Wer hat eigentlich Konfetti erfunden?

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Wie ja schon hier im Chat erwähnt, brachte mein herzallerliebster Göga vorgestern noch eine Riesentüte Konfetti vom Einkauf mit , was hitzige Diskussionen bei uns auslöste, denn die diesjährige Silvesterparty sollte schließlich bei uns zuhause stattfinden. Meine Einwände, das Zeug wird man ja nie wieder los und man würde es bestimmt noch im Sommer in jeglicher Sofaritze wiederfinden wurden von meinem Göga mit dem Argument, zu einer ordentlichen Silvesterparty mit Kindern gehöre sowas eben dazu, und er hätte als Kind auch immer viel Spaß dabei gehabt, die Erwachsenen mit Konfetti zu beschmeißen, niedergeschmettert und er würde mir ja selbstverständlich auch bei den Aufräumarbeiten behilflich sein. Naja, wenigstens erhielt ich hier im Chat angemessenes Mitgefühl und diverse Ratschläge. Mein Plan war dann, die Tüte irgendwie noch vor der Party verschwinden zu lassen. Was allerdings daran scheiterte, dass die olle Konfettitüte bis kurz vor Jahresende nicht mehr auffindbar war, mein Göga hatte sie wohl schon in weiser Voraussicht vor mir versteckt gehalten, ich hatte schon die leise Hoffnung, er hätte sich geschlagen gegeben (nachdem er stundenlang mein mauliges Gesicht ertragen mußte) und besagte Tüte selbst entfernt. Kaum waren alle Gäste bei uns eingetroffen und die Party im Gange, wurde ich allerdings eines besseren belehrt, denn wie von Zauberhand tauchte sie wieder auf und wurde auch gleich begeistert von den Kindern in Einsatz gebracht. Siehste, raunte mir mein Mann noch zu, die Kinder haben ihren Spaß dran. Also nimm es doch einfach mal locker.

Dabei muß man noch erwähnen, dass es sich nicht um herkömmliches Papier-Konfetti handelte, sondern um so ein metallisch glänzendes Zeug, was sich wie von mir entsetzt festgestellt statisch aufladen kann und dann wirklich überall hängen bleibt, wo man es auf gar keinen Fall haben will. An meiner neuen Bluse zum Beispiel oder an meiner schicken schwarzen Hose, die leider auch noch synthetisch ist. Da scheitert leider jeglicher Versuch, sich das Zeug abzustreifen oder wegzuwischen. Komischerweise beschließt aber dieses neuartige Konfetti, sobald man mal einen anderen Raum betreten muß wie das Badezimmer oder die Küche, sich doch von einem zu trennen, den gleichen Effekt konnte ich auch bei den anderen Gästen und bei den Kindern feststellen und so dauerte es nicht lange, bis auch das letzte Zimmer in unserem Haus mit Konfetti übersät war. Na prima. Der Super-Gau eines jeden Gastgebers. Da brauchte es schon mehrere Flaschen Sekt, um mich locker zu machen und die Sache zu vergessen.

Die Erinnerung kam dann aber heute nach dem Aufstehen schnell zurück. Mein Mann, der nun auch schnell seinen Fehlkauf einräumte, besänftigte mich aber schnell mit dem Versprechen, gleich nach dem Frühstück im ganzen Haus durchzusaugen. Ich antwortete nur mit einem erleichterten Nicken. Wenigstens etwas. Doch meine Erleichterung war schlagartig weg, als ich einen entsetzten Blick in unser Eßzimmer warf. Der Boden war übersät mit klebrigen Pfützen, jeweils paniert mit einer Prise Konfetti, was auch noch die letzten Erinnerungslücken an den gestrigen Abend in mir schloß. Da war doch das ein oder andere Malheur im Eifer des Gefechts passiert, auch diverse Essensreste fanden sich auf dem Fußboden wieder, wie sind die nur dahin gekommen? Und was würde passieren, wenn mein übereifriger Göga da nun mit dem Staubsauger drüberfuhr? Das galt es erstmal zu verhindern. Doch wie anfangen? Mit dem Besen hätte es den gleichen Effekt, die klebrige Masse würde erstmal nur verteilt werden. Aber gleich mit dem Wischen anfangen war dank
der Massen an Luftschlangen und Überresten von Tischfeuerwerken drumherum auch nicht möglich. Also erstmal den Besen in die Hand nehmen und versuchen, das Grobe um die pikanten Stellen herum wegzubekommen und dann Wischen. Wenigstens war ich jetzt richtig wach. Und der Fußboden im Eßzimmer und im Wohnzimmer, welches ein ähnliches Bild gab, nach einer halben
Stunde körperlichen Einsatzes meinerseits schon mal halbwegs sauber.

Nun kam also der Eßtisch an die Reihe. Doch wie dort anfangen? Gut, erstmal das restliche Geschirr, die meist noch halbvollen Gläser und die leeren Flaschen abräumen. Leider sind auch hier
gestern diverse Sektgläser umgeschmissen worden und in meiner völlig lockeren Sektlaune des nächtens nur mit einem Stück Küchenrollenpapier behelfsmäßig versorgt worden, in der Hoffnung, das würde schon alles aufsaugen und das Schlimmste verhindern. Jedenfalls konnte so unbedarft erstmal weitergefeiert werden. Doch leider hatte die klebrige Masse nun stundenlang Zeit gehabt zu trocknen und die Papiertücher haben inzwischen eine Symbiose mit meiner Tischdecke gebildet. Das bedurfte einer etwas längeren Operation, beides wieder voneinander zu trennen. Wenigstens stellte ich erfreut fest, dass das metallische Konfetti, welches auch auf dem Tisch großzügig verteilt wurde, nicht auf meiner guten weißen Tischdecke abfärbte. Dafür aber die mit Sekt und Bier getränkten Überreste von den mickrigen bunten Papierschlangen aus dem Tischfeuerwerk, welches ein freundlicher (männlicher!) Gast gestern mitbrachte. Zwischendurch war ich immer nah der Versuchung, den Kampf aufzugeben und wieder ins Bett zu gehen, um meine unsäglichen Kopfschmerzen endlich auszukurieren. Aber damit wäre das Problem ja auch nicht vom Tisch.

Also widmete ich mich erstmal meinem heißgeliebten Elefantenfuß, um ihn von den Unmengen an Luftschlangen zu befreien. Was sich gleich als neue Herausforderung erwies, denn sobald ich an einem Ende einer Papierschlange zog, verknotete sich das ganze Knäul an Papier und Elefantenfußblättern mehr, so dass ich die Luftschlangen erstmal zerkleinern und in kleinen Stücken rausfriemeln mußte. Da hatten meine Kinder gestern beim Dekorieren ganze Arbeit geleistet und die Papierschlangen um die einzelnen Blätter des Elefantenfußes gefriemelt. Hätte ich da bloß etwas besser aufgepasst, aber ich war ja damit beschäftigt, die Salate für die Party vorzubereiten. Also eine weitere halbe Stunde mühseliger Fummelarbeit, dann waren Elefantenfuß, Ficus und Weihnachtstanne von der Silvesterdeko befreit und ich konnte mich wieder dem Tisch zuwenden. Die Kerzenwachsreste liessen sich ganz gut von der Tischdecke kratzen, doch wohin mit dem ganzen Konfetti? Die Idee, alles draußen auf der Terasse auszuschütteln verwarf ich gleich wieder, schließlich war der Garten noch die einzige konfettifreie Zone bei uns und das sollte auch erstmal so bleiben. Aber da war ja noch das Angbot meines Göga, durchzusaugen, also konnte ich die Decke ja eigentlich hier im Eßzimmer ausschütteln. Apropos Göga, wo war denn der eigentlich, den hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Ach ja, der wollte ja erstmal draußen den Gehsteig fegen, der noch mit Überresten von Knallern und Raketen übersät war. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir meine
auf dem Besen gestützte und sich eifrig mit unserem Nachbarn plaudernde bessere Hälfte. Der hats gut.

Bei meinem Versuch, die Decke nun einfach vor Ort auszuschütteln wurde ich wieder an die bewundernswerte Eigenschaft des sich statisch aufladenden Konfettis erinnert, welches sich wie eine zweite Haut auf meiner Tischdecke breit machte. Dann eben nicht. Also muß das gute Stück jetzt so in die Waschmaschine, in der Hoffnung, die Maschine wird sich jetzt einfach mal um den Rest kümmern, die war ja schließlich teuer genug und soll jetzt mal zeigen, was sie drauf hat. In der Zwischenzeit konnte ich erstmal den Geschirrspüler vollladen. Leider ging nur ein Drittel sämtlichen Geschirrs rein, also wurde der Rest von mir per Hand abgewaschen. Wenigstens eine Beschäftigung, die nicht meine Kreativität forderte, zu mehr war ich dank meiner Kopfschmerzen auch nicht mehr in der Lage. In der Zwischenzeit kam auch endlich mein lang vermisster Göga mal wieder ins Haus, den ich gleich mit unserem Staubsauger bekannt machte. Und tatsächlich, er hielt sein Versprechen ein und kämpfte sich munter von oben nach unten durchs Haus. Dann schnell die Tischdecke wieder raus aus der Maschine, tatsächlich war das meiste des Konfettis weg, also aufhängen und trocknen lassen und meine schwarze Lieblingshose in die Maschine , schließlich warten im Januar noch einige Familienfeste auf uns, wo sie wieder in den Einsatz gebracht werden soll. Bei der Hose kam ich auch auf die glorreiche Idee, sie vorher mittels Staubsauger von Konfetti zu befreien, wozu haben wir denn so eine superpraktische Polsterdüse? Leider befand sich nach dem Waschen das auf der Tischdecke fehlende Konfetti auf meiner frisch gewaschenen Hose wieder. Naja, vielleicht erledigt das ja nun der Tockner.

Endlich konnte ich mich jetzt entspannt mit meinem heiß ersehnten Kaffee in die Küche setzen und verschnaufen. Das Haus war wieder einigermaßen vorzeigbar, nur hier und da glänzte noch etwas Konfetti aus den Ecken, aber was solls. Leider hielt mich das klingelnde Telefon erstmal von meinem Plan ab. Ein Gast von gestern abend, der gerade wieder aus dem Koma erwacht war und sich
nochmal für den schönen Abend bedanken wollte. Der mit dem Tischfeuerwerk. Er plauderte munter drauf los, dass er das neue Jahr erstmal ruhig mit einem Sofatag beginnen würde....

Ich freue mich jetzt jedenfalls riesig auf nächstes Silvester. Denn eins werden wir ganz bestimmt nicht mehr machen: BEI UNS FEIERN!!!!

Nein, da findet sich bestimmt mal ein anderer Gastgeber. Und ein gutes Mitbringsel weiß ich schon jetzt. Die Kinder sollen ja auch ihren Spaß haben;).

In diesem Sinne wünsche ich euch ein frohes neues Jahr.

Maiglöckchen
 
  • Ohjee Maiglöckchen du hast mein volles MItgefühl:(

    Ich habe da vorgesorgt und gleich woanders gefeiert :D:D:D

    Aber das mit dem KOnfetti...das war schon fies....das wäre bei mir im Müll gelandet , garantiert und zwar vor der Party:mad:
     
    @ Maiglöckchen
    Oje, das klingt ja nach einem richtig stressigen Vormittag
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    Wir haben zum Glück in einer Kneipe gefeiert, wo auch Tischfeuerwerke mit Konfetti jeglicher Art, Luftschlagen aus Papier und der Sprühdose zum Einsatz kamen
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    und so mancher Sekt und CubaLibre mit dem Tisch und dem Fußboden Bekanntschaft gemacht haben
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    Da war ich froh, dass ich das Chaos nicht beseitigen musste
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    LG 007claudi
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  • Hallo Maiglöckchen, sieh es nicht so streng. Ihr hattet doch eine tolle Party und das war doch die Hauptsache. Wie Du erlebt hast, alles andere läßt sich wieder beseitigen und ist auch wenn man fertig ist schnell wieder vergessen.
    Bei mir kamen die Rummelpttleute auch mit Massen von Konfetti, aber da es ja trockenes Wetter war, war es nicht so schlimm, sonst ist es wirklich wie du schreibst, Schw.kram.
    Aber ich hatte dabei noch eine neue Erkenntnis. Dachte meine Wohnung wäre so einigermaßen frei von Spinnweben, aber Du glaubst nicht wie viele kleine Konfettis heute morgen unter der Decke an den Holzbalken und Brettern hingen und vor sich hinschaukelten.
    Liebe Grüße und gute Erholung heute Abend wünscht marie
     
  • Hallo Maiglöckchen,

    tja wer zu Hause eine Silvesterparty gibt muß wissen/ahnen worauf er/sie sich da einläßt!

    Aber trotzdem mein Mitgefühl wegen diesem elendigen Konfetti. Das "normale" Papierkonfetti ginge ja noch ... aber dieses kleine Zeugs ...

    Das erinnert mich an die Erfindungsgabe der ehemaligen DDR-Bürger. Auch Konfetti gehörte manchmal zur "Bückware". Da haben Kollegen/Bekannte die irgendwie was mit Lochkarten zu tun hatten das ganze Jahr die Abfälle dieser Karten in großen Tüten gesammelt und dann mit zur Silvesterparty gebracht.

    Auch wenn die Party nicht bei Dir zu Hause war ... es war garantiert das man diese winzigen Dinger (etwa 1/4 so groß wie ein normales Konfetti ... oder noch kleiner?) in Massen mit nach Hause brachte und dort noch ewig fand.

    Und wo sich das Zeug überall versteckte bzw. wiederfand ... in den Haaren sowieso ... in den Schuhen auch ... in der Handtasche klar ... und am nächsten Morgen ... o lala ;)


    Gruß Anita, die sowas ansonsten auch gelassen sieht
     
    In der Zeit in der Du das geschrieben hast, hättest Du auch aufräumen und die Sauerei wegmachen können. Da du das nicht hast, unterstelle ich mal ganz frech, dass es so schlimm nicht gewesen sein wird. :D

    Prost Neujahr! :cool:


    Tono... Konfetti schmeisst... Hellau!
     
  • Ist ja klar...die Männer halten zusammen..

    Wenn meiner so ne Sauerei angeschleppt hätte..da dürft ihr mal raten wer dann den MIst hätte wegmachen müssen....

    Und überhaupt so ne Schwachsinnsidee mit dem KOnfetti kommt garantiert von keiner Frau;)
     
    als ich vor vielen vielen Jahren noch an einer Behörde gearbeitet habe, wurden bei der Faschingspolonaise sämtliche Locher ausgeleert.
    Das war eine Sauerei!:D:D:D

    aber lustig ...zumindest für uns!:cool:
     
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