Welche Bäume zur Holzgewinnung?

thomash

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Hallo
Mein Heizungsbauer hat mir mitgeteilt, dass unsere Ölheizung die nächste Jahrhundertwende nicht mehr erreichen wird;)

Aktuell bilde ich Rückstellungen, um in ein paar Jahren eine neue Heizung zu kaufen.

Geothermie, Luftwärmepumpe, Luft Wasserwärmepumpe, photovoltaik .... alles habe ich schon durchgerechnet und bedeutet letzlich immer, dass ich zusätzlich zur neuen Heizung auch noch das Haus komplett sanieren muss (Dämmung, Fenster und Niedrigenergieheizkörper) Zusammen mit der neuen Heizung kann ich gleich ein neues Haus bauen *grins*

Holz wäre die Alternative:
Daher setze ich auf eine Pelletheizung für die Bequemlichkeit kombiniert mit einer herkömmlichen Holzheizung, in der man Brennholz verbrennen kann.

Während ich dann in den nächsten Jahren vornehmlich mit Pellets heizen werden, überlege ich paralell Erfahrungen mit dem Anbau von Brennholz auf dem eigenen Grundstück zu sammeln.

Ich möchte daher zwischen 1 und 3 Bäumen pflanzen die schnellwachsend sind und sich besonders gut als Brennholz eignen.
Ferner möchte ich zudem die Jungbäume selber züchten. Daher sollte ich von diesen auch Samen entnehmen können.

Ob mein Grundstück ca. 600qm Nutzfläche ausreichend sein dürfte um genügend Brennholz anzubauen bleibt fraglich, dennoch würde jeder eigene Baum das Problem lindern und mich im Kriesenfall autarger machen.

Welche Bäume sind geeignet - oder doch lieber Bambus?
Was muss man beachten?
 
  • Linserich

    Schoggifreak
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    Prinzipiell gilt Laubholz besser als Nadelholz, da Nadelholz schneller verbrennt. Zum Anfeuern ist Fichte am besten geeignet, aber Buche oder Esche ist als Brennholz meines Wissens nach am besten. Esche wächst relativ schnell.

    Wenn du schon eigenes Brennholz anpflanzen willst, dann empfehle ich dir Esche und Birke, die wachsen relativ schnell, auch Fichte ist schnellwachsend.

    Deine 600 qm reichen dann für deine Heizung, wenn du sie sämtlich als Wald bepflanzest. Allerdings wirst du schon ca. 20 - 30 Jahre brauchen, bis du einigermassen genügend Brennholz für einen Winter hast. Danach geht's wieder so lange, bis der nächste Wald heran gewachsen ist...;)

    Kurz gesagt: Pflanze dir eine Hecke Birke und Esche an einer Stelle, wo sie mehr als 4 - 7 m höher werden dürfen, fälle dann immer wieder einige Bäume und du hast immer wieder ein bisschen Holz, um deine Vorräte zu strecken. Esche schlägt sogar aus dem Stock wieder aus, geht also schnell, bis es wieder ein Bäumchen geworden ist. Haselholz geht übrigens auch, da kannst du dir immer wieder einen Stamm aus dem Busch heraus schneiden.

    Empfehle dir übrigens dann, die Bäume nicht dicker als bis zu dem Durchmesser werden zu lassen, wo du sie noch ohne Fällgenehmigung fällen darfst.

    Aber du wirst nicht darum herum kommen, Holz dazu zu kaufen. Anders herum kannst du aber bestimmt auch Bauern fragen, ob sie Restholz übrig haben, dass du gratis mitnehmen kannst.

    Autark in einem Krisenfall kannst du nur mit einer genügend grossen Waldfläche sein. Zumindest über längere Zeit hinweg.
     
    T

    Tiarella

    Guest
    Hallo thomash!

    Birken liefern gutes Brennholz. Sie wachsen auch recht schnell, aber bis sie groß genug sind, wird es mindestens 10 - 15 Jahre dauern (dazu kommen noch mal zwei Jahre, in denen das Holz trocknen muss). Birken bilden ab einem gewissen Alter massenhaft Saat und die keimt auch ohne Probleme. Wir haben hier viele Birken und ich hab letzten Sommer zwei Eimer voll Birkensaat zusammengefegt und im Winter an die Vögel verfüttert.

    Liebe Grüße
    Tiarella
     
  • thomash

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    Mit Eschen kenne ich mich leidvoll aus;)

    Dass man solange warten muss bis die Bäume ausreichend groß sind liegt vor allem an den frühen Jahren. Eine 5 Jahre alte Esche ist ein niedliches Bäumchen. Eine 10 Jahre alte macht schon kleinere Probleme beim Fällen.

    Sollte ich tatsächlich vorhaben Holz selber zu gewinnen, würde ich meine eigene Baumshule aufmachen, wo ich dicht an dicht in Kübeln die Bäumchen die ersten 5 Jahre vorziehen würde.
    Ferner würde ich diese auch sehr viel dichter Pflanzen als für einen Zierwald, denn auf unserem heutigen Obsthang standen auf 200qm fürher über 40 mehr als 20 m. hohe Bäume. Die hatten soviel Holz erbracht, dass es für einige winter reichen würde.

    Ich vermute, dass ich bis zu 50% des eigenen Energiebedarfs duch Holz decken könnte. Die restlichen 50% könnte ich evt duch Isolierung (Neue Fenster Türen) abdecken.

    Am Ende bin ich dann zwar wieder bei einer Komplettsanierung des Hauses, aber im Gegensatz zur Wärmepumpe und Co muss nicht alles auf einmal gemacht werden (Sanierung + Heizung).

    Was ist mit Bambus und Mais (Mais wird bei uns hier zur Energiegewinnung auf etlichen Feldern angebaut).
     
  • thomash

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    Überdachte Lagerflächen kann ich mehr als ausreichend schaffen.

    Frage wie gut eignen sich Pappeln.

    Ich habe eine Thujenhecke, welche ich nach dem verfeuern durch eine Pappelhecke ersetzen könnte. Ferner könnte ich bis zu 100m länge Pappelhecken anlegen ohne dass das Wesen meines Gartens darunter leidet.

    In Kombi mit der eigenen Baumschule wäre das schon eine ganze Menge Holz.
     
    T

    Tiarella

    Guest
    Pappelholz taugt höchstens zum Anfeuern. Pappeln haben viel zu weiches Holz, das brennt ratz-fatz weg ohne groß Wärme zu bringen.
     
  • thomash

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    Dann bleibt Thujenhecke oder Buchenhecke.

    Da Thujen vermutlich das gleiche Problem haben wie Pappeln bliebe es bei Buchen.

    Ferner ist das Problem, dass ich kaum mehr als 10cm Stammdurchmesser bei einer Hecke erreichen kann. Zu dünn um sinnvoll gesplaten zu werden und ungespalten trocknet es vermutlich langsamer und läßt sich auch nicht so leicht anbrennen.

    Wie verhält es sich aber mit ungespaltenem Holz , sobald das Feuer brennt.
    Rentiert es sich überhaupt mit ungespaltenem Holz zum Heizen?
     

    tihei

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    @thomas:
    Dich interessiert der Ertrag an Trockenmasse, weil es die Holzfasern sind, die am Ende verbrennen (und nicht das Wasser darin; das trocknest Du vorher weitgehend raus).
    Hier ne alte Rechnung für Dich, den Preis für Öl und Gas musst Du für einen Vergleich selber nachgucken:
    http://www.hausgarten.net/gartenfor...no-bhkw-mit-pyrolyse-brenner.html#post1310823

    Pappelholz taugt höchstens zum Anfeuern. Pappeln haben viel zu weiches Holz, das brennt ratz-fatz weg ohne groß Wärme zu bringen.
    Nein.
    Brennwert Eiche (gut trocken): ~4,2 kWh/kilogramm
    Brennwert Pappel (gut trocken): ~4,1 kWh/kilogramm
    (Unterschied 2%)

    Es ist daher egal, ob die Maschine 1kg trockene Eiche oder 1kg trockene Pappel durch die Feuerung jagt, das Wasser erwärmt sich um den gleichen Betrag.
    Die Aussage über die Wärme ist also völliger Blödsinn.
     
    T

    Tiarella

    Guest
    Ist sie nicht. Pappelholz wiegt weniger als Eichenholz, weil es ein geringere Dichte hat. Um dieselbe Menge Energie zu bekommen, müsstest du also wesentlich mehr Pappelholz verheizen, als Eichenholz.
     

    tihei

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    Was Du erntest und verheizt ist die Trockenmasse. Ob die Dichte höher und niedriger ist, ist völlig egal: 1 Kilo Holzfasern wiegt immer 1 Kilo, egal ob Eiche oder Pappel.
     
  • thomash

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    Ich hab auch gelesen, dass neben einigen anderen Baumarten in einem Test die Eignung für Brennwert ermittelt wird. Am vielversprechensten soll Esche und Birke sein, wobei letztere nicht in Frage kommt, da meine Mutter eine Allergie dagegen hat.

    Pappeln haben aber auch Allergene. In meiner Familie ist zwar niemand dagegen Allergisch aber wenn Nachbarn allergisch wären, dann wäre der massive Anbau auf meinem Grundstück auch nicht fair gegen Nachbarn.

    Dann bleiben fast nur noch Thujen, denn dageben ist wenigstens keiner Allergisch auch wenn der Brennwert nicht so toll sein soll.
     
  • thomash

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    Viele entscheidender ist, dass ich auf 200qm ca. 3-4 Eichen pflanzen kann, aber locker 60-70 Pappeln, wenn nicht sogar mehr.

    Ferner sind Pappeln schnell wachsend während Eichen langsamer wachsen.

    Der durchschnittliche Ertrag ist sicherlich deutlich höher.

    Zudem kommt es auch, dass es leichter ist eine schmalwachsende 20m. Pappel zu fällen als einen weit ausladenden 20 m. Eiche.
     
    T

    Tiarella

    Guest
    @ tihei: Wir reden aneinander vorbei. Klar ist ein Kilo ein Kilo, aber ein Kilo Pappelholz hat mehr Volumen als ein Kilo Eichenholz (wegen der unterschiedlichen Dichte). Du brauchst am Ende also von der Menge her mehr Pappelholz als Eichenholz. Verstehst du jetzt, was ich meine?

    @ thomash: Die Eiche kam hier eigentlich ja auch nur als Vergleich auf. Die als Feuerholzlieferant anzubauen wäre echt unsinnig, da hast du völlig recht. Ich weiß jetzt nicht, wie das bei Thuja ist, aber beim Verheizen von Nadelholz bildet sich im Schornstein schnell Sott, was Schornsteinbrände begünstigt (sagt zumindest unser Schornsteinfegermeister). Da würde ich vielleicht lieber erstmal den Schornsteinfeger deines Vertrauens fragen.
     

    aLuckyGuy

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    Wir heizen relativ viel mit Holz und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass man mit einen 600m² großen Grundstück auch nur die Hälfte des jährlichen Bedarfs an Brennholz decken kann. Wir benutzen unseren Kaminofen nur zusätzlich und dennoch verbrauchen wir pro Jahr ca. 5-7m³ Holz, vorwiegend Buche und Eiche. Nun kann man sich ja sebst überlegen welche Mengen an Holz jedes Jahr nachwachsen müssten.
     

    thomash

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    So viel???
    Das würde ich sicher niemals erreichen, 1 Kubikm. wäre schon recht viel pro Jahr.

    Gibt es eine Berechnung wie man von Heizölverbrauch auf Holzbedarf umrechnen kann?
     

    thomash

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    Hab schon gefunden ... ca. 1 zu 2 also 3000 l. Heizöl = 6Tonnen Pellets

    Demzufolge dürfte es mittels Holz unmöglich sein, autarg zu werden. In dem Falle sind Luftwärmeppumpe und Co zielführender:(

    Ich hab ja noch Zeit.
     

    Roy Bär

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    Oberschwaben
    thomas entschuldige wenn ich direkt werde, aber ich finde es ist eine
    blöde idee.
    vielleicht umsetzbar wenn du 3000 qm bepflanzen könntest.

    dazu möchte ich in 20 jahren keine bäume mehr schlagen müssen,
    damit ich eine warme stube bekomme. ich glaub da wäre ich schon
    zu alt dazu.
    :D
    falls du aber erst 30 bist, wäre das ja kein problem.

    und wenn deine heizung das nächste jahrhundert nicht mehr erlebt,
    du wirst das wahrscheinlich auch nicht.
    :D
     

    Gecko

    Löschmann
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    Franken
    "Autarg":confused: mit 600m²?
    Gugel mal nach "Holzzuwachs", den Rest verkneif mir.
    Dafür schreibst Du jetzt einhundertmal "Autarkie" an die Tafel!
     

    thomash

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    Das sehe ich genauso wie Du, daher Pelletsheizung.
    Wahrscheinlich werde ich nie mit Festholz heizen aber die Option wäre schön, falls mal eine Krisensituation auftreten sollte.

    Krise muss dabei nicht unbedingt ein Krieg sein, sondern ich denke eher an Heizölverknappung und dadurch eine Preissteigerung bei alternativ Enegie oder, Verknappung bei Pellets weil immer mehr auf Pellets umsteigen oder aber eine Verknappung meiner Einkünfte.

    Ich tendiere allmählich immer mehr Richtung Wasserstoffheizung.

    Dabei wird über meine übergroße Photovoltaik Anlage Wasserstoff hergestellt und gelagert, welches dann im winter verbrannt wird. Dennoch reicht auch hier die Eigenproduktion nicht aus.
    Ca. 10.000 KW Stunden / Jahr entsprechen in etwas 1000l. Heizöl und damit 1/3 des Bedarfs. Ich hätte aber zumindest noch die Option meine Anlage zu erweitern.
     
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