Ihr Lieben wart ihr eigentlich schon mal mit mir auf dem Feierabendbalkon?
Habe ich euch gezeigt, warum wir ausgerechnet den kleineren Balkon für uns nutzen?
Ich nehme euch jetzt einfach mal durch die Balkontüre mit
Direkt beim öffnen der Türe stehen wir dem zweiten Rankgerüst gegenüber. Es ist gedacht für die zwei Clematis, die sich unten in den Töpfen befinden. Frecherweise haben sich die zwei aus dem Wilden Wohnzimmer (Wand links) auch ihren Weg da rüber gesucht. Alle vier gehen nun gänzlich andere Wege wie geplant, sie umgarnen den wilden Wein, der die Mauer begrünen soll.
Das Rankgerüst wird somit bekleidet von einer Gauklerblume, einer weißen Geranie und einer Duftgeranie in Pink. Das ist so die Seite "fürs Auge". Zwischendrin ist auch immer wieder eine Kleinigkeit zu finden, der Rest ist jedoch eher Nutzfläche.
Wir nutzen den Balkon mittlerweile wie einen Kräutergarten. Auf die Idee kam mein Mann. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier oben, mit Nord-Ost-Ausrichtung so gut klappt, aber wie war das: Versuch macht kluch.
Es wächst und gedeiht im Kasten hinter dem Gerüst Borretsch, Olivenkraut und Currykraut. Seite an Seite mit Minze, Petersilie, Bohnenkraut, Pimpinelle und Dill im nächsten Kasten.
Der Dill - ähem - es waren mal sechs Pflänzchen, aber ihr kennt die Geschichte ja...
Der eigentliche Grund warum wir diesen Balkon so lieben ist im nächsten Bild zu sehen, die grüne Wand. Ein Gezeter, ein Gezwitscher, ein Gesumme, ein Geschwirr. Es treffen sich verschiedene Vögel, Eichhörnchen, Bienen und abends Fledermäuse in den Bäumen. Die Fichten sollten im Jahr nach unserem Einzug gefällt werden. Wie gut dass sie mittlerweile zu hoch sind und es nur mit teuer Aufwand möglich ist
Im Frühjahr und Herbst, wenn die Nadelbäume in Nachbars Garten noch nicht belaubt sind, können wir sogar bis zum Storchennest in der Ortsmitte schauen. Natürlich sind sie ebenso wie die Frösche und seit neuestem der Kuckuck gut zu hören.
Aber zurück zum Kasten, der an dieser Stelle hängt/steht. Bestückt ist er mit Thymian, Oregano, hängendem Rosmarin und Lavendel. Mittenrein gesät in die Erde (wir wollen ja keinen Platz vergeuden) ist Ysop. Mal sehen ob er kommt.
Weiter in der Reihe steht die Tomate Tumbling Tom Red, dann eine Buschtomate die der Identitätsklärung bedarf sobald die Früchte reif sind, eine Strohblume (fürs Auge), noch eine Buschtomate (wieder Identitätsklärungsbedürftig) und zum Abschluss die nächste Strohblume.
Frech ins Bild hinein ragt der Liebstöckel, er steht nicht allein in seinem Topf sondern ist unterpflanzt mit einer wilden Mischung (Balkonkarotten, Gewürztagetes, Ringelblumen, Kerbel - wir werden sehen was sich durchsetzt). Dem Waldmeister daneben gefällt es sichtlich gut. An der Weintraube (die wohl der Frost erwischt und vernichtet hat) rankt nun die Inkagurke in die Höhe, so erfüllt sie zumindest noch einen Zweck. Trotzdem ists schade drum, vor allem weil sie hier oben an dieser Stelle auch schon gefruchtet hatte.
Hinter der Inkagurke im Kasten, nur erahnbar ist die Walderdbeere, daneben die Heidelbeere mit Himbeeren als Nachbarn (die wohl auch den Frost kennenlernen mussten, mal sehen ob sie noch was werden, grün sind sie innen noch).
In der Hängeampel oben nochmals Tumbling Tom Red, unterpflanzt mit Kapuzinerkresse, im hängenden Eimer Basilikum.
Die weiße Hängeampel ist mit Klee bepflanzt und aktuell dort nur "zwischengeparkt". Ihren endgültigen Einsatzort hat sie noch nicht gefunden.
Nun nach rechts auf unseren Sitzplatz... hier teilen sich Radieschen "Eiszapfen", Schnittlauch und die Siebenjährige Zwiebel einen Kasten auf dem Fensterbrett. Auf dem Tisch selbst sind vier Tagetes, zwei Salate (Wurzelstücke Aldi) und Rucola zu finden.
(Das Insektenspray im Fenster gilt nur einer bestimmten Gattung von Faltern die wir hier bestimmt nicht als Nützlinge sehen, ich habe aber auch wenig Lust ihre Abdrücke überall an der Wand zu haben wenn wir sie erwischen = Motten)
Das wars dann auch schon... was derzeit beim Reingehen noch zu sehen ist, sind die Clematisblüten. Ich hatte schon vergessen, dass ich eine solche habe, sie hat sich vom Wilden Wohnzimmer hinübergeschwungen, wurde auf ihrem Weg jedoch zweimal von Hörnchen und Vögeln als Nistmaterial missbraucht. Dieses Jahr hat sie es endlich geschafft
Und psst, wenn ihr jetzt nochmal ganz vorsichtig einen Blick mit mir zurückwerft, hab ich wen für euch der es sich da auch regelmäßig - im Kobel - gemütlich macht.