Sommerfütterung Singvögel - Wie denkt Ihr darüber???

Wie haltet Ihr es mit der Fütterung von Singvögeln?

  • Ich füttere gar nicht

    Stimmen: 10 9,6%
  • Ich füttere nur im Winter

    Stimmen: 58 55,8%
  • Ich füttere das ganze Jahr

    Stimmen: 36 34,6%

  • Umfrageteilnehmer
    104
AW: Sommerfütterung Singvögel - Wie denkt Ihr darüber???

Hallo Tuffi,

auch ne Möglichkeit.
Und welche Futterarten / Methoden bietest Du an ?

VG
Swift_w
 
  • AW: Sommerfütterung Singvögel - Wie denkt Ihr darüber???

    Ich hab mir diesen Thread jetzt nicht von Anfang bis Ende durchgelesen. Aber habt ihr gewußt, dass die "Sommerfütterung" nicht gut ist, weil die Elterntiere das Futter an ihre Jungen weitergeben und diese, das nicht vertragen und daran sterben?

    Das ist für mich ganz klar ein Argument gegen das Füttern im Sommer.
     
    AW: Sommerfütterung Singvögel - Wie denkt Ihr darüber???

    hallo ihr

    viele eurer argumente treffen auf das leben auf dem lande vielleicht zu - in der stadt leider nicht.

    viele gärten in der stadt sind ökologisch tot. es herrschen gefüllte blumen ohne saatbildung, kirschlorberbüsche und anderer unfug vor. insekten inklusive blattläuse werden weggespritzt, weil sie ja den rosen schadet (was im übrigen auch unsinn ist).

    die vögel haben keine chance, sich und ihre brut vernünftig statt zu bekommen.

    ja, es stimmt, dass man überwiegend die (noch) nicht auf der roten liste stehenden arten unterstützt. aber warum soll man mit dem helfen immer erst anfangen, wenn es schon 5 vor 12 ist? müssen auch erst meisen und co selten werden? spatzen (ja, die kleinen kackfrechen dinger) stehen schon auf der roten liste und sollten daher auch jetzt schon unterstützt werden.

    das märchen, dass die sommerfütterung die brut schädigt ist nur in dem fall wahr, wenn mensch im sommer ganze erdnusskerne füttert. sonnenblumenkerne, geschrotete erdnusskerne, mehlwürmer etc. sind auch von jungvögeln sehr gut verträglich. ausserdem werden die meisten elterntiere sich selbst an dem angebotenen futter stärken um dann für ihre brut weiter auf suche nach insekten zu gehen.

    ich jedenfalls werde mich weiter an die empfehlung vieler ornithologen halten und im sommer helfen.

    und natürlich habe ich einen naturnahen garten mit blattläusen und hagebuttenbildenden rosen ;)


    viele grüße
    schnurr
     
  • AW: Sommerfütterung Singvögel - Wie denkt Ihr darüber???

    hallo schnurr,

    das unterschreibe ich komplett
     
  • AW: Sommerfütterung Singvögel - Wie denkt Ihr darüber???

    seit einigen jahren füttere ich auch im sommer diverse sämereien.
    gerade jetzt zur brutzeit sind die elternvögel dankbar, wenn sie nur für ihre kleinen insekten suchen müssen, für sich selbst aber an der futterstelle schnell was zum fressen holen können.

    Diese Beobachtung habe ich vor ein paar wochen auch gemacht.
    Ich hatte noch einen Rest Fettfutter vom Winter das ich in eine Schale auf den Tisch stellte
    Eine Meisenmama kam für eine Weile jeden Tag auf die Terasse und holte sich einige Körner. Sie war so zutraulich,dass sie sogar auf meine ausgestreckte Hand kam,kurz pickte und wieder davon flog.
    Am nächsten Tag saß sie auf der Türschwelle,kam kurz auf den Schreibtisch - er steht gleich neben der Terassentüre - schaute sich um und flog wieder nach draußen.
    Ich sah sie noch einige Male mit ihren 2 Jungvögeln,die ein Gezeter und Gepluster veranstalteten das einem die Meisenmutter fast leid tun konnte.
     
    AW: Sommerfütterung Singvögel - Wie denkt Ihr darüber???

    Wenn ich ein Vöglein wär und auch zwei Flügel hätt, flög ich zu dir,...

    weil ich auf der Suche nach Nahrung immer den leichtesten und einfachsten Weg fliegen würde.
    Aus reiner Bequemlichkeit würde ich einfach die Nähe des zuverlässigen Futterspenders "Mensch" suchen, so wie meine Brüder und Schwestern Spatz und Taube, die alten Schlauberger, die mittlerweile ihren zweiten Wohnsitz in die Nähe von Straßencafés und Pommes-Buden verlegt haben.

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  • Ich habe diesen Fred mal wieder vorgesucht, weil ich festgestellt habe, daß in den verschiedensten Beiträgen dieses Thema auftaucht
    z.B. Lauren :
    Das ist auch ein sehr wichtiger Punkt bzw. eine sehr wichtige Frage.
    Wie ist die Stellungnahme derjenigen, die die Sommerfütterung befürworten? Das würde mich sehr interessieren.
    Ich füttere ganzjährig, weil grade hier auf dem Lande das natürliche Angebot an Insekten doch sehr gering ist. Platz für Nistmöglichkeiten
    ist bei mir im Wald und ringsherum genügend vorhanden, aber das Nahrungsangebot fehlt.
    Die Feldränder werden " gesäubert " , nur um 1 m mehr Mais anbauen zu können, und auch die Windbrüche werden vernichtet, um als Ackerfläche benutzt werden zu können.
    Wildblumen sieht man an den Wegrändern kaum noch, kein Mohn, keine Kornblumen usw. Durch die Überdüngung wächst da nichts mehr.
    Ich stehe zu meiner Ganzjahresfütterung, und die reichliche Anzahl meiner Futtergäste scheint auch nicht dagegen zu haben.
    Ich benutze ein 4-Jahreszeitenfutter .
     
    Ich kann glücklicherweise berichten, dass in unserer Gegend zu den entsprechenden Zeiten regelmäßig die roten und blauen Feldränder von Mohn und Kornblumen anzutreffen sind, aber aus dem näheren Umfeld, heißt Nachbargrundstück kann ich vergleichbares berichten. Früher wurde dieses Grundstück 2 x im Jahr gemäht. Meine Jungs sind durch diese Wiese mit dem Kescher gezogen, um Insekten zu fangen, um ein Vogelbaby aufzupäppeln. Jetzt beim neuen Besitzer wird dieses Grundstück regelmäßig mindestens 1 x im Monat gemäht. Ich denke mal, jetzt bräuchten meine Jungs nicht mehr mit dem Kescher losziehen. Wir füttern daher auch das ganzen Jahr, im Sommer aber nicht so viel. Zusätzlich lassen wir ein Stück unserer Wiese als Wildwiese stehen, so dass auch das natürliche Nahrungsangebot vorhanden ist.
     
  • Jolantha, prima, dass du diesen Thread wiederbelebt hast.
    Bin auch beim Nachlesen, aber peu a peu.

    Wir hier, in unserem kleinen Hof mit Wiese mitten in der Stadt, füttern das ganze Jahr über.
    Sind froh, wenn unsere brütende Hausamsel, Meisen und Spatzen in diesem Refugium ihr Kleinen Ernähren können und uns so jedes Jahr treu bleiben.

    Aber wir verwöhnen auch im Garten die Vögel, Eichhörnchen usw. Aber sie bekommen deutlich weniger als bei uns am Haus.
    Wichtig ist für mich halt, dass es ohne Unterbrechung geschieht.

    Ob das richtig ist oder falsch, weiß ich nicht! Wir machen das aber mit gutem Gefühl schon seit Jahren so.
     
  • Ich habe letztes Jahr zum ersten mal auch im Sommer gefüttert und werde es dieses Jahr auch wieder machen. Im Winter 2016/2017 hatten wir nur noch 3 Haussperlinge, aber dank Sommerfütterung waren es in diesem Winter bereits wieder 7 Haussperlinge. Ich füttere eine breite Palette an Sämereien, hauptsächlich Feinsämereien (Unkrautsamen) und für die Spatzen natürlich Hirse. Auf sehr fetthaltige Sämereien wie Sonnenblumenkerne und Erdnüsse verzichte ich während der Terrassenzeit. Stattdessen kommt dann ein Aufzuchtmehl ins Spiel (aber keins für Mast- oder Legehühner, sondern eins für Ziergeflügel). Die Hauptnutzer des angebotenen Futters sind Haus- und Feldsperlinge, Blau- und Kohlmeisen und überraschenderweise die Buntspechte.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Ich füttere seit mehreren Jahren durchgehend und kann nur bestätigen, dass sowohl Anzahl wie auch Viefalt der Vögel deutlich zugenommen haben.
    Belohnung: die Eltern führen ihre Jungen vor.
    @Tiarella, warum änderst du das Futterangebot?
    Es geht doch darum, dass man den gestressten Vogeleltern genügend Energie zur Verfügung stellt, damit sie Kraft für ihre immer anstrengendere Suche nach Insekten haben.
    Die Nestlinge werden doch nicht mit dem von uns bereit gestellten Futter versorgt:confused:

    Gruß
    wilde Gärtnerin
     
    Ich ändere das Angebot ja gar nicht so groß. Es fallen nur die Sonnenblumenkerne und die Erdnüsse weg (dafür kommt dann das Aufzuchtmehl dazu, hat mein Nachbar mir empfohlen). Der Rest bleibt so. Die Sonnenblumenkerne bekommen sie im Sommer auch nur deshalb nicht, weil die Spelzen dann immer auf der Terrasse rumliegen und da ich da viel barfuß laufe, kommt das nicht so gut (tut verdammt weh, wenn man auf die Spelzen tritt). Und die Erdnüsse sind halt mit in der Mischung mit den Sonnenblumenkernen drin. Da ich die Mischung über Sommer dann aber ja nicht kaufe, fallen die Erdnüsse halt auch weg. Dafür gibt es aber die selbstgemachten Fettpötte. Die sind hier sowieso der absolute Renner. Da frisst fast jeder Vogel dran.
     
    Sodale, ich habe den Thread nur durchgeackert und viele Infos gesammelt.

    Mein Fazit daraus, dass ich auch ganzjährig füttern werde und mir deshalb ehebaldigst zwei - mindestens - neue Futterhäuschen besorgen werde und auch einige Nistkästen. Allerdings kann ich die Nistkästen noch nirgendwo anbringen, weil ja der komplette Garten gerodet wird und auch der Schuppen platt gemacht wird und ein neuer aufgestellt wird.

    Ab dem Herbst sieht das dann sicher anders aus, da hat mein Garten mit Sicherheit schon gute Formen angenommen - eher verpasst bekommen *ggg*
     
    In die Fettpötte kommen Fett, Erdnussmus, Haferflocken, feingehackte Nüsse, geschälte und feingehackte Sonnenblumenkerne, Kleie, gefriergetrocknete Mehlwürmer und Kokosflocken (im Winter noch ein Schuß Öl, damit die Masse nicht so hart ist). Ich habe zwischenzeitlich auch mal andere Zusammenstellungen ausprobiert, aber diese Mischung ist in unserem Garten der absolute Renner. Von Rotkehlchen und Heckenbraunellen über Sperlingen und Finken bis hin zu Amseln und Spechten geht da so ziemlich alles ran. Sogar der Eichelhäher hat es schon versucht, aber er ist zu groß für die Fettpötte.
     
    Die Vögel sind ja nicht blöd, und wer aufmerksam die "Abnahme" an den Futterhäusern beobachtet, erkennt deutlich die Unterschiede zwischen "Winterkonsum" und "Sommerkonsum".
    Beispiel: Für meine Amselschar sind im Winter ihre Sultaninen das liebste Leckerli. Im Sommer reduziert sich die Abnahme erheblich, denn die Amseln sind von Natur aus keine Vegetarier.
    Manchmal erscheint es mir, dass sie aus Treue zum Standort noch ein paar Sultaninchen nehmen. Ihr Blick scheint mir sagen zu wollen: "Hast Du nicht auch was Fleischeriges?"
    Meiseneltern würgen auch nichts Unverträgliches für ihre Jungen aus dem Kröpfchen, die Natur ist klüger als die Menschen, die sich anmaßen, für sie denken zu wollen.
    Schaut in die Wohnumgebung, was sich in den letzten Jahren an natürlichem Aufkommen verschlechtert hat. Das fängt doch schon bei den Wohnmöglichkeiten für Spatzen an und geht bis zur Blühpflanzenauswahl im eigenen Garten!
    Wenn sogenannte Experten die Sommerfütterung verteufeln, sind sie die letzten Jahrzehnte blind durch die Welt getappt.
     
    Hallo !

    Jetzt habe ich so einen langen Beitrag geschrieben, und jetzt ist er weg. Ich habe mal ein Interview von Prof.Dr.Peter Berthold gehört, der war der Leiter der Vogelwarte Radolfszell. Das hat mich richtig erschüttert. Habe nicht gewußt, daß es unseren Vögeln so schlecht geht. Es fehlen ja 80 % Insekten. Die Vögeleltern finden so wenig Insekten für ihren Jungen. Deshalb ist diese ganzjährige Fütterung so wichtig, eben diese Fettknödel. Die sind wichtig für die Vogeleltern, damit sie bei Kräften bleiben. Die müssen so lange suchen um Insekten zu finden für die Jungen. Für sie selber bleibt zu wenig, deshalb diese Fettknödel für die Vogeleltern. Sie haben dann sofort wieder Energie. Das lose Futter müssen sie erst in Fett umwandeln, das dauert länger.
    Es gibt ein schönes Buch von Prof.Dr.Berthold "Vögel füttern, aber richtig". Das habe ich mir gekauft. Kaufe mir jetzt beim Dehner Kübelweise Fettknödel mit allen möglichen Zutaten. Da gibts oft mal Sonderangebote, da schlage ich dann zu. Momentan wird das lose Futter nicht so gut angenommen, aber auf die Fettknödel sind sie ganz wild. Im Winter ist genau umgekehrt. Das Rinderbauchfett wäre auch so beliebt bei den Vögeln, dazu bräuchte man aber einen Metzger in der Nähe, der noch selber schlachtet. Die sind aber rar. Da sind die Vögel auch ganz wild drauf. Das wäre natürlich auch viel billiger.

    https://www.amazon.de/V%C3%B6gel-f%C3%BCttern-richtig-Peter-Berthold/dp/3440116441

    https://www.youtube.com/watch?v=AeW_rracJF0

    https://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article5910484/Voegel-fuettern-ist-unsere-moralische-Pflicht.html


    lg. elis
     
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