Hallo, bin beim Googlen nach allem, was mit Flechten zu tun hat, über diese Seite gestolpert.
"Franzosenweide" könnte das sein, was umgangssprachlich beim Weidenversender als "französische Weide" geführt wird: in der Regel eine hochwertige, oft recht feine, Flechtweide, die - nomen est omen - eben in Frankreich angebaut wird. Sehr biegsam, aber meist auch mit empfindlicher Rinde. Gibts viele verschiedene Sorten. Und keine ist für draußen die richtige Wahl.
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Haltbarkeit:
Ja, Weidengeflechte sind nun mal keine Bauwerk für die Ewigkeit.
Generell gilt: je dicker die Rute, desto länger haltbar. Wobei es auch hier deutliche Sortenunterschiede gibt.
Meine Sichtschutzelemente mit Flechtruten bis zu 2,5/3 cm Durchmesser leben nun schon die dritte Saison, sehen auch noch gut aus. Sind allerdings im Winter im Trockenen.
Man kann die Haltbarkeit verlängern, indem man die Weiden behandelt, z.B. mit Leinöl, wenns denn ganz natürlich bleiben soll. NICHT mit Lacken - die sind oft nicht UV-beständig, platzen in der Regel doch irgendwann und dann fühlen sich Pilze und Bakterien darunter erst so richtig wohl.
In Frankreich gibt es geschälte "Autoklavenweide", die unter Hochdruck behandelt wurde und sehr witterungsbeständig sein soll. Hab ich in D noch nicht gesehen oder suche noch unter dem falschen Begriff.
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Weide hat dafür den Vorteil, dass man sich öfter mal was Neues machen kann. Und es nicht "schade" um das alte Objekt ist, das man nicht wegwerfen will, weil es ja noch "gut" ist (wie bei den verschiedenen Metallobjekten...) ;-)
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Wände und Zäune lassen sich aus allem flechten, was biegsam genug ist. Hasel wurde genannt, Esche ist gut, Birke geht, auch Hartriegel natürlich, bei den Obstzweigen favorisiere ich die langen Wasserschoße der Zwetschgen (im Bild die dunklen Streifen) - die halten bis jetzt am allerbesten.
Staken: kann man Hasel nehmen. Ich nehme die dünnen behandelten Pfähle aus dem Obstbau, die morschen nicht so schnell ab und sind recht günstig.
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Hochbeet: Wenn man kräftige Flechtruten nimmt, sollte die Umzäunung schon so lange halten wie das Hochbeet im Einsatz ist. Und was den Druck angeht, dem das standhalten soll: eng und stabil flechten heisst es da halt. Ordentliche Staken, nicht zu weit auseinander und das ganze klappt schon.
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Lebende Weide:
würde ich nie als Stake für Beeteinfassungen o.ä. vermeiden. Ich will ja Salat oder Blumen, aber keinen Weidenbaum. Ansonsten kann man die frischen Seitentriebe verwenden, um die trockenen Querverflechtungen zu verstärken, die dann so nach und nach rausbröseln.
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"Alte Geflechte" können noch ewig rumstehen, wenn sie keiner Belastung ausgesetzt sind. Nur scharf anschauen sollte man sie irgendwann nicht mehr .. ;-)
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btw:
Hab noch ca. 200 Weidenruten abzugeben , 2-3m lang, jetzt goldgelb und am Ende des Sommers dann schön tief dunkelbraun und einige Bund (noch nicht gezählt) in grün (am Ende des Sommers mittelbraun).
Im Tausch gegen Geld, Arbeitsleistung, Eingemachtes bzw. Ernteüberschüsse ... - falls jemand aus dem Raum Wangen/Ravensburg/Friedrichshafen Interesse haben sollte...