Weinrebe richtig schneiden und erziehen...

Skull

Neuling
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Hallo zusammen..

Zunächst mal freue ich mich, als Neuling dieses tolle Forum gefunden zu haben.
Einen kleinen Garten haben wir hier jetzt seit 3 Jahren, aber bisher weiß ich noch nicht so recht damit etwas anzufangen...

Letztes Jahr um diese Zeit habe ich dann 2 Weinreben (ich glaube Vanessa) als Containerplanzen erworben und auf der Südseite der Hauswand an einer Rankhilfe gepflanzt. Offenbar fühlen sich die Reben dort sehr wohl, denn sie sind im ersten Sommer kräftig gewachsen...ich denke die Triebe sind so etwa 5 m lang geworden.

Jetzt jedoch bin ich nicht sicher wie ich diese Triebe richtig zurückschneide.
Eigentlich sollen die Reben zunächst einen senkrechten hohen Stamm bilden von dem aus ich in der Folge einen waagerechten Kordon anlegen möchte aus dem sich mit der Zeit so etwas wie ein Baldachin entwickeln soll.

Aus der Veredelungsstelle der Rebe wachsen bei einer Rebe drei Triebe , bei der anderen zwei Triebe. Aus diesen Trieben, etwa 40 cm oberhalb der Veredelungsstelle ist nun bei 4 Trieben jeweils ein Vorjahrestrieb gewachsen.
der letzte Trieb hat sogar wieder 3 Vorjahrestriebe.

Kann mir bitte jemand sagen wie ich meine Reben für das beschriebene Ziel zurückschneiden muß?

Ich füge mal ein paar Bilder an...der Baldachin soll links entstehen
 

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  • Elkevogel

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    Hallo und herzlich willkommen hier:pa:

    In Sachen Schnitt kann ich Dir leider nicht helfen, weiß aber, dass es eine gute Idee wäre, Bilder der aktuell noch kahlen Reben zu zeigen.
    Da könnten die Profis dann nämlich direkt einzeichnen, wo geschnitten werden sollte.
    Den Schnitt nur in Worten zu erklären ist arg schwierig und klingt dann leider auch sehr theoretisch:(
    Mir hat man anhand "nackter" Bilder hier schon oft klar und eindeutig helfen können:D:D

    Viel Erfolg und liebe Grüße
    Elkevogel
     

    Skull

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    Vielen Dank für den Tip, Elkevogel...ich werde morgen gleich mal ein paar Bilder zusätzlich machen. Darüber hatte ich ohnehin schon nachgedacht.
    Im Moment läßt sich das ohne Laub wirklich besser erkennen.

    Lieben Gruß
    Skull:)
     
  • thomash

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    Ich mache es so:

    Den oder die Triebe an denen die Traube weiter wachsen soll stehen lassen alle anderen auf 2 augen einkürzen.

    Wenn Seitentriebe stehen bleiben sollen stehen lassen und deren Ausläufer auf 2 augen kürzen.

    aus diesen Augen treiben dann die Triebe die in diesem Jahr tragen.

    Sobald sich die Trauben gebildet haben ca Juli, den überstehenden Triebteil abschneiden, damit mehr Sonne an die Trauben gelangt. (Sommerschnitt).

    Es gibt aber noch zahlreiche andere Varianten schau mal hier

    http://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/rebschnitt/rebschnitt.htm
     
  • Skull

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    Danke für die Antwort...:eek:

    Ich würde das ganze systematisch betrachtet gerne von unten beginnen...also eigentlich bereits mit der Veredelungsstelle. Ich habe jetzt mal ein paar Bilder angehangen die die kahle Rebe im jetzigen Zustand zeigt.



    Deutlich erkennbar, der Rebe links entspringen aus der Veredelungsstelle, drei Triebe...an der rechten Rebe nur zwei...
    Der Trieb der ganz links zu sehen ist, ist im Vergleich zu den anderen etwas dünn...ich würde den gerne oberhalb der Veredelungsstelle abschneiden.
    Beide Reben hätten dann die gleiche Anzahl an Trieben,

    Frage : Ist das unproblematisch oder beschädige ich die Rebe damit ?

    Die verbleibenden Triebe sollen dann bis in 2 bis 2,5 m Höhe einen Stamm oder Stammgerüst bilden...

    Frage : Sind das noch zuviele Triebe und wenn ja, welche lasse ich lang und wo kürze ich den Rest ein ?
     

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    thomash

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    Wenn ich dich richtig verstehe, dann willst du das aus jeder Veredelungsstelle 2 Triebe wachsen die sich dann in 4 Aufspalten und alles überzähle ohne Augen abschneiden.

    Das halte ich für unproblematisch. Man nennt dies auch Erziehungsschnitt.

    OB aber für das schmale Rankgerüst 4 Triebe nicht etwas viel sind?

    Meine ist auch sehr dicht gewachsen und dies ging lange Zeit gut (12 Jahre), dann bekam diese Mehltauresistente den Mehltau. Fraglich ob meine noch stehen wird am Ende der Saison.

    Etwas lichter wäre sicher förderlich aber man kann aus meiner Sicht so vorgehen.
     
  • Skull

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    Ja... und genau an dem Punkt bin ich etwas unsicher.
    Bisher habe ich immer gelesen, dass aus der Veredelungsstelle jeweils nur ein Trieb zum Stammaufbau verwendet wird. Hier sind es aber bereits 3 bzw. 2 Triebe je Veredelungsstelle und so wurde die Rebe als Containerpflanze gekauft und gepflanzt.

    Alle diese Triebe sind in etwa gleich stark und machen für das erste Jahr einen kräftigen Eindruck...ich tue mich daher etwas schwer die Reben radikal auf nur einen Trieb je Veredelungstelle zu reduzieren.

    Mein Ziel ist es, mittelfristig aus den beiden Reben einen kräftigen Stamm oder Strang (dann mehrere Triebe zusammen z.B miteinander verzwirbelt) bis in die gewünschte Höhe auszubilden.
    Von dort soll dann der waagrechte Kordon angelegt werden....
     

    thomash

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    Ehrlich gesagt, mag ich es so dicht. Ich persönlich würde es vermutlich so dicht lassen. Wenn dann die Traube wirklich nicht so alt wird, dann ist es eben so.

    Oder einen Kompromis, zweitriebig aus der Verdelung lassen aber die spätere Verzweigung unterbinden. letzlich wäre vermutlich das sinnvollste.

    Warte aber noch andere Meinungen ab.

    Schneiden solltest du SEHR BALD, denn gerade Trauben neigen extrem zum Bluten wenn man diese im aussteigenden Saft schneidet. ich persönlich bevorzuge Januar (bei uns ist es recht mild oder Februar zum Schneiden bei +5 Grad)
     

    Skull

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    Danke für Deine Einschätzung...
    Bisher bin ich zum Schnitt von März ausgegangen. Ich weiß ich bin spät dran. :grins:
    Ich denke auch ich werde zwei Triebe je Rebe belassen, sie einigermaßen zusammenführen und versuchen daraus einen schönen Stammstrang zu ziehen...

    Frage: bis auf welche Höhe soll ich diese vier verbleibenden Triebe einkürzen?
     

    thomash

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    Vernünftig

    ABER WAS MEINST DU MIT EINEM STRANG?

    Die 2 verbleibenden je Pflanze sollten so weit auseinander sein wie möglich.

    Ich würde die 4 gar nicht einkürzen.

    Es gibt aber auch die Theorie diese anzuschneiden (ein wenig abzuschneiden) um das Wachstum zu fördern.

    Da bei Dir neben Ertrag auch viel Zierde im Vordergrund steht würde ich behaupten nicht gekürzt sieht es schöner aus.
     
  • Skull

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    Da je Rebe zwei senkrecht wachsende Triebe verbleiben, könnte man diese jeweils miteinander verschlungen (Korkenzieher) nach oben führen...
    Mit zunehmender Dicke würden sich zwei kräftige senkrechte Stränge bilden die als Stamm den oberen Teil der Pflanze versorgen.

    Auf den Ertrag werde ich erst dann verstärkt achten, wenn das die Rebenbasis so gewachsen ist wie ich mir das vorstelle.:cool:
     
  • thomash

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    Dafür sind diese meines Erachtens bereits zu lang und zu dick. Außerdem würde ich es nicht machen, damit mehr Licht an die Rebe kommt.

    Willst du wirklich die bereits sich festrankenden Ranken los machen?
     

    Skull

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    Die einzelnen Ruten haben in etwa Bleistiftdicke...vielleicht etwas mehr.
    So stark festgerankt sind sie auch garnicht...ich hab sie so alle 60-70 cm am Rankgitter mit Gärtnerdraht befestigt...
    Andererseits spricht aber auch nichts dagegen sie einzeln wachsen zu lassen..
     

    thomash

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    Die haben sich sicher auch schon selber festgerallt.

    Wenn du diese zu einem Trieb verzwribelst dann - meiner Meinung nach - siet dein breites Rankgerüst etwas kahl aus.

    Links und recht jeweils hochgezogen dann ist es ausgefüllter.
     

    Sandor 2

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    Pro Rebstock sollte nur ein Trieb belassen werden, der dann oben in gewünschter Höhe abgeschnitten wird. Zudem müssten alle Augen bis auf die zwei letzten oberen ausgebrochen werden. So ein junger Rebstock verkraftet noch nicht eine Vielzahl an Trieben, jedenfalls nicht bei dieser Länge. Außerdem hatte die rechte Rebe im letzten Jahr Befall von Rebzikade.
     

    Skull

    Neuling
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    Hallo Sandor...:)

    Das heißt ich müßte oberhalb der Veredelungstelle jeweils nur einen Trieb lassen und diesen dann nach oben führen ?
    Ich frage deshalb, weil die Pflanze als Containerpflanze Anfang letzten Jahres mir ja mit mehreren Trieben (verholzt) oberhalb der Veredelungsstelle verkauft wurde.
    Ist ja auf den Bildern gut zu sehen...
    Aus diesen Trieben sind dann die jetzigen langen Ruten gewachsen.

    Muß ich bei der rechten Rebe speziell etwas beachten...Du sagst die hätte Befall von Rebzikade gehabt..!
     

    thomash

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    Sandor beschreibt die klassische Erziehung die eigentlich in deinem Fall auch richtiger wäre.

    Es gibt aber z.B. auch die V Erziehung mit 2 V artigen Trieben, die ich an deiner Stelle machen würde nur dass das V eben sehr schmal ist.

    wie ich oben schon gschrieben haben wird durch diese schmale Erziehungsform Pilzkrankheiten und andere Krankheiten begünstigt und du musst auch damit rechnen, dass die Traube dann keine 40-50 Jahre sonder evt.. nur 20 Jahre überlebt.

    Dafür sieht es aber wesentlich schöner aus und - aus meiner Sicht - wären sonst deine Rankgerüste etws zu kahl. Insbesondere dann wenn du noch die Augen dazu ausreisst. Für mich wäre dies Kreul:(

    Ich will es lieber für einige Jahre schön haben und wenn es nicht mehr anderst geht setze ich eben wieder eine Neue.
     

    Skull

    Neuling
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    Naja ...in erster Linie möchte ich es mal "richtig" machen.
    Das Rankgitter habe ich nur letztes Jahr so angebracht, weil die beiden Reben als ich sie kaufte insgesamt schon 5 Äste hatte und ich mit einem Pfahl platztechnisch nicht klargekommen wäre. Das Gitter könnte ich auch einfach durch 2 Drahtseile ersetzen.

    An dieser Stelle soll sich in erster Linie mal ein kräftiger Stamm bis zu einer Höhe von 2-2,5 m entwickeln ...danach möchte ich damit beginnen auf dieser Höhe einen Baldachin oder eine Pergola zu begrünen....da spielt dann auch der Ertrag an Trauben eine Rolle.

    Wenn die klassische Erziehungsform wie von Sandor2 beschrieben dazu führt, dass die Reben einen kräftigen gesunden Stamm bilden, dann werde ich das gerne so machen. EINEN TRIEB PRO REBE !

    Das bedeutet, wenn ich es richtig verstanden habe, dass ich oberhalb der Veredelungsstelle bis auf einen Trieb alles abschneide !?( das würde dann auch Äste betreffen die bereits da waren als die Rebe gekauft wurde):eek:
     

    Sandor 2

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    Kleine Hilfestellung!

    Ja, Du solltest oberhalb der Veredlungsstelle je einen Trieb belassen.

    Normalerweise hättest Du die Reben schon letztes Jahr im Februar/März so schneiden müssen, wie Du sie jetzt schneiden willst/sollst.

    Um einen so hohen Rebstamm zu bekommen, braucht es in der Regel zwei bis drei Jahre. Die Augen bitte nicht ausreissen, sondern bei den einjährigen Trieben mit dem Daumen oder den Fingernägeln ausbrechen.

    Trotzdem werden die Triebe, die bald wachsen werden, sich eine Möglichkeit suchen, wo sie sich anlehnen oder festhalten können. Also jetzt mit dem Baldachinbau beginnen und die neugewachsenen Triebe immer schön nach Belieben daran anbinden. Das Rankgitter würde ich aber noch belassen und die beiden Triebe, die später einmal "Rebstämme" werden, schön gerade nach oben anleiten, die Bindestellen mehrmals jährlich kontrollieren und ggfs. lockern (Einwuchsgefahr des Bindematerials).

    Gleich im ersten Bild rechts sieht man einen Sturz. Oberhalb davon würde ich die Triebe kappen (in diesem Bereich zwei bis drei Augen belassen für den diesjährigen Neuaustrieb).

    Wegen des rechten Rebstocks und dem Zikadenbefall:
    Zuerst dachte ich an Schwarzholz-Krankheit. Da aber die Blattadern bei Deiner Vanessa grün blieben, sah es für mich nach Zikadenbefall aus. Nachdem ich nochmals nachgeschaut habe, meine ich, es war die Blattroll-Krankheit. Zu erkennen an den auch grünen Blattadern und den nach innen eingerollten Blättern.

    Da die Vanessa eine rote Sorte ist, färben sich die Blätter bei dieser Krankheit natürlich rot. Bei einer hellen Sorte wäre es grün bis gelb.

    Evtl. werde ich morgen die Schnittstellen einzeichnen, falls es mir gelingt.

    https://www.landwirtschaft-bw.info/...Documents/lvwo/pdf/f/FaltblattSchwarzholz.pdf

    http://www.vitipendium.de/Blattrollkrankheit

    Gruß Sandor 2
     

    Skull

    Neuling
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    Vielen vielen Dank für eure Hilfe...:D

    Ich hab mich gestern mal dranbegeben und die beiden Reben wie beschrieben geschnitten. Dazu habe ich jeweils die kräftigsten Triebe aus der Veredelungsstelle ausgewählt und diese senkrecht entlang der beiden mittleren Streben des Rankgitters nach oben geführt. Oberhalb des im Bild rechts sichtbaren Sturzes habe ich die beiden Ruten dann gekappt. Alle anderen Austriebe der Vorjahre habe ich dierekt oberhalb der Veredelungsstelle abgeschnitten. Insgesamt sieht das jetzt sehr "aufgeräumt", aber super aus.

    IMG_1714.jpgIMG_1717.jpgIMG_1716.jpgIMG_1715.jpg

    @Sandor2... Wenn ich das mittelfristig so hinkriege wie es auf Deinem letzten Bild aussieht , wäre das ein Traum !!!...genau so soll's sein...
     
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