Na-ja, dieses Jahr wird anders, ich hab so beschaulich wenig, dass es keinen Überschuss generiert, den ich in den Schnapsbechern halten muss.
Sollte ich aus unergründlichen Ursachen doch Überschuss generieren, etwa weil ich wie immer Geiztriebe zu schade zum Wegschmeißen finde, dann schwatze ich jeden, den ich kanne gnadenlos voll.
Aber 'n paar Freiwillige habe ich auch: Mein Busfahrer will 'ne russische Fleischtomate, selber Russe. Mein Zahnarzt hat auch schon angefragt. Paar Chili-Fresser hab ich auch im Freundeskreis. Und meine English-Lehrerin darf ich auch nicht vergessen.
Für Lauren hab ich jetzt 'n Foto meiner Keimlinge:
Leider ist die Quali etwas bescheiden, die Fotos wurden nur mit 'nem SAMSUNG Galaxy S5 gemacht.
Die C. annuums gehen ab wie 'ne Rakete. Ich schätze bis in 8 Wochen hab ich Blüten dran.
Das ist meine Fensterbank:
Die Minibel, links, ist bissl gagglig. Ist halt 'n dunkles Loch bei mir. Der Chili, rechts, dagegen gefällts so halbwegs. Die krieg ich durch. Macht auch frischen Austrieb neuerdings.
Ansonsten hab ich ausgesät, wie gestern prognostiziert. Als Paprika hab ich Цыганский Барон genommen. Einziger Gemüsepaprika, den ich im Anbau hab.
Auf die Aubergine hab ich dagegen doch verzichtet. Auf mehr Verzicht konnt ich mich leider nicht durchringen.
Zum Schluss hatte ich noch etwas Erde auf dem Tisch. Und weil mein innerer Schweinehund eine unergründliche Abneigung dafür zeigte, die restliche Erde wieder zurück in den Sack zutun, blieb mir nix anderes übrig, als diese aufzubrauchen.
So war ich dann nun doch gezwungen Fleischtomaten zu säen. Drei Sorten werden es dieses Jahr. Uluru Ochre von Tatiana bezogen, als meine einzige Dwarf dieses Jahr. Außerdem Lucinda, mich hat die Tomate fasziniert. Leider reifte keine der 20 Pflanzen im Kuba-Projekt rechtzeitig ab. War die späteste Fleischtomate, die ich je hatte. Ganz das Gegenteil ist Malakhitovaya Shkatulka. Eine meiner Lieblingstomaten. Von der weis ich, dass die auch im Halbschatten wächst. Und das sie zeitig ist. Samen stammt aus 2011. Eigene Gewinnung von einem Steckling, was mir nach einem Tornado (oder zumindest schwerem Unwetter) blieb. Ich hab zu der Sorte deshalb eine Bindung, zumal sie trotzdem noch reife Früchte brachte vor dem Frost.
Hat oder hatte sonst noch jemand Malakhitova Shkatulka im Anbau? Ich bräuchte zu der 'nen Vergleich. Anders als die üblichen Beschreibungen zu der, werden die Früchte bei mir rot-braun-grün bei Vollreife:
Geht in Richtung Berkeley Tie Dye, geschmacklich auch ähnlich.
Zunächst ist sie aber gelbgrün, wie 'ne normale grüne. Aus genetischer Sicht, bin ich etwas planlos. Bekanntlich bewirkt das green flesh (gf) Gen dafür, dass das Chlorophyl in der Frucht nur teilweise abgebaut wird bei der Reife. Das verbleibende Chlorophyl mit dem roten Lycopin lässt die Früchte braun werden (= braune, schwarze Tomaten). Kombiniert man nun green flesh mit yellow flesh (r), unterdrückt es die Bildung von Lycopin. Früchte sind bei Reife gelbgrün (= grüne Tomaten).
Ich hab mit Malakhitovaya Shkatulka also eine normale grüne Fleischtomate, die vom unreifen grasgrün zum reifen gelbgrün abreift. Wenn man sie aber etwas länger lässt, dann kommt doch noch Lycopin ins Spiel. Für mich ist das 'n Phänomen.
Na-ja, genug Off-Topic. Kommen wir zum Thema: Meinem Arzt kann man immerhin nicht vorwerfen, dass er unüberlegt und zu schnell Antibiotika verschreibt. Aber in diesem Fall wars wirklich notwendig, ich hab die Erkältung verschleppt. Und war im Kopf total vereitert. Das Antibiotikum hab ich sehr gut vertragen, keine Magen-Darm Beschwerden oder sonstige Nebenwirkungen. Seit der Behandlung halte ich allerdings zuwenig Sitzungen. Obwohl ich auch Grünfutter esse. Na-ja, egal.
Grüßle, Michi