Bei mir geht so langsam die neue Saison los. Womit ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet hatte, aber ich fing mal an, mein ganzes Saatgut aufzulisten, um einen Überblick zu bekommen, notierte dazu, bis wann es noch haltbar ist, sortierte alles nach dem Aussaattermin und stellte fest, dass ich nicht mehr zu lange zögern sollte.
Ab Montag habe ich noch mal knapp eine Woche Urlaub und bin nicht zu Hause, danach möchte ich mit dem Aussäen beginnen. Rocoto, Habanero rot und braun und Lila Luzi sollen aus dem Chili-Bereich unter die Erde, dazu eine erste Lage von uraltem Chili-Saatgut, das zu 99,999% nicht mehr keimen wird. Ich bekam mal jede Menge "besondere" Sorten, je 5 Körner, hatte aber nie den Platz, sie alle zu stellen, und naja, wie das so ist: die Jahre gehen schneller ins Land als man so denkt. Von denen werde ich jetzt jeden Monat weitere Samen aussäen, sofern sich vorher nichts zeigte, so dass das Saatgut am Ende so oder so weg ist. Solche Samen verstopfen schlussendlich nur die Pflanzkiste und erschweren den Überblick, aber einfach so wegwerfen will ich es halt auch nicht. Vielleicht kommt ja doch noch etwas...
Die Chilis fallen bei mir unter "normale" Aussaat, wenngleich man mit künstlicher Beleuchtung auch später beginnen würde. Meiner bisherigen Erfahrung nach komme ich ohne Licht jedoch in der Regel besser hin, wenn ich eher im Oktober bzw. November beginne. Für 2022 habe ich außerdem dermaßen viel vor, an eigenen Aussaaten, dass ich zeit-, kräfte- und platzmäßig eh aufpassen muss, dass alles hinhaut. Es bleibt ja nicht beim "Samen in die Erde drücken". Es schadet entsprechend nicht, jetzt schon zu beginnen. Chilis machten das bisher ja auch immer gut mit.
Nicht zur "normalen" Aussaat, sondern besser zum Winter-Aussaat-Thread passt der Wintersalat, der auch auf meiner Nach-dem-Urlaub-Liste steht. Er müsste, je nach Sorte, zwischen August und Oktober gesät werden, draußen. Ich werde ihn allerdings drinnen im kühlsten Zimmer anziehen. Die (alte) Packung Feldsalat dürfte allerdings voraussichtlich ebenfalls nicht mehr kommen. Abgefüllt 2012, und bei einer Keimfähigkeit von 2 - 5 Jahren für Feldsalat-Saat dürfte da nichts mehr zu machen sein. Aber bevor ich die Packung wegwerfe, kann ich es ja wenigstens noch einmal versuchen. Kisten sind aktuell schließlich genug frei. Dazu habe ich noch ein oder zwei Samen "Neusiedler gelber Winter", den ich mal hier über das Forum bekam und der auch schon etwas älter ist. Der darf auch zeigen, ob noch etwas in ihm steckt. Und dann gibt es noch neu gekauften Winterkopfsalat "Maiwunder", von dem auch 1 - 2 Samen in die Erde sollen. Die Salatecke braucht einfach Nachschub.
Unter "Keimtest" fällt die geplante Winterackerbohne. Die gekaufte Sorte wird eigentlich Anfang Februar vorgezogen und kommt Ende Februar ins Beet, aber ich bin einfach neugierig und will's wissen. Deswegen darf eine mit in die Aussaatkiste.
Im Dezember werden dann weitere Chilis sowie eine Naschpaprika folgen. Welche Chilis und wie viele ist dann auch abhängig davon, was sich von der November-Saat zeigen wird. (Wobei das natürlich so schnell nicht unbedingt gehen wird, manche brauchen ja ewig zum Keimen. Aber so Pi mal Daumen halt.) Gerde beim Chili-Saatgut zeigte mir meine Liste sehr deutlich, dass da jede Menge am Ablaufen ist, so dass ich den Chilis vermutlich unten im Beet ein bisschen mehr Platz einräumen werde, als ursprünglich gewollt. Dann kann ich 2022 versuchen, frisches Saatgut zu nehmen. Sollte das gelingen, kann das veraltete weg und die Saatgutkiste kann langsam wieder besser atmen.
Ansonsten wollte ich mir eventuell noch ein Regal besorgen und einen "Umhang" basteln, damit ich im Fall von Minustemperaturen einige Pflanzen schützen kann. Die Regale im Baumarkt gefielen mir nur alle irgendwie nicht. Die Erde in den Balkonkästen muss aufbereitet werden (also zumindest die Wurzeln raus) und Töpfe gesäubert. Und dann gibt es noch jede Menge hinsichtlich Beet und Balkon zu überlegen, zu planen und zu besorgen. Dabei kann ich dann meine ganzen Einzellisten auf dem Computer auch endlich mal gezielt zusammenführen, um etwas mehr Überblick zu erhalten. Aufräumwut, quasi. Zu tun gibt es also genug. Mal schauen, was davon alles gelingen wird. Erfahrungsgemäß ja deutlich weniger als geplant.