Was ich da neulich im Schuppen gefunden habe – alte Rasensprenger!

könnte ein kleiner Test mit Niederschlagsmessern zeigen.

Kleine Anmerkung am Rande: Wenn man nicht in hunderte Regenmesser investieren will, kann man natürlich auch Joghurtbecher, Hundefutterdosen... nehmen. Sie sollten nur die gleiche Form und gleichen Öffnungsdurchmesser haben. Joghurtbecher kann man mit reingelegten Steinen am Umkippen hindern, gemessen wird natürlich nur das Volumen des Wassers ohne Stein.

Ich werd damit mal meine Große im Sommer quälen: Mathe, Einheiten umrechnen, Tabellen ausfüllen und dann ein schönes Diagramm zeichnen. ;-)
 
  • Lieber Swenny,

    ob die 1966 von Stiftung Warentest verwendeten 400 Messbehälter beim Rasensprengertest den informellen Durchbruch brachten, ist ungewiss.

    Ich habe vor einigen Jahren Modell Sauerland mit Aufsatz Lenné auf den Zahn gefühlt.
    Stern3.jpg
    Aufsatz Lenne.JPG
    Niederschlagsparameter.JPG
    Gleichmäßig sieht für mich anders aus.

    Das Kaiser Wilhelm Institut zur Prüfung landwirtschaftlicher Geräte kam offenbar mit weit weniger großem Aufwand bereits in den 30er Jahren zu nachvollziehbaren Resultaten. Zu DDR Zeiten firmierte Bornim als Zentrale Prüfstelle für Landtechnik und ein Prüfbericht sah bspw. so aus.
    Das ist eine spezielle Bauform des legendären Regenpilz.
    Wasserverteilung.jpg

    Je nach dem, was man nun nachweisen möchte, kommt man sicher mit ca. sechs Behältnissen aus.
    Wenn man die Effizienz der eigenen Beregnungsanlage testen will, sind steinbewehrte Jogurt Becher sicher die erste Wahl. Wenn man das öfter macht, sind ein paar echte Niederschlagsmesser einfach bequemer.

    Falls man andere an seinen Beobachtungen teilhaben lassen will, sind die verregnete Wassermenge und der anstehende Fließdruck sicher hilfreiche Angaben. Mach' es Deiner Großen nicht zu schwer.

    Hier fiebern Neugierige, was es in Deinem Garten zu messen gibt.

    Für Deine Große viel Glück
     
    Das ist jetzt nicht der Stein der Weisen…

    Aber wer nicht das Glück hatte, einen alten PERROT Regner mit Stativ zu finden
    (hier ein LWA mit zeitgenössischem Original Stativ) könnte eine recht authentisch wirkende Option wählen.

    PERROT LWA.jpg

    Häufig findet man Regner, die noch den Original Stativteller besitzen. Diese Stative wurden über die Jahre modifiziert. Dieser stammt aus der Phase der U-Profile. Die Streben wurden häufig entsorgt, da man auf den ersten Blick nicht erkennt, wofür sie gut sind.

    Original Stativ.jpg

    Ich habe gerade ein zeitgenössisches PERROT Stativ gefunden. Von verschiedenen Händlern werden Stative in zwei Höhen um die 50 EURO angeboten.

    Stativ Detail.jpg

    Ganz authentisch ist es nicht, aber immerhin ein PERROT Stativ. Bevor man also einen Kompromiss eingeht und sich U-Profile sucht, ist das immerhin ein herstellergetreues Konzept.

    TV 48.jpg
     
  • Sich auf US Regner zu kaprizieren, sei ein Faß ohne Boden schrieb mir kürzlich ein lieber Sammlerfreund.

    Da hat er wohl recht. Aber wenn ein alter Regner, der viele Jahre Dienst in einem Garten in New Jersey tat, dann wiederentdeckt und gründlich geputzt wurde und niemand 5 Dollar dafür aufwenden will, entwickle ich Retter-Instinkte.
    Unbekannter Ami aus New Jersey.jpg
    Vielleicht hat dieser Regner nicht gerade Beregnungsgeschichte geschrieben.

    Unbekannter Ami Detail.jpg

    Wobei… wie gut diese Schlitzdüsen in Tateinheit mit den drei Düsenlöchern im Kugelgelenk in Sachen Niederschlagsdichte funktionieren, könnte man ja mal messen.

    Ein „Zeitzeuge“ aus New Jersey, der seiner würdig verdienten Patina beraubt wurde.
    Jetzt hat er seinen Platz, an dem er sich mit heimischen Fabrikaten messen kann.
     
  • Fund aus dem Karasto/GEKA-Archiv

    In unserem Firmenarchiv findet sich noch eine alte Gebrauchsmusteranmeldung von 1932. Die Anmeldung bezieht sich wie es heißt auf einen Regenapparat mit schwenkbaren Spritzrohr und Turbinenrad. Die Karasto/GEKA Verkaufskataloge der nachfolgenden Jahre zeigen eine ähnliche Ausführung, also offensichtlich wurde das Modell verkauft. Wir haben leider keine Bilder oder Muster mehr zu diesem Produkt. Vielleicht findet sich ja jemand, der ein Produkt in seinem Fundus hat. Ein Bild würde uns dazu sehr freuen.
     

    Anhänge

    • Patentzeichnung Regenapparat 1932.pdf
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    • Prospekt Karasto Turbinenregner.pdf
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  • Lieber Nobbe, ein schönes Zeitzeugnis. Vielen Dank fürs Zeigen. Ich hoffe, die Firma Karasto hat nichts dagegen, wenn diese Abbildungen unter Hinweis auf die Quelle im virtuellen Rasensprengermuseum gezeigt wird.

    Ich kenne nicht so viele Sammler, weiß aber, daß dieser wunderbare Karasto Turbinenregner in keinem von deren Schuppen steht.
    Man kann nur spekulieren, daß angesichts der Ausführung in Messing und Rotguss, die gefertigte Stückzahl dieses Modells ab 1939 sehr gering ausgefallen sein dürfte.

    Dem 37er Katalog legte die Firma KARASTO bereits diesen Schreiben bei. (meinen Dank an Darkkurt)

    KARASTO Armaturen L 10-3 WEB.jpg
    1937 tauchte die berühmte GEKA Klauenkupplung erstmals in einer Aluminium Ausführung auf.

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    Selbst Regner, die nachweislich schon Ende der 20er Jahre und damit möglicher Weise in größeren Stückzahlen gefertigt wurden, sind heute sehr schwer zu finden.
    Falls ein Bild oder gar ein Objekt auftaucht, bekommt die Fa. Karasto ein eMail.
     
    Perrot TV 48 Vergleich zwischen Baujahr 1957 und einem der Letztgebauten .

    Ein Rasensprenger für 680 Euro im Hausgarten ? Ja das klingt vielleicht verrückt. Aber wer einen der letzten noch verfügbaren fabrikneuen Perrot Viereckregner TV 48 erwerben möchte muss diese Summe im Portmonee haben. Ich war gestern bei Meyer in Rellingen und habe zugeschlagen. Es sind nur noch eine Handvoll Exemplare vorrätig.

    Heute stellte ich den 57er mal neben den fabrikneuen. Es hat sich im Laufe von mehr als einem halben Jahrhundert erstaunlich wenig geändert. Das Gehäuse des Neuen ist aus Edelstahl gefertigt während das des 57er aus verzinktem Stahl besteht. Einige Schrauben wurden in der Form leicht verändert.

    Grösster Unterschied ist jedoch die Stativaufnahme und das Stativ. Beim 57er werden die drei U- Profile in die Aufnahme gesteckt und mit einer Flügelmutter festgezogen. Klappbar ist das Stativ nicht aber sehr stabil.
    Beim Neuen befindet sich am Gehäuse ein 1 Zoll Gewindenippel , damit wird er auf das Stativ geschraubt .Da Stativ ist klappbar und daher gut anzulagern. Leider hat man einige Kunststoffteile verbaut , die nicht wirklich zum hochwertigen TV 48 passen.

    Fazit : Im Großen und ganzen ist sich der Perrot TV 48 treu geblieben und das seit 1938 , als er noch TV 38 hieß. Er ist der wohl am längsten produzierte Regner , den wir wohl aufgrund der Langlebigkeit noch lange nach Produktionsende in deutschen Gärten und Gärtnereien sehen werden.

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    Der Silberquell mit den zwei Düsen


    Vor über einem Jahr fand ich endlich einen DDR Kreisregner Silberquell. Das Unterschied zu Prazivals Exemplar ist die zweite Düse.
    Leider war der Regner unvollständig als er bei mir ankam. Ein Schlossereibetrieb konnte mir die fehlenden Teile nun anfertigen.
    Ein Dank für die Maße und Detailbilder geht an dieser Stelle noch mal an Parzival , der extra seinen Silberquell auseinanderbaute.
    Gestern war es nun soweit und ich konnte den Regner wieder abholen. Für meinen defekten KYM Condor hat man mir auch eine neue Buchse angefertigt.
    Heute war der Tag der Erstinbetriebnahme. Alles funktioniert !

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    Lieber Sprengerfreak, das ist ja ganz große Kino. Daß Du Sparfuchs einen werksneuen TV48 an Land gezogen hast, ist beeindruckend. Aber wahrscheinlich hast Du recht. Es ist einer der besten Regner überhaupt. Koste es was es wolle.

    Noch spannender ist der nun komplette Silberquell. Obwohl alle verfügbaren Quellen behaupten, dieser Regner wäre toll, haben es offenbar nur wenige Exemplare ins 21.Jh geschafft. Der Gardena Anschluß läßt vermuten, daß es noch ein kurzes Nachwende-Intermezzo für diesen Regner gab.

    Mit diesen tollen Bildern ist natürlich im Rasensprengermuseum sofort eine kleine Sonderausstellung eröffnet worden.

    Gibt es noch Bilder vom reparierten KYM Condor?
     
    Hallo Parzival,
    den Gardena Anschluss am Silberquell war nur zum Testen dran. Das Stück Schlauch dürfte noch original DDR sein und mangels Schelle hat man sich mit Draht beholfen. Inzwischen habe ich eine zeitgemäße Storz Kupplung drangebaut.
    Offen ist ja immer noch die Frage nach dem Hersteller des Silberquell.

    Von KYM Condor kann ich gerne noch Bilder machen.

    Leider stellt Perrot jetzt gar keine Viereckregner mehr her , wie mir ein Blick auf deren Internetseite verraten hat.
     
  • Jetzt habe ich auch einen Hellerau, zumindest als Foto. Aufgenommen ganz in der Nähe seines Geburtsortes,
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    Wie man sieht, stammt er aus einem Ziwschenstadium. Die Überwurfmutter, die Düsen und die kleine Abdeckkappe sind aus Kunststoff gefertigt. Später wurde noch der gesamte Düsenbogen aus Plaste gemacht.
    Unser Schulgarten hatte übrigens auch so ein Modell im Einsatz.
     
  • Vor längerer Zeit zeigte Parzival hier einen Prospekt vom KYM Viereckregner Modell Regenbogen. Jetzt tauchte einer in Lüneburg auf. Der Verkäufer hat ihn von seinem Opa bekommen , der ihn vor über 40 Jahren neu erworben hat. Heute traf der Regner bei mir ein und wurde sofort in Dienst gestellt.

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    Auch "damals" wurden die Regner nicht nur für die Bewässerung von Pflanzen eingesetzt.
    Ein (leider nur sehr kurzer) Filmausschnitt zeigt einen Regner beim Bau des Kanaltunnels bei Rendsburg, ca. 1959/60.
     
    Guten Abend,
    ich habe einen Perrot TV48 Edelstahl bekommen. Leider ist der in keinem guten Zustand. Wie kann ich das Gehäuse öffnen um an die Innereien zu kommen? Den Düsenbügel und den Messingring habe ich runter.
    Muss ich die 4 Schrauben an der Außenseite oder die ganzen Schrauben im Kranz lösen?
    Bekomme ich noch irgendwo ein Düsenblech? Was kann ich machen, wenn die Dichtung unter dem Düsenblech zerfledddert ist?

    Danke und Gruß
    Jörg
     
    Hier muß es doch mal weiter gehen.
    Tuatara zeigt in seiner Videosequenz einen Abner Nr 10, der beim Kanalbau offenbar eine wichtige Rolle inne hatte. Der Beton sollte gleichmäßig austrocknen und wurde daher immer mal wieder befeuchtet.

    Vor einiger Zeit fragte mich jemand, was er denn mit seinem alten Buckner 560 machen sollte. Hergeben! Das war schnell klar. Auf meine Frage, in welchem Garten das Gerät denn Dienst getan hätte, erwiderte der Mann beherzt: in gar keinem.

    Auf diesem, als historisch zu betrachtendem Foto steht der Buckner zum ersten Mal auf einer Wiese. In seiner aktiven Dienstzeit wurde der Regner ausschließlich dazu verwand, größere, ganz frische Betonflächen zu befeuchten.

    Buckner 560.jpg


    Was mit dem Beton heute anders ist, kann ich gar nicht sagen. Die Einsatzzeit dieses Regners liegt in den 70er Jahren.

    Zum Buckner selbst: Er ist auf einem heimischen Stativ montiert. Wie das mit dem NPT Gewinde des Buckners funktioniert hat, will ich lieber nicht wissen. Eine nachträgliche Trennung ist sicher nicht angeraten. Es ist ein Sektor Regner, der nach sehr präzisen Schlägen klaglos in die Ausgangslage schwenkt. Die Verteilgenauigkeit müßte man messen. Aber schon seine originelle Provenienz macht ihn zum Superregner.
     
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    Wer hat den Rasensprenger erfunden?

    Liebe Regnerfreunde,

    seit guten zehn Jahren stellen Sammler hier Ihre gefundenen Exponate ein. Ich hätte mir gewünscht, dass viele, der schweigsamen Sammler ebenfalls ihre Schuppenfunde präsentieren. Meinen Dank an alle, die hier mitmachen.

    Lieber Sprengerfreak, wir müssen das Thema hier wieder etwas beleben. Los geht’s!

    Eine nette Geschichte will ich nebenher erzählen. Jeder kennt diese Seiten, auf denen ein Expertenteam das Beste von irgendetwas ertestet haben will. Bügelbretter, Waschmaschinen und natürlich auch Rasensprenger.
    Der beste Rasensprenger? Das ist schwieriges Terrain und ich will mich mal nicht darüber aufregen, welche Modelle auf diesen Seiten nun zum besten Regner gekürt werden.

    Spannend ist, wie die Betreiber dieser Seiten um den Anschein buhlen, wirklich kompetente Regnerkenner zu sein. Da wird dann auch schon mal in die Vergangenheit geschaut und der Erfinder des Rasenspengers präsentiert. Josef Mohn? Er soll in den 20er Jahren den Ideal Sprenger entwickelt haben. Abgesehen davon, dass es keinerlei Quellen, gar eine Abbildung oder auch nur den Hauch einer Patentschrift zu diesem Ideal Regner gibt, schreiben das alle „Bester Rasensprenger“ Seiten Betreiber beherzt voneinander ab. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass Josef Mohn unter seinen zahlreichen Ideen auch einen Rasensprenger in petto hatte. Aber ist er der ultimative Erfinder des gleichen?

    Genau wie die etwas undurchsichtige Auswahl des „Besten Rasensprengers“ dieser Seiten, reiht sich die Josef Mohn Behauptung lückenlos in die Fragwürdigkeit dieser Offerten ein.

    Wer der Erfinder war, ist schwer zu bestimmen. Clements Wimmer beschreibt in seinem sehr schönen Buch „Hippe, Kreil und Rasenpatsche“, dass die Rasenflächen der Tuilerien bereits im 18.Jh mit Bewässerungsapparaturen feucht gehalten wurden. Wer mag das denn nun erfunden haben? Eigentlich ist die Frage nach dem Erfinder müßig. Spannender wäre das Thema: Wer hat gute Rasensprenger erfunden?

    Da kann ich nicht mit Namen glänzen… Johann Michalis wäre sicher einer. Aber ein Josef Mohn Totschlag Argument kann ich ohne Mühe ziehen. Der Abner Katalog von 1905
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    • ABNER 1905_Seite_10.jpg
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    Der Versenkregner VR1 der PGH Einheit Nossen

    Man muß sich fallen lassen, in die spannende Geschichte der Rasenbewässerung. Supergrüner Rasen ist in Zeiten des Klimawandels nicht mehr obsolet. Aber es gab auch Zeiten, in denen man alles dransetzte, grünen Rasen zu haben. Öffentliches Grün sollte möglichst mit geringem Aufwand bewässert werden. Park- und Sportanlagen. Gärten natürlich auch.

    Die Beschreibungen zur Bewässerung der Berliner Olympia Anlagen 1936 lesen sich abenteuerlich. Um zwei Uhr nachts rückte die Bewässerungsbrigade aus, um alle Flächen bis zum Morgen zu versorgen. Der Ruf nach ortsfester Bewässerung wurde laut. Versenkregner waren das Gebot der Stunde. Die amerikanischen Firmen TORO, BUCKNER und RAINBIRD hatten in den 40/50er Jahren dann die ersten Impact Versenk-Regner am Start. Für Westdeutschland hatte Heinrich Perrot Modelle in petto.
    VR1_01.jpg


    Und wie war das nun in der kleinen DDR? Da meldeten 1963 zwei Berliner Ingenieure ein interessantes Patent an. Umgesetzt wurde die Idee von der PGH Einheit Nossen.

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    Aus heutiger Sicht und mit der Erwartungshaltung eines DULQ > 80%, ist der VR1 nicht mehr erste Wahl. Aber er ist ein wunderbares Beispiel, dass 1963 der Slogan „Überholen, ohne einzuholen“ nicht unbedingt eine leere Worthülse war.

    Mit 110 MDN war der VR1 ein spürbares Investment und auch wegen seiner Reichweite in Gärten eher nicht optimal. Anwendungsmöglichkeiten sieht man hier.
    Stadtarchiv Nossen - PGH Einheit, VR1..jpg

    Stadtarchiv Nossen - PGH Einheit, VR1.2.jpg

    Ich danke dem engagierten Archivar des Stadtarchivs Nossen, der dieses Prospekt in den Beständen hatte.
     
    Der Blecher BRILL

    Blecher ist ein Ortsteil von Odenthal und somit ein Zipfel im nördlichen Bergischen Land.
    Damit hat es dieser BRILL nicht weit geschafft, wenn wir von Wuppertal, der Wiege aller BRILLS ausgehen. In Blecher wurde er aufgefunden.
    Das BRILL Sortiment nach 1945 ist schlecht belegt. Während ABNER das Bewässerungssortiment immer noch pflegte, kaufte man bei BRILL immer nur Regnerköpfe dazu, um neben den Rasenmähern BRILL Kunden das volle Gartensortiment bieten zu können.
    Sammler werden aufschreien: Das ist der Kopf eines KyM Rex. Schon möglich, aber KyM punzierte seine Köpfe mit einem klaren KyM.
    BRILL aus Blecher.jpg

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    Wofür ist dieser BRILL ein schönes Zeugnis? Das Wirtschaftswunder machte es möglich. Plötzlich war auch wieder Geld für einen grünen Rasen da. Der Regner wurde in den 50er Jahren angeschafft und wie mir die Erbin versicherte: Der Regener war nicht nur Rückgrat für die Rasenbewässerung, sondern auch Wasserspiel für die Enkel.

    Wie gut die Wasserverteilung wirklich ist, gilt es zu testen. Optisch gibt der BRILL viel her.
     
    Die verkannte Schlauchspritze - System Strecker

    Jeder kennt sie, diese Flohmarktkisten, in denen man alles oder nichts findet.
    Wenn irgendein Objekt einen Schlauchanschluß hat, ist es ein Bewässerungsobjekt. Nur eben was für eins?
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    In Berlin gibt es die alte Laubenkolonie Wilhelmstrand, in der sich auch immer wieder Generationswechsel vollziehen. Dann finden sich rührige Helfer, die den Schuppen ausräumen und wenig später in den Kleinanzeigen ein spannendes Objekt offerieren. So geschehen vor einigen Jahren:

    Der klare Fall einer simplen Schlauchspritze.
    breite Schlauchspritze.jpg

    Natürlich probiert man so etwas sofort aus und staunt dann eben doch.

    Das ist kein klassisches Schlauchspritzenverhalten. Man schraubt das Objekt auf und wird dann der „Mechanik“ gewahr. Alles erinnert an den Siedlerfreund, nur einen Tick besser.
    Das Geheimnis der Schlauchspritze.jpg

    Zur Erinnerung: Der Siedlerfreund ist ein Sprühregner, der den senkrechten Wasserstrahl einer Sprühlanze bricht und ihn horizontal verteilt. Das klingt simpel, ist aber im Spektrum der Sprühdüsen wirklich das Effizienteste, was jemals erfunden wurde.
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    Jetzt hilft nur Sortimentskunde. Da habe ich gut Lachen. Ich blättere seit dreißig Jahren in alten Katalogen und erinnere mich zum Glück an eine Sprühdüse System Strecker.
    System Strecker.JPG
    Katalog Kunde 1933 Seite 35.jpg


    Eine Streckerdüse in Aluminium? Auch das ist Zeitgeschehen. Bis 1937 wurden Streckerdüsen in feinstem Messing ausgeführt.
    KARASTO Armaturen L 10-3 WEB.jpg


    Um es kurz zu machen: Der Siedlerfreund ist ein erstklassiger Sprühregner mit großartig konstanter Wasserverteilung. Wer seinen Pflanzen Morgentau gönnen möchte, sollte eine Strecker Düse suchen.

    Das alles entscheidende Bild habe ich doch tatsächlich vergessen. Die Streckerdüse in Aktion.
    verkannte Schlauchspritze.jpg
     
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