"Terra Preta"

  • Hallo Lieschen,

    ich finde das Thema höchst interessant.

    Ich habe das Video über Terra Preta (als es noch im Netz war) mehrmals angesehen.
    Dort wurde u. a. gezeigt, wie die Indios einfach ihre Küchenabfälle, ihre Exkremente und die Asche der Feuerstelle einfach auf einen Haufen packen. So wie manche halt einen Kompost aufsetzen. Da gab es keine Enzyme, keinen Luftabschluss oder ähnliches.

    Ich werde auf jeden Fall Bokashi für mich probieren doch irgendwie ist das was anderes als die Indios machen.

    Das Thema Trockentrenntoilette interessiert mich auch. Dein Link scheint für mich machbare Varianten zu bieten. Danke dafür.

    Ingrid
     
  • Ich denke, dass Bokashi so eine Vorstufe ist. Denn man muß es ja nach den ca. 14 Tagen noch länger lagern. Auch auf den Kompost soll man es dann tun können. Wobei dann bei mir die Frage auftaucht, wieso. Heißt es doch, dass das Terra-Preta-Verfahren unter Ausschluß von Sauerstoff stattfinden soll. Während Kompostierung gerade in gut belüfteten Kompostern gemacht werden soll.

    In der Terra Preta der Indios hat man viele Tonscherben gefunden und daraus geschlossen, dass diese von Gefäßen herrühren.

    Gestern habe ich nun Bokashi in einem Bokashieimer mit EMa und einem Holzkohle-Urgestein-Gemisch angesetzt. Flüssigkeit hat sich noch keine gebildet. Das ging in meinem eigenen Versuch, der nur mit Trockenhefe, Zucker und Zeolithpulver beschickt wurde, schneller.

    Ob diese EMa einfach nur sowas wie beim Kompostieren der Kompostbeschleuniger ist? Ohne den geht es doch auch super.
     
  • Meinen 1. Bokashi-Eimer habe ich nun entleert. Dieses Mal habe ich die Küchenabfälle mit gekauften EMa (aktive Effektive Mikroorganismen) besprüht und mit einer gekauften Mischung aus Holzkohlenstaub, EM-aktiv, Zuckerrohrmelasse und Bio-Lit Gesteinsmehl, die Preta-Streu vom Hersteller genannt wird, schichtweise abgedeckt.

    Zwischendurch habe ich einige Male Flüssigkeit abgelassen, die dieses Mal sehr nach Käse (Romadur) gerochen, um nicht zu sagen gestunken, hat.

    Als ich den Eimer geöffnet habe, roch der Inhalt jedoch säuerlich.

    Dieses Gemisch habe ich jetzt noch einmal in einen luftdicht schließenden Plastesack gefüllt, der im Garten in der Kompostecke liegt.

    Bin gespannt, ob das Zeugs weiter fermentiert.
     
  • AW: "Terra Preta" - auch für Weihnachtsbäume interessan

    Auf meiner Suche, die Hilfsstoffe für Bokashi selbst herzustellen, bin ich über dieses Projekt "gestolpert":

    Ziel des Teilprojektes ist es, auf den großflächigen Windwurfflächen im HSK aufgrund des Orkans Kyrill bzw. in Weihnachtsbaumkulturen durch den Einsatz von Terra Preta Substraten (TPS) einen Beitrag zur Stabilisierung der Böden und zur Verbesserung der Anzuchtleistung der neu zu pflanzenden Bäume zu leisten sowie die Grundwasserbelastung v.a. mit Nitrat aufgrund des erwarteten geringeren Nährstoffaustrages zu verringern.

    http://www.laterra-forschung.de/regionalprojekte/regionalprojekt-3/

    Also Leute, kauft mehr Weihnachtsbäume, damit unterstützt ihr die Nachhaltigkeitsforschung. ;)
     
  • Stimmt, Ingrid! Mein Garten bedarf dringend ständiger Düngung. Da ist mein Interesse an natürlichen Düngergaben recht groß.

    Angefangen habe ich ja schon mit Bokashi. Darin ist auch sehr viel Holzkohle, die ich bei solch einen Terra-Preta-Urgesteinsvertrieb bestelle.

    Klappt ganz gut. Ist nur etwas Aufwändiger in der Herstellung als kompostieren. Hoffe, es hilft auch mehr. ;)
     
  • Heute habe ich an einer Führung zu TerraBuga teilgenommen. War ja hochinteressant.

    Am besten war jedoch, dass ich nun weiß, dass ich meinen Bokashi und die Weiterverarbeitung zu meinem TerraKleingartenkompost richtig mache. Nun weiß ich, dass ich nicht dieses teure Zeug der angebotenen effektiven Mikroorganismen kaufen muß, sondern weiter mit Sauerteigresten, Hefe und Zuckerwasser oder Sauerkraut impfen kann.

    Ich konnte mal am Bokashi und am Bokashisud schnuppern und weiß nun, dass der von Wissenschaftlern hergestellte genauso riecht wie meiner.

    Habe das Toilettenprojekt im Botanischen Garten gesehen und ein modernes Trockenklo.

    Bin noch mehr überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt, weil diese Art von Kompost die Nährstoffe wesentlich länger hält und den Pflanzen zur Verfügung stellt.
     
    Guten morgen Lieschen,

    das hört sich ja richtig gut an. Für deine Brandenburger Sandbüchse besonders wichtig.

    Wo hast du diese Führung gemacht? Wir haben hier zwar den fetten Boden der Magdeburger Börde, aber auch ich versuche mich an Terra Preta. Da sind Informationen zum anfassen für mich besonders wertvoll.

    LG
    Ingrid
     
    Im Berliner Botanischen Garten findet z.Z. ein Forschungsprojekt statt, das vom Senat gefördert wird. Eine Bedingung für die Förderknete ist Öffentlichkeitsarbeit. Aus diesem Grund haben sie während des Staudenmarktes, der an diesem WE war, jeweils am Samstag und Sonntag eine Führung gemacht.

    http://www.terraboga.de/

    Da sich nur ein kleiner Kreis gefunden hatte, der an dieser Führung teilgenommen hat, war es fast eine Privatführung. Hochinteressant und sehr informativ.

    Besonders interessant war für mich, alle Entwicklungsstufen einmal sehen, anfassen und riechen zu können. Mit einem der Teilnehmer habe ich mich noch intensiver unterhalten und tolle Tipps bekommen. Auch während der Führung.

    Leider konnten nur Pflanzen im Gewächshaus gezeigt werden, weil die im Freien durch die Kälte noch im Boden waren. Aber im Herbst ist wieder Staudenmarkt und auch wieder Führungen. Ich werde dann bestimmt wieder dran teilnehmen.

    Diese Forschungsgruppe macht Tests mit Bokashi, was mich ja ganz besonders interessierte.

    So bekommen sie von der Berliner Tafel Abfälle und versuchen, das gammelige Zeug zu Bokashi zu wandeln und ihrer Erde zuzusetzen. Das ist aber nicht ganz einfach, so wie ich das einschätze, weil viele Händler ziemlich dreist ihr vergammeltes Zeug nicht entsorgen (kostet Geld), sondern der Tafel liefern und noch eine Spendenquittung dafür bekommen, die sie steuerlich absetzen können. Die Tafeln haben dann horrende Entsorgungskosten, die sie so minimieren wollen.

    Ich denke jedenfalls, dass sich der Mehraufwand und die höheren Kosten, die bei der Bereitung von Kompost auf der Basis von Bokashi letztendlich rentieren, weil TerraKleingarten länger Nährstoffe speichert und an die Pflanzen abgibt als normaler Kompost.

    Die Forscher glauben sogar (ist noch nicht nachgewiesen), dass Pflanzen und TerraPetra, TerraBoga, TerraKleingarten eine Wechselbeziehung eingehen. Nur so läßt sich ja auch meiner Meinung nach nur begründen, warum die TerraPreta in Bolivien seit 500 Jahren Nährstoffe abgibt, obwohl ringsum nur Sandboden ist.


    Und wie versuchst du dich?

    Machst du Bokashi? Wenn ja, wie?

    Ich werde gleich meine Gemüseschalen und Apfelgriebsche von heutigen Tag zusammen mit dem überzähligen Sauerteig in den Bokashieimer tun.
     
    Wenn ich dir dabei helfen kann, gerne.

    Meine ersten Versuche fanden in zwei Haribo-Behältern statt. Die haben mich dann ermutigt, größere Eimer zu benutzen.

    Jetzt habe ich zwei Bokashi-Eimer, weil ich einfach ein bequemer Mensch bin. Es geht auch mit ganz normalen, dicht schließenden Kartoffelsalateimern oder Eimern, in denen vorher Farbe war. Hauptsache, sie schließen dicht und man kann Löcher in den Boden machen, damit der Sud abfließen kann.

    Zwei Eimer dann übereinandergestapelt, und zwar so, dass auch das dicht ist und kein Sauerstoff eindringen kann.

    Bokashi entsteht durch anaerobe Zersetzung (Fermentation).
     
    Hallo,

    habe gerade erst dieses Thema hier entdeckt und mir die Sendung von Mediathek angesehen.
    Hört sich wirklich interessant an.

    Lieschen: Vom Bokashi-Eimer und Herstellung hatte ich auch erst vor einigen Wochen gehört und gelesen. Finde dies ebenso sehr interessant.
    Das Prinzip ist mir bereits klar. Allerdings kannte ich bislang nur die Animpfung mit dem EM.
    Könntest Du bitte etwas mehr zu Deinem Animpfen des Bokashis schreiben?

    Mit Deiner Hilfestellung, würde ich das evtl. auch gerne mal ausprobieren. Nur müsste ich mir noch geeignete Behälter besorgen.

    LG Karin
     
    Mach ich doch gerne, Zero.

    Der Inhalt von dem Bokashi-Eimer soll säuerlich sein. Es ist eine japanische Erfindung. So soll die ganz speziell für die Fermentation geeigneten Mikroorganismen ein japanischer Professor entdeckt haben.

    Beschrieben wird immer, dass das Ergebnis der Fermentation leicht säuerlich wie Sauerkraut riechen soll. (Der Sud stinkt aber).

    Außer den Mikroorganismen, sollen auch Hefepilze beteiligt sein und wichtig ist, dass es nicht anfängt zu faulen.

    Um die effektiven Mikroorganismen zu aktivieren, so wird von den Händlern geschrieben, bedarf es komplizierter und teurer Anlagen, die die Mikroorganismen aktivieren.

    Ich habe es nun mit Sauerteig, Sauerkraut und Hefe, der ich Melasse und Wasser zugefügt habe, versucht. Und es hat geklappt.

    Im vergangenen Spätsommer habe ich angefangen und mit dem ersten Sud meine Fischschwanzpalme und meinen Gummibaum zu giessen. Die Fischschwanzpalme hatte immer braune Ränder an den Blättern und die Blätter waren ziemlich glanzlos. Am Ende vom Winter mußte ich viele Zweige einkürzen, weil die Pflanze sehr unansehnlich geworden war. Der Gummibaum hatte kaum neue Blätter bekommen und wenn waren die ziemlich klein.

    Noch vor Winterbeginn glänzten die Blätter der Palme und des Gummibaums und letzterer hatte noch einmal schöne neue Spitzen und neue Blätter bekommen.

    Viel mehr habe ich noch nicht versucht. War ja auch Winter.

    Vorige Woche habe ich die im Winter gesammelten schwarzen Säcke mit Bokashi auf den Kompost getan.

    Jetzt werde ich mal sehen, was dort passiert.

    Wenn du nun auch Bokashi für den Kompost vorbereiten möchtest, benötigst du neben den 4 Eimern (wie gesagt, müssen nicht die teuren Bokashi-Eimer sein), weil immer 2 ineinander gesteckt werden, noch Pflanzen- oder Biokohle und Betonit (Katzenstreu) oder Zeolith.

    Ich habe Zeolith genommen, die anderen, mit denen ich gesprochen habe, Betonit.
    Die Forscher nehmen übrigens effektive Mikroorganismen, die sie der Biokohle schon hinzufügen, damit es nicht so staubt.

    Biokohle ist feiner als die Kohle, die zum Grillen genommen wird. Es wurde aber berichtet, dass auch die Reste von Grillkohle oder zerkleinerte Biogrillkohle genommen wurde. Wichtig ist natürlich, dass keine belastenden chemischen Stoffe mehr in der Kohle sind und das die Körnung nicht zu groß und nicht zu fein ist.
    Es gibt Händler, die auch diese Kohle verkaufen. Wenn du sie nicht im Netz findest, kann ich sie dir gerne als PN schicken.

    Ja, und dann kann es losgehen. Nun mußt du nur noch Reste sammeln. Auch Kaffeegrund, gekochtes Fleisch, Brotreste u.ä.
     
    Hallo Lieschen,

    vielen Dank. Da warst Du aber wohl noch lange wach (mir sind heute früh nach meinem Schreiben schon die Augen zugefallen).

    Leider kann ich mit dem Begriff Sauerteig nichts anfangen. Kenne da nur das Sauerteigbrot (allerdings fertig vom Bäcker). Nimmst Du da einen Teig für das Animpfen? Und Sauerkraut z.B. aus der Dose?
    Mit den anderen Artikeln für das Animpfen habe ich kein Problem, kenne die Produkte.
    Ist Brotdrunk nicht soetwas ähnliches?

    Das Prinzip von Bokashi hatte ich mir schon vor einigen Wochen ergoogelt. Aber warum kommt das Bokashi nochmals auf den Kompost? Dazu hatte ich nichts im Netz gelesen. Dachte, das Bokashi sei nach dem Zersetzungsprozess fertig zum Ausbringen auf die Beete. Kannst Du Dich dazu bitte noch äußern?

    LG Karin
     
    Hallo Lieschen,

    2 Fragen hab ich noch zu deiner Bokashi-Erfahrung.

    Setzt du immer komplett mit Hefe oder Sauerteig neu an oder impfst du mit bereits fertigem Bokashi?

    Meinst du mit Bentonit wirklich Katzenklo-Einstreu?

    LG
    Ingrid
     
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