Was ich da neulich im Schuppen gefunden habe – alte Rasensprenger!

Guten Morgen Parzival!


Vielen Dank für den unverzüglichen Nachweis der doch sinnvollen Funktionsweise des Strahlrohrregners. Genau wie auf dem Bild 1 hatte das bei mir ausgesehen, passenderweise damals in gewisser Nähe des Jet d'Eau in Genf, nur eben viel kleiner. Dass das "Gasventil", das sicher speziell konstruiert wurde, diese erfreuliche Abweichung (Bild 2) vom senkrechten Strahl herbeiführt, scheint ein ähnlicher Effekt zu sein, wie wenn man einen Schlauch so verdreht, dass am Ende ein trichterförmiger Strahl austritt. Meinen unlängst vorgestellten Geräten (in zartem grün beschichtete Kleinregner von Brill, der Kugelregner L'Eternel und auch meine beiden KYM (in Orange) sowie der kleine Abner) liegt dieses Prinzip zugrunde.


Zu Rachlinger: RESPEKT! Ich will nicht so weit gehen, zu Kniefall und Gewandkuss aufzurufen... Aber viel fehlt nicht! Wo diese Schätze immer wieder herkommen. Kaum etwas ist so vergänglich wie Kataloge, und auf diese Weise kann so mancher Kreis geschlossen werden.
 
  • Danke für die Blumen. Wäre aber nicht notwendig, ist doch selbstverständlich.
    Passe zu Euch, bin nicht vom Sammlervirus "Ich hab was, aber ich zeig es Dir nicht" befallen.
     
    So, nach meinem letzten Beitrag bin ich, beim frostschadenvorbeugenden Wegräumen der Bewässerungsutensilien auf das zuvor erwähnte Bestandteil der Fontäne gestossen, die aus Strahlrohr und einen auf ca. 2 Meter verlängerten Abner-Fuss gebaut und lange an den Gestaden des Genfer Sees versenkt war. Nun tut sie mit einer GEKA-Verschraubung gute Dienste bei der Reinigung des Gehsteiges von diversen verkrusteten Substanzen. Bei unserem Wasserdruck (5 bar) wirkt sie fast wie ein Hochdruckreiniger. Das Gewinde ist übrigens 3/4 Zoll. Ich habe auch ein ähnliches Modell in 1/2 Zoll in Gebrauch, da allerdings stilgerecht mit Originalnippel.


    Bevor ich's vergesse: Es gibt auch Giesskannen...
     

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  • Lieber Headgardener

    Das kleine Wiener Jet d'Eau könnte, so scheint es mir angesichts der „Indizien“, mehrheitlich aus westfälischen Komponenten bestanden haben.

    KYM Schlauchsprize.webp

    Die gezeigte Schlauchspritze wurde von Kyssing&Möllmann (Iserlohn) in den 20er Jahren mit einigem Zubehör als Gartenspritze angeboten. Irgendwo hatte ich doch auch gelesen, dass es eine Werksvertretung in Wien gab. Das würde die Präsenz von KYM Komponenten in Deinem Garten noch klarer erscheinen lassen.

    Die von mir gern als uralt präsentierten Patenstrahlrohre müssen, wie näheres Hinsehen ergab, gar nicht uralt sein. Noch in den 50er Jahren waren diese Schlauchspritzen, wie ein Blick in die Kataloge von Kyssing&Möllmann zeigt, durchaus Stand der Technik.

    KYM KATALOG 50er Jahre.webpKYM KATALOG 50er Jahre Seite 1.webpKYM KATALOG 50er Jahre Seite 19.webp

    Übrigens ist das Stadtarchiv Iserlohn in Sachen Kataloge KYM erstklassig sortiert. Der Initiative des damaligen Stadtarchivars verdanken wir die Rettung aller Kataloge seit den 20er Jahren.
     
  • Wenn die wirklichen Sensationen ausbleiben, muss man eben die kleinen Funde ins richtige Licht rücken.

    Ein Rasensprenger aus DDR Produktion erfreut sich auch nach 25 Jahren ungebrochener Beliebtheit. Bei näherem Hinsehen auch nicht ganz grundlos, denn er ist unverwüstlich und die Wasserverteilung ist wirklich wunderbar. Wenn man also dieses Regners gewahr wird…

    FGL-Rasensprenger-0.webp

    denkt man sofort an dieses Modell und die nicht unerheblichen Schwierigkeiten, die die Suche nach einem geeigneten Stativ und dessen Aufstellung mit sich brachte.

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    Aber, und das ist die winzige Sensation – es gab ihn auch mit einem ½“ Gewindeanschluss.

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    Dieses Modell stellte den Kleingärtner bei der Aufstellung vor nicht minder große Probleme und nur wer über die entsprechenden Kontakte zu Handwerk oder Industrie verfügte, konnte sich - ein bisschen Kreativität vorausgesetzt, mit so einem DIY Stativ behelfen.

    FGL-Rasensprenger-mit-Stativ.webp

    Es scheint daher verständlich, dass der Rasensprenger später mit einem Schlauchanschluss und einer konischen Hülse auf den Markt kam.

    Der Hersteller war das dem VEB Spezialfahrzeugwerk Berlin angeschlossene Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde. Offenbar ist die Prägung im Deckel nicht die Typenbezeichnung des Regners, sondern vielmehr ein Hinweis auf den Hersteller, denn auch andere Erzeugnisse aus Luckenwalde zeigen diesen Schriftzug.

    Offen bleibt bis jetzt, auf welches Modell dieser Regner zurück zu führen ist. Der Siedler- (Posting 291) oder der Gartenfreund (Posting 16)?
    Konstruktiv sind diese Regner alle sehr ähnlich.

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    Besonderer Dank gilt natürlich der Meißner Gartenfreundin, die diesen Regner fand und ihn somit als illustreres Fundstück vor dem Schrott bewahrt hat.
     
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    Augenscheinlich trennen sich die Besitzer alter Rasensprenger lieber im Herbst/Winter von ihren „Schätzen“. Diesmal wurde ein Schuppen in oder um Kiel aufgeräumt und ein Modell REX I des ehemaligen Armaturenherstellers Kissing & Möllman (KyM) stand urplötzlich zur Disposition.

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    Da inzwischen offenbar das Interesse an alten Rasensprengern breitere Kreise gezogen hat, ist nur dem schnell entschlossenen Sprengerfreund Find- und Sammelerfolg beschieden.

    Beachtlich ist der Erhaltungszustand der KyM Regner dieser Jahre. Auch wenn die Vernickelung des Aufsatzes nicht mehr den Auslieferungszustand hat, so ist doch das „Zwischenrohr“ mit Kunststoffummantelung und der „Eisenfuß“ in erfreulich gutem Zustand.

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    Mit einem Listenpreis von DM 24,50 war dieser REX I Kat Nr. 4407 kein ausgesprochenes Schnäppchen.

    1966 haben die Ingenieure der Stiftung Warentest einem vergleichbaren KyM Regner auf den Zahn gefühlt.
    Das Sprühbild hat nicht überzeugt und auch andere Parameter ließen diesen REX nicht zu den Besten gehören.

    REX I Stiftung Warentest 1966.webp

    Sei‘s drum… er ist ein wunderbares Zeugnis aus der vielfältigen Palette des Sortiments KyM.

    Ergänzung: Wie ich gerade sehe, ist mein neuer KyM gar keine "nie gesehene" Sensation. Der guten Ordnung sei erwähnt: Ein in den Düsen etwas abweichendes Modell steht offenbar auch im Schuppen in Heiligenstedtenerkamp und wurde von Sprengerfreak bereits in Posting 5 im Jahr 2012 (sogar und auch in Aktion) gezeigt.
     
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  • Ein Gutbrod ?

    In der kollektiven Erinnerung steht dieser Name eher für Landmaschinen und Kleintraktoren.

    Den Motorradaffinen unter uns, könnte die legendäre Marke Standard sofort gegenwärtig sein…

    Aber ein Rasensprenger? Noch dazu im einst so hippen Kunststoff-Styling der späten 60er?

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    Technisch steht dieser Gutbrod wohl eher für bewährte Tradition der dreiarmigen Kreisregner, wie sie in diversen Metallausführungen verschiedenster Hersteller in Millionen Gärten diesseits und jenseits des Atlantiks Dienst taten.

    Innovativ sind die Einstellmöglichkeiten. Das Düsenende kann gedreht werden. Durch die Neigung der fünf Düsenlöcher kann der Beregnungsradius in beschränktem Maße beeinflusst werden.

    Gutbrod Regner.webp

    Bemerkenswert, so finde ich jedenfalls, ist der Einfluß des Alltagsdesigns dieser Jahre auf so banale Dinge, wie „Rasensprenger“

    Hat er doch die Anmutung einer originalen „Enterprise Requisite“ für die Bewässerung ferner Galaxien.

    Zum Stöbern in ganz ähnlicher Angelegenheit…

    der spacige „BRILL“ aus Posting 66
    oder der nicht minder außerirdische KyM
     
    Glückwunsch zu den Neuzugängen!


    Die "Enterprise-Requisite" von Gutbrod hat mich sofort an meinen Plattenspieler aus den 70er Jahren erinnert, der war allerdings Orange, aber diese Farbkombi, ganz typisch, und die Form!!!.


    Die "freundlichen" DDR-Regner tauchen zuletzt in der Handelsbucht überraschend häufig auf, daher nun einmal ein Teil, das noch gar nicht vorgekommen ist. Die französische Antwort auf Horst-/Herzerl- oder Schmetterlingsregner. Voilà:
     

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    Hallo Zusammen!


    Ein Neuzugang hat sich heute in Wien eingestellt: Ein zweiter ÉTERNEL aus Frankreich, der allerdings im Gegensatz zu seinem "Gefährten" nur einen Stöpsel aufweist und auch keine Verschraubung für die sichere Aufbewahrung eines zweiten. Der Schlitten ist allerdings fast identisch. Eine leichte Beule der Kupferkugel gibt Ihm einen unverkennbaren Touch.


    Übrigens ist der vorgestellte INUSABLE nicht Teil meiner kleinen Sammlung geworden, da es der Besitzer abgelehnt hat, ins Ausland zu versenden. :(
     

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  • Kleine Zufälle und große Überraschungen

    Wie gelingt es mir jetzt, die technikaffinen Freunde alter Rasensprenger und die offenbar zahlreichen „Spökenkieker“, die in diesem Thread gelegentlich vorbei schauen, gleichsam mit dieser (sicher nicht für jeden Leser gleichgroßen) Überraschung gut zu unterhalten?

    GASCH1.webp

    Die Ausgangslage bildet der Glücksfund eines „Regenapparates“, dessen Firmenschild auf einen Apparatebau in Pirna hinweist

    Eine kleine Sensation
    oder


    Der erste großartige Zufall führte im Pirnaer Stadtarchiv zu einem Hinweis in der Gewerbeakte, dass Karl Gasch 1947 beauftragt wird, 250 Beriesler für die Landwirtschaft herzustellen
    Hintergründe zum Gasch!


    Offen blieb jedoch die Frage, wer die Entwicklungsarbeit für diesen wunderbaren Regner leistete.

    Vor ein paar Tagen schrieb mir Kannenfreund Rachlinger, ob ich denn mit seinem jüngsten Prospektfund etwas anfangen könnte.

    Gartenbauaustellung Dresden 1926.webpInserat Siemens Schuckert Regenanlagen.webp

    Gern gebe ich zu, dass hier erst mit Rachlingers unerschöpflichen Prospektfundus die richtig großen Sprünge in der Erkundung der Rasensprengergeschichte gemacht werden konnten. Im konkreten Fall: Ein klares „Ja, und ob - meinen Dank für die tatkräftige Unterstützung!“

    Wie die Offerte deutlich zeigt, ist der vermeintliche „GASCH“ also eher ein Siemens Schuckert Regner, der nur von Karl Gasch „assambled“ wurde. Wie auch immer er zu den Materialien und Konstruktionsunterlagen gekommen sein mag.

    Jetzt gab es ein Stichwort, nach dem das Netz durchforstet werden konnte: Regenanlagen von Siemens Schuckert! Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass Siemens in der gewerblichen Bewässerungswelt schon vor diesem Hinweis einen festen Platz in meiner Erinnerung hatte. Die Siemens Schuckert Regenkanone (ein nettes Thema für weitere Winterabende) oder der Michaelis Propeller Regner (bereits in Posting 295 erwähnt) sind Stichworte, die ich vor Jahren niemals im Portfolio des Elektro-Konzerns vermutet hätte.

    Kurz um: Neben einem Hinweis zum Siemens Schuckert „Viereckregner“, den ich in einer digitalisierten „Gartenwelt-Ausgabe“ aus den 20er Jahren fand, hatte das Berliner Museum der Dinge folgenden Prospekt im Archivbestand:

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    Wer es geschafft hat, einen Teil der 310 Postings dieses Threads zu lesen, kann sich zweifelsfrei damit brüsten, einen ganz passablen Überblick über die in unserer Heimat viel und gern gekauften Regner des 20. Jahrhunderts zu haben. Derjenige wird möglicher Weise auf den ersten Blick einen Kreis- oder Drehstrahlregner von einem Rechteckregner unterscheiden können… das jedenfalls, glaubte ich von mir bis gestern…

    Dieser Siemens Schuckert Regner ist ein Rechteckregner!

    Tja lieber Sprengerfreak, wir müssen uns als jeweils glückliche Besitzer dieses Regners wohl oder übel eingestehen, dass wir das nicht so richtig überprüft haben. Das ist die eigentliche Sensation.

    Das Siemens Produktmanagement beschreibt die Funktion so:

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    Der austretende Wasserstrahl beschreibt also einen Kreis und würde eine Kreisfläche bewässern.
    Damit aber bei kreisförmig umlaufender Düse ein Viereck beregnet wird, ist folgende Anordnung getroffen (Bild 4): Das Aufsatzstück 3 trägt eine einem Viereck ähnliche Kurvenscheibe 5. Auf dieser gleitet, sobald sich das Gehäuse dreht, ein im Gehäuse drehbar gelagerter Hebel 7. Dieser Hebel 7 beschreibt an seinem Berührungspunkte e mit der Schneckenwelle 11 eine Auf- und Abwärtsbewegung, die sich auch auf das Flügelrad 6 überträgt. Das Flügelrad 6 hat konische Form, so daß es bei seiner Höchststellung von dem aus der Düse austretenden Wasserstrahl nur wenig getroffen wird, der dabei fast seine größte Reichweite hat. Diese Stellung entspricht der Ecke B des zu beregnenden Vierecks.
    Bei der Abwärtsbewegung tritt langsam der sich am FIügelrad 6 befindliche Ring 26 in den Wasserstrahl und zerteilt denselben, wodurch die Reichweite des Wasserstrahles zurückgeht. Die tiefste Stellung entspricht dem Punkt C in der Mitte einer Seite des zu beregnenden Vierecks.
    Die Fläche, die der Wasserstrahl in der EcksteIlung zu beregnen hat, ist bei gleichem Drehwinkel größer als die in der flachen Seite eines Vierecks, wie ein Vergleich der beiden schraffierten Flächen
    in Bild 4 ohne weiteres zeigt. Da die austretende Wassermenge aus der Düse immer die gleiche bleibt, ist eine Änderung der Umlaufgeschwindigkeit des Regners erforderlich. Infolge der konischen Ausbildung des Flügelrades erhöht sich die Drehzahl bei der Abwärtsbewegung (flache Seite) und verringert sich bei der Aufwärtsbewegung (EcksteIlung). Während einer ganzen Umdrehung wiederholt sich dieser Vorgang viermal.

    Alles klar? Rasensprengersammlers Herz lacht angesichts dieser Ingenieursfinesse…

    Es gab offenbar noch Variationen dieses Regners, die einen Einsatz in Schrägstellung unterstützten.

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    Siemens Schuckert Regenanlagen Seite 11 A.webp
    Siemens Schuckert Regenanlagen Seite 11 B.webp

    Unstrittig ist, so finde ich, dass dieser Siemens Schuckert Regner wirklich zu den beeindrucktesten Bewässerungsapparaten zählt, die die Bewässerungstechnik des frühen 20. Jahrhunderts bereit hält.
    Wenn wir mal von jenem unglaublichen und 25 Jahre älteren Zeysolff absehen - Aficionado hat Bilder dieses Apparates in Aktion bei nächster Gelegenheit bereits avisiert.

    Leipziger Platz Berlin.webp

    Der Regner war bisher nicht nur im Berliner Stadtrand in Aktion
     
  • WOW!!!


    Was für ein beeindruckendes technisches Wunderwerk dieser Regenapparat doch ist. Ich dachte beim Lesen der ersten Postings dazu, dass halt eben eine schnelle in eine langsame Drehbewegung umgewandelt wird. Ich fragte mich, wozu der Umweg, ausser vielleicht um eine grössere Wurfweite zu erzielen. Damit war's das für mich auch schon, bis heute!!!


    Ein beeindruckender Mechanismus, diese fast quadratische Scheibe, die da im Verborgenen die Düse so schwenkt, dass die Sprühweite in den Ecken erhöht wird. Und toll die Dokumentation dazu. Wirklich gut gemacht.


    Es fällt auf, dass das Rechteck oder Quadrat durch die Bewässerungthemata zieht, wie ein roter Faden. Ich bin mit meinen überlappenden Kreisen ganz glücklich, denn auch der teuerste Schwenkregner beregnet den Mittelteil nicht so stark, wie die beiden Seiten. Es wäre sehr interessant, falls jemand so einen Regner auf einen knochentrockenen leeren Parkplatz in Betrieb nehmen könnte, um dann die Wasserverteilung mittels Drohne zu beobachten. Solche Videos würden freilich nicht an die Beliebtheit der Katzenvideos heranreichen aber spannend wären sie allemal.


    Nun noch ein Nachtrag zu meinem letzten Posting zu der französischem Metallkugel:
     

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    Sortimentskunde – der vielgepriesene GELA Regenpilz

    Nach dem mir Kannenfreund Rachlinger heute seinen neusten Fund zeigte, dachte ich sofort, dass es an der Zeit sei, dem bereits mehrfach erwähnten Regenpilz noch einmal „wissenschaftliche“ Aufmerksamkeit zu widmen.

    DSG-Katalog-1960.webpDSG-Katalog-1960-Seite-Bewässerung.webp

    Einige interessante Regenpilz-Beobachtungen wurden bereits notiert (auf die blauen Relationszeichen klicken, führt zum jeweiligen Beitrag)
    Das Stativ kostete damals ohne Pilz 21,50 Mark.
    Es ist eine weitere Variante des bekannten Regenpilzes


    noch eine Variante vom DDR Regenpilz
    Was auf dem ersten Blick wie ein normaler Gela Regenpilz aussieht…


    Doch dann fiel mir auch noch dieses sonnengelbe Modell G32 F1 in die Hände.

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    Wieder hatte ich Glück in den digitalen Archiven der Uni Hohenheim und fand in der Deutschen Agrartechnik JG 1956 einen Artikel, des mir inzwischen sehr vertrauten Gartenbau Ingenieurs G. Vogel zur Gewächshausbewässerung. Vogel schrieb über die Vorteile der Gewächshausbewässerung mittels Bewässerungsanlage und erwähnte:
    Für die Frühbeetkastenberegnung ist der Frühbeet-Gela-Regenpilz (G 32 F) entwickelt worden, bei dem das Wasser vollkommen waagerecht aus der Düse tritt und nicht an die Scheiben geschlagen wird.

    Die Wasserverteilung stellt sich so dar (raffiniertes Diagramm mit logarithmischer Skala auf der jeweils Reichweite und Niederschlags mm aufgetragen sind. Achtung! Es ist eine 15 min Messung)

    Wasserverteilung.webp

    Aber G 32 F ist eben nicht G32 F1. Während Vogels Proband eine Düsenöffnung von 9 mm hatte, verfügt das Modell F1 nur über 5 mm und ist somit von einer waagerechten Ausbreitungs-Charakteristik weit entfernt. Ähnliches hatte Sprengerfreak in Posting 252 in einem Feldversuch bereits gezeigt.

    Der-GELA-Regenpilz.webp

    Das übliche Typenschild lässt keine Rückschlüsse auf die Verwendung zu

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    GELA-Regenpilz-2.webp
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    Fazit: Auch wenn der Gela Regen-Pilz auf den ersten Blick recht unspektakulär wirkt und sich seine Beliebtheit unter Gartenfreunden wohl in erster Linie in nostalgischen Jugenderinnerungen gründet, so steckt doch in dem simplen Apparat eine Menge Ingenieursleistung, die man erst mit etwas Recherche ans Licht bringt.
    Ein Sprühbild in Action ist für das Frühjahr geplant.
     
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    So jetzt ist der erste Neuzugang 2016 bei mir eingetroffen und der gehört einer Art an , die hier noch nicht vertreten ist. Es ist das Selbstfahrende Modell K25 von Sunbeam. Zum Spottpreis von nur einem Euro fiel er mir in die Hände und das in einem neuwertigen Zustand und mit Bedienungsanleitung. Dieser Regner dürfte aus den Siebzigern stammen und ist made in USA. Die Funktion wird in der dargestellten Anleitung erklärt.
     

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    Zu neu, dass er gleich nicht zählt?

    Liebe Ise,
    Sprengerfreaks Neuzugang zählt mit Sicherheit doppelt. Zum einen lacht Sammlers Herz, wenn er einen Regner für nur einen Euro bekommen kann. Dass Preise für alte Rasensprenger - bar jeder Vernunft - inzwischen astronomische Dimensionen angenommen haben, liegt unter anderem daran, dass sie hier mit viel Liebe gezeigt und besprochen werden. Vor ein paar Tagen schilderte mir der Verkäufer eines Regners, wo er sich profund über sein zu veräußerndes Modell informiert hatte…

    Der zweite Punkt in der Wertung geht natürlich an das Modell selbst. Wann findet man schon einen „US Lawn Sprinkler, unused“ aus den 70ern mit dem Original Manual? 45 Jahre sind angesichts der eigenen Lenze ja nicht viel, aber für einen Rasensprenger ist das schon eine ganze Menge.

    Jetzt hoffe ich natürlich auf ein kleines YouTube Video, in dem der Regner über die Wiese huscht.

    Auch wenn der beindruckende, fahrbare Untersatz des Regners auf die Entwicklung unter der Schirmherrschaft von SUNBEAM zurückgeht, so ist doch der Regnerkopf an sich, ein klassischer RAIN KING, der wahrscheinlich bereits in den 40ern das Herz der amerikanischen Gärtner eroberte.

    Auf die Schnelle habe ich nur einen Katalog von 1950 gefunden „ Vaughan's gardening illustrated“
    Quelle: U.S. Department of Agriculture, National Agricultural Library

    VAUGHANS's Gardening Tools.webpVAUGHANS's-Gardening-Tools-Seite--83.webpRAIN KING MODEL K.webp

    1951 wurde RAIN KING übrigens von SUNBEAM übernommen. Eine, für den Regnerfreund sicher bedeutungslose Marginalie, die aber zur Altersbestimmung dieser K Modelle nicht unwichtig ist
     
    Oszillierende Viereckregner – die PERROT Modelle

    Bevor an dieser Stelle möglicher Weise wirklich ein HERGUS Regner präsentiert wird, wäre noch Zeit zum Thema PERROT „T“urbinen „V“iereckregner, eine spannende Entdeckung einzuflechten.

    Jeder Regner-Freund, der in Sachen Viereckregner nach dem lebenslangen Begleiter sucht, hat schon von diesem, bis zur letzten Stunde, handgefertigten PERROT TV 48 gelesen. Mir stellte sich immer die Frage: Wann ist dieser Regner eigentlich auf den Markt gekommen? Es gibt einen PERROT Katalog, dessen Erscheinungsjahr ich leider nicht genau bestimmen kann – 1938 wäre möglich.
    In Sprengerfreaks Katalog-Fundus gibt es diese Blätter

    PERROT Katalog 1938.webpPERROT Turbo Viereckregner.webp

    Bis vor kurzem hätte ich vermutet: der TV 48 ist wirklich schon seit 1938 der Viereckregner schlechthin. Wäre mir da nicht vor einigen Monaten ein TV 38 begegnet. Ohne eine gewisse Affinität zu „Rasensprengern“ ist sicher niemand erstaunt.

    PERROT TV 38.webpPERROT TV 48.webp

    Ein Blick auf die Typenschilder

    Typenschild PERROT  TV 38.webpTypenschild PERROT TV 48.webp

    TV 38; BJ 1948; SN 46721 vs TV 48 BJ 1959 SN 1333
    Gravierendster Unterschied dürfte die Gestaltung des Düsenbogens sein.

    Düsenbogen PERROT TV 38.webpDüsenbogen PERROT TV 48.webp

    Die äusseren Abmasse der beiden Modelle sind identisch. Beim TV 48 wurde offenbar der hintere Getriebedeckel in das Gehäuse integriert.

    Profil PERROT TV 38.webpProfil PERROT TV 48.webp

    Für den Sammler spannend ist die Punzierung D.R.P. auf den beiden Düsenbügelabdeckungen. 1945 stellte das Reichs-Patentamt seine Tätigkeit ein.

    Was hat es mit den D.R.P. Punzierungen auf sich? Wurden die Bügel –Abdeckungen vor 1945 gefertigt?
    Wer auf PERROT schwört, wird das nicht wichtig sein. Der PERROT Liebhaber staunt schon und würde gern mehr zur Firmengeschichte finden.

    Das Bild links zeigt übrigens eine Original PERROT Kupplung
     
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