Seit gestern Abend bin ich wieder zu Hause. Es war eine tolle Woche und wir sind vom Regen verschont geblieben. Nur einmal fielen ein paar Tropfen, als wir in den Booten saßen, aber das war nicht genug, um die Regenjacken aus den Packtonnen zu kramen.
"Die Luftfeuchtigkeit kondensiert und folgt der Schwerkraft - nein, Regen ist das nicht" haben wir in unserem Dreierboot beschlossen.
Wasser in den Seen hat uns nicht gefehlt, sogar als eng beschriebende Durchfahrten waren noch zu paddeln. (Ausnahme am Werder des Plauer Sees, da haben wir die Boote 5m über Land getragen und dann wieder eingesetzt. Die Aktion hat uns aber erspart, dass wir über die komplette Breite des Sees mit Gegenwind mussten. Der Windschatten des Werders war sehr hilfreich.
Ich bin immer barfuß gefahren, weil wir schon durchs Einsteigen immer etwas Wasser im Boot hatten. (Schwamm zum Auswischen hatten wir vergessen.) Das war aber nicht so dramatisch. Aber bei den längeren Etappen, bei denen wir auch ordentlich Gegenwind hatten, schwappte auch schon mal eine Welle ins Boot. Es war erstaunlich, wie warm das Wasser war.
Zum Schwimmen hat es immer gut getaugt, egal ob Plauer See, Fleesen See oder Jabel See. Aber häufig ist mir die Morgenroutine dazwischen gekommen, dass ich morgens nicht schwimmen konnte. Immerhin wollten wir ja auch irgendwann starten, da muss jemand Frühstück machen - und das eigene Zelt baut sich ja auch nicht von selbst ab.
Als Schutzgeist kam die Kellerassel etwas spät, sie saß erst bei der letzten Etappe im Boot. Einen Schutzgeist hätte ich am Tag davor brauchen können. Wir hatte die längste Etappe, 21km schon zu 2/3 hinter uns, entsprechend müde Arme, als wir noch mit Gegenwind über einen Teil des Plauer Sees mussten. Ich habe zur Sicherheit nicht auf meiner Bootsbank gesessen, sondern im Bootsboden gekniet, aus dem Winkel habe ich kleiner Mensch einfach mehr Kraft.
Bis wir im Windschatten des Werders waren, sind mir ganz übel die Füße eingeschlafen, den rechten habe ich nicht mehr gespührt und im Unterschenkel begann ein Krampf. Also musste ich aus der Körperhaltung raus und habe eine gymnasische Einlage gegeben, damit ich mich ausschließlich in Längsrichtung bewegt habe und auf keinen Fall nach rechts oder links. Ich war froh, dass ich unser Boot nicht umgekippt habe, denn die anderen beiden Boote waren weit weg, es hatte sich jeder allein durch die Wellen gekämpft.
Wir waren an dem Tag nur zu zweit im Boot, unsere Dritte hat es an der Schulter und fuhr mit dem Fahrrad über Land. Sie ist nur auf den kurzen Etappen mitgekommen. Aber mein Steuermann war so ein ganz tiefenentspannter Mensch, der mir nur sagte, dass wir erst weiterpaddeln, wenn ich soweit sei.
Nach der Tour war auch unsere Sportskanone ordentlich müde. Aber da zur Zeit sehr viele Leute an der Seenplatte Urlaub machen wollen, hatten wir mit kleineren Abständen einfach keinen Zeltplatz buchen können.
Die Zeltplätze waren immer recht voll, aber zum großen Teil sind das Dauercamper, die gar nicht immer "zu Hause" sind - dadurch reduzierte sich der Andrang in den Waschhäusern und auch der Krach am Abend. Wenn man müde ist, will man ja irgendwann schlafen.
Auf einem Platz durften wir wegen der Waldbrandgefahr kein Feuer in unserer extra mitgebrachten Feuerschale machen. Sonst haben wir gerne Abends noch etwas ums Feuer gesessen, hatten aber die Fläche unter der am Dreibein hängenden Schale immer gegossen, damit auch ein Funken nichts anrichtet. Gegrillt haben wir über diesem Feuer natürlich auch, sonst hatten wir aber zum Kochen einen Gasherd dabei. (Und die örtlichen Fischräuchereien haben wir auch genutzt. Geräucherter Saibling ist was unglaublich leckeres!)