Da es zur Zeit nichts zu ernten gibt der Garten tiefgefroren ist habe ich
in den alten Büchern geblättert.Folgendes stammt aus
"Frauenalbum "
Schirmherrschaft : Königin Luise von Preussen
gedruckt 1880
Über den Nährwert der Nahrungsmittel:
Von den verschiedenen Fleischsorten kommt dem Rind und Schweinefleisch
der höchste Nährwerth zu,Hammelfleisch nicht.Auch Tauben und Hühner-
fleisch ist zu empfehlen.Von den Fischen ist Lachs Aal Häring und Makrele
zu empfehlen.Schellfisch Dorsch Hecht und Barsche sind fettarm und dienen
mehr als Genußmittel das gilt auch für Caviar und Austern.
Butter ,Käse und Milch haben einen hohen Nährwert und sind billig zu haben.
Wichtig sind die vegetabilischen Nahrungsmittel wie die Kartoffel ganz
wichtig ist das Brod.
Das Gemüse ist mehr Reiz und Genußmittel als Nahrungsmittel.
Die verschiedenen Obstarten sind zwar überwiegend Genußmittel aber nicht
ganz ohne Nährwerth
Von den Genußmitteln ist das Bier und in gewissem Sinne auch Wein
(besonders Rotwein )zugleich als Nahrungsmittel aufzufassen.
Betrachtet man den Nährwert im Vergleich zu den Preisen so ist
fettreiches Fleisch am preiswürdigsten ,Geflügel und Wild sehr theuer.
Fische sind billig desgleichen Butter und Milch.
Mehl ist billiger als Reis am theuersten ist Gemüse.
Fisch ist das billigste überhaupt und dient den wenig begüterten Klassen
als Hauptnahrungsmittel.
Zu dieser Zeit wurden begüterte Haushalte ermahnt dem Personal nicht täglich
Fisch zum Essen zu geben sondern auch gelegentlich Fleisch.
Für einen Erwachsenen wurden damals pro Tag insgesammt 3/4 Kg. Brot
und Kartoffel berechnet.
Schon mal gehört " Bratkartoffelverhältnis " ?
Ein Dienstmädchen das einen Freund hatte ,durfte, mit Erlaubnis der
Herrschaft ,den selben ein oder zwei Stunden in der Küche empfangen
wo er dann die Reste des Tages essen durfte,sehr beliebt waren diese
Verhältnisse bei Soldaten der Stadtwache und Handwerksgesellen.Da konnte
das Dienstmädchen auch ältlich und unansehnlich sein.
LG Zaubernuß
