer schwer bestrafen will und überhaupt endlich weltfrieden schaffen will?
    nicht? menno, warum nicht?

    Ich danke dir!! DAS ist genau das, was ich auch denke. Ich denke auch, dass Obama die beste Wahl war. Aber Friedensnobelpreis und Glorifizierung ........... NEIN.
     
    aber sicher. allein das mit dem mindestlohn. wer soll den bezahlen? der staat? und wovon bitte? noch mehr schulden machen? oder wie die amis einfach immer mehr geld drucken?
    Aber der Staat bezahlt doch den fehlenden Mindestlohn bereits jetzt schon. Über 5 Millionen Menschen müssen allein Sozialleistungen wie Hartz IV beziehen. Da dies weit mehr Menschen sind als es überhaupt Arbeitslose in Deutschland gibt, kann man sich selber ausrechnen, wieviel Arbeitnehmer tagtäglich schuften müssen und damit nicht mal ihren Lebensunterhalt verdienen. Und dass soll in Ordnung sein??? Wieso stellt denn nichtmal die Frage andersherum ... Wovon soll denn eigentlich ein Arbeitnehmer mit 4,5 Euro Stundenlohn leben? Vom Staat??? Und wer bezahlt den Staat??? Die Unternehmer wohl kaum. Denn dann könnten sie ja gleich höhere Löhne zahlen. Also wovon soll das ständig steigende Herr der Sozialhilfeempfänger denn sonst finanziert werden??? Von einigen wenigen Mittelständigen Unternehmen, die bereits jetzt unter der Steuerlast klagen? Oder von den wenigen gutverdienenden Arbeitnehmer, die es in Zukunft geben wird?

    du meinst jetzt die dumpinglöhne?
    ja, ok. nur: wenn unsere hiesigen arbeiter zu teuer sind, dann wird der job halt von ausländischen wander-arbeitern erledigt. oder eben gleich im ausland. das hilft uns auch nicht weiter.
    Aber genau das ist doch das Problem. Wieweit soll Deutschland denn seine Löhne noch senken? Bis wir uns an das Niveau von China angeglichen haben? Und wie sieht es mit anderen Kosten aus? Sozialstandards, Umwelt ... wollen wir die auch alle immer weiter zurückdrängen, solange bis es kein Land mehr auf der Welt gibt das uns unterbieten könnte. Und was dann??? Wieso werden denn keine zusätzlichen Einfuhrzölle auf Produkte verhängt, die aus Ländern mit Dumpinglöhnen kommen. Wieso dürfen überhaupt in Europa Produkte verkauft werden die weder mit Umweltschutz noch mit Arbeitnehmer- oder Menschenrechten vertretbar sind?

    über 70% unserer energie beziehen wir aus dem ausland. und wieviel atomenergie da mit drin ist, weisst du das?
    was meinste wohl warum der grossteil der französischen atomkraftwerke so nah an der deutschen grenze gebaut ist?
    Selbst wenn man die Atomenergie europaweit betrachtet spielt sie in Bezug auf die Gesamtenergie kaum eine Rolle. Ich glaube, Ranga Yogeshwar sprach im Fernsehen mal von etwa 3 Prozent. Vorallen sprechen wir von einer Energie, deren Abfall noch in vielen Millionen Jahren tödliche Strahlung aufweist. Das ist einfach völlig inakzeptabel.

    wegen mir muss kein soldat nach afghanistan.
    und es wär mir arg lieb, wenn da auch wirklich nur die berufssoldaten hingeschickt werden, die sich ganz bewusst für ihren job und das entsprechende risiko entschieden haben.
    Mich ärgert vorallen das die ganze Aktion Afganistan im Grunde genommen reine Augenwischerei ist. Ich hab mal gehört das es in Pakistan tausende islamistische Schulungszentren gibt, die einen nicht endenwollenden Strom an Extremisten für die Taliban bedeuten. Solange diese Ursachen nicht erkannt und beseitigt werden, ist jeder weitere militärische Aktion zum Scheitern verurteilt. In Afganistan patroulieren Nato-Soldaten an riesigen Mohn-Feldern vorbei, Mohn-Felder von dem man genau weiss wer sich damit finanziert und wieviel Leid und Elend sie anrichten können aber kein Mensch kümmert sich darum. Mit dem Wort Skandal trifft es das für mich noch nicht mal annähernd.
     
    Naja, aber er ist Politiker, und ist das auch schon vor seiner Präsidentschaft gewesen - und er wusste das, was du da oben sagst, natürlich sehr wohl selbst. Besser als wir alle wusste er, wie nahezu unmöglich das ist, was er verspricht. Und da, finde ich, sollte man eben nicht versprechen.
    Vielleicht hast du ja recht. Aber wie ich schon sagte, hätte er von vornherein gesagt das viele Dinge von denen er gesprochen hat, eine Sache von Generationen sind, hätte ihn mit Sicherheit wohl kein einziger Bürger gewählt.

    Naja - aber du hältst doch auch Obama für einen Segen - und der hat nicht die Absicht, sich aus Afghanistan zurückzuziehen.........
    Ich fürchte, das Thema Afganistan ist ja auch ein überaus schwieriges Thema. Religiösen Fanatikern, die am liebsten die ganze Welt mit ihren menschenverachtenden System versklaven würden, ein ganzes Land einfach überlassen ist wohl genauso wenig eine gute Idee wie weiterhin Soldaten in Gefahr zu bringen ohne das es irgendetwas Positives bewirken würde. Ehrlich gesagt ich weiss auch nicht was richtig ist.

    Ich sehe in Deutschland das gleiche Phänomen wie bei Obama - es werden die unwahrscheinlichsten Versprechen geglaubt. Guck dir Westerwelle an, der Steuersenkungen verspricht, sie auch (auf diskussionswürdige Weise) durchsetzt, vollmundig erklärt "Versprechen gehalten" ................ aber lächelnd darüber hinweg sieht, dass die Steuersenkungen mit Schulden finanziert werden, die wir Steuerzahler dann sowieso wieder bezahlen müssen. Die Steuersenkung ist also eine Farce - das wusste man eigentlich schon vorher, und hat ihn dennoch gewählt.
    Na ja, eigentlich hat Westerwelle doch die Wahrheit gesagt. Er hat im Grunde genommen doch niemals behauptet, das die FDP vorhat die Steuern für alle Bürger zu senken. Er hat lediglich von Steuersenkungen und einen gerechteren Steuersystem gesprochen. Dazu müsste man natürlich erst einmal wissen wie die FDP den Begriff Steuergerechtigkeit genau definiert, dann darüber kann man ja geteilter Meinung sein. Nun, für Unternehmen und den Mittelstand werden die Steuern ja auch gesenkt. Genau das meinte ich ja auch damit, wenn ich sagte, das die FDP im Grunde genommen von vornherein den Leuten ins Gesicht sagten, das sie gegen jegliche soziale Gerechtigkeit sind, denn nichts anderes bedeutet das ja letztlich.
     
    Aber der Staat bezahlt doch den fehlenden Mindestlohn bereits jetzt schon. Über 5 Millionen Menschen müssen allein Sozialleistungen wie Hartz IV beziehen. Da dies weit mehr Menschen sind als es überhaupt Arbeitslose in Deutschland gibt, kann man sich selber ausrechnen, wieviel Arbeitnehmer tagtäglich schuften müssen und damit nicht mal ihren Lebensunterhalt verdienen. Und dass soll in Ordnung sein???
    moment. dass hartz4 nicht das gelbe vom ei ist, ist vermutlich allen klar.
    und dass es mehr hartz4-bezieher gibt als arbeitslose ist auch klar, weil ja beim hartz4 alg 2 und sozialhilfe zusammengelegt wurden.

    trotzdem ist das was völlig anderes als ein mindestlohn, denn so ein mindestlohn soll ja deutlich mehr betragen als die 352 € (oder wieviel isses jetzt? bis vor 'nem jahr oder so warns ja nur 345 €, aber da gabs ja dann die sagenhafte erhöhung...).

    Wieso stellt denn nichtmal die Frage andersherum ... Wovon soll denn eigentlich ein Arbeitnehmer mit 4,5 Euro Stundenlohn leben?
    das ist immerhin mehr als das doppelte als hartz4. wie meinst du denn dass hartz4-bezieher überleben?

    Die Unternehmer wohl kaum.
    die zahlen gewerbesteuer. und nicht zu knapp.
    nicht umsonst sind städte wie böblingen so reich dass sie sich beheizte zebrastreifen leisten können...

    Denn dann könnten sie ja gleich höhere Löhne zahlen.
    wenn's denn überhaupt genug arbeit gäbe.
    ist ja nicht mal mehr hier im grossraum stuttgart so einfach 'ne anständige stelle zu finden...

    Wieso werden denn keine zusätzlichen Einfuhrzölle auf Produkte verhängt, die aus Ländern mit Dumpinglöhnen kommen. Wieso dürfen überhaupt in Europa Produkte verkauft werden die weder mit Umweltschutz noch mit Arbeitnehmer- oder Menschenrechten vertretbar sind?
    nana. deutschland geht's vor allem deshalb noch vergleichsweise gut, weil da so einiges an exporten rausgeht. wir verkaufen teure produkte (hergestellt von teuren arbeitnehmern) ins ausland und kaufen billig-produkte aus dem ausland (hergestellt mit dumpinglöhnen). aber so funktioniert nun mal die weltwirtschaft.
    wenn du den import verbieten willst, na dann gut nacht.
    guck dich doch einfach mal von da, wo du grad sitzt in deinem zimmer um. wieviel von dem was da rumsteht kommt aus dem ausland?
    mal ganz abgesehen davon, dass der strom, der grad deine lampe zum leuchten bringt, zu 70% aus dem ausland stammt. und ich könnt wetten die hose, die du anhast ist auch nicht aus deutscher baumwolle, in deutschland gewebt und genäht...
    und deine heizung? die läuft sicher nicht mit reindeutschem öl oder gas...

    Selbst wenn man die Atomenergie europaweit betrachtet spielt sie in Bezug auf die Gesamtenergie kaum eine Rolle. Ich glaube, Ranga Yogeshwar sprach im Fernsehen mal von etwa 3 Prozent.
    die letzte offizielle verlautbarung unserer regierung findest du hier:
    http://www.bmu.de/files/download/application/pdf/statusbericht_0603.pdf
    leider ist sie leicht veraltet, nämlich von 2006.
    da findest du den supertollen satz: "Die Abhängigkeit der deutschen Energieversorgung von Importen ist im Zeitablauf ständig gestiegen. Sie beträgt bei Uran 100 %, bei Mineralöl nahezu 97 % und bei Gas 83 %. Bei Steinkohle beträgt der Importanteil 61 %. Lediglich bei Braunkohle und bei
    den erneuerbaren Energien greift Deutschland vollständig auf einheimische
    Energieproduktion zurück. Strom aus Kernenergie wird nach internationaler Konvention als heimische Energiequelle gewertet."
    besonders krass finde ich hier den letzten satz, da siehste mal wieder ganz klar, dass sich niemand über die realität auslassen mag.
    meinen informationen nach sind's ca. 11% unserer selbsterzeugten energie (also ohne die über 70% die wir aus dem ausland beziehen) die aus atomkraft stammt. aber die quelle hierfür ist nicht sicher, da müsste ich nochmal recherchieren.

    Vorallen sprechen wir von einer Energie, deren Abfall noch in vielen Millionen Jahren tödliche Strahlung aufweist. Das ist einfach völlig inakzeptabel.
    natürlich ist das inakzeptabel, keine frage! ich bin und bleibe atomkraftgegnerin!
    nur ist es halt dummerweise so, dass wir derzeit einfach nicht genügend energie zur verfügung haben hier in deutschland!
    selbst wenn wir sämtliche deutschen atomkraftwerke von heute auf morgen ausschalten würden, wäre trotzdem immer ein teil atomkraft in unserer energie, die ja wie erwähnt zu über 70% aus dem ausland stammt.
    und ehrlich gesagt macht es für mich auch herzlich wenig unterschied ob ein atomkraftwerk 5km links oder rechts neben der deutsch-französischen grenze steht. die französischen atomkraftwerke werden so oder so weiterlaufen, soviel ist schon mal klar.
    ich seh hier übrigens täglich die kondenswolke von neckarwestheim, muss nur zum fenster rausgucken - ich komm also garnicht drumrum mir da so meine gedanken zu machen. und ganz ehrlich: mir wärs lieber sie würden neckarwestheim 1 verlängern und neckarwestheim 2 (also das neue) sofort dichtmachen, denn da gibt's ständig störfälle, während neckarwestheim 1 eher selten mal zickt.
    wir haben damals gegen den bau von neckarwestheim 2 protestiert, weil das gelände dort viel zu sehr in bewegung ist, das war damals schon bekannt. komisch dass heute, 20 jahre später, alle so tun als hätte man das damals nicht gewusst. auf fotos unserer demos von damals kann man's aber gross und breit auf den plakaten lesen, komisch, gell?
    natürlich wärs mir am allerliebsten wenn wir die reaktoren alle abschalten würden - aber dann bitte weltweit.
    ob nun neckarwestheim hochgeht oder fessenheim - wenn man als beispiel tschernobyl nimmt schenkt sich das nichts für mich.

    aber um mal wieder auf unseren friedensnobelpreisträger zurückzukommen:
    ist vermutlich 'ne wissenslücke von mir, aber hat der sich schon mal zum thema atomkraft geäussert?
     
    Dazu müsste man natürlich erst einmal wissen wie die FDP den Begriff Steuergerechtigkeit genau definiert, dann darüber kann man ja geteilter Meinung sein.
    na ist doch ganz klar.
    war das nicht die FDP mit dem berühmten satz "arbeit muss sich wieder lohnen?" - fragt sich halt FÜR WEN *lol*

    Nun, für Unternehmen und den Mittelstand werden die Steuern ja auch gesenkt. Genau das meinte ich ja auch damit, wenn ich sagte, das die FDP im Grunde genommen von vornherein den Leuten ins Gesicht sagten, das sie gegen jegliche soziale Gerechtigkeit sind, denn nichts anderes bedeutet das ja letztlich.
    nein, da machst du es dir zu einfach.
    wenn die unternehmer weniger steuern zahlen müssen, können sie theoretisch auch höhere löhne zahlen, mehr leute einstellen usw.
    ganz so einfach ist die rechnung ja leider nicht.
     
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