Volksbegehren gegen das Artensterben

Wenn du so viel mehr beizutragen hast als die Landwirte

Ich hab in meinem Leben schon mehr Kröten über die Straße getragen als so ein Landwirt totspritzen kann, ich hab Orchideenwiesen gemäht um den durch die Landwirtschaft eingetragenen Stickstoff wieder rauszubekommen, während andere Kinder Fussballspielen waren - den Stiefel muss ich mir nicht anziehen.

die Landwirte, die prinzipiell bereit und gewillt sind, mehr für den Artenschutz zu tun

Kann man die mal bitte klonen? Scheint nicht allzuviele davon zu geben. Für die Landwirte muss Landschaft vor allem pflegeleicht, aufgeräumt und gut auszubeuten sein. Bunte Blümchen stören da nur.

Vor 30 Jahren hieß es bei uns im Heimatkundeunterricht: Heckenstreifen schützen den Acker vor Erosion, bieten Tieren Unterschlupf, Vögeln Nistmöglichkeiten. Artenvielfalt und Fruchtfolge schützt vor Krankheiten. Schwere Landmaschinen verdichten den Boden. Übermäßige Stickstoffdüngung landet als Nitrat im Grundwasser...

Die Schüler die das damals im Heimatkundeunterricht gehört haben, sind heute selbst Landwirte. Aber irgendwas muss in ihren Köpfen inzwischen passiert sein, denn es verschwinden immer weiter Heckenstreifen, Mais wird 3 Jahre hintereinander angebaut - was geht, wenn man genug Gift gegen den Maiszünsler spritzt -, die Landmaschinen werden immer größer und Stickstoff wird gedüngt ohne Sinn und Verstand.

das alles verschwand in den 90ern als die Bauern anfingen, in großem Stil Pestizide einzusetzen

Hatten wir oben schon: Ich wohne auf dem Land. Kein Bauer spritzt hier Pestizide auf Wiesen, Weiden oder Ackerränder. Warum auch, es ist viel billiger, die zweimal im Jahr zu mulchen und damit sämtliche Blütenpflanzen plattzumachen und am Aussamen zu hindern.
 
  • In der Zeit, in der ich auf dem Land gewohnt hab, hab ich leider auch viele schlechte Erfahrungen mit den Landwirten gemacht. Mir hat ein Bauer mal auf Anfrage, warum man denn keinen kleinen Wiesenstreifen am Feldrand mehr für die Wildtiere, Insekten etc. stehen lassen kann geantwortet:
    "Diese Viecher bringen uns nix, an denen is nix verdient - die sollen sich woanders Lebensraum suchen !"
    Und ebenso verhielten sie sich natürlich mit den ungeliebten Biberbauten am Bachlauf.....obwohl es einen Biberschutzbeauftragten gab, der sich vehement und enthusiastisch für seine Schutzbefohlenen einsetzte - die haben das Tier immer wieder (heimlich) gewildert. Alle habens gewusst, aber keiner konnts halt beweisen.....
    Auf meine Frage, warum man denn nicht die Kühe im Sommer auf die Weide direkt neben dem Kuhstall raus lassen kann bekam ich zur Antwort: Es hat sich 1 x eine Kuh draussen verletzt - und SO geht das nicht, da spart man sich das halt lieber ! EINMAL ist sowas passiert, und schon müssen angeblich deswegen die Tiere 365 Tage im Jahr, ihr ganzes Leben lang, an einer Stelle (in ihrem Dreck) stehen..... Ne - SO eine Milch will ich nicht trinken !

    Ich bin überzeugt, in vielen Fällen gäbe es sehr wohl andere/bessere Lösungen - man wählt aber halt immer den einfachen/bequemen Weg...... Ich hoffe inständig, die jungen Landwirte, die nächste Generation also derer, die ich noch kennenlernen durfte, findet wieder den Weg zurück zur Natur + Natürlichkeit - das wäre wirklich zu schön, um wahr zu sein
     
    Wer Prof. Dr. Michael Schrödl von der Zoolog. Staatssammlung München noch nicht kennt, hier ein überaus interessanter Beitrag zur Biodiversität:


    Sein Artikel "Bis nichts mehr kreucht und fleucht" in der Süddeutschen Zeitung vom 21. Januar 2019 ist auch echt gut......

    Zitat: "Wenn es so weitergeht, ist zwischen 2030 und 2050 Schluss mit den Menschen..."
     
  • Moin zusammen,
    und hier mal ein toller Artikel... für all' uns Gartenliebhaber,
    wie auch wir die Natur unterstützen können!
    Sicherlich machen schon viele von uns was in dem Artikel steht,
    ist trotzdem lesens- und für die, die es noch nicht tun, umsetzungswert:

    Wiesen, Beete, und Blumenkästen für Bienen • Schmetterlinge • Insekten anlegen und Gärten bienenfreundlich gestalten - NATURKINDER

    Denn wie schon einige Male erwähnt, WIR ALLE stehen in der Verantwortung,
    sei es in unserem Konsum- und Einkaufsverhalten,
    sei es im Bestellen unserer Gärten, dazu gehören auch VORgärten!!!
     
  • warum man denn nicht die Kühe im Sommer auf die Weide direkt neben dem Kuhstall raus lassen kann

    Heutige Hochleistungs-Milchkühe kannst Du nicht auf die Weide stellen. Die musst Du mit Kraftfutter ernähren, weil sie selbst nicht genug Gras fressen und verdauen können, um ihren eigenen Energiebedarf zu decken.

    Kühe, die auf der grünen Weide verhungern würden. Das muss man sich mal überlegen, wie krank das ist. Und da müssen sich die Bauern schon selbst an die Nase fassen, dass sie das angefangen haben - und jetzt jammeren sie rum, dass die Milchpreise im Keller sind, weil zuviel Milch produziert wird.
     
    und vergesst die ganzen Gifte nicht (Spühlmittel, Waschmittel, Putzmittel, Duschgel mit Mikroplastik usw.)
    Da darf ich gar nicht näher drauf einsteigen sonst bekomme ich die Krise - wir benutzen das ganze Zeug wegen vieler Allergien nicht (mehr), es gibt für alles ungiftige Alternativen.
    Leider ist die bunte Werbung so schön und das Bewusstsein mau. Und 100 Meilen gegen den Wind duften (mit guten, krebserregenden und umweltverseuchenden Nanoduftststoffen aus japanischen Forscherlaboren) muss natürlich auch alles...
    Ja. Es ist ein weites Feld, ein sehr weites Feld. :cautious:
     
  • Swenny .... ---- >so ein Blödsinn!!!! Die Bauern werden gezwungen viel Milch zu produzieren, weil der Milchpreis in den Keller gesunken ist .... da ist wieder wie es immer ist .. wenn man wenig bekommt muss man viel produzieren, damit man selbst leben kann ...

    warum die Tiere nicht neben dem Hof auf die Weide dürfen? Weil da meist zuwenig Wiese ist, die Bauern haben die Wiesen meist weiter weg vom Hof oder gar am Berg oben ..


    spritzen müssen die, weil sonst die ganze Ernte vernichtet ist .. das Unkraut wächst so hoch, dass der Mais nicht überleben kann .. leider gibts nur wenige die die Äcker heutzutage noch mit der Hand jäten ... wie damals
    Ackerwinde kennt wohl jeder oder? Nicht totzukriegen, aber die macht jede Pflanze platt ..

    Früher waren ganz viele Bauern und deren Familien die vom Hof leben konnten, der Bauernstand war angesehen - die Bauern heirateten stets unter sich und waren wohlhabend, sie bauten ihre Äcker an und jäteten, weil genug Leute da waren die gejätet haben ... sie waren Arbeitgeber (jaja ich weiß sie haben schlecht bis garnicht bezahlt, aber die Mägde haben dort gedient und auch gelebt). Die Pflanzen wurden untereinander getauscht um das Blut aufzufrischen, die Kuh wurde Kilometerweit zum nächsten Stier getrieben, damit sie besamt wurde. Man aß Fleisch nur 1 x die Woche .. Kunstdünger? Brauchte man nicht, weil man für die Milch noch soviel bekam, dass man gut davon leben konnte.

    In 70 Jahren haben wirs geschafft, dass zuerst die Bauern als Trottel hingestellt wurden (ich war in der SChule jahrelang der BAuerntrampel, meine Tanten waren noch angesehen .. so schnell kanns gehen). Ihnen wurde erklärt, dass Kunstdünger das Heil aller sei und dass damit das lästige Jäten wegfällt, was ja auch stimmt .. dann wurde ihnen erklärt, dass Hochleistungssamen viel mehr bringen als die alten Samen und sie habens genommen (nach anfänglichen Zögern, nur wenn einer damit anfängt, müssen halt die andern mitziehen) .. nur leider wurde ihnen verschwiegen, dass dieser Samen sich nicht selbst vermehren kann .. und somit war der BAuer abhängig. Der Preis der Lebensmittel sank mit der Globalisierung, ein Henderl um 2,50 .. ein Kilo Schweinskotellett um 3,50 .. der Konsument wollts so haben .. und so haben die Bauern zu produzieren anfangen, es ist ihnen aber schlussendlich nicht viel geblieben, das Saatgut und der Kunstdünger wurden so teuer, dass die Scheere immer weiter auseinanderging ... nur waren sie nun abhängig davon .. und sie gaben W.O. einer nach dem anderen.. Dort wo 7 Höfe und ganze Familien arbeiteten, arbeitet jetz nur noch einer mit seinen Maschinen .. der kann nicht mehr zurück! Wie soll er denn auch? Der muss schaun dass er jeden quardratzentimeter nützt ...

    Nur ein Beispiel .. Wir hatten eine Wiese .. da stand ein Ameisenhaufen .. jahrhundertealt schon ... jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst haben wir mit der Sense dort herumgemäht um ja nicht den Ameisenhaufen zu zerstören ... wir waren aber noch zu 6. in der Familie ...

    Nun hat meine Schwester auch w.o gegeben ... der Bauer mit den großen Maschinen der nicht nur diese Wiese bebauen muss sondern noch 70 ha andere .. hat keine Zeit um mit der Sense um den Ameisenhaufen zu mähen .. der ist da einfach mit dem Mäher drüber ...

    Da liegt der Hund begraben .. und es gibt kein Zurück mehr .. und ich versteh jeden einzelnen Bauern der sich ärgert, wenn da plötzlich jemand kommt und erklärt, er darf jetzt seinen Grund und Boden nicht bebauen weil da jetzt Schmetterlinge flattern ...

    der muss selber schaun, dass er überlebt .. dem sind die Schmetterlinge sowas von wurscht ...

    Wir die Konsumenten habens so gewollt ...
     
    Da darf ich gar nicht näher drauf einsteigen sonst bekomme ich die Krise - wir benutzen das ganze Zeug wegen vieler Allergien nicht (mehr), es gibt für alles ungiftige Alternativen.
    Leider ist die bunte Werbung so schön und das Bewusstsein mau. Und 100 Meilen gegen den Wind duften (mit guten, krebserregenden und umweltverseuchenden Nanoduftststoffen aus japanischen Forscherlaboren) muss natürlich auch alles...
    Ja. Es ist ein weites Feld, ein sehr weites Feld. :cautious:


    ich benutze schon seit Jahren Enjo .. hab ich eh schon geschrieben und seit heuer auch das Waschmittel und das Spühlmittel dazu ..
     
    Fini, dich hatte ich mit dem, was ich geschrieben habe, keinesfalls gemeint! :oops:
     
    ....
    warum die Tiere nicht neben dem Hof auf die Weide dürfen? Weil da meist zuwenig Wiese ist, die Bauern haben die Wiesen meist weiter weg vom Hof oder gar am Berg oben ..

    Ich habe lediglich ein Beispiel aus meinem damaligen direkten und weitläufigeren Umfeld aufgeführt - die Wiesen/Weiden lagen DIREKT NEBEN DEN STALLUNGEN (und das bei so gut wie ALLEN Bauern des Ortes).... Immer noch korrekt eingezäunt...und schön leer.... Mag ja bei euch anders sein !


    In 70 Jahren haben wirs geschafft, dass zuerst die Bauern als Trottel hingestellt wurden....

    Das liegt mir komplett fern - ich will auch nur auf Probleme und ihre Folgen hinweisen.


    Da liegt der Hund begraben .. und es gibt kein Zurück mehr .. und ich versteh jeden einzelnen Bauern der sich ärgert, wenn da plötzlich jemand kommt und erklärt, er darf jetzt seinen Grund und Boden nicht bebauen weil da jetzt Schmetterlinge flattern ...

    der muss selber schaun, dass er überlebt .. dem sind die Schmetterlinge sowas von wurscht ...

    Und AUCH darum sind wir jetzt da, wo wir eben sind...

    Wir die Konsumenten habens so gewollt ...

    Nein - ich denke nicht, daß irgendeiner das SO gewollt hat - wir wurden ganz einfach "von oben" gewaltig verar.... !!!! Alle sollten sich nochmal den Clip aus "Der Anstalt" von Erwin Pelzig ansehen....(#125, Seite 3)

    Regierungen lenken ein Land; und sie bestimmen, wo was wieviel investiert wird.
    Und man weiß als Bürger, wen man wählt, wenn man ins Parteiprogramm kuckt.
    Und da ists halt in Bayern seeeehr dunkel, gell..................
    Geldgier ist in der Politik nichts neues.
     
    Die Bauern werden gezwungen viel Milch zu produzieren, weil der Milchpreis in den Keller gesunken ist

    Guckst keine Olsenbande? Die ham da sogar mal einen Coup dazu gehabt: Der Butterberg.

    Die EU hat jahrelang massiv Milch und Milchprodukte aufgekauft, um die Preise hochzuhalten. Da haben sich die Bauern immer "leistungsfähigere" Kühe in den Stall gestellt. Dann kam die Milchquote, die auch immer mal irgendwie umgangen wurde. Als die 2015 abgeschafft wurde, dachten alle Bauern, jetzt aber los, noch mehr produzieren. Und sahen sich plötzlich mit dem realen Markt konfrontiert, in dem sie ihre Überproduktion nicht loswurden - und sich außerdem durch die Zusammenlegung von Molkereien zu Großmolkereien mit weniger Abnehmern konfrontiert sahen, die ihnen die Preise diktieren konnten.

    Nix mit die Bauern werden gezwungen. Die haben sich das schön selbst eingerichtet.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Man könnte den Thread eigentlich schließen - wir haben eh verkackt,
    und fahren den Planeten voll Karacho an die Wand.......................................

    Und es nützt uns nun auch nichts mehr, wenn man dem oder dem den Schwarzen Peter zuschiebt.

    Versucht alle das beste aus der Restzeit zu machen - und möglichst wenig Kindern/Jugendlichen/jungen Erwachsenen in die Augen zu sehen....... Ich jedenfalls schäme mich gewaltig, so einen Dreck zu hinterlassen.

    Gut Nacht
     
    Und sahen sich plötzlich mit dem realen Markt konfrontiert, in dem sie ihre Überproduktion nicht loswurden -
    Genauso hat es hier ein Landwirt gemacht, hat sich in Schulden gestürzt, neuen Stall gebaut,
    noch 100 Kühe mehr geholt, und dann wollte keiner mehr seine Milch.
    Vorher ging es ihm gut, alles Schuldenfrei, aber die Raffgier war eben größer.
     
    Man könnte den Thread eigentlich schließen - wir haben eh verkackt,
    und fahren den Planeten voll Karacho an die Wand.......................................

    Und es nützt uns nun auch nichts mehr, wenn man dem oder dem den Schwarzen Peter zuschiebt.

    Versucht alle das beste aus der Restzeit zu machen - und möglichst wenig Kindern/Jugendlichen/jungen Erwachsenen in die Augen zu sehen....... Ich jedenfalls schäme mich gewaltig, so einen Dreck zu hinterlassen.

    Gut Nacht

    „Es wird dunkel werden, und es wird grau werden. Und so wird es dann bleiben für den Rest deines ganzen Lebens!“

    Tono, der das Murmeltier grüßt
     
    Guckst keine Olsenbande? Die ham da sogar mal einen Coup dazu gehabt: Der Butterberg.

    Die EU hat jahrelang massiv Milch und Milchprodukte aufgekauft, um die Preise hochzuhalten. Da haben sich die Bauern immer "leistungsfähigere" Kühe in den Stall gestellt. Dann kam die Milchquote, die auch immer mal irgendwie umgangen wurde. Als die 2015 abgeschafft wurde, dachten alle Bauern, jetzt aber los, noch mehr produzieren. Und sahen sich plötzlich mit dem realen Markt konfrontiert, in dem sie ihre Überproduktion nicht loswurden - und sich außerdem durch die Zusammenlegung von Molkereien zu Großmolkereien mit weniger Abnehmern konfrontiert sahen, die ihnen die Preise diktieren konnten.

    Nix mit die Bauern werden gezwungen. Die haben sich das schön selbst eingerichtet.


    Ich bin auf einem Bauernhof großgeworden .. hab nur Bauern in meiner Verwandtschaft und viele Freunde ... da brauch ich keine Olsenbande ..
     
    Genauso hat es hier ein Landwirt gemacht, hat sich in Schulden gestürzt, neuen Stall gebaut, noch 100 Kühe mehr geholt, und dann wollte keiner mehr seine Milch.

    In der Elektronik gibts immer wieder den Effekt: Speicherchips sind rar, also sind Speicherchips teuer. Nun bauen Firmen Fabriken für Speicherchips. Plötzlich gibts Unmengen an Speicherchips auf dem Markt und die Preise fallen. Die Fabriken lohnen sich nicht mehr und werden zugemacht. Kurz drauf werden Speicherchips wieder rar und teuer. Also bauen Firmen Fabriken...

    In der Elektronik nennt man sowas den Schweinezyklus. Nun ratet mal, woher der Name kommt?

    Die Subventionen, Butterberg und Milchquote haben jahrelang diese marktwirtschaftlichen Entwicklungen ausser Kraft gesetzt. Und nun kommen die subventionsgepamperten Bauern damit anscheinend nicht klar und machen das, was sie immer machen: Sie rufen nach staatlichen Hilfen.
     


    Ein sehr guter Artikel, dem kann ich voll zustimmen. Die Landwirte wurden auch missbraucht und ließen sich auch missbrauchen für die verkehrte Landwirtschaftspolitik. Die da oben haben immer aufs falsche Pferd gesetzt, wir Kleinen damit meine ich auch viele Landwirte müssen es jetzt ausbaden und wir alle müssen umdenken. Viele Biogasbauern haben auch schon erkannt, das sie Blödsinn gemacht haben, wie sie eine Biogasanlage gebaut haben, weil sie viel Zuschüsse bekommen haben und ihnen ein hoher Strompreis garantiert wurde, für eine bestimmte Zeit. Die Zeit ist aber jetzt schön langsam abgelaufen und jetzt entscheidet der Marktpreis. Da wird es so manchen Biogasbauern jetzt in den Ruin treiben. Schon seit Jahren kursiert schon der Hinweis, "Bau die Biogasanlage nicht zu nah am Hof, nicht das dir in ein paar Jahren ein fremder Besitzer durch den Hof fahren muß". Das sagt schon so manches, oder ? Aber in den Schulen wurde ihnen das so beigebracht. Ich sehe es in unserer EM-Szene, wenn so Generationenwechsel auf den Höfen ist, wie schwierig das manchmal ist. Wenn der Senior mit der EM-technologie erfolgreich gearbeitet hat, der Sohn jetzt den Hof übernimmt und alles so machen will wie er es in der Schule gelernt hat. Das ist oftmals sehr schwierig.

    lg. elis
     
    die bösen blöden Bauern

    Ich glaub nicht, dass die Bauern blöd sind. Sie haben sich halt im jahrzehnte funktionierenden System gut eingerichtet, meistens funktioniert das System für sie doch ganz gut. Sorry, aber wenn 2/3 der Einkünfte eines Bauernhofes Subventionen sind - dann läuft ja wohl grob was falsch. Hier könnte ihr schauen, was Bauern bei euch so an Subventionen bekommen: Zahlungen aus den EU-Fonds für Landwirtschaft und Fischerei - Suche EU-Agrarfonds

    Und da bekommt der konventionelle Bauer hier im Nachbarort regelmäßig das 5-10-fache (130-210T) des ähnlich großen Biobauernhofes (10-30T) 3 Dörfer weiter. Also entweder ist der Biobauer zu blöde (dann doch mal einer), die Subventionen abzugreifen, oder die Förderung läuft immer noch in die falsche Richtung. Allerdings fasst der konventionelle Bauer auch Förderungen für Streuobstwiesen ab, die nur noch abgestorbene Kirschbäume sind und wo er zu mir meinte "Wozu soll ich da nachpflanzen, da hab ich doch nix von", und läßt Schafe weiden, wo regelmäßig die Muttern verrecken, weil sie im Winter auf der Weide gebären, oder die im Sommer lebendig von der Dasselfliege aufgefressen werden "kann man nix machen, es gibt da zwar ein Abwehrmittel, aber das ist zu teuer" (man könnte die Schafe auf den Hang stellen wo Wind geht und nicht in die Senke, wo es schwül ist und sich die Dasselfliegen tummeln), oder wo die Rehe im Eurozaun verrecken, weil er den nicht abgebaut hat. Ja natürlich ist das Arbeit sich drum zu kümmern, aber dann kann er eben keine Schafe halten, wenn er sich nicht drum kümmern kann und dann kann er auch keine Subventionen dafür kassieren.

    Und natürlich - der nötige Disclaimer - trifft das nicht auf alle Bauern zu. Gerade von kleinen Bauern hört man oft, dass der Bauernverband nichts für sie tue, schon vor Jahren. Komischerweise existiert der Bauernverband immer noch, der müsste schon längst verschwunden sein, wenn die unzufriedenen Bauern alle austreten würden. Auch das Problem, dass Großbetriebe den kleinen Bauern das Land wegpachten existiert seit Jahren.

    Und nein, ich glaube nicht, dass die Bauern böse sind, wenn sie sich nicht um Artenschutz scheren. Ich glaub auch nicht, dass jemand der Billigmett für 50ct/kg kauft böse ist. Es interessiert ihn halt einfach nicht.
     
    ...und genau dieses konstante Desinteresse, und die Denke, daß nur JETZT wichtig ist + zählt -
    genau DAS wird uns vernichten...
     
    Eine wieder mal sehr hitzige HG-Diskussion. Interessant finde ich, was hier bislang nicht gesagt wird
    Der Inhalt des Volksbegehrens bezieht sich bis auf einen Punkt Ohne Rücksicht auf Bio-Tono ...
    ... auf Basis des Ausgangs des VB sollen die Gesetzesentwürfe angepasst werden ... wurde in der Talkrunde zumindest so kommuniziert ... also chillt mal eure Basis in Bayern!
     
    Immer nur die negativen Seiten zu nennen und das dann zu verallgemeinern ist aber auch nicht förderlich.

    Daher auch mal etwas positives: Nicht weit von hier ist das Ökodorf Brodowin. Da staune ich immer wieder, wie die es nach der Wende geschafft haben, ihren Weg zu gehen, sich einen Namen zu erarbeiten und auf dem Markt bestehen zu können.
    Und wenn man hier im Frühjahr durch die Gegend fährt, dann entdeckt man sehr oft rot/blaue Feldränder von Mohn und Kornblumen. Also denke ich mal viele haben schon umgedacht und man sollte nicht zu dunkel alles sehen sondern auch den Lichtschimmer entdecken, der am Horizont zu sehen ist, denn es sind nicht nur die Bauern, sondern auch wir Grundstückseigentümer, die durch ihr Handeln sehr viel Natur schädigen oder dieser einen Neubeginn gestatten können.
     
    DANKE Beate!!!
    Etwas typisch Deutsches: Dinge schlecht machen, statt sich erst mal der Herausforderung stellen.
    Was ich sehr häufig beobachte, auch in meiner Tätigkeit: IMMER sind erst einmal die ANDEREN SCHULD!!
    Wie Beate und viele Andere hier schon geschrieben haben: WIR ALLE müssen umdenken und handeln und zwar fix, nicht nur die Landwirte! JEDE/-R von UNS muss sein Schärflein dazu beitragen, das fängt beim Einkaufen an.....
     
    genau EvaKa!!! Immer nur auf die andern zeigen und sein Gewissen mit einer Unterschrift auf einer Gemeinde beruhigen ... das nützt nix ..

    Baut Schmetterlingswiesen in euren Gärten an, Insektenhotels, verzichtet auf Chemie in jeglicher Form (auch dort wos schon jahrelang so war) und unterstützt Bauern die sich bemühen ...

    wenn das jeder machen würde wär die Welt um vieles besser!
     
    rot/blaue Feldränder von Mohn und Kornblumen

    Und wenn die bei uns der Bauer entdeckt, wird der Mähbalken an den Trecker geschraubt. Das geht gar nicht, dass da was am Feldrand blüht.

    WIR ALLE müssen umdenken und handeln und zwar fix, nicht nur die Landwirte!

    Wir haben vor ein paar Jahren angefangen, Büsche (Weide, Hasel, Pfaffenhütchen...) die wir nicht in unserer Hecke untergebracht haben, an den Feldrand zu setzen, zu schon stehenden Büschen. Nur waren die halt noch klein und kein Hindernis für den Mähbalken. Alle weg. Die bestehenden Büsche werden auch immer weniger. Dann hingen sie mal zu weit über. Die Astschere hat man nun ja nicht immer dabei, aber so einen Radlader, damit kann man den Busch auch plattmachen. Einfach so lange reinfahren, bis er nicht wiederkommt.

    Hier gibt es Feuchtstellen mit Märzenbechern. Da lernt nun jeder in der Grundschule im Sachkundeunterricht, dass die streng geschützt sind. Im März, gerade als die aus dem Boden kommen, legt die Agrargenossenschaft da eine Entwässerung für die Schilfstelle am nebenliegenden Feld, um noch ein paar m² mehr umackern zu können. Mitten durch die Märzenbecher mit dem Bagger durch. Das gab dann einen Vororttermin mit dem Naturschutzamt: "Ja, tut uns leid, hammer nich gewusst, aber wir mussten ja, und nun isses eh zu spät, kammer nix mehr machen."

    Ich hab die Schnauze voll von diesen Appellen: "Wir müssen alle was machen." Drauf geschissen. Gegen die geballte Ignoranz kommt man eh nicht an.
     
    Schön, wenn viele noch so einen Optimismus haben, wer weiß, vielleicht rettet der ja was ! (y)
    Ich wünsche mir nichts sehnlicher....
    Eigeninitiative bringe ich so dermaßen geballt, also wenn die Mehrheit SO leben würde wie ich - dann gäbs diese ganzen Probleme überhaupt nicht.
    Kann aber den Frust (auch Swennys) nur zu gut verstehen; immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand rennen macht Kopfschmerzen ! o_O
    Und leider rennt uns HIER die Zeit davon - die bestehende Problematik kann man halt schlecht mit so Errungenschaften wie "Frauenwahlrecht", "Rassentrennung", etc. pp. vergleichen; da wird ja auch gern angeführt, daß man um die auch gekämpft und (manchmal leider nur vermeintlich) gewonnen hat. Die Kugel rollt schon zu lang....
    Aber ihr hat schon recht - NEVER STOP FIGHTING !!!
    In diesem Sinne, geben wir alle unser bestes, immer weiter versuchen !

    Und ein lustiger Trost-Spruch für dich Swenny:
    Egel, wie weit ich noch meine Erwartungshaltung zum Boden herunterschraube -
    irgendeiner schafft immer noch einen Limbo unten durch.....
     
    naja, dann hörma halt alle auf damit, wenns eh keinen Sinn hat ... und gehen zum Unterzeichnen ...
     
    Versucht alle das beste aus der Restzeit zu machen - und möglichst wenig Kindern/Jugendlichen/jungen Erwachsenen in die Augen zu sehen....... Ich jedenfalls schäme mich gewaltig, so einen Dreck zu hinterlassen.

    Gut Nacht


    Ich schäme mich nicht und ich habe auch kein schlechtes Gewissen.

    Das schlechte Gewissen sollten andere haben, aber wie sagte schon Bismarck;
    "Manch ein Gewissen ist nur deshalb rein, weil es nie benutzt wurde".
     
    wenn jeder in seinem Umfeld schaut, dass es sauber bleibt, dann braucht er auch kein schlechtes Gewissen haben

    warum soll ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn andere die Welt verschmutzen? Ich kann nichts dagegen machen, nur schaun, dass ich es besser mach ... UND meine Kinder dahingehend erziehe dass sie es mir gleich machen ...
     
    Ganz ehrlich, ich beneide die Menschen, die so denken können.
    Und für die es damit "getan" ist.

    Mein Problem ist wahrscheinlich, daß ich mich immer als Teilchen im Gesamtbild sehe - als Teil eines Ganzen, und eben nicht als Einzelperson(mensch), der nur sich selber reflektiert und damit is´gut. Bitte nicht mißverstehen, ich will keinem zu nahe treten ! Und ich meine es durchaus ernst mit dem, daß ich diese sagen wir mal unbeschwertere Sicht der Dinge beneidenswert finde - es lebt sich so um so vieles leichter....

    Ich wünsche allen wirklich nur von Herzen das beste, es liegt mir fern irgendeinen oder jemanden niederzumachen oder gar zu beschimpfen. Wäre schön, wenn das alle so sehen würden.
     
    ja aber was bringt dir das ewig mit einem schlechten Gewissen durch die Gegend zu rennen?

    Ob dus jetzt tust oder flockig durchs Leben läufst, es ändert an der Tatsache genau garnix! Nur du entscheidest dich dazu wie du dein Leben verbringst .. es ist deine Entscheidung ... genauso isses die meine alles in meinem Umfeld zu tun dass ich die Umwelt so wenig als möglich belaste ... ob ich jetzt mit einem schlechten oder guten Gewissen durchs Leben laufe interessiert dem Großgrundbesitzer der Pestizide streut oder den Jugendlichen der achtlos seine Flasche Cola wegwirft genau garnicht! Und der Politik die die ganzen Missstände zulässt um noch mehr Geld zu scheffeln schon überhaupt nicht!

    Ich belaste nur mich noch zusätzlich dadurch ... das ist das einzige was passiert ...
     
    @Barbamamainlove ,
    ich sehe mich auch nicht als Einzelperson, weil dann würde ich ganz anders leben.
    Dann würde ich nicht regional sondern billig einkaufen, dann würde ich keinen Müll trennen
    und würde den Blattläusen mit Chemie zu Leibe rücken.

    Aber die Sachen und noch vieles mehr, mache ich weil ich eben der Teil eines Ganzen bin.
     
    An Fini:
    Natürlich hast du recht.
    Ich werde (mir selbst zuliebe) an diesem Problem arbeiten !

    (Hat wohl was mit diesem "Warum ziehst du dir immerzu den Stiefel der anderen an?" zu tun...)

    Danke ! 🌻
     
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