Was macht ihr mit KBF-befallenem Kraut?

  • Meine verbliebenen 7+1 Pflanzen (7 in Kübeln unter der südlichen Vorderkante des Wäschedachs, 1 allein Überlebende aus dem Obergarten) machten heute einen recht guten Eindruck.
    Die 7 sind dreimal mit Lecithin gespritzt und ich riss heute auch das kleinste Blättchen mit Farbabweichungen ab. Die Überlebende bekommt morgen Abend mit den 7 ihre peinlich genaue Lecithin- Dusche.
    Möglicherweise kann Lecithin, vorbeugend gegeben, doch etwas bewirken.
    Danke, Tubi, für die Erinnerung an wissenschaftliche Arbeitspraktiken: Seit gestern zeichne ich den Verlauf bei der "Überlebenden" auf!
     
    Meine Tomaten stehen unter einem nach Süden komplett offenen und quer gut durchlüfteten Dach. Die eine Tomate vorne in der Mitte rag etwas unter dem Dach heraus und hat Braunfäule. Aber dabei bleibt es. Da ich dies Jahr dank neuer Partnerin meine Pflanzen sträflich vernachlässige, kann ich zusehen, was da (nicht) passiert. Ein paar braune Blätter hier und da, aber das große Sterben bleibt aus. Ob die Tomaten eingehen hat also nicht unbedingt nur mit dem Vorhandensein der Sporen zu tun - ich gehe davon aus, dass die ohnehin immer da sind - sondern vor allem damit, ob die Pflanze nun gute oder schlechte Bedingungen vorfindet.

    Ende der Saison nach dem Frost sterben meine Pflanzen alle, sie verschimmeln, dann kommen sie auf den Kompost. Auf dem Kompost spielen alle möglichen Pilze eine Rolle, die BF sicherlich auch. Kohle, die wir heute aus der Erde holen würde heute angeblich nicht mehr entstehen, weil u.a. BF Pilze das Holz zersetzen. Ich denke, da kann man nicht mehr viel retten, wenn man die toten Tomaten nicht kompostiert.
     
  • @ralph12345 ich habe eine andere Vermutung.
    Wir hatten hier bis dato noch keine Phytophthora. In diesem Jahr zum ersten Mal.
    Sie kam mit einem Schlag (vermute mit einem feuchten Sturm, der die Sporen weiter trug als sonst üblich), vernichtete... und was diesen Anfall überlebte... lebt jetzt noch ganz gut.
    In dem Moment wo eine so extrem große Menge an Sporen mit dem Wind hergetragen wird, kann man anscheinend nicht so viel tun, aber ich bemerke deutlich wie trotz weiterhin Regen der Befall gestoppt hat.
    Pflanzen im Freiland, ungeschützt, die schon fast tot waren erholen sich und treiben neu aus.
    Der Befallsdruck/Menge an Sporen scheint eine große Rolle zu spielen.
     
  • Ja, stimme DIr zu. Aber der Befallsdruck bzw. die Menge an Sporen kann doch im Frühjahr durch die paar Oo-Sporen in der Erde unmöglich erreicht sein. Die Sporenzahl in der Luft wächst in dem Moment sprunghaft, wo Kartoffeln erkranken und sich von den befallenen Pflanzen die Sporen freisetzen.
     
    Sunfreak hat bereits angedeutet, dass die KBF keine Krankheit mit "einem Pilz" als einheitlichem Erreger ist, sondern das es möglicherweise hunderte Varianten gibt. Das RKI hämmert uns ja auch gerade die Akzeptanz für eine schier unendliche Zahl verschiedener Mutanten von Covid 19 ein, als hätten wir gar keine Erfahrungen mit der als selbstverständlich akzeptierten Influenza, die eben so stark mutiert.
    Ich tendiere ebenfalls zur Auffassung, dass die Kombination der Nässe, differenzierter Temperaturverhältnisse und der Hauptwindrichtungen die Entwicklungsbedingungen für eine der aggressivsten Varianten geliefert haben, wie ich sie in über 3 Jahrzehnten noch nicht erlebt habe.
    @ralph12345, ich werde 2022 auch mit wenigen als kbf- tolerant bekannten Pflanzen unter der Südkante des Wäschedachs "wieder" beginnen und wenige "Versuchsballons" im Garten starten.
     
  • @ralph12345 stimme dir auch zu. Muss allerdings gestehen dass ich mit den Sporen in der Erde bislang wenig Erfahrung habe, da Phytophthora-Premiere.
    Die Freiland-Pflanzen die überlebt haben und jetzt neu durchtreiben standen bzw. stehen in Kübeln.
    Ich werde nächstes Jahr versuchsweise ein paar resistente Sorten in die Erde pflanzen, in der in diesem Jahr die am stärksten befallenen Pflanzen standen. Mich interessiert einfach, was passiert.
    Die normalen/nicht resistenten kommen definitiv unter Dach.
     
    Das ich seit Jahren die gleichen Beete mit Tomaten bepflanze scheint nix auszumachen. Die Spiralstäbe bleiben immer draußen dem Frost ausgesetzt. Mehr mache ich nicht.

    Die Pflanzenleichen kommen nach dem ersten Frost auf den Sammelplatz. Zum kompostieren ist es dann zu kalt und außerdem habe ich keine so große Kompostkapazität.

    Nächstes Jahr gibt es ein anderes Problem oder so......
     
  • Unter Kompost Kalkstickstoff geben! Hat schon unser alter Gärtner immer gesagt. Tötet Unkrautsamen und Pilzsporen ab.
     
  • Kommende Woche fährt der letzte Sack des "infektiösen Materials" mit dem Hausmüll in die Verbrennungsanlage. Es wurde in den drei Wochen so flüssig, dass die Brühe vorn aus den kleinen Löchern im Sack aus meiner 2. Garage heraus lief. Vom vollen festgestampften Müllsack blieb nur noch 1/3 80er Hausmüllkübel übrig.
    Das bezeugt den Grad der Gewebezerstörung bei den Tomatenpflanzen. :traurig:
    Dann ist das "Tomatenjahr" zu Ende.
     
    Während meine Tomaten unter dem Dach nur leichte Symptome haben, ist mir so nebenbei fast unbemerkt eine Rose dahin geschieden. Na, beinahe. Der nasse Sommer fordert seinen Tribut. Hab jetzt Rose und Tomaten ziemlich ausgelichtet und die Rose tatsächlich mal mit einem Fungizid behandelt, denn die mal eben neu pflanzen nächstes Jahr wird schwierig.
     
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