@ Christian
Heißt im Prinzip nur, dass ich nachträglich noch keine Langzeitdüngekügelchen ausgebracht habe. Sodass ich auf diese Basis keine Erfahrung/Empfehlung aussprechen kann.
Ob das also gut oder schlecht ist kann ich Dir nicht konkret sagen. Nicht aus eigener Erfahrung. Aber soweit ich weis sollte es möglich sein den nachträglich einzuarbeiten. Auf die Erde steuen, in der Menge wie auf der Packung angegeben, und dann bissl in die Erde einarbeiten. Beim Gießen oder Regen ziehen dann die Nährstoffe runter zu den Wurzeln. So meine ich das zu wissen.
Ansonsten täte es grundsätzlich jeder x-beliebige mineralische Universal-Flüssigdünger. Aber da kann man auch Feintuning betreiben, etwa mit einem Flüssigdünger, der seinen Schwerpunkt mehr auf Kalium setzt. Das steht auf der Flasche in sog. NPK-Angaben. Beispielsweise 7-3-10. Die erste Zahl steht für den Stickstoff (N), die zweite für Phosphor (P) und die dritte für Kalium (K). In diesem Fall wäre der Kaliumgehalt am höchsten - der Dünger hätte seinen Schwerpunkt bei Kalium.
So gibt es auch Dünger mit den Werten 7-7-7 oder ähnlichen ("Blaukorn"). Also die Hauptnährstoffe in gleichen Anteilen. Aber ich selber halte da wenig davon. Zu Phosphor-lastig und "zu universell". Es ist immer besser auf die individuellen Ansprüche der Pflanze einzugehen.
So mögen die Tomaten lieber mehr Kalium als Stickstoff. Das optimale Verhältnis zwischen N-P-K liegt bei 2:1:3. Wenn du einen Dünger in diesem Verhältnis kaufst, dann ist dass das Idealste, was du für Deine Tomaten machen kannst.
Ich persönlich verwende, wenn ich mineralischen Dünger einsetze, keinen Flüssigdünger mehr. Weil es geht irgendwann ins Geld. Auch wenn man "nur" 20-30 Tomaten hat. Konkret setze ich Hakaphos Nährsalze ein. Das sind Nährsalze welche im erwerbsmäßigen Anbau eingesetzt werden, in automatischen Düngesystemen, sowohl in Erd- als auch in Steinwolle-Kultur. Aber mittlerweile bekommt man es in erschwinglichen und zu dem für Hobbygärtner ewig reichenden Mengen in entsprechenden Shops. Es lässt sich gut in der Gießkanne auflösen.
Die Jahre habe ich es bei Topf/Kübel-Kultur verwendet. Zunächst Hakaphos soft Elite (24+6+12) - stickstofflastiger während der Wuchsphase. Und im weiteren Verlauf dann Umstieg auf Hakaphos soft Plus (14+6+24) - kaliumlastiger, wenn das Fruchtwachstum im Vordergrund steht.
Allerdings hat es den Nachteil, dass man damit 1-3 die Woche düngen sollte. Wer ohnehin mit der Gießkanne täglich seine 10 Liter Tomaten gießen muss, okay. Aber wer lieber mit dem Gartenschlauch gießt - für den is das G'schies. Dann evtl. wirklich während der Pflanzung wirklich Langzeitdünger einbringen, dann hat man 'ne weile 'ne Ruhe. Muss allerdings später zur Saison noch flüssig nachdüngen, denn die Versprechen wie "Langzeitwirkung bis zu 6 Monaten" treffen da bei starkzehrer-Pflanzen wie bei Tomaten nicht zu. Das Wörtchen "bis zu" deutet das schon an - ist wie bei Internetanschlüssen, wo man für "bis zu" 50 MBit/s zahlt und am Ende froh sein muss, wenn man 3 MBit/s dafür bekommt.
Bei Kultur in den Beeten würde ich allerdings Abstand nehmen von mineralischen Düngern wie Blaukorn, Flüssigdünger, Nährsalzen oder Langzeitdüngekügelchen. Da würde ich nämlich ganz klar organisch düngen, wenn du längerfristig von Deinem Boden was haben willst. Denn es ist auch wichtig schönen Humus im Boden zu haben, und den bekommt man nur, wenn man die Bodelebewesen dafür füttert. Und das geschieht nicht über mineralische Dünger, sondern nur über organische.
So habe ich auf dem Acker Pferdemist eingearbeitet. Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Melonen und Kürbissen finden das "Hammer". Bei der Verrottung gibt er zudem Wärme ab, und macht den Pflanzen warme Füße. Und ich leiste meinen Beitrag für die Bodelebewesen. Mineralisch düngen tue ich nur am Anfang, um den frische gepflanzten etwas Starthilfe zu geben, ansonsten bin ich stressfrei für den Rest der Saison durch den "Langzeitdünger Pferdemist".
Auf Dauer mit mineralischen Dünger gedüngt, macht man sich den Boden kaputt.
Grüßle, Michi