Das Problem ist, dass ich einfach kein Gift auslegen kann weil es so grausam ist, und egal wie argumentiert wird - für mich geht es einfach nicht. Wenn eine Katze eine Maus jagt und frisst, ok.
Aber ein Lebewesen vergiften... mache ich nicht. Lehne ich für mich kategorisch ab. Punkt.
Versteh ich haargenau und seh ich genauso, Lauren. Wenn die beste Katze der Welt mir wieder eine tote Maus (mal angefressen, mal nicht) auf die Matte legt, schmeiß ich die auch nicht in die graue Mülltonne, sondern mach ihr ein kleines Loch unter der Hecke und beerdige sie da. Irgendwie hat eine tote Maus auch ihre kleine Mäusewürde, das kann sich gern für den Rest der Welt albern anhören. Ich find's ja selbst sentimental. So what.
Mäuse sind so liebenswürdige kleine Viecher mit ihren großen Öhrchen und braunen Augen, ich konnte sie immer nur in Lebendfallen fangen und umsiedeln. Sie lieben Nüsse, Marzipankugeln und Blattspinat, aber irgendwann hab ich einer Maus auch Trockenfutter gekauft. Damals wohnte ich noch in der Stadt, und eine Maus (nicht die erste) war eines Novembers in meine Erdgeschosswohnung gezogen, während ich meine Sachen packte, um zu verreisen. Sollte ich Maus fangen und rausschmeißen? Keine Zeit ... inzwischen war die Maus ins Klavier gezogen, das war eh reparaturbedürftig und es gab genug Platz: ich beschloss, die da überwintern zu lassen.
Daher Trockenfutterkauf. Und Wasserschälchen aufgestellt. Noch zweidrei Nächte mit Maus im Haus, ach und was hat die sich erschreckt, als sie nachts im Klavier unterwegs war und eine Bassaite zu lautem Zongggg animierte! Ein bisschen genervt hat ihr nächtlicher Krach, der so klang, als wetzte sie ihre Zähne an der Kalkstein-Fossiliensammlung auf meiner Fensterbank.
Ja, ich bin dann verreist, für 3 Monate. Bei meiner Rückkehr war Frühling und keine Maus mehr da. Aber auch keine tote Maus im Haus, also hab ich mich für sie gefreut.