Wieviele Hummeln sind denn so ein Volk?
Wenn man welche zwangsansiedelt, nehmen die dann den
bereits heimischen Hummeln und Bienen nicht die Nahrung weg?
LG Katzenfee
Genau das ist das ist eines der Probleme
Die Idee Bestäuberinsekten zu kaufen wird von vielen Tierschützern zurecht missbilligt - von mir auch.
Ich kaufe ein Volk mit einer Königin und am Ende ca. 250 Arbeiterinnen. Dass ist für die Natur kein Problem, zumal es hier viel zu wenige gibt.
Die großen Gewächshausanlage Obstbauern usw. reicht ein Volk nicht aus. Von einem Großbauern in Holland hab ich gelesen dass er jährlich 10.000 Völker hat.
Was passiert dann mit den Hummeln bei den Großbauern? In der Praxis werden diese nach getaner Arbeit größtenteils vergast, da diese in die Umwelt zu entlassen ökologisch unverantwortlich wäre. Diese PReisen sich dann noch mit der natürlichen Bestäubung ihrer Pflanzen
Würde aber ein Dorf wie bei uns jeder Gärtner ein Volk ansiedeln und diese in Freiheit entlassen, wäre dies auch bedenklich. Die gezüchteten Hummeln stammen von einer oder wenigen Urköniginnen und somit würde der Genpool der Hummeln in der Region radikal auf eine Urhummel begrenzt werden.
Wenn man nun eine Hummel aus dem Ausland z.B. aus China einem der größten Hummelproduzenten der Welt importieren würde, hätte man unter umständen ein anderes Problem, weil diese Art ggfs. keine natürlichen Feinde hat und sich so über die Maasen hinaus vermehren könnte und heimische Arten verdrängt.
Meine Königin will ich aus Tschechien importieren. Deutschland wäre mit lieber gewesen, aber die deutschen Anbieter sind fast alle nur Versandhändler von aus dem Ausland importierten Tieren. Falls jemand einen kennt der deutsche Abstammung garantiert wäre mir auch der Preis egal. Dennoch ist Tschechien noch ein europäisches Land und was noch wichtiger ist, ist dass die Hummel der heimischen Art entspricht.
Es bringt aber auch einen Vorteil, wenn man nur ein Volk aus dem Ausland importiert. Damit wird der Genpool vergrößert und nicht verringert. Da die regionalen Hummeln vermutlich zumeist nah miteinander Verwandt sein dürften.
Import von Krankheiten
Es gibt eine Reihe von Hummelkrankheiten und mit dem Import von Hummeln kann man potentiell auch Krankheiten mit importieren.
Der Anbieter den ich wohl wählen werde arbeitet "laut Angaben" hoch professionell und untersucht die eigenen Völker sehr gewissenhaft auch unter Mikroskop und vieles andere, sodass dieses Problem fast ausgeschlossen ist. Ich hoffe es stimmt auch alles so. Aber als Mitgliedstaat der europäischen Union hoffe ich dass auch deren Großbetrieb regelmäßig überprüft wird, denn diese Tierzuchtanstalten sind strengen EU Kontrollen unterworfen - aber naja was man davon hält bleibt jedem überlassen.
Letztlich steht fest, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Problemen kommen kann deutlich geringer sind als wie wenn ich aus einer anderen Region eine Hummelkönigin selbst einfangen würde und zu mir bringen würde.
Dann kommt noch das Problem des Transportes: Vo Tschechien bis Deutschland ist schon ein weiter Weg und letzlich ist dies ein "Tiertransport". Wenn man weiß wie ruppig die Paketdienste mit Paketen umgehen, kann man sich vorstellen, dass dies für kein Tier zumutbar ist. Daher werden die Tiere mit von der DHL als Tiertransport transportiert, wo die Erschütterung minimiert wird. Somit sind die Transportkosten höher als das Hummelvolk selber kostet.
Zuletzt bleibt das Problem dass man solch ein Volk auch 2/3 des Jahres ernähren können muss. Das frühe Frühjahr und der späte Herbst ist dabei das Problem. Immer wieder liest man von Hummeln die verhundert sind, weil Hummeln im Gegensatz zu Bienen schon früher und länger aktiv sind. Ich habe dafür meine Pflanzenwelt ein wenig noch ergänzt. Da diese Pflanzen aber noch jung sind, werde ich noch etwas warten um mir ein Volk zu bestellen, bis mehr Pflanzen blühen. Lieber bleibt ein Obstbaum unbestäubt als dass auch nur eine Hummel verhungert.
Ihr seht ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema und hoffe an alles gedacht zu haben.