Was ich da neulich im Schuppen gefunden habe – alte Rasensprenger!

hofergarten

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Gartenspritzen die Väter der Rasensprenger baue ich noch ein, leider sind alle die es noch gibt in Händen der Feuerwehrleute die Horrende Preise für die Feuer/ Gartenspritzen zahlen.

Gartenspritze 1874
Gartenspritz1874_klein.png


Gartenspritze 1870
Gartenspritz1870.png
 
  • Parzival

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    Lieber Hofergarten,

    da hast Du ja eine wunderbare Kollektion illustrer Artikel in Sachen Selbstsprenger und Gartenspritzen zusammengebracht. Danke fürs Zeigen.
    Die Chancen, einen Magirus Sprühregner zu finden, sind also nicht gut.

    Wunderbar, dass Du bei vielen Inseraten auch die Erscheinungsdaten zeigst.
    „Selbstthätige ausgiebige Berieselung“. Ich bin begeistert.

    Im Spritzensaal des Biesdorfer Rasensprengermuseums.jpg
    Bei Deiner Einschätzung bezüglich der Gartenspritzen bin ich nicht sicher.
    Alles, was den Anschein hat, auch von der Feuerwehr benutzt worden zu sein, ist richtig teuer.
    Aber die vielen kleinen Gartenspritzen, die ob ihres geringen Anschaffungspreises in vielen Gärten anzutreffen waren, findet man heute noch zu überschaubaren Preisen. Für Rasensprengersammler ist das immer eine Art Beifang ohne die gebotene Wertschätzung. Spannend sind dann die Regner auf denen bspw. ein Patenstrahlrohr verbaut wurde.
    FWW-Patentrohr.jpg
    Noch besser ist natürlich der Brill in Sprengerfreaks Schuppen
     
  • Parzival

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    Lieber Swenny,

    Lieben Dank für Deine Decodierung von FGL 04/2071.
    Die Frage, warum das Feuerlöschgerätewerk einen Rasensprenger herstellt ist ein spannendes Thema, das nach 46 Jahren kaum jemand versteht.
    1972 wurden in der DDR alle Betriebe verstaatlicht. Die Auswirkungen waren katastrophal.
    Diese Verstaatlichung erfasste Betriebe kleiner und mittlerer Größe, die bis dato die Majorität der Konsumgüterproduktion fabrizierte.
    Der Schock war groß, als sich plötzlich nichts mehr von deren Sortiment in den Läden fand.
    Es dauerte, bis die Wirtschaftslenker diesen Clou erdachten, dass jedes Kombinat, abgesehen von seiner Kernkompetenz zur Herstellung eines oder mehrere „sortimentsfremder“ Konsumgüter verpflichten mußte. Da sind die Feuerlöschgerätewerke mit diesem Rasensprenger wohl noch ganz gut weggekommen.

    Das Hydraulik Kombinat Orsta lieferte den Orsta Regner und der Rationalisierungsmittelbau des Backwarenkombinats Dresden fertigte den Gartenregner Hellerau. Werner Billgow mit seinem Horst Sternregner hat es irgendwie geschafft, nicht in einer dieser Kombinatsmühlen zu enden.

    Ein Retro Luckenwalder ohne Klappergedöns? Da findet sich dann sicher noch ein authentisches Original.

    Für Dich ist KISS offenbar „simple and stupid“. Mir wäre „simple and smart“ lieber.
    Was das Klappergedöns angeht, gibt es natürlich Apparate, an deren Werkeln man sich nicht satt sehen kann. Noch dazu, wenn man in einem kleinen Steckfeld die Beregnungskontur von Kreis- über Dreieck- bis hin zu Rechteckberegnung einstellen kann. Total smart!
    Der große Zeyssolff.jpg
     
    S

    Swenny

    Guest
    Der Schock war groß, als sich plötzlich nichts mehr von deren Sortiment in den Läden fand.

    Man darf dabei nicht vergessen, dass ein erheblicher Teil der Produktion in die sozialistischen Bruderländer und in den Westen ging. Von den Pullovern, die meine Mutter genäht hat, war hier nie einer im Laden, die gabs dann bei Neckermann im Katalog, ebenso wie Fernseher, Nähmaschinen, Kühlschränke. Das Ikea Billy wurde im Möbelkombinat der Nachbarstadt zusammengepresst. Und die Sachen wurden unter Wert verkauft, weil man dringend an Devisen ran wollte.

    Die DDR war damals das, was heute China für den Westen ist. Inklusive der Umweltverschmutzung und des Raubbaus an der eigenen Bevölkerung. Nur dass es die Chinesen irgendwie kleverer anstellen.

    Insofern: Doch, ich versteh schon, wie solche Produkte zustandekamen, auch solche Billigteile wie der orange-braune Plastesprüher weiter oben. Es gab auch ein Gardena-ähnliches Stecksystem, möglicherweise sind die Teile aus der gleichen Form gefallen.
     
  • Parzival

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    Noch gibt es alte Rasensprenger, die man eigentlich unbedingt im Schuppen haben möchte.
    Aber bei diesen ganz raren und legendären Regnern aus den USA werden dann Preise aufgerufen, für die man dann doch lieber einen schönen Urlaub bucht.

    Da begnügt man sich schon mal mit einem unspektakulären Zeitzeugen, den keiner mehr will.
    Gefunden in Deutschland! Welche Wege diese Regner genommen haben? Manche wurden in Massen regulär importiert andere scheinen „Mitbringsel“ zu sein.

    BURGESS-SPRINKLER-LOGO.jpg

    Was diesen hier zu uns verschlagen hat, ist nicht klar auszumachen. Heimische Hersteller konnten in den 60/70er Jahren mit baugleichen Modellen aufwarten.

    Spannend ist der Hersteller
    Burgess Vibrocrafters, Inc. Grayslake, Illinois, U.S.A.
    “This company made some small woodworking machines…”
    Es gibt ein Patent von 1973 für einen oszillierenden Rechteckregner. Eine Zeit lang war man wohl in Sachen Bewässerung aktiv. Die Spuren der Firma verlieren sich in den 80er Jahren.

    BURGESS Sprinkler.jpg

    Auch bei anderen „Revolving Sprinkler“ findet sich die Möglichkeit den Regnerkopf zu arretieren. Hier macht man das mit dieser Rendelschraube. Eine offenbar beliebte Funktion, deren Sinn sich mir ja nicht erschließt.

    BURGESS SPRINKLER Rückseite.jpg

    Eine originelle Beobachtung ist das Loch auf der Rückseite. Regner in der Ruhezeit werden an die Garagenwand gehängt. Das scheint sich in Europa nicht durchgesetzt zu haben.
     

    Sprengerfreak

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    Hallo Parzival

    Glückwunsch zu dem Ami. wo hast du den denn aufgegabelt ?

    Mir ist heute auf einem Flohmarkt ein unbekannter Kunststoffpilz begegnet mit Rohr und Erdspieß. Durch
    Drehen an dem schwarzen Teil ist die Reichweite einstellbar.

    DSC_0241.JPG
    DSC_0244.JPG
    DSC_0243.JPG
    DSC_0245.JPG
     

    Parzival

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    Lieber Sprengerfreak, da denkt man immer, dass man nach vielen Jahren des Sammelns und Suchens einen soliden Überblick hat, was so in heimischen Gärten auf der Wiese stand und dann taucht da ein nie gesehener Exot auf. Glückwunsch! Wer mag den fabriziert haben?
    Originell ist die Einstellschraube.

    Mein alter Ami ist ja nicht so spektakulär. Den habe ich vor vielen Jahren in diesem Online Auktionshaus einem deutschen Anbieter entrissen. Da ist nur spannend, wie er hier herkam. Damals habe ich die Verkäufer noch nicht so gründlich nach der Provenienz befragt. Ein Fehler!
     
  • Parzival

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    Da warst Du schon wieder in Vogelsdorf abräumen?
    Dass uns jetzt noch ein unbekanntes DDR Fabrikat überrascht, halte ich für unwahrscheinlich. Irgendwann hätte sich doch jemand via eBay schon mal davon getrennt. Na ja… dieser Silberquell schwebte auch 45 Jahre unter meinem Radar.
    Ich vermute, Dein Pilz ist ein polnisches Fabrikat aus den 70ern. Das macht ihn nicht schlechter – im Gegenteil – diese Einstellschraube ist doch ausgesprochen clever.
     
  • Parzival

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    Lieber dark kurt, Du bist früh dran mit Deinen Wünschen. Ich erwidere Sie gern.

    Längst vergessene Regner, die es zu finden gilt.

    Wenn man sich das Bild aus einem Bericht von 1956 der Zeitschrift Deutsche Agrartechnik anschaut (es ging um Drehstrahlregner im Ertragsanbau), dann wird man Gewahr, dass es da noch einige Modelle gibt, die bisher nicht aufgefunden wurden.

    Fahndungsbild.jpg
    Was mir nur aufgefallen war: Ganz links wird ein Regner gezeigt – Pluvius Typ 02.
    Wer diesen Regner schon mal über eine Wiese getragen hat, wundert sich über das Größenverhältnis zum Regner Hellerau/Hergus…. Leider kann ich auf die Schnelle kein Vergleichsbild bieten. Aber diese Regenturbine 02 oder Pluvius liegt schon ganz gut im Arm.
    GELA Turbinen Regner_01.jpgGELA Turbinen Regner in Aktion.jpg

    Jetzt lese ich gerade in einem DDR Landwirtschaftskatalog von 1964, dass es eine große und eine kleine Regenturbine gegeben hat.
    Regenturbine 02 Landwirtschaftskatalog 1964.jpgRegenturbine 12 aus DDR Landwirtschaftskatalog  1964.jpg

    Die Kleine mit 7 – 16 m Wurfweite - unter anderem geeignet für Kleingärten…
    Die Maßstäbe für Kleingärten müssen sich geändert haben.
    Tragisch hingegen ist der Umstand, dass diese wunderbaren Bewässerungsapparate offenbar alle der Altmetallverwertung anheim gefallen sind. Eine kleine Regenturbine 12 muß her.
     

    dark kurt

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    Lieber Parzival!
    Gibt es irgendein Problem mit meinen Glückwünschen zur Weihnachtszeit? :sauer:
     

    Parzival

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    Lieber dark kurt, es gibt kein Problem. Ich wollte Dich nett grüßen und bin selbst noch gar nicht auf Weihnachten eingestellt. Vielleicht finde ich noch ein paar Regner, bevor es nur noch um Lichterketten geht.
     

    Parzival

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    Von einem Erdbeerfeld bei Dinslaken…

    Also, wenn beim nächsten Adventskaffee der Gesprächsstoff dünn wird, hätte ich ja hier wieder eine fabelhafte Geschichte aus der Welt der Beregnungsobjekte.

    Held der Geschichte ist natürlich ein gerade geretteter Mannesmann Regner Modell ML 18 mit klarer Provenienz und sehr authentischen Erdresten aus der Gegend des Niederrheins.

    ML18.jpg


    Schön, kritische Beobachter könnten bemängeln, dass die Strahlstörschraube fehlt. Das ist schade, aber nebensächlich. Um Sprengerfreaks Frage vorzubeugen: Kleinanzeigen

    Aber es geht um weit wichtigere Dinge…

    Während die MR Modelle der 50er Jahre alle noch wartungsintensiv mit Schmiernippeln ausgestattet waren, kommt diese ML Serie ohne Schmierung aus. Erdbeerbauern, die vielleicht 30 Stück dieser Regner in Betrieb hatten, werden begeistert gewesen sein.

    MR 20 mit 2 Schmiernippeln nicht wartungsfrei.jpg

    Zur Erinnerung: Ein MR 20 mit zwei Schmiernippeln.

    Ein weiteres Novum scheint der schnittig geformte Schwinghebel zu sein. Ein spitzer Keil am Ende schafft hohen Wiedererkennungswert für die neue, wartungsfreie Generation.

    MW-Rasensprenger-4.jpg

    Hier ein bereits gezeigter Mannesmann Gartenregner auf Wellenstativ mit neuer, „schnittiger“ Schwinghebel-Bauform.

    Ganz spannend ist übrigens die Form der Schmiernippel. Da scheint es 1961 (ich habe die Quelle verlegt) einen Schmiernippel-Umbruch gegeben zu haben.

    Die kleine Schmiernippellehre.jpg

    Links, der bis 1961 verwendete Kugelschmiernippel – rechts der ab da verwendete Kegelschmiernippel.
    Das kann für die BJ Bestimmung gelegentlich ganz hilfreich sein.

    Wenn diese Geschichte jetzt nicht hilft, eine ins Stocken geratenen Kaffee-Konversation wieder in Gang zu bringen, dann wüsste ich jetzt auch nicht weiter…
     

    Parzival

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    Inondator Brause Regner

    Wenn man erst einmal drei oder vier Rasensprenger besitzt, stellt man sich irgendwann die Frage: Wie ging das eigentlich los? Also wie kam der „Selbstsprenger“ in den Hausgarten?
    Ein Thema mit vielen Facetten…
    Da diese Regner und die dafür erforderliche Ausrüstung recht teuer waren, kamen als erste Zielgruppe nicht die Kleingärtner in Frage (der Berliner nennt diese Spezies liebevoll Laubenpieper), sondern eher die Parkbesitzer oder noch besser, die Verwalter dieser Parks.
    Abner N° 1.jpg
    Im Juni dieses Jahres ergab sich eine kleine Sensation (aus der schmalen Perspektive eines Rasensprenger Sammlers) Der vom Glück beschienene Sammler Aficionado fand einen Inondator Brauseregner, also den Abner N° 1 (#544). BJ um 1904 – somit wahrscheinlich das älteste Beregnungsobjekt, das es bis ins 21. Jh. in bemerkenswertem Zustand geschafft hat.

    Genau mit diesem Regner läßt sich das von ABNER angewandte Marketing wunderbar beschreiben.
    Im Katalog von 1905 findet sich folgender Hinweis:
    Hinweis Nietner.png

    Inondator_WEB.jpgInondator 3.png
    Solche Referenzen braucht ein Regner, um von Gärtnern wahr genommen zu werden.

    ABNER modifizierte das Stativ in späteren Jahren und letztlich hat der damalige Marktführer BRILL mit Modell 865, dem soliden Brausesprenger gleicher Bauart, um die Gunst von Park Gärtnern gebuhlt.
    BRILL 865 in Betrieb.jpgBRILL 865 4.jpg

    Wie sollte es anders sein: Dieser BRILL verrichtete in den Gärten des Schlosses Brühl seinen Dienst.
    Die Druckerfordernisse und der Wasserverbrauch waren beachtlich. Der BRILL Katalog nennt 1,8 m³
    bei 5 atmosphärischem Druck an einem ¾“ Schlauch. Druckfehler oder Prospektlüge? Schon bei 2,5 BAR Fließdruck flutschen mehr als 3 m³ durch diesen Brauseregner.

    Keine Frage: Dieser Regner, ob nun als ABNER INONDATOR oder als BRILL 865, ist ein spannender Meilenstein der Bewässerungstechnik. Aber im speziellen Focus auf den Selbstsprenger im Hausgarten spielt er wohl keine Rolle.
     

    Sprengerfreak

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    Frohes Neues Jahr an Alle !

    Ich kann bereits den ersten Neuzugang in 2019 vermelden.

    Heute brachte der Paketzusteller eine Centribine mit Originalkarton. Sie kam allerdings nicht aus England zu mir sondern aus Berlin Zehlendorf. Der nette Verkäufer erzählte mir , dass sein Sohn den Sprenger vor einigen Jahren aus England mitgebracht hat.

    DSC_0326.JPG


    DSC_0330.JPG


    DSC_0331.JPG


    Außerdem befand sich im Paket noch folgendes Teil , von dem ich vermute dass es zum Anschluss eines Schlauches an einen Wasserhahn gedacht ist , der kein passendes Gewinde hat z.B. im Bad oder in der Küche.

    DSC_0337.JPG
     

    Parzival

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    Lieber Sprengerfreak, ich hatte mich schon vor einigen Tagen gefragt, ob ich diese Centribine noch einmal sehen werde. Meinen Glückwunsch. Ein wunderbares Komplettpaket.

    Übrigens: dieses imposante Teil auf dem vierten Bild ist ein sogenannter „Wasserdieb“.
    So werden die Schlauchanschlussstücke für das nicht genau passende Hahngewinde heute noch liebevoll bezeichnet. Scheinbar gibt es dieses Problem immer noch, denn GARDENA hat so etwas unter genau diesem Namen im Sortiment.
     

    Parzival

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    US Propeller Regner
    in Würde gealtert, höre ich Regner Spezialist Aficionado sagen.

    Wenn der heimische Markt über längere Zeit nicht bereit ist, ein sammelwürdigen Berieseler preis zu geben, ist man schnell geneigt, sich in Amerikas Scheunen umzusehen. In Farmersville, Ohio, einem wirklich sehr kleinen Ort, fand sich dieses Kleinod amerikanischer Bewässerungstechnik.
    US Propellerregner.jpg
    Was ist es nun, dass diesen Regner mit seinen nicht unerheblichen Frachtkosten, zu einem wichtigen Sammelstück macht?
    Es ist der Düsenbügel. In den 50er Jahren wurden die Bewässerungshersteller von Konturen der Luft- und Raumfahrt inspiriert. Dieser Düsenbügel in Propellerform wurde von verschiedenen Herstellern adaptiert. Das Stativ dieses Regners ist nicht sonderlich elegant, aber der Düsenbügel weist genau das auf, was ich immer sehen wollte.
    Der Durchmesser der Düsenlöcher nimmt nach hin außen zu. Das bedeutet, es wird im äußeren Bereich der Benetzungsfläche mehr Wasser verteilt. Der Konstrukteur hatte also eine gleichmäßige Niederschlagsdichte über die Beregnungsfläche im Blick. Ob das wirklich gut funktioniert, könnte ein kleiner Test mit Niederschlagsmessern zeigen.
     
    S

    Swenny

    Guest
    könnte ein kleiner Test mit Niederschlagsmessern zeigen.

    Kleine Anmerkung am Rande: Wenn man nicht in hunderte Regenmesser investieren will, kann man natürlich auch Joghurtbecher, Hundefutterdosen... nehmen. Sie sollten nur die gleiche Form und gleichen Öffnungsdurchmesser haben. Joghurtbecher kann man mit reingelegten Steinen am Umkippen hindern, gemessen wird natürlich nur das Volumen des Wassers ohne Stein.

    Ich werd damit mal meine Große im Sommer quälen: Mathe, Einheiten umrechnen, Tabellen ausfüllen und dann ein schönes Diagramm zeichnen. ;-)
     

    Parzival

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    Lieber Swenny,

    ob die 1966 von Stiftung Warentest verwendeten 400 Messbehälter beim Rasensprengertest den informellen Durchbruch brachten, ist ungewiss.

    Ich habe vor einigen Jahren Modell Sauerland mit Aufsatz Lenné auf den Zahn gefühlt.
    Stern3.jpg
    Aufsatz Lenne.JPG
    Niederschlagsparameter.JPG
    Gleichmäßig sieht für mich anders aus.

    Das Kaiser Wilhelm Institut zur Prüfung landwirtschaftlicher Geräte kam offenbar mit weit weniger großem Aufwand bereits in den 30er Jahren zu nachvollziehbaren Resultaten. Zu DDR Zeiten firmierte Bornim als Zentrale Prüfstelle für Landtechnik und ein Prüfbericht sah bspw. so aus.
    Das ist eine spezielle Bauform des legendären Regenpilz.
    Wasserverteilung.jpg

    Je nach dem, was man nun nachweisen möchte, kommt man sicher mit ca. sechs Behältnissen aus.
    Wenn man die Effizienz der eigenen Beregnungsanlage testen will, sind steinbewehrte Jogurt Becher sicher die erste Wahl. Wenn man das öfter macht, sind ein paar echte Niederschlagsmesser einfach bequemer.

    Falls man andere an seinen Beobachtungen teilhaben lassen will, sind die verregnete Wassermenge und der anstehende Fließdruck sicher hilfreiche Angaben. Mach' es Deiner Großen nicht zu schwer.

    Hier fiebern Neugierige, was es in Deinem Garten zu messen gibt.

    Für Deine Große viel Glück
     

    Parzival

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    Das ist jetzt nicht der Stein der Weisen…

    Aber wer nicht das Glück hatte, einen alten PERROT Regner mit Stativ zu finden
    (hier ein LWA mit zeitgenössischem Original Stativ) könnte eine recht authentisch wirkende Option wählen.

    PERROT LWA.jpg

    Häufig findet man Regner, die noch den Original Stativteller besitzen. Diese Stative wurden über die Jahre modifiziert. Dieser stammt aus der Phase der U-Profile. Die Streben wurden häufig entsorgt, da man auf den ersten Blick nicht erkennt, wofür sie gut sind.

    Original Stativ.jpg

    Ich habe gerade ein zeitgenössisches PERROT Stativ gefunden. Von verschiedenen Händlern werden Stative in zwei Höhen um die 50 EURO angeboten.

    Stativ Detail.jpg

    Ganz authentisch ist es nicht, aber immerhin ein PERROT Stativ. Bevor man also einen Kompromiss eingeht und sich U-Profile sucht, ist das immerhin ein herstellergetreues Konzept.

    TV 48.jpg
     

    Parzival

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    Sich auf US Regner zu kaprizieren, sei ein Faß ohne Boden schrieb mir kürzlich ein lieber Sammlerfreund.

    Da hat er wohl recht. Aber wenn ein alter Regner, der viele Jahre Dienst in einem Garten in New Jersey tat, dann wiederentdeckt und gründlich geputzt wurde und niemand 5 Dollar dafür aufwenden will, entwickle ich Retter-Instinkte.
    Unbekannter Ami aus New Jersey.jpg
    Vielleicht hat dieser Regner nicht gerade Beregnungsgeschichte geschrieben.

    Unbekannter Ami Detail.jpg

    Wobei… wie gut diese Schlitzdüsen in Tateinheit mit den drei Düsenlöchern im Kugelgelenk in Sachen Niederschlagsdichte funktionieren, könnte man ja mal messen.

    Ein „Zeitzeuge“ aus New Jersey, der seiner würdig verdienten Patina beraubt wurde.
    Jetzt hat er seinen Platz, an dem er sich mit heimischen Fabrikaten messen kann.
     
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    Fund aus dem Karasto/GEKA-Archiv

    In unserem Firmenarchiv findet sich noch eine alte Gebrauchsmusteranmeldung von 1932. Die Anmeldung bezieht sich wie es heißt auf einen Regenapparat mit schwenkbaren Spritzrohr und Turbinenrad. Die Karasto/GEKA Verkaufskataloge der nachfolgenden Jahre zeigen eine ähnliche Ausführung, also offensichtlich wurde das Modell verkauft. Wir haben leider keine Bilder oder Muster mehr zu diesem Produkt. Vielleicht findet sich ja jemand, der ein Produkt in seinem Fundus hat. Ein Bild würde uns dazu sehr freuen.
     

    Anhänge

    • Patentzeichnung Regenapparat 1932.pdf
      541,6 KB · Aufrufe: 122
    • Prospekt Karasto Turbinenregner.pdf
      681,2 KB · Aufrufe: 174

    Parzival

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    Lieber Nobbe, ein schönes Zeitzeugnis. Vielen Dank fürs Zeigen. Ich hoffe, die Firma Karasto hat nichts dagegen, wenn diese Abbildungen unter Hinweis auf die Quelle im virtuellen Rasensprengermuseum gezeigt wird.

    Ich kenne nicht so viele Sammler, weiß aber, daß dieser wunderbare Karasto Turbinenregner in keinem von deren Schuppen steht.
    Man kann nur spekulieren, daß angesichts der Ausführung in Messing und Rotguss, die gefertigte Stückzahl dieses Modells ab 1939 sehr gering ausgefallen sein dürfte.

    Dem 37er Katalog legte die Firma KARASTO bereits diesen Schreiben bei. (meinen Dank an Darkkurt)

    KARASTO Armaturen L 10-3 WEB.jpg
    1937 tauchte die berühmte GEKA Klauenkupplung erstmals in einer Aluminium Ausführung auf.

    GEKA Messing vs Alu.jpg

    Selbst Regner, die nachweislich schon Ende der 20er Jahre und damit möglicher Weise in größeren Stückzahlen gefertigt wurden, sind heute sehr schwer zu finden.
    Falls ein Bild oder gar ein Objekt auftaucht, bekommt die Fa. Karasto ein eMail.
     

    Sprengerfreak

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    Perrot TV 48 Vergleich zwischen Baujahr 1957 und einem der Letztgebauten .

    Ein Rasensprenger für 680 Euro im Hausgarten ? Ja das klingt vielleicht verrückt. Aber wer einen der letzten noch verfügbaren fabrikneuen Perrot Viereckregner TV 48 erwerben möchte muss diese Summe im Portmonee haben. Ich war gestern bei Meyer in Rellingen und habe zugeschlagen. Es sind nur noch eine Handvoll Exemplare vorrätig.

    Heute stellte ich den 57er mal neben den fabrikneuen. Es hat sich im Laufe von mehr als einem halben Jahrhundert erstaunlich wenig geändert. Das Gehäuse des Neuen ist aus Edelstahl gefertigt während das des 57er aus verzinktem Stahl besteht. Einige Schrauben wurden in der Form leicht verändert.

    Grösster Unterschied ist jedoch die Stativaufnahme und das Stativ. Beim 57er werden die drei U- Profile in die Aufnahme gesteckt und mit einer Flügelmutter festgezogen. Klappbar ist das Stativ nicht aber sehr stabil.
    Beim Neuen befindet sich am Gehäuse ein 1 Zoll Gewindenippel , damit wird er auf das Stativ geschraubt .Da Stativ ist klappbar und daher gut anzulagern. Leider hat man einige Kunststoffteile verbaut , die nicht wirklich zum hochwertigen TV 48 passen.

    Fazit : Im Großen und ganzen ist sich der Perrot TV 48 treu geblieben und das seit 1938 , als er noch TV 38 hieß. Er ist der wohl am längsten produzierte Regner , den wir wohl aufgrund der Langlebigkeit noch lange nach Produktionsende in deutschen Gärten und Gärtnereien sehen werden.

    DSC_0601.JPG
    DSC_0602.JPG


    DSC_0599.JPG



    Der Silberquell mit den zwei Düsen


    Vor über einem Jahr fand ich endlich einen DDR Kreisregner Silberquell. Das Unterschied zu Prazivals Exemplar ist die zweite Düse.
    Leider war der Regner unvollständig als er bei mir ankam. Ein Schlossereibetrieb konnte mir die fehlenden Teile nun anfertigen.
    Ein Dank für die Maße und Detailbilder geht an dieser Stelle noch mal an Parzival , der extra seinen Silberquell auseinanderbaute.
    Gestern war es nun soweit und ich konnte den Regner wieder abholen. Für meinen defekten KYM Condor hat man mir auch eine neue Buchse angefertigt.
    Heute war der Tag der Erstinbetriebnahme. Alles funktioniert !

    DSC_0607.JPG
    DSC_0609.JPG
    DSC_0615.JPG
    DSC_0616.JPG
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Parzival

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    Lieber Sprengerfreak, das ist ja ganz große Kino. Daß Du Sparfuchs einen werksneuen TV48 an Land gezogen hast, ist beeindruckend. Aber wahrscheinlich hast Du recht. Es ist einer der besten Regner überhaupt. Koste es was es wolle.

    Noch spannender ist der nun komplette Silberquell. Obwohl alle verfügbaren Quellen behaupten, dieser Regner wäre toll, haben es offenbar nur wenige Exemplare ins 21.Jh geschafft. Der Gardena Anschluß läßt vermuten, daß es noch ein kurzes Nachwende-Intermezzo für diesen Regner gab.

    Mit diesen tollen Bildern ist natürlich im Rasensprengermuseum sofort eine kleine Sonderausstellung eröffnet worden.

    Gibt es noch Bilder vom reparierten KYM Condor?
     

    Sprengerfreak

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    Hallo Parzival,
    den Gardena Anschluss am Silberquell war nur zum Testen dran. Das Stück Schlauch dürfte noch original DDR sein und mangels Schelle hat man sich mit Draht beholfen. Inzwischen habe ich eine zeitgemäße Storz Kupplung drangebaut.
    Offen ist ja immer noch die Frage nach dem Hersteller des Silberquell.

    Von KYM Condor kann ich gerne noch Bilder machen.

    Leider stellt Perrot jetzt gar keine Viereckregner mehr her , wie mir ein Blick auf deren Internetseite verraten hat.
     

    ah1st

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    Jetzt habe ich auch einen Hellerau, zumindest als Foto. Aufgenommen ganz in der Nähe seines Geburtsortes,
    20190501_155459[1].jpg
    20190501_155406[1].jpg

    Wie man sieht, stammt er aus einem Ziwschenstadium. Die Überwurfmutter, die Düsen und die kleine Abdeckkappe sind aus Kunststoff gefertigt. Später wurde noch der gesamte Düsenbogen aus Plaste gemacht.
    Unser Schulgarten hatte übrigens auch so ein Modell im Einsatz.
     

    Sprengerfreak

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    Vor längerer Zeit zeigte Parzival hier einen Prospekt vom KYM Viereckregner Modell Regenbogen. Jetzt tauchte einer in Lüneburg auf. Der Verkäufer hat ihn von seinem Opa bekommen , der ihn vor über 40 Jahren neu erworben hat. Heute traf der Regner bei mir ein und wurde sofort in Dienst gestellt.

    K1024_DSC_0905.JPG
    K1024_DSC_0897.JPG
    K1024_DSC_0904.JPG

    K1024_DSC_0901.JPG
     
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    Tuatara

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    Auch "damals" wurden die Regner nicht nur für die Bewässerung von Pflanzen eingesetzt.
    Ein (leider nur sehr kurzer) Filmausschnitt zeigt einen Regner beim Bau des Kanaltunnels bei Rendsburg, ca. 1959/60.
     

    wimmers

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    Guten Abend,
    ich habe einen Perrot TV48 Edelstahl bekommen. Leider ist der in keinem guten Zustand. Wie kann ich das Gehäuse öffnen um an die Innereien zu kommen? Den Düsenbügel und den Messingring habe ich runter.
    Muss ich die 4 Schrauben an der Außenseite oder die ganzen Schrauben im Kranz lösen?
    Bekomme ich noch irgendwo ein Düsenblech? Was kann ich machen, wenn die Dichtung unter dem Düsenblech zerfledddert ist?

    Danke und Gruß
    Jörg
     

    Parzival

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    Hier muß es doch mal weiter gehen.
    Tuatara zeigt in seiner Videosequenz einen Abner Nr 10, der beim Kanalbau offenbar eine wichtige Rolle inne hatte. Der Beton sollte gleichmäßig austrocknen und wurde daher immer mal wieder befeuchtet.

    Vor einiger Zeit fragte mich jemand, was er denn mit seinem alten Buckner 560 machen sollte. Hergeben! Das war schnell klar. Auf meine Frage, in welchem Garten das Gerät denn Dienst getan hätte, erwiderte der Mann beherzt: in gar keinem.

    Auf diesem, als historisch zu betrachtendem Foto steht der Buckner zum ersten Mal auf einer Wiese. In seiner aktiven Dienstzeit wurde der Regner ausschließlich dazu verwand, größere, ganz frische Betonflächen zu befeuchten.

    Buckner 560.jpg


    Was mit dem Beton heute anders ist, kann ich gar nicht sagen. Die Einsatzzeit dieses Regners liegt in den 70er Jahren.

    Zum Buckner selbst: Er ist auf einem heimischen Stativ montiert. Wie das mit dem NPT Gewinde des Buckners funktioniert hat, will ich lieber nicht wissen. Eine nachträgliche Trennung ist sicher nicht angeraten. Es ist ein Sektor Regner, der nach sehr präzisen Schlägen klaglos in die Ausgangslage schwenkt. Die Verteilgenauigkeit müßte man messen. Aber schon seine originelle Provenienz macht ihn zum Superregner.
     
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    Parzival

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    Wer hat den Rasensprenger erfunden?

    Liebe Regnerfreunde,

    seit guten zehn Jahren stellen Sammler hier Ihre gefundenen Exponate ein. Ich hätte mir gewünscht, dass viele, der schweigsamen Sammler ebenfalls ihre Schuppenfunde präsentieren. Meinen Dank an alle, die hier mitmachen.

    Lieber Sprengerfreak, wir müssen das Thema hier wieder etwas beleben. Los geht’s!

    Eine nette Geschichte will ich nebenher erzählen. Jeder kennt diese Seiten, auf denen ein Expertenteam das Beste von irgendetwas ertestet haben will. Bügelbretter, Waschmaschinen und natürlich auch Rasensprenger.
    Der beste Rasensprenger? Das ist schwieriges Terrain und ich will mich mal nicht darüber aufregen, welche Modelle auf diesen Seiten nun zum besten Regner gekürt werden.

    Spannend ist, wie die Betreiber dieser Seiten um den Anschein buhlen, wirklich kompetente Regnerkenner zu sein. Da wird dann auch schon mal in die Vergangenheit geschaut und der Erfinder des Rasenspengers präsentiert. Josef Mohn? Er soll in den 20er Jahren den Ideal Sprenger entwickelt haben. Abgesehen davon, dass es keinerlei Quellen, gar eine Abbildung oder auch nur den Hauch einer Patentschrift zu diesem Ideal Regner gibt, schreiben das alle „Bester Rasensprenger“ Seiten Betreiber beherzt voneinander ab. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass Josef Mohn unter seinen zahlreichen Ideen auch einen Rasensprenger in petto hatte. Aber ist er der ultimative Erfinder des gleichen?

    Genau wie die etwas undurchsichtige Auswahl des „Besten Rasensprengers“ dieser Seiten, reiht sich die Josef Mohn Behauptung lückenlos in die Fragwürdigkeit dieser Offerten ein.

    Wer der Erfinder war, ist schwer zu bestimmen. Clements Wimmer beschreibt in seinem sehr schönen Buch „Hippe, Kreil und Rasenpatsche“, dass die Rasenflächen der Tuilerien bereits im 18.Jh mit Bewässerungsapparaturen feucht gehalten wurden. Wer mag das denn nun erfunden haben? Eigentlich ist die Frage nach dem Erfinder müßig. Spannender wäre das Thema: Wer hat gute Rasensprenger erfunden?

    Da kann ich nicht mit Namen glänzen… Johann Michalis wäre sicher einer. Aber ein Josef Mohn Totschlag Argument kann ich ohne Mühe ziehen. Der Abner Katalog von 1905
    Abner N° 1_1905.jpg

    Inondator BRAUSE Nr1.jpg
     

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    Parzival

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    Der Versenkregner VR1 der PGH Einheit Nossen

    Man muß sich fallen lassen, in die spannende Geschichte der Rasenbewässerung. Supergrüner Rasen ist in Zeiten des Klimawandels nicht mehr obsolet. Aber es gab auch Zeiten, in denen man alles dransetzte, grünen Rasen zu haben. Öffentliches Grün sollte möglichst mit geringem Aufwand bewässert werden. Park- und Sportanlagen. Gärten natürlich auch.

    Die Beschreibungen zur Bewässerung der Berliner Olympia Anlagen 1936 lesen sich abenteuerlich. Um zwei Uhr nachts rückte die Bewässerungsbrigade aus, um alle Flächen bis zum Morgen zu versorgen. Der Ruf nach ortsfester Bewässerung wurde laut. Versenkregner waren das Gebot der Stunde. Die amerikanischen Firmen TORO, BUCKNER und RAINBIRD hatten in den 40/50er Jahren dann die ersten Impact Versenk-Regner am Start. Für Westdeutschland hatte Heinrich Perrot Modelle in petto.
    VR1_01.jpg


    Und wie war das nun in der kleinen DDR? Da meldeten 1963 zwei Berliner Ingenieure ein interessantes Patent an. Umgesetzt wurde die Idee von der PGH Einheit Nossen.

    Niederschlagsbild.jpg

    Aus heutiger Sicht und mit der Erwartungshaltung eines DULQ > 80%, ist der VR1 nicht mehr erste Wahl. Aber er ist ein wunderbares Beispiel, dass 1963 der Slogan „Überholen, ohne einzuholen“ nicht unbedingt eine leere Worthülse war.

    Mit 110 MDN war der VR1 ein spürbares Investment und auch wegen seiner Reichweite in Gärten eher nicht optimal. Anwendungsmöglichkeiten sieht man hier.
    Stadtarchiv Nossen - PGH Einheit, VR1..jpg

    Stadtarchiv Nossen - PGH Einheit, VR1.2.jpg

    Ich danke dem engagierten Archivar des Stadtarchivs Nossen, der dieses Prospekt in den Beständen hatte.
     

    Parzival

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    Der Blecher BRILL

    Blecher ist ein Ortsteil von Odenthal und somit ein Zipfel im nördlichen Bergischen Land.
    Damit hat es dieser BRILL nicht weit geschafft, wenn wir von Wuppertal, der Wiege aller BRILLS ausgehen. In Blecher wurde er aufgefunden.
    Das BRILL Sortiment nach 1945 ist schlecht belegt. Während ABNER das Bewässerungssortiment immer noch pflegte, kaufte man bei BRILL immer nur Regnerköpfe dazu, um neben den Rasenmähern BRILL Kunden das volle Gartensortiment bieten zu können.
    Sammler werden aufschreien: Das ist der Kopf eines KyM Rex. Schon möglich, aber KyM punzierte seine Köpfe mit einem klaren KyM.
    BRILL aus Blecher.jpg

    Sprühbild.jpg

    Wofür ist dieser BRILL ein schönes Zeugnis? Das Wirtschaftswunder machte es möglich. Plötzlich war auch wieder Geld für einen grünen Rasen da. Der Regner wurde in den 50er Jahren angeschafft und wie mir die Erbin versicherte: Der Regener war nicht nur Rückgrat für die Rasenbewässerung, sondern auch Wasserspiel für die Enkel.

    Wie gut die Wasserverteilung wirklich ist, gilt es zu testen. Optisch gibt der BRILL viel her.
     

    Parzival

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    Die verkannte Schlauchspritze - System Strecker

    Jeder kennt sie, diese Flohmarktkisten, in denen man alles oder nichts findet.
    Wenn irgendein Objekt einen Schlauchanschluß hat, ist es ein Bewässerungsobjekt. Nur eben was für eins?
    Ist das überhaupt eine Schlauchspritze.jpg

    In Berlin gibt es die alte Laubenkolonie Wilhelmstrand, in der sich auch immer wieder Generationswechsel vollziehen. Dann finden sich rührige Helfer, die den Schuppen ausräumen und wenig später in den Kleinanzeigen ein spannendes Objekt offerieren. So geschehen vor einigen Jahren:

    Der klare Fall einer simplen Schlauchspritze.
    breite Schlauchspritze.jpg

    Natürlich probiert man so etwas sofort aus und staunt dann eben doch.

    Das ist kein klassisches Schlauchspritzenverhalten. Man schraubt das Objekt auf und wird dann der „Mechanik“ gewahr. Alles erinnert an den Siedlerfreund, nur einen Tick besser.
    Das Geheimnis der Schlauchspritze.jpg

    Zur Erinnerung: Der Siedlerfreund ist ein Sprühregner, der den senkrechten Wasserstrahl einer Sprühlanze bricht und ihn horizontal verteilt. Das klingt simpel, ist aber im Spektrum der Sprühdüsen wirklich das Effizienteste, was jemals erfunden wurde.
    Rasensprenger Siedlerfreund 1.jpg

    Jetzt hilft nur Sortimentskunde. Da habe ich gut Lachen. Ich blättere seit dreißig Jahren in alten Katalogen und erinnere mich zum Glück an eine Sprühdüse System Strecker.
    System Strecker.JPG
    Katalog Kunde 1933 Seite 35.jpg


    Eine Streckerdüse in Aluminium? Auch das ist Zeitgeschehen. Bis 1937 wurden Streckerdüsen in feinstem Messing ausgeführt.
    KARASTO Armaturen L 10-3 WEB.jpg


    Um es kurz zu machen: Der Siedlerfreund ist ein erstklassiger Sprühregner mit großartig konstanter Wasserverteilung. Wer seinen Pflanzen Morgentau gönnen möchte, sollte eine Strecker Düse suchen.

    Das alles entscheidende Bild habe ich doch tatsächlich vergessen. Die Streckerdüse in Aktion.
    verkannte Schlauchspritze.jpg
     
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    Parzival

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    Robust 100 – der Name ist Programm

    Seit der Erfindung des Impact-Sprinklers um 1933 durch Orton Engelhart hatte sich die Welt der Regner verändert. Impuls war Trumpf! Alle warteten darauf, dass das Patent auslief, um dann auf den Zug der Impact Sprinkler aufspringen zu können. Die Vielfalt der RAINBIRD Adaptionen ist sehenswert. Das Problem der Impulsregner war die präzise Wasserverteilung. Es brauchte je nach Modell eine genaue Drehzahl pro Minute, um eine hohe Wasserverteilgenauigkeit zu erreichen.
    Höhenverstellbare Hauptdüse.jpg


    Dem Gärtner auf märkischem Sand war das schnurz. Er ließ bspw. seinen PERROT ZE 30 einfach eine Viertelstunde länger laufen, dann passte das schon.

    Für die Drehbewegung brauchte es einen Antrieb. Erste Turbinenregner gab es schon in den 20er Jahren. Das war dann aber immer ein teures Thema für die Landwirtschaft. (PERROT A29 oder ZEYSSOLFF PLUVIETTE)

    Einen sehr interessanten Turbinenregner entdeckte ich vor vielen Jahren. Bis ich dann ein eigenes Modell gefunden hatte, verging weitere Zeit. Der ROBUST! Eine Firma, die bis Anfang der 60er Jahre in Berlin Mariendorf ansässig war. Niemand erinnert sich. Der Heimatverein hat keine Hinweise.
    Robust ist abgesehen von einem Telefonbucheintrag, ein Phantom.
    ROBUST_01.jpg


    Wenn man in Sachen Bewässerung recherchiert, kommt schnell ans Licht, dass Berlin einst das Silicon Valley der Bewässerungsfirmen war. Der Krieg brachte eine Zäsur und die Teilung der Stadt besiegelte das Schicksal dieser Firmen. Man wanderte in den Westen ab.
    Der Antrieb durch die Nebendüse.jpg

    Wie schnell das ging, ist ungewiss. Hydor, Hüdig, Siemens, Michaelis… alles Namen, die mit Bewässerungskompetenz verbunden sind. Welche Ingenieure ROBUST gegründet haben, ist bisher offen. Fakt ist – der ROBUST ist ein Turbinen-Regner, in den erhebliche Mengen Beregnungskompetenz eingeflossen sind.
    Rotor in Aktion.jpg
     

    Parzival

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    Ein Hüdig Schlagregner.

    Fernab des Mainstreams – ja wir brauchen heute nur noch Versenksprühdüsen, die mit homöopathischen Wassermengen unsere Mini Schollen grün halten – gab es auch mal eine Zeit, in der Wiesen oder Gemüsegärten um die 2.000 m² mit Wasser versorgt werden wollten.

    Hüdig? Der Name ist heute nur noch Landwirten ein Begriff. Aber in der 1902 in Berlin gegründete Maschinenbau Firma erkannte man schnell die Zeichen der Zeit und widmete sich der Feldberegnung.

    Um 1926 war man in diesem Thema bereits sehr erfolgreich und es freut mich erwähnen zu können, dass die Firma Hüdig heute noch existiert und immer noch einen Platz unter den Bewässerungsfirmen in der Landwirtschaft hält.

    Natürlich hatte Hüdig einst auch die Gärtner im Blick. Es gibt einen oszillierenden Rechteckregner, den ich hier leider nicht vorweisen kann. Aber ganz zufällig fiel mir ein Hüdig Schlagregner in die Hände, der unbedingt gezeigt werden muß.
    Hüdig rear.jpg


    Die Geschichte wird spannend, weil Orten Engelhardt mit seinem Patent für RAINBIRD Impact Sprinkler 20 Jahre lang die unumschränkte Lufthoheit genoss. 1953 lief das Patent aus und alle Hersteller für Bewässerungstechnik stürzten sich in den Markt für diese Regner. Die Liste der nun folgenden Schlagregner Hersteller ist lang. Heinrich Perrot hat das Schlagregner System RAINBIRD nach meinem Eindruck wahrscheinlich am besten entwickelt.

    Hüdig front.jpg


    In dieser Reihe tauchte nun auch Hüdig auf. Abweichend vom Ur RAINBIRD, setzte man, wie auch PERROT auf einen beweglichen Keil im Schlagarm. Der scheint sich nicht bewährt zu haben, weil alle Hersteller irgendwann wieder darauf verzichtet haben.

    Hüdig Düse.jpg


    Hüdig ist also Trumpf. Eine 6 mm Düse wird je nach Wasserdruck einen Radius von 12 Metern erstklassig benetzt haben. Der Hüdig war ein Berliner.
     
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