AW: Maulwurfbekämpfung - Wie kann man den Maulwurf vertreiben?
Hallo,
unser schöner Rasen leidet unter einem Maulwurf. Das hatten wir bisher noch nie, aber als ich jetzt nach ein paar Wochen der Abwesenheit wieder im Garten war, habe ich bemerkt, dass der Maulwurf ein paar Hügel geschaufelt hat. Ich würde ihn nun gern vertreiben / verjagen, aber ich glaube es ist gar nicht erlaubt Maulwürfe zu bekämpfen. Der Maulwurf im Garten ist nicht so schlimm, also keine Plage, aber vielleicht kann man ihn ja auf natürliche und freundliche Weise (zum Nachbarn
) vertreiben?
Würde mich über Tipps freuen. Salut, Katja
Also hallo mal,bin neu hier und im Laufe meiner mittlerweile erfolgreichen Maulwurf-Jagd auf diese site gestoßen.
Fünf Monate dauerte mein Studium des Maulwurfverhaltens...vielleicht kann ich also ein paar nützliche tips geben.
wenn er
neu zugezogen ist,kann man das Vertreiben versuchen-der Nachbar wird sich freuen....(Verstinkungsmittel,wasser,Lärm mit Flaschen,Ultraschall oder Vibrationsstäbe etc),falls er sich aber einmal einen ausgedehnten Bau errichtet hat-
null Chancen!! - man lese dazu Franz Kafka "Der Bau"
Das Tier hat dann den Garten als sein Revier "in Besitz genommen" und wird sich aus seinem Zuhause genausowenig vertreiben lassen wie unsereins.Da helfen dann keine Hundehaare,kein Katzenkot,keine Überschwemmungsversuche mit dem Gartenschlauch,schon gar keine Vibrationsstäbe.Er weicht den Ärgernissen nur in eine andere Ecke seines Baues (3 etagen über bis zu 2000m²!) aus und verschließt die vorübergehend unbrauchbaren Gänge.
Es bleiben dann drei Möglichkeiten:
1.)
mit den Hügeln leben und sie jeden Tag wegschaufeln oder auf den Rasen generell verzichten und den Garten dem Maulwurf überlassen.
2.)
Maulwurf fangen:viel Glück! wenn er gerade einen neuen Hügel baut,kann man ihn rein theoretisch mit einem Spaten schnell und trotzdem vorsichtig fangen(bitte nicht weh tun),ihn dann einige kilometer weit weg bringen und auf einer freien Wiese aussetzen.Probleme:erstens weiß man nicht,wo der nächste Hügel entsteht,also daneben stehen wird man da kaum,zweitens haben die Tierchen seismografische Fähigkeiten,ein Schritt und er ziehlt sich blitzartig in sein Gangsystem zurück.Das Fangen der Tiere ist juridisch wegen des Naturschutz-Status des Maulwurfs außerdem nicht ganz unproblematisch.
3.) Fallen.Man muss dazu einen frischen Hügel abtragen und den Gang freilegen,dazu entweder den Hügel tief ausstechen und dann zwei zuführende Gänge suchen,oder einfacher mit dem Finger nach Abtragen des Hügels ein wenig am Boden stochern,bis der Boden über dem Gang einbricht,der Gang führt immer schräg unter die Grasnarbe,man muss dem Gang solange folgen-dazu den Graspolster darüber abheben- bis man eine Verzweigung gefunden hat, in die die beiden Gänge,die zum Ausführungsgang führen, münden.In jeden der beiden gibt man je eine Falle,denn durch einen Gang muss er einmal kommen,danach Stelle markieren und lichtdicht zudecken.Es bringt nichts, eine einzige Falle in den Gang zu legen.Fallen dürfen niemals mit bloßen Händen berührt werden,da die Tiere das sofort riechen,also nur mit Handschuhen anfassen.
Maulwurf-Lebendfallen bekommt man meist nur übers Internet.Die Fallen müssen täglich kontrolliert werden,sonst stirbt das gefangene Tier darin qualvoll!
Da die an und für sich nützlichen und natürlich sehr putzigen Tierchen bei uns unter Naturschutz stehen,dürfen
per Gesetz keine Wühlmausfallen verwendet werden,abgesehen davon ist es ein sehr trauriger Anblick , das kleine pelzige Tierchen tot in so einer "Wühlmaus"-Falle(oben steht übrigens oft "mole-trap" und "piége des taupes",also übersetzt Maulwurffallen,da die Tiere in England und Frankreich nicht geschützt sind) vorzufinden.