Saatgutkonzerne gegen Hobbygärtner... na denn mal los...

Man muss keine großen Flächen bewirtschaften um zur Erhaltung beitragen zu können. Wenn Du vier Tomatensorten auf dem Balkon hast und von einigen Früchten Samen nimmst und sie an Interessierte weitergibst, dann hast auch Du geholfen diese Sorten zu erhalten.
Um ein Missverständnis auszuräumen, Erhaltung kann nur funktionieren wenn die Sorten angebaut werden und das geht nur wenn sie verbreitet
Natürlich tragen die Hobbygärtner auch viel bei, aber letzten Endes wäre es ohne Erhalter mit viel Fläche und ausreichend Zeit und den entsprechenden Möglichkeiten des Verkaufs für viele gar nicht erst möglich, an eine solche Vielfalt von Sorten überhaupt nur ranzukommen.
Daher bleibe ich dabei... am reinen Erhalt können die Hobbygärtner natürlich mitwirken und ihren (kleinen oder auch großen) Teil beitragen.
Aber was die Verbreitung betrifft oder auch den Überblick über die Sorten, das know-how... halte ich die Erhalter für unverzichtbar.
 
  • Allerdings ist es kaum glaubhaft dass es darauf hinaus läuft, der handvoll mehr als nur hier und da eine Balkontomate anbauenden Hobbygärtnern die private Tauschbörse von in der breiten Masse unbekannten Sorten zu verbieten.
    Man könnte durchaus verbieten und die Umsetzung ist gar nicht so schwer, sind die samenfesten Sorten erstmal weg, also nicht mehr erhältlich, kann sie auch niemand mehr anbauen.
    Die Sorten lösen sich allerdings nicht in Luft auf, nur die Allgemeinheit soll den Zugriff verlieren, die Konzerne nutzen die genetische Vielfalt der Sorten für ihre eigenen Züchtungen und lassen diese patentieren, so hat man auch mittels samenfester Sorten den Geschmack so mancher Supermarkttomate verbessert nachdem die Kunden diese "Wasserbomben" nicht mehr kaufen wollten.

    Ein soweit mir bekannt ist legaler Erhalter ist aber z.B. die Arche Noah. Oder auch Sativa Rheinau
    So wirklich legal sind die auch nicht mehr, jedenfalls nicht wenn man es juristisch genau nimmt, aber sie wissen auf was sie sich einlassen und werden sicher noch weiter machen.

    Und es gibt ja auch noch anderes als Tomaten. Und das ist dann nicht mehr so einfach, finde ich.
    Ja richtig, es geht um alle Nahrungsmittel, Obst, Gemüse, Getreide... selbst das Wasser wird bereits von den Konzernen aufgekauft und so etwas ist nichts weiter als ein riesiges Geschäft und das schlimmste Verbrechen an allem Leben dieser Erde.

    Aber was die Verbreitung betrifft oder auch den Überblick über die Sorten, das know-how... halte ich die Erhalter für unverzichtbar.
    Das mag sein und ich danke für Deine Worte :paar:
    Aber die Erhalter sind auf die vielen Hobby- und Balkongärtner, Liebhaber und Verbraucher angewiesen, nur wenn diese Interesse an den Sorten haben, sie nutzen und verbreiten, macht die Arbeit Sinn... und aus dem Grund mache ich weiter, als Unterstützung für diejenigen welche selbst entscheiden möchten was sie essen und die ihren Kindern und Enkeln ebenfalls diese Option ermöglichen wollen.

    Jetzt möchte man gegen diejenigen vorgehen, die ihr mühsam erworbenes Saatgut verkaufen, um einen Teil der Ausgaben kompensieren zu können.

    Auf der nächsten Stufe werden diejenigen stehen, die ihr Saatgut verschenken oder tauschen.
    Auch auf der nächsten Stufe stehen die EU und die Konzerne bereits mit einem Fuß... ich möchte das hier aus persönlichen Gründen nicht näher auseinanderpussementieren, aber immerhin darf meine Familie ihren eigenen Garten (der ist tatsächlich Grundbesitz) seit letztem Herbst nicht mehr zum Gemüseanbau nutzen, auch nicht wenn biologisch extensiv gewirtschaftet wird.
    Nun ja, ich bin ein geduldiges Rindvieh und suche nach einer Lösung, bis dahin hilft Kreativität und eine große Portion Frechheit, es hindert mich jedenfalls nicht daran weiter zu machen.:grinsend:

    LG Conya
     
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