Szene aus der ehemaligen DDR (nicht selbst erlebt aber von der Betroffenen, einer hochintelligenten Frau wiedergegeben):
Die Frau geht zum ABV (Abschnittsbevollmächtigter, eine Art des Bürgerpolizisten, damals..., der für alle möglichen Probleme ansprechbar sein sollte und sich in erste Linie in der Sonne seiner Amtsautorität sonnte).
"Guten Tag"
"Guten Tag, Bürgerin"
"Herr XY, ich habe eine Einladung nach Österreich und möchte gerne dorthin fahren. Ich brauche aber eine Ausreiseerlaubnis. Wie mache ich das am besten?"
Der Polizist erklärt das Procedere und gibt aber zum Schluss noch den Hinweis:
"Bürgerin, und wenn sie dann den Antrag abgeben, dann fügen sie die Einladung noch bei. Da die aber aus Österreich kommt, müssen sie sie aber zuerst noch ins Deutsche übersetzen lassen"
Die Betroffenen konsterniert: "Ja, das mache ich".
Sie erklärte mir später: "kannst Du Dir vorstellen, wie das ist, bei solchen Menschen zu Kreuze kriechen zu müssen?"
Es ist schwer, sich das vorzustellen, gut dass ich das nicht miterleben musste. Ich hätte mich sicher sehr schwer dabei getan.
Gruss
Iru