Bauer BS 60
Ab welchem Baujahr zählt denn nun ein Rasensprenger zu den alten Schätzchen?
Bei den Kraftfahrzeugen gibt es nach 30 Jahre ein Oldtimer Kennzeichen. Ich lege jetzt mal fest, dass es bei den Regnern auch so ist – denn das wiederum gibt mir Gelegenheit, einen aus vielen Perspektiven interessanten Regner vorzustellen.
Quelle: BAUER KATALOG 1986
Der Name Rudolf Bauer wird nicht jedem Rasensprengerfreund geläufig sein. Den Österreichern unter uns, vorzugsweise die mit den etwas größeren Gärten, werden wissend nicken, wenn der Begriff BAUER-Regner fällt.
In den 70er und 80er Jahren gab es zwei BAUER–Impulsregner, die durch ihre technische Finesse alle Mitwettbewerber im Sortiment bis zu 15/20 Metern Reichweite einfach nur blass aussehen ließen. Wenngleich der SR 15 der wohl populärere Regner ist, so gilt es doch dem nicht minder spannenden BS 60, als erstem das Prädikat „must have“ zuzusprechen.
Neben allen, noch zu erwähnenden technischen Vorzügen, ist mein BAUER insofern ganz besonders:
Er wurde von Kannenfreund Rachlinger auf einem österreichischen Flohmarkt entdeckt und gemeinsam mit einer begehrenswerten Kanne für einen wirklich sehr überschaubaren EURO Betrag von ihm erworben. Für diese Umsicht und den Versand nach Berlin, mein herzliches Danke.
Bemerkenswert ist das Original BAUER Stativ und der farblich sehr gut passende Schlauch (5/4“). Der Schlauchanschluss in 1,5“ und der Düsenquerschnitt von 6,5mm lassen erahnen, dass der Regner aus einem eher weitläufigen Garten stammt. Geschätzte 15 Meter Radius braucht ja nicht gleich jeder Gartenfreund.
Da das 1,5“ Anschluss-Gewinde meine „Bastelkiste“ erheblich überforderte, habe ich den Regner für meinen kleinen Bewässerungstest dann doch auf ein vorhandenes Stativ setzen müssen. Auch die vorhandenen Messbehälter für die Niederschlagsmessung, reichen gar nicht, wenn es um 11 Meter geht.
Ob nun altes Schätzchen oder werksneuer Regner – Impact, Impuls oder auch „Schlagregner“ liefern im Sektorbetrieb (lang hin/kurz zurück, also bei bspw. 180°) , ohne dass sie im direkten Verbund angeordnet sind (d.h. Regner A erreicht den Kopf von Regner B), einfach die beste Wasserverteilung.
Der BS 60, mit dieser wirklich „klotzigen“ 6,5mm Düse holt sehr weit aus. Der Prallhebel schnellt weit zurück und das Betriebsgeräusch ist in der Nähe deutlich vernehmbar. Wen das nicht stört, der verteilt recht gleichmäßig 2,25 m³ (mit meiner Testkonfiguration – die EBARA Pumpe am 25 Meter Gummischlauch - 2 BAR Fließdruck) in einem Radius von mehr als 10 Metern.
Der eigentliche Supertrumpf dieser BAUER Regner, ist die vollständige Verkapselung aller Federn.
Das macht den Regner robust und gibt ihm eine hohe Standzeit. 2007 wurde mir von BAUER in Österreich noch betätigt, dass Ersatzteile vorrätig sind. Ob das neun Jahre später noch immer so ist? Meinem Regner fehlt die rote Plastikkappe, die einen solid verzinkten Splint noch besser schützen soll. Schauen wir mal, was BAUER da noch in petto hat.
Der ambitionierte Rasensprenger-Analyst gibt diesem Modell – ob nun für die Sammlung, oder für den täglichen Betrieb, ein unbedingtes „strong buy“ mit auf den Weg.