Hui... Das war knapp. Konnte den Rechner im letzten Moment vor dem Einfrieren retten, in dem ich den SATA-Controller im Geräte-Manager deaktiviert habe. *Schweiß von der Stirn wisch*...
Mein Computer hat die Tage wieder seine Phase. Kam mir schon gestern nicht ganz geheuer vor, als ohne Ankündigung auf einmal die Schublade vom BluRay-Brenner aufging...
Aaaaaaalso... Zurück zum Thema...
Auch bei anderem Fruchtgemüse ist schon vor dem Aufblühen vorbestimmt, wie die spätere Frucht einmal aussehen wird. Besonders schön, ohne die Blüte außeinander basteln zu müssen, sieht man das bei Kürbisgewächsen. Zu der neben Kürbisse und Zucchini auch Gurken, Zuckermelonen, Wassermelonen oder eben auch Deine Mexikanische Minigurken gehören. Da befindet sich nämlich der Fruchtansatz nicht innerhalb der Blüte (wie bei Tomaten, Paprika, Auberginen, ...), sondern außerhalb der Blüte. Ich zeig immer gerne dieses Foto:
http://de.wikipedia.org/w/index.php...ermelon_1458.JPG&filetimestamp=20070624003051
das sind zwei Blüten einer Wassermelone. Im Gegensatz zu Tomaten, Paprika und Auberginen, welche zwittrige Blüten haben, sind die Blüten von Kürbisgewächsen getrennt geschlechtig. Es kommen an einer Pflanze sowohl männliche (im Foto die obere, ohne Fruchtansatz) als auch weibliche (im Foto die untere, mit Fruchtansatz) Blüten vor. Ich will aber auf was anderes hinaus. Und zwar auf die untere, weibliche Blüte (mit Fruchtansatz): Schön auf dem Foto zu sehen, obwohl die weibliche Blüte noch nicht aufgeblüht hat, sieht man bereits den Fruchtansatz. Das heißt wie die Frucht einmal aussehen wird, hat die Natur schon festgelegt, und das unabhängig davon mit welchem Pollen die Blüte einmal bestäubt wird...
Fazit: Wenn du beabsichtigst eine riesen-Fleischtomate zu züchten, damit du ins Guiness Buch der Rekorde kommst, dann musst du Dich nicht drum sorgen, wenn du oder Dein Nachbar Cherrytomaten im Garten halten. Selbst wenn sich die Fleischtomaten-Blüte mit dem Pollen einer Cherrytomate verkreuzt, dann wird man dennoch riesen Fleischtomaten ziehen. Denn es passiert nur was im Inneren mit den Samen.
Zurück zum ursprünglichen Thema: Soll ich verhüten? Oder soll ich nicht verhüten?
Grundsätzlich musst du überhaupt nicht verhüten. Denn das ist Dein Garten und Deine Pflanzen. Was innerhalb Deines Gartenzauns passiert ist allein Deine Sache. Und wenn du ganz allein damit klar kommst, dass es evtl. zu Verkreuzungen kommt in Deinem Garten. Und das von selbst gewonnen Samen später einmal verkreuzte Pflanzen sprießen werden, dann ist das okay. Und das meine ich wirklich so...
Das gilt aber nur innerhalb Deiner Gartengrenzen. Solltest du die Samen mit anderen tauschen wollen, verkaufen oder verschenken, dann solltest du unbedingt auf Sortenreinheit achten. Damit z.B. Dein Tauschpartner in der Samentüte auch das drin hat, was drauf steht. Oder alternativ (vor dem Tausch) darauf hinweisen, dass der Samen von unverhüteten Blüten stammt und das so zusätzlich auf der Samentüte anmerken. Aber besser ist doch im Vorfeld auf Sortenreinheit zu achten.
Im Gegensatz zu den genannten Kürbisgewächsen oder Chilis und Auberginen verkreuzen sich Tomaten weitaus seltener. Aber ausgeschlossen ist das natürlich nicht. Aber frag mal einen Tomatoholiker nach seiner Verkreuzungsquote in seinem Garten: Du wirst zehn verschiedene Antworten bekommen! So kann ich z.B. Annelieses niedrige Verkreuzungsquote nicht ohne weiteres stützen. Ich mache zwar keine so frühe Anzucht wie Anneliese, aber dennoch blühen meine Pflanzen bereits so um den 15.05 herum. Und offensichtlich ticken unsere Hummeln jenseits der europäischen Wasserscheide auch ganz anders. Denn ich meine die hocken bei uns schon im April an den Taubnesseln herum. Warum dann auch nicht an den Tomatenblüten einen Monat später?
Du kannst ja mal das Verhüten ausprobieren, kannst es ja wieder bleiben lassen, wenn es Dir zu dumm wird. Ich für mich persönlich habe eine einfache, schnelle und unkomplizierte Methode gesucht. Denn ich will mich an dieser Arbeit nicht zeitlich lang aufhalten, bei meiner Anzahl von Pflanzen. Relativ am Ende der vergangenen Saison bin ich auf die Idee gekommen solche Einweg-Probierstrümpfe (weist du was ich meine?) über die Blüten drüber zu stülpen. Leider konnt ich das vergangenen Herbst nicht mehr ausgiebig genug ausprobieren, weil meine Pflanzen da nicht mehr sehr blühfreudig waren. Aber so der erste Eindruck war ganz gut. War wirklich einfach in der Anwendung. Ich werde das dieses Jahr einfach wieder ausprobieren und hoffen dieses Mal endlich eine sehr einfache Methode gefunden zu haben.
An dieser Stelle will ich noch auf einen Post von rukakan verweisen, so wie er es macht mit Strumpfhosen:
http://www.hausgarten.net/gartenforum/tomaten/51106-so-ists-richtig.html#post922454
Mit Einweg-Probierstrümpfen geht das genau so. Nur dass man da nicht erst Strumpfhosen zurecht schneiden muss. Die Probierstrümpfe haben schon die ideale Größe. Man muss sie nur noch über die Blüten drüberstülpen und mit Bindedraht festbinden, damit das Verhüterli nicht wieder runterfliegt.
Das Material aus das die Strumpfhosen bestehen ist einfach genial. Bereits beim drüberstülpen über die Blüten kann man den Strumpf ordentlich in die Breite ziehen, sodass man sicher über die Blüten kommt, ohne diese abzureißen. Und später wenn der Fruchtstand mit samt den Früchten zum Wachsen beginnt, dehnt sich Stoff einfach mit aus und der Fruchtstand hat den Platz zum Wachsen, den er braucht...
Grüßle, Michi