@biotek....Hände über dem Kopf???
Hallo Sabine,
nein, nicht wirklich, bzw. "Schon lange nicht mehr...."
Die Begrünung der Seite eines Carports ist an sich eine sehr einfache Sache, allerdings muss man immer fragen, was das für eine Konstruktion ist (Hast du ja auch sofort getan).
Eine solide Schreinerarbeit ist i.d.R. problemlos begrünbar - bei manchen ("fimschigen") Bausätzen (die sich mit Müh und Not selber tragen) liegt es nahe, vorsichtiger zu begrünen.... Zuerst sollte in so einem Fall mal geklärt werden, ob ein (mehr oder weniger) winddichtes Verschließen einer Seite überhaupt möglich ist denn mit ihr gehen zusätzliche Windlasten einher.
Im Übrigen kommt mir die Vorstellung zur Vermeidung von Schäden, Rankgitter abzulehnen und vertikalen Seilen den Vorzug zu geben, doch befremdlich vor. Jedes Seil stellt - sobald es ein wenig gespannt wird - eine vertikale Zusatzlast her vobei diese auch mit Temperatur und/oder Feuchte schwanken kann. Im begrünten Zustand wird die Vorspannung vom Pflanzengewicht und den Resultierenden aus Horizontallasten (Wind und ggf. pflanzenverursachte Auslenkung) überlagert wodurch die Seilspannung ggf. unkalkulierbare Größe erreicht (wuchsstarke Schlingpflanzen).
Stangen statt Seilen benötigen keine Vorspannung und querverbunden (also gitterähnlich) sind sie sehr unempfindlich gegenüber Auslenkung durch Dickenwuchs. Ihre Befestigung an/auf Holz erfordert weniger Aufwand, denn die Anforderungen an die Ausreißfestigkeit dieser Verbindung ist geringer.
Im Übrigen kosten Seile selbst zwar "nichts", ihre professionelle Befestigung kann allerdings durchaus ihren Preis haben. Entsprechend ist das kurze Seil (das ebenso wie ein langes immer zwei Enden hat) i.d.R. deutlich teurer als ein langes. Soweit ein paar grundsätzliche Hinweise zum Thema vertikale Seile....
Während die vertikale Seilverspannung die Verwendung von Schlingpflanzen nahe legt, kann eine (mehr oder weniger enge oder lichte) Gitterstruktur auch für Rankpflanzen und Spreizklimmer dauerhaft als verlässliche Kletterhilfe dienen (sofern sie aus geeignetem Material und angemessen verarbeitet ist).
Wie so etwas prinzipiell aussehen kann siehe
"Klettergerüste (Pergolen)".
Ein Gitter bietet zusätzlich die Möglichkeit alle Pflanzen mit langen und ausreichend elastischen Sprossen zu einer stehenden flächigen Form zu erziehen oder Selbstklimmer (z.B. Efeu) leicht aufbeinden zu können.
Zum Thema Bewuchs: Je nach Struktur der Kletterhilfe kommen für diese Anwendung neben praktisch allen einjährigen Kletterpflanzen vor allem solche infrage, die eher geringen Höhenwuchs versprechen. Für Schlingpflanzen empfehel ich dié Begrenzung auf 3 m Wuchshöhe, Rankpflanzen und Spreizklimmer, die seitlich verzogen werden, dürften auch größeres Wachstum - etwa bis 6 m Wuchshöhe aufweisen. Für eine Auswahl empfhele ich einen Blick auf meine
Kletterpflanzen-Übersicht (der gängigsten ausdauernden Arten). Dabei sollte berücksichtigt werden, dass ein Standort (etwas) unter einem niedrigen (lichtundurchlässigen) Dach i.d.R. dunkler ist, als einer gleicher Exposition vor einer Hauswand.
Grüße
TB