Vorlesen - find ich gut!

  • Ersteller Ersteller käferli
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Andreas Eschbach, "Der Nobelpreis".

War recht spannend.

Weil ich aber schon vorher verschiedenen Rezensionen entnommen hatte, dass das Ende eine sehr überraschende Wende nehmen soll, war die "Überraschung" dann doch vorhersehbar. Macht aber nix, das Berufsumfeld eines Industriespions "liest" sich trotzdem packend.
 
  • Paul Auster, "Nacht des Orakels"

    Vielversprechende Handlungsstränge ziehen einen schnell in den Bann. Leider versanden die meisten der aufgeworfenen Fragen sang- und klanglos im Nirwana.

    Fazit: zunächst fünf spannende Stunden, die letzten beiden Stunden jedoch nur noch ärgerlich und enttäuschend (kann natürlich sein, dass ich die Pointe bloß nicht kapiert habe).


    Immerhin hervorragend gelesen von Jan Josef Liefers.
     
    Schmitz Katze / - Mama

    Vom Autor Ralf Schmitz selbst gelesen. Sehr lustig intoniert, aber trotzdem unerträglich banal, die beiden Büchlein.
     
  • Nach dieser dürftigen Kost gelüstete es mich nach einem gewichtigeren Werk, nämlich

    Frank Schätzings “Limit”

    Der Wälzer schafft mich. 1328 Seiten, und schon deshalb als Hörbuch grenzwertig.

    Viel Gutes wurde in diesem Werk zusammengemixt, das ab dem Jahr 2025 spielt: Ein Mondaufenthalt einer elitären Reisegruppe mit all seinen Begleiterscheinungen (Schwerkraft!) so plastisch beschrieben, dass man glaubt selbst dort gewesen zu sein. Plausibel geschildert politische Entwicklungen rund um Energiefragen. Quer durch die Geschichte zieht sich schließlich ein Verschwörungs-Thriller, bei dem die Helden über fünf Kontinente jagen.

    Gut recherchiert bei Physikern, Planetenforschern, Energiespezialisten, Holographie-Entwicklern, bei Instituten für Intelligente Informationstechnologie, Stadtplanern, Sinologen und Slumforschern.

    Und trotzdem: Hilfe, ich saufe ab! Mich überfordert diese detailreiche Suppe, in der einem immer neue Personen samt ihrer vita vorgestellt werden, die man sich nicht merken kann (und auch nicht muss).

    Zwei Tage später:

    Ich muss das Bändchen rehabilitieren. Ist doch recht spannend, wenn man sich erst an die eng verdrillten Handlungsstränge gewöhnt hat, die immer genau dann abreißen, wenn es brenzlig wird.

    Erstaunlich, welche technischen Entwicklungen die nahe Zukunft im Alltagsleben für uns bereithält, nicht nur brillenmäßig. Und, frohe Nachricht, den guten alten Schokoriegel gibt es auch 2026 noch *freu*
     
  • Leonie Swann “Glenkill” (Schafkrimi) und “Garou” (Schafthriller),

    hervorragend gelesen von Andrea Sawatzki.

    Supersüß, alle beide. Eine Rasselbande von Schafen arbeitet auf die Aufklärung von Kriminalfällen hin. Anfangs war es gewöhnungsbedürftig, dass die Schafe (mit ihresgleichen) reden können. Doch schon bald bezaubern die Büchlein durch die naiv-gewitzte Schafsperspektive und eine stimmungsvoll gezeichnete ländliche Idylle, welche so eine kleine Schafherde zu jeder Sonnen- und Mondzeit auszustrahlen vermag.

    Nix für Nagelbeißer-Thriller-Süchtige, dafür aber herzige und witzige Unterhaltung für zwischendurch.
     
    Simon Beckett "Die Chemie des Todes"

    Spannender Thriller um einen Serienmörder. Die Story wird aus der Sicht eines Gerichtsmediziners mit Spezialgebiet Insektenforschung erzählt und profitiert von der Faszination der Forensik und dem Schauder der Entomologie.
     
  • Martha Grimes: Karneval der Toten

    Gemütlicher Krimi um die Aufklärung zweier Morde und ein verschwundenes Mädchen. Scotland-Yard-Gutmensch löst den Fall mit Kombinationsgabe und Intuition. Very britisch, very geruhsam.

    Obwohl mir die sympathische Stimme von Ulrike Kriener sehr angenehm ist, macht sie es dem Leser nicht leicht, der Handlung zu folgen. Kleine Pausen, insbesondere zwischen den Kapiteln, wären dem Verständnis zuträglich.
     
    Harlan Coben "Ein verhängnisvolles Versprechen"

    In dieses Hörbuch habe ich eigentlich nur reingehorcht, weil ich es umsonst bekommen habe. Die Beschreibung fand ich nicht soooo animierend: ehemaliger Spitzensportler und Detektiv wider Willen kommt in Schwierigkeiten, weil er gegenüber der Tochter eines Bekannten ein Versprechen eingelöst hat.

    Und was für Schwierigkeiten das sind! Eine knüppelharte Schlägerei mit zwei “wirklich sehr unangenehmen Hombres”, wird detailliert, brutal und trotzdem mit Augenzwinkern geschildert. Bisher ist die Story fesselnd und unterhaltsam geschrieben, mit knochentrockenem Witz.

    Die Figuren sind comicartig überzeichnet, der Protagonist ist angenehm wehrhaft, und ausgezeichnet organisiert und vernetzt, so dass man nicht wirklich um seine Unversehrtheit bangen muss.

    Die Story entwickelte sich gegen Ende zu reichlich konstruiert und verwickelt. Die volle Übersicht habe ich nicht behalten. Aber darauf kommt es bei diesem Werk nicht so sehr an. Allein schon der Spaß, als der Superheld sich - absichtlich provoziert - von den Dorfpolizisten mit dem Schlagstock knuffen ließ, um nach exzessivem Geröchel und Gekrümme von seinen Handschellen befreit zu werden (klasse gelesen von Detlef Bierstedt), war mir die volle Lektüre wert.
     
    Sebastian Fitzek “Der Augensammler”

    Psychothriller. Spannend und irritierend. Obwohl es, wie so oft, um das grausige Treiben eines Serienkillers geht, steht nicht das Sterben der Opfer im Vordergrund der Schilderungen, sondern vielmehr die Jagd nach dem Täter.

    Ex-Polizist Alexander Zorbach, der den Killer zur Strecke bringen möchte, hat seinerseits einen gewissen psychiatrischen Background, der mir schon frühzeitig Sorgen machte. Bei seiner Jagd erlebt er Skurriles und Grausiges und scheint manchmal selbst der Gejagte zu sein. Eine bis zum Schluss packende Lektüre.

    Dann jedoch - als die Story längst ein rundes und schlüssiges Ende gehabt hätte - wurde noch ein offener Schluß wie ein ärgerlicher Kropf auf die Story draufgesetzt - gefolgt von einer Ankündigung des Autors, ein Folgewerk verfassen zu wollen.


    Das Folgebuch gibt es schon, es heißt “Der Augenjäger”. Vielleicht kennt das jemand von euch?
     
    Kate Mosse - Wintergeister

    Frederick Watson hat im Krieg seinen Bruder verloren, und mit ihm all seine Lebensfreude. Nach einem Sanatoriumsaufenthalt verschlägt ihn das Schicksal in ein kleines Dorf in Frankreich. Dort geschehen seltsame Dinge.

    Auch wenn einen beim Lesen nicht unbedingt die Hochspannung jagt, vermag die melancholische Stimmung des Büchleins den Leser durchaus in den Bann zu ziehen. Schön geschrieben, bedächtig und sinnlich. Ein schönes Buch, um einen verschneiten Abend lang im Moment zu verweilen.

    Dass 1928 noch nicht jedermann ein Handy im Auto dabei hat leuchtet ein. Dass sich der gute Freddy aber erst durchfragen musste, in welchem Dorf es ein Telefon oder Telegrafenamt gibt, die Vorstellung hat Charme.
     
  • Douglas Preston und Lincoln Child: "Mount Dragon"

    es bedarf nicht unbedingt grausiger Massenmorde, um Spannung zu erzeugen. Sympathischer junger Wissenschaftler wird unter ungewöhnlichen Umständen für ein Projekt in einem geheimen Biotech-Labor in der Wüste New Mexicos angeheuert, in dem die Mitarbeiter rundum überwacht werden.

    Das Projekt hat die Aufgabe, aus einem grauenerregenden Virus (gegen das Ebola der reinste Waisenknabe ist) ein wirkungsvolles, ins Erbgut integrierbares Grippemedikament zu erzeugen. Ist wohl klar, dass schon bald irgend etwas schiefgehen muss. Es kommt zu entsetzlichen Todesfällen.

    Der packende Wissenschaftsthriller ist kenntnisreich erzählt, mit bunten Abstechern in alte indianische Überlebensstrategien und einem Ausflug in eine futuristische, phantasievoll geschilderte Cyberwelt.
     
  • John Katzenbach "Der Patient"

    sehr konstruierter Psychothriller.

    Ein Unbekannter verwickelt den Psychoanalytiker Ricky in ein nervtötendes Katz- und Maus-Spiel. Lange torkelt Ricky wie ein gehetzter Hase durch die Story und weiß nicht wie ihm geschieht, als sein Vermögen, sein Heim und seine berufliche Reputation in Grund und Boden vernichtet werden und ihm noch weitaus Schlimmeres angedroht wird.

    Erst als er gezwungenermaßen seinen Selbstmord vortäuscht und mit dem, was er auf dem Leibe trägt, ein neues Leben beginnt (für mich der interessanteste Part), nimmt die Story Fahrt auf. In solider Detektivarbeit ermittelt und stellt er seine Peiniger. Da schon im Vorfeld Andeutungen fielen, überrascht das Ende nicht wirklich.

    Selten liest man einen Roman, in dem die Hauptfigur so wenig Identifikation oder wenigstens Sympathie vermittelt wie dieser schlaffe, blutleere Ricky.

    Sein Umfeld ist dagegen interessant. Insbesondere der hohe Status, den er dank seines Berufes zu genießen scheint. Ob etwas dran ist? In den USA lebt dieser Berufsstand bekanntlich wie die Made im Speck. Oder auch seine bornierte Art, sich intellektuell über normalsterbliche Nicht-Analytiker zu erheben. Rückblickend überrascht es nicht wirklich, dass der Autor Sohn einer Psychoanalytikerin ist.
     
    Sebastian Fitzek “Die Therapie”

    Fesselnder Psychothriller, spitzenmäßig gelesen von Simon Jäger.

    Eigentlich ist es eine “Therapie in der Therapie” - wenn ein Psychoanalytiker durchdreht, muss es eben etwas Besonderes sein. Atmosphärisch dicht und zunehmend beklemmend, mit vorhersehbarer und dennoch überraschender "Aufklärung".

    Faszinierend das hautnahe Miterleben des Gefangenseins in Depression und Psychose. Nach der Lektüre ist man kurz davor, selbst deppert zu werden.

    Zur Versöhnung gibt es zum Schluß einen kleinen “Krimi-Appendix”, der in die heile Welt der Normalität zurückführt.
     
    Helene Tursten: "Der erste Verdacht"

    Routinierter Serienkrimi aus Göteborg mit Kriminalinspektorin Irene Huss.

    Eigentlich mag ich die lebhafte Intonation von Andrea Sawatzki sehr. Hier klingt Irenes Chef Andersson allerdings sehr nach Räuber Hotzenplotz - was der Geschichte einiges an Ernsthaftigkeit nimmt und eher nach Vorabendprogramm klingt als nach Spätkrimi.

    Zuvor muss ich aber erst noch einen turmhohen Stapel von Hörbüchern durchackern, in denen es blutrünstig zur Sache geht. So wie beispielsweise...
     
    Petra Busch "Schweig still mein Kind"

    Obwohl gleich zu Beginn eine Schwangere ermordet wurde, dienen die "Allerwelts-Morde" mehr als Aufhänger für die stimmungsvolle Erzählung, in der ich rasch die Übersicht über die verwandtschaftlichen Verflechtungen der Figuren verlor.

    Im Mittelpunkt steht das Zusammenleben der Dorfbewohner in einem abgelegenen 500-Seelen-Ort im Schwarzwald. "Mein Sohn ist Wissenschaftler" schwärmt die stolze Mama - und in der Tat hat der autistische, gärtnerisch interessierte Sprössling eine originelle Kompostiermethode aufgetan, die in die düstere Atmosphäre des Werkes wie angegossen paßt.

    Hauptkommissar Ehrlinspiel ermittelt routiniert, doch nicht übertrieben ambitioniert. Da ist sogar noch Zeit für eine kleine Schmonzette drin.
     
    Douglas Preston + Lincoln Child “Relic: Museum der Angst”

    Zum atmosphärisch stimmigen Auftakt ein “Prolog”: Rückblick auf eine Amazonas-Expedition in den 80-ern. Unter gruseligen Umstände (die kein einziger Teilnehmer überlebte) gelangen diverse Sammelobjekte in Kisten, die ans Museum of Natural History in New York versendet werden.

    Die eigentliche Story spielt in den Katakomben des Museums. Obwohl es während der Vorbereitungen einer Ausstellung zum Thema “Aberglauben” zu grausigen Leichenfunden kommt, will der raffgierige und verantwortungslose Museumschef die Ausstellung nicht absagen, während eine tapfere kleine Crew den Hintergründen der Todesfälle nachspürt.

    Bei der Lektüre der gnadenlos schwarz-weiß gezeichneten Story erinnerte ich mich dumpf, die Verfilmung vor langer Zeit gesehen zu haben. Thrash pur! Leichen purzeln, Blut trieft. Ein zumeist im Dunkel operierendes schier unbesiegbares Gruselmonster jagt Horden wehrloser, eingesperrter Museumsbesucher. Wenn man’s nicht zu ernst nimmt, eine amüsante und spannende Lektüre, die mit haarsträubenden Theorien aus dem Reich der Genetik abgerundet wird.
     
    Wolfram Fleischhauer “Torso”

    Wirtschaftskrimi im Berliner Milieu

    Zum Glück erwiesen sich die "Torsi" - die abartigen Arrangements aus Leichenteilen und Tierkadavern - als bloßes Beiwerk eines sauspannenden Polit-Thrillers, für den Berlin einen stimmigen Hintergrund abgibt.

    Junger EDV-Spezialist zieht bei seinem Arbeitgeber brisante Informationen ab und stirbt kurz darauf an “Selbstmord”. Seine Schwester mag nicht daran glauben und ermittelt auf eigene Faust, weil der zuständige Kommissar (der mehr weiß als er zugeben will) Angst hat, in ein gefährliches Wespennest zu stechen. Schon bald muss sie viel rennen.

    Wunderbar süffig geschildert die Welt des charismatischen Bankers und Politikerfreundes, der im öffentlichen Leben wortreich für Gerechtigkeit und Anstand eintrat, während er mit äußerster Skrupellosigkeit Existenzen ruinierte. Und das völlig legal. Er selbst stand dem System mit fassungslosem Staunen gegenüber, das ihn in schwindelerregende Höhen getragen hatte, und ebenso den unerschöpflichen Geldströmen, die ihm gigantische Gewinne bescherten.

    Als zuletzt der Zustrom frischen Geldes ausblieb, ersann er eine nicht mehr ganz legale Methode, um die letzten Milliarden schnell noch in seine Bank zu schleusen. Aus diesem Grunde war es extrem wichtig, dass sein “noch unsichtbares Schuldenraumschiff” nicht vor der Zeit entdeckt würde.

    Und genau darüber hatte der "Selbstmörder" Beweismaterial kopiert. Verständlich, dass der Banker und seine Seilschaften bis zum äußersten zu gehen bereit waren, nachdem das Schwesterlein samt Kommissar nun in diesem Filz herumstocherten.

    Die etwas konstruierten Details der Story werden zuletzt weitgehend aufgeklärt. Danach verzeiht man auch gerne den unappetitlichen Torso. Verglichen mit “Erichs Sonnenstudio”, dem eine der Figuren ihre Krebserkrankung verdankt, ohnehin nur eine geringfügige Perversion - fast schon eine Bagatelle.
     
    Harlan Coben “Kein Friede den Toten”

    Harlan Coben versteht es zu fesseln. Diesmal ist es kein abgebrühter unverwüstlicher Detektiv, der in unbehagliche Situationen gerät, sondern ein Protagonist “wie Du und ich”.

    Dabei hat der arme Matt eh schon viel mitgemacht. Mit 20 Jahren wegen eines unabsichtlichen “Mordes” für viele Jahre eingeknastet, hat er sich gerade wieder berappelt und sein Leben in viel versprechende Bahnen gelenkt.

    Der Leser ahnt, dass es sich um eine hinterhältige Falle handeln muss, als er einen äußerst rätselhaften Anruf erhält. Um sein privates Glück zu retten, nimmt er es mit finsteren Gestalten und üblen FBI-Agenten auf.

    Es geht um die Fragilität des Glücks und die wahre und einzige Liebe. Gefühlig aber auch spannend geschrieben, mit immer neuen Wendungen. Nur das Happy End war mir persönlich viel zu dicke aufgetragen. Triefend süß und - obwohl man kurz zuvor noch ohne mit der Wimper zu zucken die tote Nonne mit den Silikon-Brustimplantaten “geschluckt” hat - abgrundtief unglaubwürdig.
     
    Glenn Meade "Operation Schneewolf"

    Mega-spannender Agententhriller zur Zeit des Kalten Krieges

    Zwei amerikanische Top-Agenten werden mit einer unmöglich scheinenden Mission
    nach Moskau geschickt. Richtig aussichtslos wird ihre Lage, als der KGB schon im
    Vorfeld von dem Plan Wind bekommt.

    Das erste Drittel des 22-stündigen(!) Hörbuches ist spannend, das zweite ein richtiger Fingernägelbeißer und während des letzten Drittels fällt es unendlich schwer, das Buch wieder vom Ohr zu nehmen.

    Keine Ahnung, wie gut der Roman recherchiert ist. Die Story klingt jedenfalls
    glaubwürdig, die Schilderungen fühlen sich authentisch an. So könnte es ... nein,so
    muss es gewesen sein.

    Die Spannung wird gesteigert durch die mulmigen Ahnung, dass eine Ergreifung
    durch den KGB außerordentlich unangenehme Folgen haben dürfte. Auf eine
    detailliertere Schilderung eines Verhörs hätte ich gerne verzichtet. Das ist das
    Dumme beim Hörbuch, dass man solche Passagen nicht einfach überblättern kann.
     
    Jonathan Hayes: “Martyrium”

    schon die ersten Sätze des Thrillers verraten den professionellen Blick des forensischen Pathologen. Und als solcher hat der Autor seine Kenntnisse naheliegenderweise in einem Werk verarbeitet, welches von einem umtriebigen Massenmörder handelt.
    Wie es halt bei Geschichten über Massenmörder so ist, will auch diese ihre Spannung aus dem Umstand beziehen, dass das zuletzt auserkorene Opfer just ein Mädchen aus dem näheren Umfeld des Ermittlers ist.

    Parallel zu den Ermittlungen der schrecklichen Morde erhält man Einblick in die Gedankenwelt des Täters - und kann so direkt mit verfolgen, wie gut die Theorien des Pathologen zutreffen. Ob er die arme blonde Anna zuletzt erlegen wird? Ist mir eigentlich wurst. Das Buch ist bisher nur mäßig spannend, und das Ende vorhersehbar.

    Weshalb ich das Bändchen dennoch bei bester Laune zu Ende hören werde, liegt vor allem am Vorleser. Thorsten Michealis hat nicht nur eine sehr angenehme samtige Stimme, sondern er liest einfach grandios.


    zwei Tage später:

    als ich heute ohne großen Enthusiasmus dem Ende entgegen"las", fest darauf vertrauend, dass der brave Pathologe samt Ermittlerteam die entführte Anna Sekundenbruchteile vor dem sicheren Exitus erretten würde, kam es doch zu einer kleinen Überraschung. Die Ermittlungen gerieten nämlich arg ins Stocken.

    Lange auf sich allein gestellt, hatte die zierliche Anna nur noch wenige Überlebenschancen, doch die nutzte sie, in einem ausgiebigen, sauspannenden Showdown. A sou a zaaach’s Luada! Ich hoffe nicht zu viel zu verraten wenn ich hier erzähle, dass die letzten Worte, die der schier nicht totzukriegende sadistisch-religiöse Fanatiker mit letztem Atemhauch noch gurgelte, ein aufrichtig gemeintes Kompliment an sein letztes Opfer waren.
     
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