Was ich da neulich im Schuppen gefunden habe – alte Rasensprenger!

Gartenspritzen die Väter der Rasensprenger baue ich noch ein, leider sind alle die es noch gibt in Händen der Feuerwehrleute die Horrende Preise für die Feuer/ Gartenspritzen zahlen.

Gartenspritze 1874
Gartenspritz1874_klein.png


Gartenspritze 1870
Gartenspritz1870.png
 
  • Lieber Hofergarten,

    da hast Du ja eine wunderbare Kollektion illustrer Artikel in Sachen Selbstsprenger und Gartenspritzen zusammengebracht. Danke fürs Zeigen.
    Die Chancen, einen Magirus Sprühregner zu finden, sind also nicht gut.

    Wunderbar, dass Du bei vielen Inseraten auch die Erscheinungsdaten zeigst.
    „Selbstthätige ausgiebige Berieselung“. Ich bin begeistert.

    Im Spritzensaal des Biesdorfer Rasensprengermuseums.jpg
    Bei Deiner Einschätzung bezüglich der Gartenspritzen bin ich nicht sicher.
    Alles, was den Anschein hat, auch von der Feuerwehr benutzt worden zu sein, ist richtig teuer.
    Aber die vielen kleinen Gartenspritzen, die ob ihres geringen Anschaffungspreises in vielen Gärten anzutreffen waren, findet man heute noch zu überschaubaren Preisen. Für Rasensprengersammler ist das immer eine Art Beifang ohne die gebotene Wertschätzung. Spannend sind dann die Regner auf denen bspw. ein Patenstrahlrohr verbaut wurde.
    FWW-Patentrohr.jpg
    Noch besser ist natürlich der Brill in Sprengerfreaks Schuppen
     
  • Lieber Swenny,

    Lieben Dank für Deine Decodierung von FGL 04/2071.
    Die Frage, warum das Feuerlöschgerätewerk einen Rasensprenger herstellt ist ein spannendes Thema, das nach 46 Jahren kaum jemand versteht.
    1972 wurden in der DDR alle Betriebe verstaatlicht. Die Auswirkungen waren katastrophal.
    Diese Verstaatlichung erfasste Betriebe kleiner und mittlerer Größe, die bis dato die Majorität der Konsumgüterproduktion fabrizierte.
    Der Schock war groß, als sich plötzlich nichts mehr von deren Sortiment in den Läden fand.
    Es dauerte, bis die Wirtschaftslenker diesen Clou erdachten, dass jedes Kombinat, abgesehen von seiner Kernkompetenz zur Herstellung eines oder mehrere „sortimentsfremder“ Konsumgüter verpflichten mußte. Da sind die Feuerlöschgerätewerke mit diesem Rasensprenger wohl noch ganz gut weggekommen.

    Das Hydraulik Kombinat Orsta lieferte den Orsta Regner und der Rationalisierungsmittelbau des Backwarenkombinats Dresden fertigte den Gartenregner Hellerau. Werner Billgow mit seinem Horst Sternregner hat es irgendwie geschafft, nicht in einer dieser Kombinatsmühlen zu enden.

    Ein Retro Luckenwalder ohne Klappergedöns? Da findet sich dann sicher noch ein authentisches Original.

    Für Dich ist KISS offenbar „simple and stupid“. Mir wäre „simple and smart“ lieber.
    Was das Klappergedöns angeht, gibt es natürlich Apparate, an deren Werkeln man sich nicht satt sehen kann. Noch dazu, wenn man in einem kleinen Steckfeld die Beregnungskontur von Kreis- über Dreieck- bis hin zu Rechteckberegnung einstellen kann. Total smart!
    Der große Zeyssolff.jpg
     
    Der Schock war groß, als sich plötzlich nichts mehr von deren Sortiment in den Läden fand.

    Man darf dabei nicht vergessen, dass ein erheblicher Teil der Produktion in die sozialistischen Bruderländer und in den Westen ging. Von den Pullovern, die meine Mutter genäht hat, war hier nie einer im Laden, die gabs dann bei Neckermann im Katalog, ebenso wie Fernseher, Nähmaschinen, Kühlschränke. Das Ikea Billy wurde im Möbelkombinat der Nachbarstadt zusammengepresst. Und die Sachen wurden unter Wert verkauft, weil man dringend an Devisen ran wollte.

    Die DDR war damals das, was heute China für den Westen ist. Inklusive der Umweltverschmutzung und des Raubbaus an der eigenen Bevölkerung. Nur dass es die Chinesen irgendwie kleverer anstellen.

    Insofern: Doch, ich versteh schon, wie solche Produkte zustandekamen, auch solche Billigteile wie der orange-braune Plastesprüher weiter oben. Es gab auch ein Gardena-ähnliches Stecksystem, möglicherweise sind die Teile aus der gleichen Form gefallen.
     
  • Noch gibt es alte Rasensprenger, die man eigentlich unbedingt im Schuppen haben möchte.
    Aber bei diesen ganz raren und legendären Regnern aus den USA werden dann Preise aufgerufen, für die man dann doch lieber einen schönen Urlaub bucht.

    Da begnügt man sich schon mal mit einem unspektakulären Zeitzeugen, den keiner mehr will.
    Gefunden in Deutschland! Welche Wege diese Regner genommen haben? Manche wurden in Massen regulär importiert andere scheinen „Mitbringsel“ zu sein.

    BURGESS-SPRINKLER-LOGO.jpg

    Was diesen hier zu uns verschlagen hat, ist nicht klar auszumachen. Heimische Hersteller konnten in den 60/70er Jahren mit baugleichen Modellen aufwarten.

    Spannend ist der Hersteller
    Burgess Vibrocrafters, Inc. Grayslake, Illinois, U.S.A.
    “This company made some small woodworking machines…”
    Es gibt ein Patent von 1973 für einen oszillierenden Rechteckregner. Eine Zeit lang war man wohl in Sachen Bewässerung aktiv. Die Spuren der Firma verlieren sich in den 80er Jahren.

    BURGESS Sprinkler.jpg

    Auch bei anderen „Revolving Sprinkler“ findet sich die Möglichkeit den Regnerkopf zu arretieren. Hier macht man das mit dieser Rendelschraube. Eine offenbar beliebte Funktion, deren Sinn sich mir ja nicht erschließt.

    BURGESS SPRINKLER Rückseite.jpg

    Eine originelle Beobachtung ist das Loch auf der Rückseite. Regner in der Ruhezeit werden an die Garagenwand gehängt. Das scheint sich in Europa nicht durchgesetzt zu haben.
     
    Hallo Parzival

    Glückwunsch zu dem Ami. wo hast du den denn aufgegabelt ?

    Mir ist heute auf einem Flohmarkt ein unbekannter Kunststoffpilz begegnet mit Rohr und Erdspieß. Durch
    Drehen an dem schwarzen Teil ist die Reichweite einstellbar.

    DSC_0241.JPG
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    Lieber Sprengerfreak, da denkt man immer, dass man nach vielen Jahren des Sammelns und Suchens einen soliden Überblick hat, was so in heimischen Gärten auf der Wiese stand und dann taucht da ein nie gesehener Exot auf. Glückwunsch! Wer mag den fabriziert haben?
    Originell ist die Einstellschraube.

    Mein alter Ami ist ja nicht so spektakulär. Den habe ich vor vielen Jahren in diesem Online Auktionshaus einem deutschen Anbieter entrissen. Da ist nur spannend, wie er hier herkam. Damals habe ich die Verkäufer noch nicht so gründlich nach der Provenienz befragt. Ein Fehler!
     
  • Da warst Du schon wieder in Vogelsdorf abräumen?
    Dass uns jetzt noch ein unbekanntes DDR Fabrikat überrascht, halte ich für unwahrscheinlich. Irgendwann hätte sich doch jemand via eBay schon mal davon getrennt. Na ja… dieser Silberquell schwebte auch 45 Jahre unter meinem Radar.
    Ich vermute, Dein Pilz ist ein polnisches Fabrikat aus den 70ern. Das macht ihn nicht schlechter – im Gegenteil – diese Einstellschraube ist doch ausgesprochen clever.
     
  • Lieber dark kurt, Du bist früh dran mit Deinen Wünschen. Ich erwidere Sie gern.

    Längst vergessene Regner, die es zu finden gilt.

    Wenn man sich das Bild aus einem Bericht von 1956 der Zeitschrift Deutsche Agrartechnik anschaut (es ging um Drehstrahlregner im Ertragsanbau), dann wird man Gewahr, dass es da noch einige Modelle gibt, die bisher nicht aufgefunden wurden.

    Fahndungsbild.jpg
    Was mir nur aufgefallen war: Ganz links wird ein Regner gezeigt – Pluvius Typ 02.
    Wer diesen Regner schon mal über eine Wiese getragen hat, wundert sich über das Größenverhältnis zum Regner Hellerau/Hergus…. Leider kann ich auf die Schnelle kein Vergleichsbild bieten. Aber diese Regenturbine 02 oder Pluvius liegt schon ganz gut im Arm.
    GELA Turbinen Regner_01.jpgGELA Turbinen Regner in Aktion.jpg

    Jetzt lese ich gerade in einem DDR Landwirtschaftskatalog von 1964, dass es eine große und eine kleine Regenturbine gegeben hat.
    Regenturbine 02 Landwirtschaftskatalog 1964.jpgRegenturbine 12 aus DDR Landwirtschaftskatalog  1964.jpg

    Die Kleine mit 7 – 16 m Wurfweite - unter anderem geeignet für Kleingärten…
    Die Maßstäbe für Kleingärten müssen sich geändert haben.
    Tragisch hingegen ist der Umstand, dass diese wunderbaren Bewässerungsapparate offenbar alle der Altmetallverwertung anheim gefallen sind. Eine kleine Regenturbine 12 muß her.
     
    Lieber dark kurt, es gibt kein Problem. Ich wollte Dich nett grüßen und bin selbst noch gar nicht auf Weihnachten eingestellt. Vielleicht finde ich noch ein paar Regner, bevor es nur noch um Lichterketten geht.
     
    Von einem Erdbeerfeld bei Dinslaken…

    Also, wenn beim nächsten Adventskaffee der Gesprächsstoff dünn wird, hätte ich ja hier wieder eine fabelhafte Geschichte aus der Welt der Beregnungsobjekte.

    Held der Geschichte ist natürlich ein gerade geretteter Mannesmann Regner Modell ML 18 mit klarer Provenienz und sehr authentischen Erdresten aus der Gegend des Niederrheins.

    ML18.jpg


    Schön, kritische Beobachter könnten bemängeln, dass die Strahlstörschraube fehlt. Das ist schade, aber nebensächlich. Um Sprengerfreaks Frage vorzubeugen: Kleinanzeigen

    Aber es geht um weit wichtigere Dinge…

    Während die MR Modelle der 50er Jahre alle noch wartungsintensiv mit Schmiernippeln ausgestattet waren, kommt diese ML Serie ohne Schmierung aus. Erdbeerbauern, die vielleicht 30 Stück dieser Regner in Betrieb hatten, werden begeistert gewesen sein.

    MR 20 mit 2 Schmiernippeln nicht wartungsfrei.jpg

    Zur Erinnerung: Ein MR 20 mit zwei Schmiernippeln.

    Ein weiteres Novum scheint der schnittig geformte Schwinghebel zu sein. Ein spitzer Keil am Ende schafft hohen Wiedererkennungswert für die neue, wartungsfreie Generation.

    MW-Rasensprenger-4.jpg

    Hier ein bereits gezeigter Mannesmann Gartenregner auf Wellenstativ mit neuer, „schnittiger“ Schwinghebel-Bauform.

    Ganz spannend ist übrigens die Form der Schmiernippel. Da scheint es 1961 (ich habe die Quelle verlegt) einen Schmiernippel-Umbruch gegeben zu haben.

    Die kleine Schmiernippellehre.jpg

    Links, der bis 1961 verwendete Kugelschmiernippel – rechts der ab da verwendete Kegelschmiernippel.
    Das kann für die BJ Bestimmung gelegentlich ganz hilfreich sein.

    Wenn diese Geschichte jetzt nicht hilft, eine ins Stocken geratenen Kaffee-Konversation wieder in Gang zu bringen, dann wüsste ich jetzt auch nicht weiter…
     
    Inondator Brause Regner

    Wenn man erst einmal drei oder vier Rasensprenger besitzt, stellt man sich irgendwann die Frage: Wie ging das eigentlich los? Also wie kam der „Selbstsprenger“ in den Hausgarten?
    Ein Thema mit vielen Facetten…
    Da diese Regner und die dafür erforderliche Ausrüstung recht teuer waren, kamen als erste Zielgruppe nicht die Kleingärtner in Frage (der Berliner nennt diese Spezies liebevoll Laubenpieper), sondern eher die Parkbesitzer oder noch besser, die Verwalter dieser Parks.
    Abner N° 1.jpg
    Im Juni dieses Jahres ergab sich eine kleine Sensation (aus der schmalen Perspektive eines Rasensprenger Sammlers) Der vom Glück beschienene Sammler Aficionado fand einen Inondator Brauseregner, also den Abner N° 1 (#544). BJ um 1904 – somit wahrscheinlich das älteste Beregnungsobjekt, das es bis ins 21. Jh. in bemerkenswertem Zustand geschafft hat.

    Genau mit diesem Regner läßt sich das von ABNER angewandte Marketing wunderbar beschreiben.
    Im Katalog von 1905 findet sich folgender Hinweis:
    Hinweis Nietner.png

    Inondator_WEB.jpgInondator 3.png
    Solche Referenzen braucht ein Regner, um von Gärtnern wahr genommen zu werden.

    ABNER modifizierte das Stativ in späteren Jahren und letztlich hat der damalige Marktführer BRILL mit Modell 865, dem soliden Brausesprenger gleicher Bauart, um die Gunst von Park Gärtnern gebuhlt.
    BRILL 865 in Betrieb.jpgBRILL 865 4.jpg

    Wie sollte es anders sein: Dieser BRILL verrichtete in den Gärten des Schlosses Brühl seinen Dienst.
    Die Druckerfordernisse und der Wasserverbrauch waren beachtlich. Der BRILL Katalog nennt 1,8 m³
    bei 5 atmosphärischem Druck an einem ¾“ Schlauch. Druckfehler oder Prospektlüge? Schon bei 2,5 BAR Fließdruck flutschen mehr als 3 m³ durch diesen Brauseregner.

    Keine Frage: Dieser Regner, ob nun als ABNER INONDATOR oder als BRILL 865, ist ein spannender Meilenstein der Bewässerungstechnik. Aber im speziellen Focus auf den Selbstsprenger im Hausgarten spielt er wohl keine Rolle.
     
    Frohes Neues Jahr an Alle !

    Ich kann bereits den ersten Neuzugang in 2019 vermelden.

    Heute brachte der Paketzusteller eine Centribine mit Originalkarton. Sie kam allerdings nicht aus England zu mir sondern aus Berlin Zehlendorf. Der nette Verkäufer erzählte mir , dass sein Sohn den Sprenger vor einigen Jahren aus England mitgebracht hat.

    DSC_0326.JPG


    DSC_0330.JPG


    DSC_0331.JPG


    Außerdem befand sich im Paket noch folgendes Teil , von dem ich vermute dass es zum Anschluss eines Schlauches an einen Wasserhahn gedacht ist , der kein passendes Gewinde hat z.B. im Bad oder in der Küche.

    DSC_0337.JPG
     
    Lieber Sprengerfreak, ich hatte mich schon vor einigen Tagen gefragt, ob ich diese Centribine noch einmal sehen werde. Meinen Glückwunsch. Ein wunderbares Komplettpaket.

    Übrigens: dieses imposante Teil auf dem vierten Bild ist ein sogenannter „Wasserdieb“.
    So werden die Schlauchanschlussstücke für das nicht genau passende Hahngewinde heute noch liebevoll bezeichnet. Scheinbar gibt es dieses Problem immer noch, denn GARDENA hat so etwas unter genau diesem Namen im Sortiment.
     
    US Propeller Regner
    in Würde gealtert, höre ich Regner Spezialist Aficionado sagen.

    Wenn der heimische Markt über längere Zeit nicht bereit ist, ein sammelwürdigen Berieseler preis zu geben, ist man schnell geneigt, sich in Amerikas Scheunen umzusehen. In Farmersville, Ohio, einem wirklich sehr kleinen Ort, fand sich dieses Kleinod amerikanischer Bewässerungstechnik.
    US Propellerregner.jpg
    Was ist es nun, dass diesen Regner mit seinen nicht unerheblichen Frachtkosten, zu einem wichtigen Sammelstück macht?
    Es ist der Düsenbügel. In den 50er Jahren wurden die Bewässerungshersteller von Konturen der Luft- und Raumfahrt inspiriert. Dieser Düsenbügel in Propellerform wurde von verschiedenen Herstellern adaptiert. Das Stativ dieses Regners ist nicht sonderlich elegant, aber der Düsenbügel weist genau das auf, was ich immer sehen wollte.
    Der Durchmesser der Düsenlöcher nimmt nach hin außen zu. Das bedeutet, es wird im äußeren Bereich der Benetzungsfläche mehr Wasser verteilt. Der Konstrukteur hatte also eine gleichmäßige Niederschlagsdichte über die Beregnungsfläche im Blick. Ob das wirklich gut funktioniert, könnte ein kleiner Test mit Niederschlagsmessern zeigen.
     
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