Tomaten-Fundus
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Eine vollkommen neue Erfahrung: Kurz nach Weihnachten und die Tomatenernte aus 2021 ist schon aufgefuttert.
Kein Wunder, wenn man hibbelig wird und diesen innerlichen Drang verspürt, die nächste Saison anpacken zu wollen, die ja nur besser werden kann.
Die Anbauliste für 2022:
Hauptsächlich sollen es 30 Pflanzen aus dem Livingston-Sortiment werden. Von ein paar Sorten fehlt noch das verhütete Saatgut. Ansonsten Kontrollanbau und weitere Anpassung an unser Klima.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tomatensaison 2022 wird im Anbau meiner IPK-Sorten liegen.
Vor ein paar Jahren hatte ich bei IPK Gatersleben Tomatensamen gekauft. Die Sortenauswahl erfolgte überwiegend nach den IPK-internen LYC-Nummern, die fortlaufend vergeben werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, je niedriger die LYC-Nummer, desto länger liegt die Aufnahme in das Saatgutarchiv zurück, desto älter ist die Sorte.
Teilweise liegen bei IPK keine näheren Beschreibungen vor, so dass ich gar nicht weiß, was mich da erwartet. Aber Tomaten sind es alle mal.
Die Sorten:
Gelbe 07 (LYC 32)
IPK Gatersleben betitelt diese Sorte mit der wohlklingenden Buchstabenansammlung "Lycopersicon esculentum Mill. convar. parvibaccatum var. pyriforme (Dunal) Alef."
Es gibt eine Wildtomate namens Parvibaccatum. Pyriforme deutet auf birnenförmig hin.
Meine Vermutung ist, dass es sich bei der Gelben 07 um eine gelbe, birnenförmige Wildtomate handelt. Ich werde die Sorte ins Freiland an einen Zaun setzten. Und dann sehen wir ja, was dabei herauskommt.
Olive (LYC 73)
Die Olive wurde 1952 in die Sammlung des IPK aufgenommen. Donor war die französische Firma Vilmorin-Andrieux, die bereits sehr früh die Pfirsichtomate Pêche sowie die noch heute beliebte Saint- Pierre im Sortiment hatten.
Bei Olive dürfte es sich um eine rote dattelförmige Cocktailtomate handeln.
Alice Roosevelt (LYC 102)
Eine Sorte, die seit 1906 bekannt ist. Rote, etwa 100 g schwere, runde Frucht in Trauben von 6 bis 10 Früchten
Break O’Day (LYC 105)
Eine Kreuzung aus Marglobe und Marvana, die 1931 als kommerzielle Tomatensorte im Markt eingeführt wurde. Rote Fleischtomate bis 200 g.
Ficarazzi (LYC 115)
Wurde erstmals 1861 bei einem schweizer Saatgutunternehmen angeboten. Ab 1896 konnte die Sorte auch bei den deutschen Händlern gekauft werden. Beworben wurde die die Ficarazzi als rote, mittelgroße, flache, stark gekerbte Frühsorte. Die Pflanzen seien schwachwüchsig. Geschmacklich eine der besten Frühsorten.
Königin der Frühen (LYC 125)
Rote, runde Tomate, die 1937 am Markt eingeführt wurde.
Magnum Bonum (LYC 128)
Hatte ich schon im Anbau. Eine erstaunlich gute Fleischtomate. Sehr zu empfehlen.
Aus dem Benary-Katalog von 1906:
"Obgleich das Tomaten-Sortiment bereits sehr reichhaltig ist, wird doch eine neue Sorte, die mir ausserordentlicher Frühzeitigkeit den denkbar höchsten Ertrag verbindet, gewiss dem Marktgärtner wie dem Liebhaber willkommen sein. Magnum Bonum ist eine französische Züchtung, ihre dünnschaligen, brillant scharlachroten, schwach gerieften Früchte sind ein wenig gewölbt und erreichen bei einer Höhe von 6-7 cm einen Durchmesser von 10-12 cm; das Fleisch ist saftig und von feinem Aroma. Im Ertrag hält kaum eine der vorhandenen Frühsorten den Vergleich mit dieser Neuheit aus, die für Marktgärtnerei besonders geeignet ist und auch mit Vorliebe für Conserven verwendet wird; sie hat dem Züchter wiederholt erste Preise eingebracht. - Wenn man Mitte März säet, dann in das Beet piquiert und gegen Mitte Mai in das Freie pflanzt, so kann man bei günstiger Witterung darauf rechnen, dass Ende Juli bereits die Ernte beginnt. Eine Pflanze bringt 4-5 Kilo verbrauchsfähige Früchte, die in der Regel 200-300 Gramm wiegen."
Stone (LYC 150)
Ging 1946 in die IPK-Sammlung ein. Es dürfte sich um eine kartoffelblättrige, rote Cocktailtomate handeln.
Frührot (LYC 176)
Eventuell identisch mit der Königin der Frühen??? Jedenfalls verweisen alle Informationen sowie die Markteinführung 1937 auf die selben Quellen.
Gandia (LYC 177)
Keine weiteren Informationen, außer, dass die Sorte 1950 von Benary an das IPK übergeben wurde. Als Herkunftsland wird Italien angegeben. Fotos lassen einen San-Marzano-Typ vermuten.
Orange Sunrise (LYC 203)
Die Sorte wurde dem IPK 1950 übergeben. Weitere Informationen liegen nicht vor.
Zwischenzeitlich habe ich eine amerikanische Gartenzeitschrift finden können, die die Orange Sunrise in der Ausgabe vom 27.11.1920 als wunderbare Neuheit angepriesen hatte.
Grothens Globe (LYC 243)
Vermutlich eine rote Cocktailtomate
Jubilee (LYC 250)
Von der amerikanischen Saatgutfirma Burpee 1949 an IPK übergeben.
Aus dem Benary-Katalog von 1900:
"Die runden, schön goldgelben, ganz glatten Früchte dieser kräftig wachsenden, mittelfrühen Sorte stehen in Büscheln und erreichen einen Durchmesser von 6-7 cm; sie enthalten wenig Samen, ihr Fleisch ist sehr saftig und von feinstem Aroma. Die feinste aller gelben Sorten, sehr volltragend“
Von Tomatofifou:
Aus dem Samenarchiv Gerhard Bohl:
Danke an alle Tauschpartner
Auch in 2021 haben viele nette Gartenfreude Saatgut mit mir getauscht. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für die netten Kontakte und all die Samen. Einen kleinen Teil davon möchte ich bereits in der anstehenden Saison aussäen. Die meisten Sorten müssen sich jedoch in die Warteschlange einreihen, da wir einfach nicht mehr Platz für den Tomatenanbau zur Verfügung haben.
Und zum Schluss ein paar bewährte Sorten
Kein Wunder, wenn man hibbelig wird und diesen innerlichen Drang verspürt, die nächste Saison anpacken zu wollen, die ja nur besser werden kann.
Die Anbauliste für 2022:
Hauptsächlich sollen es 30 Pflanzen aus dem Livingston-Sortiment werden. Von ein paar Sorten fehlt noch das verhütete Saatgut. Ansonsten Kontrollanbau und weitere Anpassung an unser Klima.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tomatensaison 2022 wird im Anbau meiner IPK-Sorten liegen.
Vor ein paar Jahren hatte ich bei IPK Gatersleben Tomatensamen gekauft. Die Sortenauswahl erfolgte überwiegend nach den IPK-internen LYC-Nummern, die fortlaufend vergeben werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, je niedriger die LYC-Nummer, desto länger liegt die Aufnahme in das Saatgutarchiv zurück, desto älter ist die Sorte.
Teilweise liegen bei IPK keine näheren Beschreibungen vor, so dass ich gar nicht weiß, was mich da erwartet. Aber Tomaten sind es alle mal.
Die Sorten:
- Gelbe 07 (LYC 32)
- Olive (LYC 73)
- Alice Roosevelt (LYC 102)
- Break O’Day (LYC 105)
- Ficarazzi (LYC 115)
- Königin der Frühen (LYC 125)
- Magnum Bonum (LYC 128)
- Stone (LYC 150)
- Frührot (LYC 176)
- Gandia (LYC 177)
- Orange Sunrise (LYC 203)
- Grothens Globe (LYC 243)
- Jubilee (LYC 250)
Gelbe 07 (LYC 32)
IPK Gatersleben betitelt diese Sorte mit der wohlklingenden Buchstabenansammlung "Lycopersicon esculentum Mill. convar. parvibaccatum var. pyriforme (Dunal) Alef."
Es gibt eine Wildtomate namens Parvibaccatum. Pyriforme deutet auf birnenförmig hin.
Meine Vermutung ist, dass es sich bei der Gelben 07 um eine gelbe, birnenförmige Wildtomate handelt. Ich werde die Sorte ins Freiland an einen Zaun setzten. Und dann sehen wir ja, was dabei herauskommt.
Olive (LYC 73)
Die Olive wurde 1952 in die Sammlung des IPK aufgenommen. Donor war die französische Firma Vilmorin-Andrieux, die bereits sehr früh die Pfirsichtomate Pêche sowie die noch heute beliebte Saint- Pierre im Sortiment hatten.
Bei Olive dürfte es sich um eine rote dattelförmige Cocktailtomate handeln.
Alice Roosevelt (LYC 102)
Eine Sorte, die seit 1906 bekannt ist. Rote, etwa 100 g schwere, runde Frucht in Trauben von 6 bis 10 Früchten
Break O’Day (LYC 105)
Eine Kreuzung aus Marglobe und Marvana, die 1931 als kommerzielle Tomatensorte im Markt eingeführt wurde. Rote Fleischtomate bis 200 g.
Ficarazzi (LYC 115)
Wurde erstmals 1861 bei einem schweizer Saatgutunternehmen angeboten. Ab 1896 konnte die Sorte auch bei den deutschen Händlern gekauft werden. Beworben wurde die die Ficarazzi als rote, mittelgroße, flache, stark gekerbte Frühsorte. Die Pflanzen seien schwachwüchsig. Geschmacklich eine der besten Frühsorten.
Königin der Frühen (LYC 125)
Rote, runde Tomate, die 1937 am Markt eingeführt wurde.
Magnum Bonum (LYC 128)
Hatte ich schon im Anbau. Eine erstaunlich gute Fleischtomate. Sehr zu empfehlen.
Aus dem Benary-Katalog von 1906:
"Obgleich das Tomaten-Sortiment bereits sehr reichhaltig ist, wird doch eine neue Sorte, die mir ausserordentlicher Frühzeitigkeit den denkbar höchsten Ertrag verbindet, gewiss dem Marktgärtner wie dem Liebhaber willkommen sein. Magnum Bonum ist eine französische Züchtung, ihre dünnschaligen, brillant scharlachroten, schwach gerieften Früchte sind ein wenig gewölbt und erreichen bei einer Höhe von 6-7 cm einen Durchmesser von 10-12 cm; das Fleisch ist saftig und von feinem Aroma. Im Ertrag hält kaum eine der vorhandenen Frühsorten den Vergleich mit dieser Neuheit aus, die für Marktgärtnerei besonders geeignet ist und auch mit Vorliebe für Conserven verwendet wird; sie hat dem Züchter wiederholt erste Preise eingebracht. - Wenn man Mitte März säet, dann in das Beet piquiert und gegen Mitte Mai in das Freie pflanzt, so kann man bei günstiger Witterung darauf rechnen, dass Ende Juli bereits die Ernte beginnt. Eine Pflanze bringt 4-5 Kilo verbrauchsfähige Früchte, die in der Regel 200-300 Gramm wiegen."
Stone (LYC 150)
Ging 1946 in die IPK-Sammlung ein. Es dürfte sich um eine kartoffelblättrige, rote Cocktailtomate handeln.
Frührot (LYC 176)
Eventuell identisch mit der Königin der Frühen??? Jedenfalls verweisen alle Informationen sowie die Markteinführung 1937 auf die selben Quellen.
Gandia (LYC 177)
Keine weiteren Informationen, außer, dass die Sorte 1950 von Benary an das IPK übergeben wurde. Als Herkunftsland wird Italien angegeben. Fotos lassen einen San-Marzano-Typ vermuten.
Orange Sunrise (LYC 203)
Die Sorte wurde dem IPK 1950 übergeben. Weitere Informationen liegen nicht vor.
Zwischenzeitlich habe ich eine amerikanische Gartenzeitschrift finden können, die die Orange Sunrise in der Ausgabe vom 27.11.1920 als wunderbare Neuheit angepriesen hatte.
Grothens Globe (LYC 243)
Vermutlich eine rote Cocktailtomate
Jubilee (LYC 250)
Von der amerikanischen Saatgutfirma Burpee 1949 an IPK übergeben.
Aus dem Benary-Katalog von 1900:
"Die runden, schön goldgelben, ganz glatten Früchte dieser kräftig wachsenden, mittelfrühen Sorte stehen in Büscheln und erreichen einen Durchmesser von 6-7 cm; sie enthalten wenig Samen, ihr Fleisch ist sehr saftig und von feinstem Aroma. Die feinste aller gelben Sorten, sehr volltragend“
Von Tomatofifou:
- Thorburn’s Terra Cotta
- Aussie
- Del Gato Minifleischtomate
- Moya
- Moya Jaune
- Moya Noire
- Moya Verte
- Nonna Antonina
Aus dem Samenarchiv Gerhard Bohl:
- Afrikanische Tomate
- Allemande Doreé
- Beckers Blaue Dolgener
- Big Rosy Underwood
- Muscat
- Pierce’s Pride
Danke an alle Tauschpartner
Auch in 2021 haben viele nette Gartenfreude Saatgut mit mir getauscht. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für die netten Kontakte und all die Samen. Einen kleinen Teil davon möchte ich bereits in der anstehenden Saison aussäen. Die meisten Sorten müssen sich jedoch in die Warteschlange einreihen, da wir einfach nicht mehr Platz für den Tomatenanbau zur Verfügung haben.
- 1884 Yellow Pink Heart
- Bernstein
- Deutsche Kartoffeltomate
- Green Pineapple
- King Pineapple
- Rosella
- Sgt. Pepper
- Summer Cider Apricot
- Uluru Ochre
- Virginia Sweet
Und zum Schluss ein paar bewährte Sorten
- Adarys (Sweet Marmande) – Saatgut ursprünglich aus einer Kauffrucht
- Ananas
- Ananas Bleue Lignée
- Dr. Wyche’s Yellow
- Olympische Flamme
- Roter Dattelwein
- Sibirisches Birnchen