Insektenhotel Ideensammlung, Planung, Bau

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Hallo miteinander,
hier in "meinem Garten" wurden Rufe laut eine Planung und Sammlung für ein Insektenhotel zu besprechen.
Dann machen wir das mal so...

Ich weiß dass hier von eine anderen User schon ein Modell eingestellt wurde, den Faden finde ich momentan aber nicht, vielleicht kann jemand von euch ihn finden. Dort standen schon viele gute Ideen, da die Planung von NaBu (?) war.

Ich fange mal mit meiner Idee an...
Mein Brumselhäuschen soll v.a. auch Wildbienen unterstützen (da hatte ich von holen Röhren gelesen). Ich hatte nämlich schon eine, die an unserer Jalousie versucht hat zu bauen.
Des weiteren möchte ich Florfliegen helfen (diese mögen gerne rote Kästen die schmale Einflugschlitze haben!)
"Ohrenkneifer" sind ja auch seht nützlich, da wird ein Tontopf mit Heu avisiert...

Dann mal los mit euren Ideen!
 
  • Ich zeige dann einfach mal, was im väterlichen Garten schon alles so herumhängt.
    Dieser rote Kasten an der Hüttenwand ist der Florfliegenkasten. Er ist innen mit Holzwolle gefüllt. Ich habe dort schon Florfliegen beobachtet, wieviele wirklich darin wohnen, weiß ich nicht.
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    Dazu hat mein Vater Holzabschnitte mit gebohrten Löchern aufgehängt. Im ersten Jahr waren sie nicht so beliebt, aber je älter das Holz wird, desto mehr Insekten scheinen einzuziehen, auch wenn inzwischen in dem ein oder anderen Loch auch schon Pilze zu sehen sind.
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    Das große Insektenhotel steht vor der Wildhecke, weit genug vorne, dass es die meiste Zeit in der Sonne steht. Es hat ein gebogenes Metalldach und ist komplett mit Kaninchendraht umbaut - der Specht futtert sonst zu gerne am Hotel und zieht auch Halme heraus.
    P1020269.jpg P1040360.jpg

    Der größte Teil ist mit Holzabschnitten mit Löchern quer zur Maserung gefüllt. Mein Vater hatte aber jetzt gelesen, dass seitlich in die Maserung gebohrt von den Insekten bevorzugt würde - da gibt es bisher erst rechts unten einen Stamm, der so gebohrt wurde. Sonst sind Dosen mit allen möglichen Halmen, die ein wattiges Innenleben haben, hineingebaut. Ich glaube, die meisten Halme stammen vom Federmohn. Tonstücke sind auch integriert, werden aber nicht gut angenommen. Wir hatten mal ungebrannten Ton probiert, aber trotz Dach ist das Wetter am Rande de bergischen Landes zu nass und der Ton weichte zu stark auf.
    Hier noch ein Bild einer Holzbiene, die ich letzten Herbst beobachten konnte:

    P1020265.jpg

    Liebe Grüße, Pyromella
     
    Wichtig sind alle Teile mit Brutröhren. Hohle Halme wie z.B. Schilf, Bambus oder Holz mit reingebohrten Löchern. Wichtig ist, dass du viele verschiedene Durchmesser bei den Löchern anbietest. Alles andere sieht zwar hübsch aus, kannst du aber vergessen.( Rinde, Schneckenhäuser, Tannenzapfen, Stroh, Heu usw.) Wir haben schon ewige Zeiten Insektenhotels und da war noch nie ein Tier drin.
     
  • Ach übrigens, wir hatten mal Glasröhren (Mini-Reagenzgläser mit 0,5cm Durchmesser) reingelegt, weil wir das an einer Biostation gesehen hatten und mein Vater meinte, dass es doch für die Enkel spannend wäre, wenn man die Röhre rausziehen und schauen könnte, wie das Innere von dem Bau aussieht. Unsere Wildbienen fanden die Glasröhren aber uninteressant und sind nicht eingezogen.

    Es scheint auch wichtig zu sein, dass Röhren/ Bohrlöcher hinten zu sind. Halme, die keinen Wuchsknoten hinten haben und somit offen sind, werden nach unserer Beobachtung nicht besiedelt.
     
  • Man kann auch statt eines großen Insektenhotels viele kleine bauen und im Garten verteilen. Zum Beispiel Holzkistchen mit Schlitzen, mit Löchern, mit Füllung, ohne Füllung, Bündel mit Schilfrohr, Holunderzweigen oder Bambus, Tontöpfe mit Holzwolle, Hummelnistkästen und Ziegelsteine mit (kleinen) Löchern. Die sind leichter unterzubringen als ein großes Hotel und wenn man man mal was erneuern muss, braucht man nicht gleich das halbe Insektenhotel auseinander zu nehmen.

    P.S.: Schaut mal hier, da gibt es ganz tolle Anregungen:
    http://www.hausgarten.net/gartenforum/nuetzlinge/43084-bauanleitung-fuer-insektenhotel.html
     
    Hast du in den Holzkistchen und Töpfen mit und ohne Füllung schon einmal ein Tier gesehen? Wir nicht. Liest man inzwischen auch überall, dass das Humbug sei. Aber hübsch aussehen tut es . :)

    Bei den Holunderzweigen ist einer etwas angeknabbert und ansonsten unberührt. Vl sollte man diese ausbohren für das bequeme Fliegtier. Auch die Ziegelsteine sind nicht beliebt. Und wir haben hier wirklich unheimlich viele Arten von Bienen und Hummeln.
     
  • Hier mal das Insektenhotel einer Freundin - es ist unglaublich, wie viele Wildbienen hier rumsumsen und für Nachwuchs sorgen.
    Es steht bei ihr im Kräuterbeet und wird jedes Jahr ein wenig vergrößert, weil die Wohnungsnachfrage der Brummer eben so groß ist.

    DSC07534.JPG
     
    Hier mal eine ganz simple Lösung. Allerdings nicht von mir.
    Gefunden im Naturgarten in Bad Langensalza. Ein paar Jahre hält die Lösung mit der Blechdose schon.

    2017-02-27-0680.jpg
     
  • Das ist ja ne witzige Lösung!
    Du wirst es dir ja sicher etwas näher angeschaut haben. War es bewohnt?
    (das hätte natürlich auch den Vorteil, dass man alles Bambus verwenden kann-die Streben sind sicherlich mit Heißkleber dort hinein geklebt worden...)
     
  • Danke an Tiarella, ich habe mich jetzt auch durch den alten Faden gelesen, der viel Interessantes enthält.


    Ich wollte euch noch ein Insektenhotel zeigen, das ich aus gestalterischer Sicht sehr interessant finde. Es steht im Botanischen Garten in Wuppertal, nahe des Elisenturms. Die Erbauer des Insektenhotels haben nun einen Elisenturm in klein gebaut und rund herum seine Segmente als Insektenhotel gestalltet.

    P1080657.jpg P1080659.jpg
     
    Zuletzt bearbeitet:
    So'ne Blechbüchsen-Variante hatte ich mal in einer Gartensendung gesehen und versuchsweise angebracht. :o Ob bewohnt, weiss ich nicht. Woran kann man das erkennen?

    100_3666.JPG
     
    Ich hab auf dem Balkon kleine Varianten, einfach ein dickes Holzbrett mit Löcher rein bohren und warten.

    Die testen meist erst, eine baut und wenn die neuen schlüpfen bauen mehrere.

    Wenn man kleine Löcher macht kommen die kleinen Wildbienen und bei großen die dickeren.

    Hab auch einfach Bambusstäbe aus dem Bastelladen zusammengebunden, der ist mittlerweile auch besiedelt.

    Wenn das Loch vorne zu ist (die bauen es ganz unterschiedlich zu, mal eher dunkel, mal ganz hell) dann weiß man es ist angenommen und wenn ein Mini Loch drin ist dann haben entweder die Vögel dran rumgepickt oder sie schlüpfen.

    Draht hat bei mir nicht gut funktioniert als Schutz vor den Vögeln, da haben die Spinnen die Gelegenheiten genutzt und das Loch zu gewebt bevor die schlüpften, die Bösen :schimpf: deshalb dreh ich im Winter die Dinger jetzt einfach zur Wand und erst wenns warm wird wieder nach vorne, so kommen fast alle raus.

    Find im Moment nur 2 Fotos wo man sie im Hintergrund an der Wand hängen sieht....
    Anhang anzeigen 546716
    Anhang anzeigen 546718
     
    Hast du in den Holzkistchen und Töpfen mit und ohne Füllung schon einmal ein Tier gesehen? Wir nicht. Liest man inzwischen auch überall, dass das Humbug sei. Aber hübsch aussehen tut es . :)

    Bei den Holunderzweigen ist einer etwas angeknabbert und ansonsten unberührt. Vl sollte man diese ausbohren für das bequeme Fliegtier. Auch die Ziegelsteine sind nicht beliebt. Und wir haben hier wirklich unheimlich viele Arten von Bienen und Hummeln.
    Also hier hausen in den Kistchen und Töpfen (die Töpfe sind übrigens immer mit Holzwolle gefüllt und nicht leer) Ohrenkneifer, Florfliegen, Schmetterlinge, Motten, Spinnen, Hummeln und noch etliches an Getier mehr drin. Wichtig ist nur, dass die ungeflügelten Krabbler überhaupt die Möglichkeit haben, da auch problemlos reinzukommen. Also am Besten so hängen, bzw. stellen, dass direkter Kontakt zu Pflanzen, Zweigen oder so besteht. Die (dünnen) Holunderzweige werden hier auch angenommen (zwar nicht unbedingt direkt in den Zweigen, aber gern die Hohlräume dazwischen) und die Ziegelsteine sind bei den Wildbienen heiß begehrt. Die Ziegelsteine, die ich habe, haben allerdings auch nur kleine Löcher, da passt nicht mal mein kleiner Finger rein und die Löcher sind auch nur von einer Seite offen, denn die Rückseite ist mit Mörtel abgedichtet.
     
    Ich mache mir Gedanken über die Ausrichtung des Herbergchens.
    Ich hatte gelesen, dass die Öffnungen nach Süd ausgerichtet sein sollen und möglichst Sonnenbeschienen.
    Ist doch richtig oder?
    Dann kommt bei mir nur die Backsteinfront in Frage...

    Über die Befestigung mache ich mir auch Gedanken. Ich müsste das Hotel für die Fliegtiere hängend montieren und zwar an dem Querträger unserer Markise.
    Was nehme ich da wohl?
    Eine Aufhängung aus Holz ist wohl nicht zielführend, weil es ja verwittert.
    Aber Metall auf der Aufhängung (die auch aus Metal ist!) geht auch nicht so richtig klar!
    (ich muss es übrigens hängend installieren weil an der Wand noch ein Plastikgewächshaus zum stehen kommen wird!)
     
    Die Ohrenkneifer nisten übrigens nur da wo sie auch Nahrung haben (Läuse .a.), deshalb in Hecken oder Bäume die Töpfe hängen oder einfach umgedreht auf Zaunspitzen und wenn man dann sieht die Rosen z.Bsp sind voller Läuse die Töpfe einfach tagsüber umhängen (die kommen ja nachts raus) aber wieder zurück hängen wenn die Plage rum ist , sonst knabbern sie die Knospen auch gern mal an.
    In dem Topf muss es trocken sein also ruhig das Loch etwas zustopfen, damit es von oben nicht reinregnet.
     
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