@Till: Lässt sich das Blaukorn Zeug genauso verwenden wie die Hakaphos Salze, sprich in Wasser auflösen und damit giessen?
Wenn man die Nährstoffanteile auf der Düngerpackung zusammenzählt, kommt weniger als 100% dabei heraus. Das liegt daran, dass die Körner/Pulver/was-auch-immer nicht nur aus Nährstoffen bestehen. Stickstoff, Kalium und Schwefel sind gut wasserlöslich, andere Nährstoffe weniger.
Der Blaukorndünger löst sich im Wasser auf, allerdings nicht gänzlich. Es bleibt eine Trübung,und nach einiger Zeit setzt sich unten eine sehr dünne „Schlammschicht“ ab. Ich weiß nicht, ob es sich dabei nur um die Reste des „Körnchengerüsts“ handelt, oder auch um Nährstoffe (Begründung siehe oben).
Also: Man kann damit gießen, aber man muss nach längerer Wartezeit aufrühren.
Ich löse für Zierpflanzen die Menge Blaukorn für eine Gießkanne in einem Marmeladeglas mit Schraubverschluss auf, weil man das gut befüllen und schütteln kann. Die Lösung gieße ich dann in die halb volle Gießkanne, bevor die Kanne gänzlich auffülle.
Unabhängig davon halte ich die Ausbringung per Gießkanne bei einem automatischen Tröpfchen-Bewässerungssystem mit Messfäden/Messdosen wie dipstick oder Tropfblumat nicht für sinnvoll.
Sinnvoller ist meines Erachtens ein leichtes Einharken des Kunstdüngers in der Tropfzone, und zwar vorzugsweise auf der gegenüberliegenden Seite der Messeinrichtung. So mache ich das.
Das führt zum einen dazu, dass an Tagen mit hohem Wasserbedarf mehr Nährstoffe aus den Kügelchen gelöst werden und sich nach und nach in der Feuchtezone verteilen, während an Tagen mit niedrigem Wasserbedarf weniger Dünger im Wurzelraum verteilt wird.
Zum anderen gelangen weniger Salze an das Messelement als beim durchdringenden Wässern mit Düngelösung. Das ist wichtig, weil sich das Messelement immer am Übergang von feucht zu trocken befindet. Dort reichert sich die Zwiebelschalenförmige Bodenschicht also zwangsläufig mit Mineralien und Salzen an², was dazu führt, dass dem Messelement vorgegauckelt wird, das die Bodenfeuchte im Wurzelraum höher ist als in Wirklichkeit (Weil die Salze Wasser ziehen).
Die Bewässerung wird also unregelmäßiger, je weiter das Jahr voranschreitet. Mit Blick auf den Herbst und die, durch die Temperaturschwankungen begünstigten Fruchtplatzer ist das alles andere als erwünscht.
Für Flüssigdünger (bei den Tomaten ist das Vinasse) habe ich Petflaschen ohne Boden, die mit dem Deckel voran ein Stückchen eingegraben sind. Im Deckel sind zwei kleine Löcher gebohrt und Hals befindet sich ein halber, zusammengeknüllter Haushaltsschwamm. Dadurch sickert der Inhalt an einem relativ genau definierten Ort in den Boden. Seehr langsam über viele Stunden. Bei heißem Wetter kann man dort auch sehr präzise (weil man den Wasserstand sofort sehen kann) zusätzlich gießen ohne versehentlich die automatischen Tropfer zu manipulieren, wie es geschehe, wenn man auf die Oberfläche gießt.
²Ähnlich einem porösen Tontopf, wo am Übergang von feucht nach trocken sogar sichtbar die gelösten Mineralien auskristallisieren,
Ach so, ok danke. Nee sowas suche ich nicht.
Ich möchte so eine Gießanlage, damit ich nicht mehr Kannen zu schleppen brauche.
Schau mal hier, da gibt es (vorläufige!) Erfahrungsberichte zu verschiedenen Bewässerungssystemen von mir und Ralph:
http://www.hausgarten.net/gartenforum/tomaten/67585-tomatenbewaesserung.html