Die haben aber kein Zeit, das alles zu kontrollieren. Die müssen ja schon die Durchsetzung der Impfpflicht kontrollieren.
Da gibt es eine prima Arbeitsteilung, der Staat (oder die EU) nutzt den rechtlichen Weg, die Konzerne tun das nur so weit es ihnen Vorteile bringt, andernfalls haben sie ihr eigenes "Personal" um hartnäckigen Widerstand zu bekämpfen. Bei uns ist es bisher noch recht unauffällig und erst bei genauerem Hinsehen zu erkennen, aber Kleinbauern, die oft weniger Land haben als hier so mancher Gartenbesitzer, haben Erfahrungen machen müssen was es heißt den Konzernen im Weg zu sein. Man vernichtet ihre Feldfrüchte, vertreibt sie von ihrem Land, wenn nötig auch mit harten Bandagen, und enteignet sie. Das passiert nicht nur im hinterletzten Zipfel von Bolivien und der Mongolei, es geschieht überall auf der Welt, auch in Mitteleuropa, aber in vielen Ländern wächst der Widerstand, sogar in den USA ist er bereits viel stärker als bei uns.
Aber reichen da nicht ein paar Hobbyzüchter mit einem großen Garten, um innerhalb eines Jahres kiloweise Samen von massenhaft Raritäten zu produzieren?
Es geht nicht darum Raritäten anbieten zu können, es geht darum dass das Saatgut für alle Menschen zugänglich bleiben muss, nicht nur hier in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Der größte Teil der Weltbevölkerung hat kein Geld um teures Hybridsaatgut zu kaufen welches zum Teil nur in Kombination mit (ebenfalls teuren) Düngern und Pflanzenschutzmitteln wächst. Ein gutes Beispiel sind viele Bauern in Indien welche sich wegen diesem Teufelskreis hoffnungslos verschuldet haben, ohne Aussicht jemals aus der Schuldenfalle heraus zu kommen... aber samenfestes Saatgut von regional angepassten Sorten steht ihnen nicht mehr zur Verfügung und ihre Böden verseuchen immer mehr... so etwas muss aufhören!!!
Wie gesagt, ich sehe aufgrund all dieser Faktoren nicht, dass Hobbygärtner Erhalter ersetzen könnten...
Man muss keine großen Flächen bewirtschaften um zur Erhaltung beitragen zu können. Wenn Du vier Tomatensorten auf dem Balkon hast und von einigen Früchten Samen nimmst und sie an Interessierte weitergibst, dann hast auch Du geholfen diese Sorten zu erhalten.
Um ein Missverständnis auszuräumen, Erhaltung kann nur funktionieren wenn die Sorten angebaut werden und das geht nur wenn sie verbreitet werden, das geht auch mit einzelnen Sorten.
Erhaltung bedeutet aber auch Anpassung, wenn eine bestimmte Bohne im Erzgebirge angebaut wird passt sie sich mit der Zeit an diese Region an, durch diesen Wandel entsteht langfristig eine neue Regionalsorte, sie wird im Erzgebirge tolle Erträge bringen, im Weinbaugebiet oder an der Nordseeküste könnte sie aber mickern weil ihr die Bedingungen nicht gefallen. Genau so ist es aber immer gewesen, es wimmelte von Regionalsorten und das ist in allen Ländern dieser Erde so, die Arbeit der Erhalter muss das berücksichtigen und darauf achten, dass die Tomaten die sie anbauen die Anpassung an ihre Ursprungsregion nicht verlieren, also muss auch immer wieder Saat zurück an den Ursprungsort, bzw. wenn das nicht machbar ist, in eine Region die vergleichbare Bedingungen bietet.
So und nun will mein Wauzi raus, also muss ich mich mal bewegen, danach antworte ich noch auf ein paar Dinge die hier geschrieben wurden...
LG Conya