Tomatenzöglinge 2021

@Caramell
Bei euch ist wirklich nicht viel Regen,
aber ich gieße auch gerne mein Gemüse mit Joghurt, Kefir, Molke
einfach so zur stärkung und ich muss sagen es ist eine tolle sache, natürlich auch alles immer vedünnt, ich mache es einfach mit resten, die kommen in die Gießkanne mit Wasser.
Ich habe jetzt halt mal Fungizid eingesetzt weil ich keine andere Lösung sah,
aber ich glaube es wird,
ich werde den Tomaten dann nochmal bischen Dünger geben, damit sie Kraft haben
 
  • Dieses Jahr ist es wirklich ganz schlimm mit der Kraut und Braunfäule (Phytophthora infestans). Ich hab auch viel zu spät gehandelt und erst letzte Woche ein Fungizid gespritzt, nachdem abzusehen war, dass die Phytophthora dieses Jahr mal wieder zu einem ernsthaften Problem wird, aber da waren die Infektionen schon längst gesetzt - auch bei den Pflanzen, die optisch noch gesund aussahen.

    Die Altinfektionen waren natürlich nicht mehr zu stoppen, und die befallenen Blätter und Früchte im unteren Bereich sind bereits komplett graubraun., aber die Pflanzen sind dennoch nach oben hin weitergewachsen und haben mittlerweile eine Höhe von 1,80m erreicht, weil sich die Fungizide (insb. die Triazole) nun mal mit dem Saftstrom ins Meristem (junges teilungsfähiges Gewebe) verlagern. So war der Neuzuwachs geschützt, während die bereits befallenen Blätter und Früchte nun absterben.
    Letztendlich hätte ich bereits vor 3-4 Wochen das erste Mal behandeln müssen, aber ich bin nun mal auch kein Freund von dieser Spritzerei im Garten, und hab diesen massiven Befall auch total unterschätzt. Aber wir hatten die letzten 4 Wochen auch über 200mm Niederschlag - so viel wie im ganzen Jahr 2021 zuvor. Und nebenbei war es auch noch schwülwarm.

    Wenigstens die Tafeltrauben sind noch halbwegs gesund. Da kam die erste Fungizidbehandlung (gegen peronospora) noch rechtzeitig. Aber so einen massiven und vor allem auch so frühen Phytophthorabefall hab ich auch noch nicht erlebt. Normalerweise ist der Freilandanbau von Tomaten in unserer "Trockenregion" eher unproblematisch. Aber dieses Jahr ist irgendwie alles anders.
     
  • Aber dieses Jahr ist irgendwie alles anders.
    In denke, das können wir hier alle nur unterschreiben.
    Drücke die Daumen, dass es mit der Ernte noch klappt!

    Hier ist trotz 230l/qm Niederschlag pro Monat (über fast drei Monate) und Dauerfeuchtigkeit alles gesund... ist geradezu unheimlich. Keinerlei Pilzbefall weit und breit (obwohl wir K&B hier ohnehin noch nie hatten, aber dafür andere Pilzerkrankungen).
    Ich beobachte kritisch...
     
  • @Golden Lotus, sicher ist Molke und Co. nicht verkehrt, aber ohne das Fungizid wäre es sicher nichts mehr geworden. Ihc spritze das ja auch nciht gerne.

    @Desperado , wir hatten hier wenig Regen und deshalb bis jetzt Glück, ich schaue aber auch genug nach, damit ich rechtzeitig reagieren kann.

    @Taxus Baccata , sei froh das es noch nie bei Euch Braunfäule gab , dann wird es wahrscheinlich auch keine geben.
     
    In denke, das können wir hier alle nur unterschreiben.
    Drücke die Daumen, dass es mit der Ernte noch klappt!

    Hier ist trotz 230l/qm Niederschlag pro Monat (über fast drei Monate) und Dauerfeuchtigkeit alles gesund... ist geradezu unheimlich. Keinerlei Pilzbefall weit und breit (obwohl wir K&B hier ohnehin noch nie hatten, aber dafür andere Pilzerkrankungen).
    Ich beobachte kritisch...


    Ich hab leider keine Kamera, sonst würde ich anhand einiger Fotos zeigen, wie Fungizide wirken und wie sich die Konzentration in der Pflanze verlagert, und warum es so wichtig ist, in Hochinfektionsjahren wie 2021 und 2016 seine Pflanzen bei Krankheiten wie der Kraut- und Knollenfäule (Kartoffeln) bzw. Braunfäule (Tomaten) von Anfang an zu schützen.

    Es gibt einfach Krankheiten, die lassen sich nicht mehr heilen, wenn die Infektionen schon zu lange zurückliegen und der Pilz bereits in das Gewebe eingedrungen ist und dieses parasitiert. Am Anfang sieht man lange Zeit nichts, und dann lässt sich die Infektion schon nicht mehr stoppen, insb. wenn es zu immer neuen Infektionen kommt, weil die Niederschläge nicht abreißen.

    Klar, meine Tomaten sind hinüber, aber es ist dennoch interessant zu sehen, wie die unteren 2/3 der Pflanze jetzt absterben, während der obere Teil noch richtig schön grün ist.

    Ich will aber nicht klagen, weil die Erdbeeren wirklich super wachsen. Leider leidet der Geschmack etwas unter dem vielen Regen und auch die ersten Weißflecken (Mycosphaerella fragariae) machen sich breit, Aber die Pflanzen produzieren jede Menge Ableger. Und auch die Himbeeren und Johannisbeeren hängen dicke voll. Aber das mit den Tomaten stinkt mir dennoch. Die sahen nämlich lange Zeit wirklich klasse aus.
     
  • Ich hab leider keine Kamera, sonst würde ich anhand einiger Fotos zeigen, wie Fungizide wirken und wie sich die Konzentration in der Pflanze verlagert, und warum es so wichtig ist, in Hochinfektionsjahren wie 2021 und 2016 seine Pflanzen bei Krankheiten wie der Kraut- und Knollenfäule (Kartoffeln) bzw. Braunfäule (Tomaten) von Anfang an zu schützen.
    Ich kann mir das optisch sehr gut vorstellen, und würde ich in einem gefährdeten Gebiet wohnen würde ich es wohl auch nicht darauf ankommen lassen.
    Hier hatten wir innerhalb von 20 Jahren nicht ein einziges Mal K&B... wenn dieses Jahr das erste wäre... dann wäre es eben so.
    Hier ist keine Kartoffelanbau-Region, bei uns gibt es in erster Linie Getreide und Mais. Und Wiesen für Heu. Einen Kartoffelacker habe ich hier innerhalb von zig Jahren auf weiter Flur noch nicht gesehen.
    Mal sehen wie es ausgeht. Falls es hier nun nach zwanzig Jahren ausgerechnet zum ersten Mal K&B geben sollte, dann wäre es eben Pech. Dann kann man entweder immer noch spritzen oder weiter Biotomaten aus dem Laden holen, da gibt es im Sommer inzwischen auch sehr schmackhafte Sorten. Momentan sind Tomaten gerade meine geringste Sorge... insofern dürfen sie erstmal weiterhin machen was sie wollen, das machen sie momentan nämlich recht gut. ;-)
     
    Ich kann mir das optisch sehr gut vorstellen, und würde ich in einem gefährdeten Gebiet wohnen würde ich es wohl auch nicht darauf ankommen lassen.
    Hier hatten wir innerhalb von 20 Jahren nicht ein einziges Mal K&B... wenn dieses Jahr das erste wäre... dann wäre es eben so.
    Hier ist keine Kartoffelanbau-Region, bei uns gibt es in erster Linie Getreide und Mais. Und Wiesen für Heu. Einen Kartoffelacker habe ich hier innerhalb von zig Jahren auf weiter Flur noch nicht gesehen.
    Mal sehen wie es ausgeht. Falls es hier nun nach zwanzig Jahren ausgerechnet zum ersten Mal K&B geben sollte, dann wäre es eben Pech. Dann kann man entweder immer noch spritzen oder weiter Biotomaten aus dem Laden holen, da gibt es im Sommer inzwischen auch sehr schmackhafte Sorten. Momentan sind Tomaten gerade meine geringste Sorge... insofern dürfen sie erstmal weiterhin machen was sie wollen, das machen sie momentan nämlich recht gut. ;-)


    Es gibt auch in den Bioläden keine Tomaten und Gurken, die nicht im Gewächshaus oder Folientunnel angebaut worden sind. Und wenn man das Krankheitsgeschehen so unter Kontrolle bringt, spielt der Pflanzenschutz nur noch eine untergeordnete Rolle. Da wird man dann höchstens etwas gegen tierische Schädlinge unternehmen, falls man sich irgendwas eingeschleppt hat.
    Und wenn der Trend zu Bio anhält und immer mehr Pflanzenschutzmittel die Zulassung verlieren, werden wir zukünftig immer mehr Plastiklandschaften wie in Almeria (ESP) sehen.

    Ich komm jetzt auch nicht aus einer Kartoffelbauregion, aber dennoch hat hier jeder seine Kartoffeln im Garten oder auf dem Acker. Und die Phytophthora ist ja auch eng verwandt mit dem Erreger des Falschen Mehltaus (Peronospora), einer ebenfalls sehr gefürchteten Krankheit in unseren Weinbauregion. Und das Schlimme ist, dass Du dieses Zeug nicht mehr losbekommst. Und unsere tonigen Böden speichern einfach alles, was dann bei günstigen Bedingungen auskeimt und die Wirtspflanzen parasitiert.

    Du wirst dieses Problem wohl nur mit der Gentechnik/Genschere lösen können, wenn man sich diese unschönen Plastiklandschaften ersparen will, wo dann wieder jeder wegen Mikroplastik rumschreit. Die Frage ist dann nur, wie lange diese Resistenzen anhalten.
     
    Eine etwas merkwürdige Green Sausage

    20210715_184119.jpg
     
  • Und wenn der Trend zu Bio anhält und immer mehr Pflanzenschutzmittel die Zulassung verlieren, werden wir zukünftig immer mehr Plastiklandschaften wie in Almeria (ESP) sehen
    Von der Problematik dieser Plastiklandschaften haben wir schon vor zig Jahren in Erdkunde gelernt (7. Klasse), als das Thema Biologischer Anbau noch gänzlich unbekannt war, da selbst in den wärmeren Ländern Europas das Erntefenster sonst sehr begrenzt wäre.
    Bei uns gibt es mittlerweile - konventionell angebaute! - Tomaten aus der Region. Wird alles im GWH angebaut... geht hier (im größeren Stil) auch gar nicht anders.
    In den Niederlanden werden ja Massen im GWH angebaut... bislang in erster Linie konventionell, nicht Bio. Diese Betrachtung scheint mir daher etwas zu einseitig.
     
  • Mal eine Reduzierfrage:
    Hier stehen über 30 Tomaten in Töpfen über die zwei Terrassen verteilt.
    Einige von ihnen tragen nur ganz wenige Früchte. Manche nur zwei bis drei.
    Die ab und an doch zahlreichen Blüten werden aber doch auch keinen weiteren Ertrag mehr sichern (es geht v.a. um Ochsenherz-Tomis, die heuer so schlecht tragen).

    Was meint ihr?
    Wildnis auf den Terrasse reduzieren oder noch hoffen?

    LG
     
    Zu den Folientunneln.

    Bei einer Fahrt entlang der Hänge des Vesuvs konnteich feststellen, daß selbst in Kampanien die Tomaten oft nicht im Freiland angebaut werden. Das ist schon ein paar Jahre her. Mittlerweile kommen die italienischen Tomaten ja angeblich aus China.
     
    @wilde Gärtnerin, bei den langsam reifenden Sorten sind die Aussichten auf großen Ertrag jetzt sicherlich nicht so hoch, wenn es jetzt erst Blüten gibt.
    Aber man weiß nicht wie sich der Herbst entwickelt, wenn es bis zum Oktober warm bliebe könnte schon noch etwas gehen.
    Ich würde evtl. bei den Sorten, die richtig lange für die Reife brauchen, ein paar Blütenstände kappen. Aber da möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - da können @Tubi und @Sunfreak und ein paar andere vielleicht gezielter raten.
    Ich selbst habe fast nur schnell reifende Sorten im Anbau, da ich dem Wetter hier grundsätzlich misstraue. Auch wenn viele lang reifende Sorten köstlich sind.
     
    Ich frag ja nur, weil ich gerne wieder ein wenig mehr Platz auf der Terrasse hätte und den unverstellten Blick auf meine Staudenbeete.
    Ist auch eine kleine Gewissensfrage wegen der Kompostzuführung.
     
    Zu den Folientunneln.

    Bei einer Fahrt entlang der Hänge des Vesuvs konnteich feststellen, daß selbst in Kampanien die Tomaten oft nicht im Freiland angebaut werden. Das ist schon ein paar Jahre her. Mittlerweile kommen die italienischen Tomaten ja angeblich aus China.

    Erinnere mich: auf dem Weg nach Paestum: links und rechts der Straße überdachte Tomatenanbauflächen, dazu noch fürchterlich maschinell geerntet; ein Großteil der Tomaten lag auf dem Boden und Leute aus den anliegenden Häusern sammelten diese ein.
     
    So weit sind wir nicht gekommen. Wir waren damals 2 Wochen in Amalfi und sind von dort mit dem Bus nach Neapel und Salerno gefahren. Seither waren wir öfter in Neapel, aber nie wieder außerhalb der Stadt.

    Nach Corona stehen erstmal Lissabon und Rom auf der Liste.
     
    @wilde Gärtnerin, bei den langsam reifenden Sorten sind die Aussichten auf großen Ertrag jetzt sicherlich nicht so hoch, wenn es jetzt erst Blüten gibt.
    Aber man weiß nicht wie sich der Herbst entwickelt, wenn es bis zum Oktober warm bliebe könnte schon noch etwas gehen.
    Ich würde evtl. bei den Sorten, die richtig lange für die Reife brauchen, ein paar Blütenstände kappen. Aber da möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - da können @Tubi und @Sunfreak und ein paar andere vielleicht gezielter raten.
    Ich selbst habe fast nur schnell reifende Sorten im Anbau, da ich dem Wetter hier grundsätzlich misstraue. Auch wenn viele lang reifende Sorten köstlich sind.

    Genau das sind meine Bedenken; aber, wie ich mich kenne, bekommen die dann im hinteren Garten (dort gibt es auch noch Sonnenpätze) Asyl.

    Taxus, schreibst du mir bitte mal auf, welche schnell reifenden Sorten du angepflanzt hast?

    LG
     
    So weit sind wir nicht gekommen. Wir waren damals 2 Wochen in Amalfi und sind von dort mit dem Bus nach Neapel und Salerno gefahren. Seither waren wir öfter in Neapel, aber nie wieder außerhalb der Stadt.

    Nach Corona stehen erstmal Lissabon und Rom auf der Liste.


    Warst du schon einmal in beiden Städten?
    Wir kennen beide - und ich möchte sagen: Lissabon hat uns besser "geschmeckt";-)
     
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